Das Leben ist ein Schauspiel: Der Plan der Erlösung in drei Akten
Die Verfasserin lebt im Bundesstaat New York.
Basiert auf der Ansprache „The Play and the Plan“ (Das Schauspiel und der Plan), die Boyd K. Packer (1924–2015), Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, bei einer Fireside des Bildungswesens der Kirche am 7. Mai 1995 für junge Erwachsene gehalten hat
Wir befinden uns mitten in einem Schauspiel in drei Akten, das wir nicht ganz durchschauen, aber wenn wir unser Augenmerk auf Christus richten, können wir ein ewiges Happy End finden.
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Die Lichter gehen aus. Der rote Samtvorhang hebt sich. Die kostümierten Schauspieler um Sie herum erwachen zum Leben. Wer ist der Held? Wer ist der Schurke? Es ist schwer zu sagen.
Sie stehen mitten auf der Bühne und haben keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hat. Alle außer Ihnen scheinen zu wissen, worum es geht. „Wir sind im zweiten Akt“, flüstert ein Schauspieler. „Schau dir das Skript hier an.“
Wir sind zwar nicht alle Schauspieler, aber der Vergleich mit einem solchen Schauspiel ist gar nicht so abwegig. Stellen Sie sich den Plan der Erlösung, der auch „der große Plan des Glücklichseins“ genannt wird (Alma 42:8), einmal als ein Schauspiel in drei Akten vor. Wir kommen alle aus dem ersten Akt, der zweite Akt ist unser Leben auf der Erde und danach kommt der dritte Akt. Im zweiten Akt haben wir keine Erinnerung an unsere Vergangenheit und wissen nur wenig über unsere Zukunft, aber glücklicherweise rückt das Evangelium Jesu Christi – das Skript unseres Schauspiels – unser Erdenleben in den richtigen Zusammenhang.
1. Akt: Unsere Herkunft verstehen
Aus den heiligen Schriften und den Worten lebender Propheten erfahren wir von unserem vorirdischen Dasein (siehe Abraham 3:22-24). Bevor wir auf die Erde kamen, nahmen wir an einer Ratsversammlung mit dem Vater im Himmel teil. Dort wurde uns erklärt, dass wir auf die Erde kommen würden, um einen Körper zu bekommen, Nachkommen zu haben, Widrigkeiten zu begegnen und an Licht und Wahrheit zuzunehmen. Wenn wir gehorsam sind und mehr wie Christus werden, können wir eines Tages wieder beim Vater im Himmel leben.
Weil wir auf unserem Weg Fehler machen, wurde Jesus Christus dazu auserwählt, als unser Erretter den Preis der Sünde zu zahlen. Er litt für jeden von uns, und dank seines Opfers können wir durch Umkehr rein gemacht werden.
Aber der Satan (oder Luzifer, wie er im vorirdischen Dasein genannt wurde) lehnte sich auf und trachtete danach, uns die Fähigkeit zu nehmen, zwischen Gut und Böse zu wählen. Es begann ein Krieg im Himmel. Nach seiner Niederlage wurde der Satan aus dem Himmel ausgestoßen und mit ihm die Geister, die es vorzogen, ihm zu folgen (siehe Mose 4:1-4).
Obwohl wir uns nicht an dieses vorirdische Leben erinnern können, wissen wir, dass wir versprochen haben, während unseres Lebens auf der Erde alles dafür zu tun, um in die Gegenwart Gottes zurückzukehren. Er versprach uns Entscheidungsfreiheit, damit wir uns entscheiden konnten, ihm zu folgen.
2. Akt: Unsere Entscheidungsfreiheit nutzen
Jetzt befinden wir uns also im zweiten Akt, und Gott hat uns das Skript zur Verfügung gestellt, das uns zu ihm zurückführen soll – das Evangelium Jesu Christi. Die Herausforderung besteht für uns darin, uns an das Skript zu halten und uns somit darauf vorzubereiten, zum Vater im Himmel zurückzukehren (siehe Abraham 3:25). Wie ein vielschichtiges Schauspiel mit vielen Nebenhandlungen kann auch unser irdisches Leben kompliziert sein. Es steckt voller Versuchungen, Prüfungen und tragischen Ereignissen aller Art. Aber in Wahrheit geht es im zweiten Akt darum, zu entscheiden, ob wir den Lehren Christi folgen wollen, damit wir mehr so wie er werden können.
In den heiligen Schriften finden wir die perfekte Anleitung zum Glücklichsein. Wir werden ermuntert, vorwärtszustreben, uns am Wort von Christus zu weiden und bis ans Ende auszuharren (siehe 2 Nephi 31:20). Wir machen Fortschritt, wenn wir Bündnisse schließen und halten, die Gebote befolgen und umkehren, wenn wir sündigen. Wenn wir uns eingehend mit den heiligen Schriften und den Lehren unserer Propheten beschäftigen, halten wir an dem Plan fest, dem wir im ersten Akt so freudig zugestimmt haben.
3. Akt: In die Ewigkeit eingehen
Unser Körper mag zwar am Ende des zweiten Akts sterben, aber die Geschichte endet damit nicht. Genau genommen senkt sich der Vorhang am Ende des dritten Akts nicht – dieser Akt dauert ewig an (siehe Abraham 3:26).
Dank des Sühnopfers Jesu Christi werden alle Kinder Gottes, die auf die Erde kommen, wieder auferstehen. Was könnte mehr Freude bringen als die Auferstehung? (Siehe LuB 93:33.)
Fast alle werden, abhängig von ihren Werken, auch einen Grad der Herrlichkeit erhalten: das telestiale Reich, dessen Herrlichkeit den Sternen gleicht, das terrestriale Reich, dessen Herrlichkeit dem Mond gleicht, oder das celestiale Reich, dessen Herrlichkeit der Sonne gleicht (siehe LuB 76:50-113). Im celestialen Reich werden wir beim Vater und beim Sohn wohnen. Ein paar wenige „werden auch dann noch schmutzig sein“ (2 Nephi 9:16) und werden in die äußere Finsternis ausgestoßen, wo sie niemals Fortschritt machen können.
Wie wird Ihr Auftritt aussehen?
Wenn wir im zweiten Akt dem Evangelium Jesu Christi folgen, wird der dritte Akt unseres Schauspiels von unglaublicher Herrlichkeit sein. Der Vorhang ist geöffnet. Das Stück ist in vollem Gange. Was werden Sie auf der Bühne tun?