2017
Mein erster Tempelbesuch
Juni 2017


Mein erster Tempelbesuch

Der Verfasser lebt in Córdoba in Argentinien.

Ich wollte selbst in den Tempel gehen und nicht nur hören, was andere dort erlebt haben.

Bild
young man in front of the temple

Als ich 16 Jahre alt war, gab der Pfahlpräsident bekannt, dass wir als Pfahl zum Tempel in Buenos Aires fahren würden. Auch ich war zu dieser Tempelfahrt eingeladen. Ich sparte Geld und strengte mich an, um für einen Tempelschein würdig zu sein.

Nachdem ich den Tempelschein erhalten hatte, stürmten von allen Seiten Versuchungen auf mich ein. Sie sollten mich wohl dazu bringen, meine Würdigkeit zu verlieren. Aber ich hatte den Wunsch, in den Tempel zu gehen. Ich wollte nicht nur die Erlebnisse und das Zeugnis anderer hören; ich wollte es selbst erleben und mein eigenes Zeugnis erlangen.

Es kam der Abend der Abfahrt. Unmittelbar bevor ich in den Bus einstieg, kam mir sogar noch einmal der Gedanke, ich solle nicht mitfahren, aber ich gab ihm nicht nach. Während der zehnstündigen Fahrt saß ich neben einem Bruder aus dem Pfahl, der sehr nett zu mir war. Er war etwa 60 Jahre alt. Er erzählte mir aus seinem Leben und sagte, wie glücklich er darüber war, dass er die Prüfungen durchlebt hatte, die er bekommen hatte.

Ich erzählte ihm aus meinem Leben und dass ich mich sehr einsam fühlte, da sich viele Menschen von mir zurückgezogen hatten, weil ich Gott folgte. Er sagte zu mir: „Gott wird dir einen richtig guten Freund schicken und dieser Freund wird immer für dich da sein. Vergiss das nicht!“ Als er das gesagt hatte, wurde ich innerlich ganz ruhig, weil ich fühlte, dass seine Worte wahr waren.

Als ich den Tempel betrat, verschwand die Last, die ich mit mir herumgeschleppt hatte. Es kam mir vor wie eine geistige Umarmung; als würde jemand zu mir sagen: „Herzlich willkommen, mein Sohn. Ich habe auf dich gewartet.“

Ich spürte, dass der Tempel wirklich das Haus Gottes ist, nicht nur ein schönes Gebäude. Nachdem ich einige Taufen und Konfirmierungen erledigt hatte, ging ich nach draußen. Ich spürte, wie die Lasten zurückkehrten, aber jetzt hatte ich den Eindruck, dass ich die Kraft hatte, sie zu meistern.

Ich weiß, dass von uns erwartet wird, uns vorzubereiten und alles in Gottes Hände zu legen und unser Bestes zu geben, um in den Tempel zu gehen. Dann schenkt Gott uns überreichen Segen.