2017
Die Macht Gottes
April 2017


Bis aufs Wiedersehen

Die Macht Gottes

Nach der Ansprache „Die Lehre des Priestertums“, Der Stern, Oktober 1982, Seite 64–70

Glaube ist Macht, und Macht ist Priestertum.

Bild
Enoch and the city of Zion

Die Stadt Zion wird entrückt, Gemälde von Del Parson

Gott ist Gott, weil er die Verkörperung allen Glaubens und aller Macht und allen Priestertums ist. Das Leben, das er führt, heißt ewiges Leben.

Und in dem Ausmaß, wie wir seinen Glauben entwickeln, uns seine Macht zu eigen machen und sein Priestertum ausüben, werden wir mehr wie er. Und wenn wir ihm im wahren und vollen Sinn des Wortes gleich geworden sind, werden auch wir ewiges Leben haben.

Glaube und Priestertum gehen Hand in Hand. Glaube ist Macht, und Macht ist Priestertum. Nachdem wir Glauben erlangt haben, empfangen wir das Priestertum. Dann aber wachsen wir, eben durch dieses Priestertum, im Glauben, bis wir – ausgestattet mit sämtlicher Macht – so geworden sind wie der Herr.

Unsere Zeit hier auf Erden ist eine Zeit der Bewährung, eine Prüfungszeit. Während wir hier sind, haben wir den Vorzug, unseren Glauben zu vervollkommnen und an Macht im Priestertum zuzunehmen.

Das heilige Priestertum hat in den Tagen Henochs mehr dazu beigetragen, die Menschen zu vervollkommnen, als zu irgendeiner anderen Zeit. Damals als Ordnung Henochs (siehe LuB 76:57) bekannt, war es die Macht, wodurch Henoch und sein Volk entrückt wurden. Und sie wurden entrückt, weil sie Glauben hatten und die Macht des Priestertums anwandten.

Es war Henoch, mit dem der Herr den ewigen Bund schloss, wonach alle, die das Priestertum empfingen, auf Grundlage ihres Glaubens die Macht haben sollten, alles auf Erden zu lenken und zu leiten, den Armeen der Völker Trotz zu bieten und verherrlicht und erhöht vor dem Herrn zu stehen.

Melchisedek war ein Mann von ebensolchem Glauben, und „sein Volk wirkte Rechtschaffenheit und erlangte den Himmel und trachtete nach der Stadt Henochs“ (Joseph-Smith-Übersetzung, Genesis 14:34).

Was also ist die Lehre des Priestertums? Und wie sollen wir, die Diener des Herrn, leben?

Die Lehre besagt, dass Gott, unser Vater, ein verherrlichtes, vervollkommnetes und erhöhtes Wesen ist, das alle Macht, alle Kraft und alle Herrschaft sein eigen nennt, das alles weiß und in allen seinen Eigenschaften unendlich ist und das in einem Familienverband lebt.

Sie besagt, dass unser ewiger Vater diesen hohen Grad der Herrlichkeit und Vollkommenheit und Macht deshalb innehat, weil sein Glaube vollkommen und sein Priestertum unbegrenzt ist.

Sie besagt, dass Priestertum die Bezeichnung für die Macht Gottes ist, und wenn wir so werden wollen wie er, müssen wir dieses Priestertum, diese Macht, empfangen und ebenso anwenden wie er.

Sie besagt, dass wir mittels des Glaubens die Macht haben, alles zu lenken und zu leiten, sei es zeitlich oder geistig, dass wir Wunder wirken und das Leben der Menschen vervollkommnen können, dass wir in der Gegenwart Gottes stehen und ihm gleich sein werden, weil wir seinen Glauben, seine Vollkommenheit und seine Macht erlangt haben – mit anderen Worten, die Fülle seines Priestertums.

Das ist also die Lehre des Priestertums. Es gibt nichts Größeres, es kann nichts Größeres geben. Das ist die Macht, die wir durch Glauben und Rechtschaffenheit erlangen können.

Fürwahr – es gibt Macht im Priestertum, eine Macht, die anzuwenden wir bestrebt sind, und wir erflehen inständig im Gebet, diese Macht möge für immer auf uns und unseren Nachkommen ruhen.