2017
Missionsarbeit beim Gemeindehausputz
Juni 2017


Stimmen von Heiligen der Letzten Tage

Missionsarbeit beim Gemeindehausputz

Bild
cleaning the church building

Illustration von Allen Garns

An einem Samstagnachmittag war ich im Begriff, mit meiner Familie an den Strand zu gehen. Meine Mutter und meine beiden Schwestern waren von Amazonas nach La Guaira gekommen, um ein paar Tage mit mir zu verbringen. Die Sonne schien hell, die Meeresbrise war genau richtig, und ich freute mich über die fröhliche Stimmung meiner Schwestern.

Da fiel mir unterwegs ein, dass ich an dem Tag mit dem Gemeindehausputz an der Reihe war. Jetzt hatte ich die Wahl: Sollte ich meiner Pflicht nachkommen oder mit meiner Familie an den Strand gehen? Ich beschloss, es mit meiner Mutter und meinen Schwestern zu besprechen. Sie waren noch nie in einem Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi gewesen und boten voller Begeisterung an, mir beim Saubermachen zu helfen, wenn wir danach gleich an den Strand gehen würden.

Als wir das Gemeindehaus betraten, erklärte ich, was zu tun war und wie. Ich dachte, wir würden schnell fertig, aber wir brauchten vier Stunden, weil sie so interessiert waren! Ich zeigte meiner Familie alle Räume, die Gemälde und das Taufbecken. Ich freute mich ungemein. Es war kaum zu fassen, dass mich meine Familie bei etwas unterstützte, was mir so viel bedeutete. Meine Schwestern Thalia und Gineska – beides Teenager – lernten bei der Gelegenheit auch einige Kirchenlieder und stellten mir Fragen über die Kirche.

Am Sonntag ging meine Familie zum ersten Mal in die Kirche. Die Mitglieder der Gemeinde hießen sie herzlich willkommen. Die Jungen Damen gingen rasch auf meine Schwestern zu und begrüßten sie. Die Missionarinnen stellten sich vor und vereinbarten einen Termin für den darauffolgenden Tag. Wir hielten den Familienabend ab und ich erklärte meinen Schwestern, wie man betet. Wir beteten oft miteinander. Außerdem hörten wir uns Kirchenlieder an und schauten uns Videos der Kirche an.

Bevor meine Familie heimkehrte, fuhr ich mit meinen Schwestern nach Caracas, wo wir uns den Tempel und das umgebende Tempelgelände anschauten. Ich erzählte ihnen von den Segnungen des Tempels und schlug ihnen vor, nach ihrer Rückkehr nachzuschauen, wo sich die Kirche in Amazonas befand.

Nachdem sie sich auf dem Heimweg gemacht hatten, rief ich die Missionare in ihrer Region an. Die Missionare und die Mitglieder des Gemeinderats besuchten meine Familie und unterstützten sie bei ihrer Bekehrung. Meine Schwestern beteten oft darum, unser Vater möge ihnen erlauben, sich taufen zu lassen.

Voller Dankbarkeit und Freude konnte ich schließlich nach Amazonas reisen, um Thalia und Gineska zu taufen. Das Leuchten in ihren Augen spiegelte ihre Hoffnung wider und ihre Dankbarkeit dafür, dass der Vater im Himmel sie zum Evangelium geführt hatte. Durch den Auftrag, das Gemeindehaus zu putzen, kam sich meine Familie näher und wurde gestärkt. Ich werde dieses Erlebnis niemals vergessen und weiß, dass auch meine Schwestern es stets in Erinnerung behalten werden.