Wie arbeite ich etwas sowohl mit dem Verstand als auch mit dem Herzen durch?

Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel erklärt, dass „bei wichtigen Entscheidungen im Leben … der Vater im Himmel von uns [erwartet], dass wir von unserer Entscheidungsfreiheit Gebrauch machen, unter Berücksichtigung der Evangeliumsgrundsätze über die jeweilige Situation nachsinnen und ihm im Gebet eine Entscheidung vorlegen“ („Der Heilige Geist“, Liahona, Mai 2016, Seite 105).

Das gilt für jegliche Art von Frage. Sinne nach und bitte zugleich auch im Gebet um eine Antwort. Dann empfängst du vom Heiligen Geist Eingebungen, die dich zu weiteren wichtigen Antworten führen – ob nun durch Geistesblitze, Worte, die dir in den Sinn kommen, oder andere Denkanstöße.

Forsche in den heiligen Schriften und zieh auch den Schriftenführer und weitere Studierhilfen zu Rate. Lies auch weiteres Material der Kirche wie beispielsweise Generalkonferenzansprachen, die Evangeliumsthemen auf LDS.org und die Zeitschriften der Kirche. (Auf Seite 54 findest du eine Liste mit nützlichem Material der Kirche.)

Scheue dich nicht, jemanden um Hilfe zu bitten. Elder Ronald A. Rasband vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Ich fordere euch zu etwas auf[:] Denkt an jemanden, mit dem ihr [über eure Fragen] sprechen könnt – einen guten Freund, Mutter, Vater, Oma, Opa, einen Lehrer, jemanden aus der Bischofschaft, jemanden aus der Jugendleitung [–,] denn ihr braucht ja Antwort auf eure Fragen!“ (Übertragung einer interaktiven Gesprächsrunde am 20. Januar 2016.) Probier das doch einfach mal aus! Wende dich mit deiner Frage an eine Vertrauensperson. Sucht gemeinsam nach einer Antwort.

Diese wichtigen Schritte betreffen sowohl den Verstand als auch das Herz. Präsident Dieter F. Uchtdorf, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, rät: „Wenn man geistige Wahrheit erkennen will, muss man die richtigen Instrumente benutzen. Man kann eine geistige Wahrheit nicht erkennen, wenn die Instrumente ungeeignet sind.“ („Ein Zeugnis von Licht und Wahrheit erlangen“, Liahona, November 2014, Seite 22.) Das Instrument, durch das wir Geistiges erkennen können, ist der Heilige Geist. Wenn du also betest und auf den Geist hörst, findest du mit der Zeit auch Antworten.

Präsident Uchtdorf fährt fort: „Je mehr wir uns mit Herz und Sinn Gott zuwenden, desto mehr himmlisches Licht fällt auf unsere Seele. Nach und nach erscheint uns dann das, was zuvor verschwommen, dunkel und fern war, klar, hell und vertraut.“ („Ein Zeugnis von Licht und Wahrheit erlangen“, Seite 22.) Die Suche nach einer Antwort nimmt manchmal ganz schön viel Zeit in Anspruch. Aber wenn du bereit bist und die Antwort auch hören willst, findest du sie – selbst wenn es länger dauert.

Je öfter du Eingebungen erkennst und bereit bist, auch zu handeln, wenn dir der Geist etwas im Herzen eingibt, desto leichter fällt es dir, künftig Eingebungen zu erkennen. Entweder spürst du, dass „es recht ist“, oder, falls es falsch ist, hast du „eine Gedankenstarre“ (LuB 9:8,9). Vielleicht verspürst du auch sanfte Denkanstöße, inneren Frieden oder ein anderes, für dich ganz eindeutiges Gefühl. Der Herr kennt dich. Er weiß, auf welche Weise du den Geist verstehen kannst. Er führt dich auf eine liebevolle Art, die auf dich persönlich zugeschnitten ist. Hör einfach weiterhin zu und versuch immer wieder, den Geist zu erkennen.