2016
Eine Abendmahlsversammlung mit Engeln
Dezember 2016


Stimmen von Heiligen der Letzten Tage

Eine Abendmahlsversammlung mit Engeln

Ein paar Tage nach Thanksgiving wurde mein dreijähriger Sohn Drew krank. Er wachte morgens auf, aß sein Frühstück, zog sich an und wirkte zunächst gesund, aber im Laufe des Tages wurde er lethargisch und wollte nichts essen.

Das blieb mehrere Wochen lang so. Schließlich trug ich Drew an einem Freitag gegen 15 Uhr in eine Arztpraxis. Es war der 18. Dezember. Drew konnte weder stehen noch gehen und seine Haut war aschfahl.

Ich sah den Arzt an und sagte: „So geht es ihm seit drei Wochen jeden Nachmittag und Abend!“ Der Arzt warf nur einen Blick auf Drew und wies ihn sofort ins Krankenhaus ein. Dort wurde er untersucht, aber die Ärzte konnten nicht feststellen, was ihm fehlte.

Am nächsten Tag wurde Drew in ein anderes Krankenhaus verlegt. An diesem Sonntagmorgen war ich sehr niedergeschlagen. Nach zwei Tagen voller Untersuchungen in zwei verschiedenen Krankenhäusern wusste man noch immer nicht, was meinem Sohn fehlte. Es war ausgerechnet der Sonntag vor Weihnachten. Die schönste Abendmahlsversammlung des Jahres ist für mich die mit dem Weihnachtsprogramm, und jetzt sollte ich all die schönen Lieder und Ansprachen in unserer Gemeinde verpassen.

Als mein Mann und ich mit Drew unterwegs zu dem Raum im Krankenhaus waren, wo die dortige Abendmahlsversammlung stattfinden sollte, war ich sehr bedrückt. Ich ging zu dem Tisch, auf dem das Programm auslag, nahm eines und lief weiter, noch immer mit gesenktem Kopf. Dabei rempelte ich jemanden an.

Ich schaute auf und sagte: „Entschuldigung!“, aber da war niemand. Ich schaute in den Raum, wo die Abendmahlsversammlung gleich stattfand. Er sah aus wie eine Aula. Auf der Bühne standen Stühle für die Sprecher, ein Klavier und ein Tisch für das Abendmahl mit einigen Stühlen dahinter. Der Raum war nur spärlich mit kranken Kindern und deren Eltern gefüllt. Viele Kinder hatten einen fahrbaren Infusionsständer bei sich.

Als ich mich weiter umsah, konnte ich spüren, dass Engel anwesend waren! Wir nahmen Platz, und mir liefen Tränen über die Wangen, denn ich spürte, wie sehr Gott seine Kinder liebt, die krank sind und leiden, die mit allen möglichen Krankheiten zu dieser wunderbaren Zeit des Jahres im Krankenhaus festsitzen.

Es wurde die schönste Abendmahlsversammlung meines Lebens.

Die Ärzte haben bis heute nicht herausgefunden, was Drew fehlte. Er bekam Medikamente gegen seine Symptome und wurde am nächsten Tag aus dem Krankenhaus entlassen. Drew ist es seitdem immer gut gegangen, und mir wird diese weihnachtliche Abendmahlsversammlung unvergessen bleiben.