2017
Meine Ersparnisse für die Mission aufgeben?
February 2017


Meine Ersparnisse für die Mission aufgeben?

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Illustration von Joshua Dennis

Ich schloss mich vor meinem 21. Geburtstag der Kirche an. Ich verspürte den starken Wunsch, eine Mission zu erfüllen, befand mich aber in einer schwierigen Lage. Da mein Vater uns verlassen hatte, unterstützte ich meine Mutter und meine drei jüngeren Brüder finanziell. Fast mein ganzes Geld ging an meine Familie. Damals brauchte man mindestens 500 britische Pfund, bevor man seine Missionspapiere einreichte. Nachdem ich zwei Jahre gespart hatte, hatte ich erst 250 Pfund.

Ein finanzieller Rückschlag folgte auf den anderen. Mein jüngerer Bruder geriet in Schwierigkeiten und musste ein Bußgeld von 240 Pfund zahlen. Meine Familie bat mich, ihm das Geld zu leihen – fast alles, was ich hatte. Es kam mir wie eine Entscheidung zwischen einer Mission und meinem Bruder vor, auch wenn er mir versprach, mir das Geld zurückzuzahlen, sobald er konnte. Ich rang damit und suchte bei meinem Bischof Rat. Er riet mir, meinem Bruder zu helfen. Ich folgte seinem Rat und bezahlte das Bußgeld. Ich wusste, dass ich damit das Richtige tat, aber ich wollte unbedingt auf Mission gehen.

Ich dachte, es würde Jahre dauern, das Geld noch einmal zu sparen, doch durch demütiges Gebet erhielt ich Eingebungen über die Zukunft. Der Geist sagte mir, ich solle von meinem Bruder nicht erwarten, dass er mir das Geld zurückzahlt, und ich würde im kommenden Jahr auf Mission gehen. Es hatte zwei Jahre gedauert, das Geld zu sparen, das ich meinem Bruder gegeben hatte, doch der Herr sagte mir, ich würde Ende des Jahres doppelt so viel haben.

Ich hatte meine Zweifel, machte aber weiter. In den nächsten zehn Wochen geschah dann jede Woche ein Wunder. Ein junger Alleinstehender in der Gemeinde hatte gehört, dass ich meine Ersparnisse für die Mission hergegeben hatte, und gab mir 100 Pfund für meine Mission. In der darauffolgenden Woche gab mir ein anderer junger Erwachsener 100 Pfund aus dem gleichen Grund. Das stimmte mich demütig und ich fing an, von meinem Unglauben umzukehren.

Später fragte mein Arbeitgeber, wer gegen eine Abfindung mit einer Entlassung einverstanden wäre. Ich meldete mich, ging aber nicht davon aus, dass man mich gehen lassen würde, da die Firma viel Geld in meine Ausbildung investiert hatte. Mein Abteilungsleiter fragte, warum ich entlassen werden wollte, also erzählte ich ihm von meinen Missionsplänen. Er gab mir eine Gehaltserhöhung, die mehrere Wochen zurückdatiert war, und nahm mein Entlassungsgesuch an. Außerdem gab er mir einen Bonus zusätzlich zu meiner Abfindung.

Ich fand vorübergehend Arbeit, die nach zwei Wochen in eine Vollzeitstelle umgewandelt wurde. Man bot mir auch Überstunden am Wochenende an. Ich meldete mich für jeden Samstag. Kurz darauf reichte ich meine Missionspapiere ein und wurde in die England-Mission London/Bristol berufen. Ich hatte in weniger als einem Jahr fast 2500 Pfund gespart. Ich hatte buchstäblich zehn Mal so viel empfangen, wie ich gegeben hatte. In Lukas 6:38 heißt es: „Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.“

Ich weiß, dass ich gesegnet wurde, weil ich dem Rat meines Bischofs gehorsam und gläubig gefolgt war.