2015
Unsere Ecke
September 2015


Unsere Ecke

Der Zweck unseres Erdenlebens

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Illustration depicting a young woman writing.

An unserer Schule lag einen Monat lang der Schwerpunkt auf Werteerziehung. Unser Lehrer gab uns einen Aufsatz mit dem Titel „Warum bin ich hier?“ auf. Er sollte zehn Absätze lang sein und sich mit dem Sinn unseres Lebens befassen. Als ich das Thema an der Tafel las, war ich beruhigt und freute mich. Als Mitglied der Kirche kannte ich den Zweck meines Lebens als Tochter Gottes schon seit vielen Jahren. Aber als ich in die Gesichter meiner Klassenkameraden schaute, wurde ich traurig. Warum? Sie beklagten sich, wie schwierig das Thema sei. Sie hatten nicht dasselbe Wissen wie ich.

Als ich meinen Aufsatz abgab, wurde mir bewusst, wie gesegnet ich bin, der wahren Kirche anzugehören. Seit diesem Tag ist mein Wunsch, auf Mission zu gehen und vom Evangelium Jesu Christi Zeugnis zu geben, größer geworden.

Ich weiß, dass der Vater im Himmel mich liebt und möchte, dass ich eines Tages wieder bei ihm bin. Außerdem weiß ich, dass meine Aufgabe darin besteht, für andere da zu sein.

Jaymee A., Philippinen

Wie mir das Buch Mormon hilft

Das Buch Mormon inspiriert uns, wenn wir eine Antwort auf unsere Fragen brauchen oder wenn wir uns dem Geist des Herrn näher fühlen wollen. Es enthält Prophezeiungen an diejenigen, die der Vater im Himmel erwählt hatte, weil sie gläubig und rechtschaffen waren. Durch dieses Buch erlangen wir mehr Weisheit und Kenntnis vom Evangelium, und wir können erkennen, dass der Herr immer derselbe sein wird.

Das Buch Mormon hilft uns heute, weil die Menschen damals Schwierigkeiten hatten, die unseren heutigen Schwierigkeiten ähneln, von familiären Problemen bis hin zur Einflussnahme durch andere. Ihr Vorbild gibt uns die Kraft und den Wunsch, mit Glauben und Rechtschaffenheit vorwärtszustreben und uns nicht entmutigen zu lassen. Wie wir haben die Menschen zur Zeit des Buches Mormon verschiedene Prüfungen durchlebt, und sie waren voller Freude darüber, dass der Widersacher sie nicht überwältigen konnte. Das festigt in uns den Wunsch, im Evangelium Jesu Christi stark und unerschütterlich zu bleiben.

Caroline M., São Paulo, Brasilien

Dienen, wo man gebraucht wird

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illustration of young man pointing at temple and teaching others about it

Kurz vor der Weihung des San-Salvador-Tempels in El Salvador beschlossen meine Familie und ich, bei den Tagen der offenen Tür mitzuhelfen und Besucher, die nicht der Kirche angehörten, mit dem Evangelium Jesu Christi bekanntzumachen. Meine Aufgabe war es, die Besucher durch alle Räume im Tempel zu führen, mit ihnen über die heiligen Bündnisse zu sprechen, die man im Tempel schließt, und zu erklären, wie sich unser Leben verändert, wenn wir diese Bündnisse halten.

Nun sollte mein erster Rundgang beginnen. Kaum hatte ich den Raum verlassen, da forderte jemand einen weiteren Gästebetreuer an, weil gerade eine große Gruppe angekommen war. Mir wurde gesagt, ich solle in den Begrüßungsraum zurückgehen, wo mir eine andere Gruppe zugewiesen werde.

Als ich in den Raum kam, erhielt ich wieder einen neuen Auftrag: Ich sollte den Besuchern, die gerade beim Tempel eintrafen, ein Video zeigen. Ich war traurig, dass ich nun nicht die Gelegenheit hatte, mit den Besuchern über den Tempel zu sprechen.

Ungefähr eine halbe Stunde später traf eine Gruppe aus den Vereinigten Staaten ein, die kein Spanisch konnte. Einige ehrenamtliche Helfer machten sich auf die Suche nach jemandem, der Englisch sprach und diese Gruppe herumführen konnte. Da wurde mir klar, dass der Herr uns dorthin stellt, wo er uns braucht, nicht unbedingt dorthin, wo wir gerne wären. Ich war der Einzige, der wusste, wie man das Videogerät bedient, und der die Gäste auf Englisch willkommen heißen konnte. Die Amerikaner freuten sich sehr, und als sie gingen, dankten sie mir dafür, dass ich sie so herzlich empfangen hatte.

Am Ende des Tages war ich dem Herrn dankbar, dass er mir gezeigt hatte, dass wir mit unserer Arbeit zufrieden sein können, wenn wir alles so machen, wie er es uns aufträgt.

Erick A., El Salvador