2017
Das Buch, das mein Leben rettete
September 2017


Das Buch, das mein Leben rettete

Bild
Jesus with Nephite children

Ausschnitt aus dem Gemälde Seht eure Kleinen von Robert Barrett

Ich schloss mich mit meiner Familie der Kirche an, als ich 12 war. Zu dieser Zeit hatte ich noch keine Vorstellung, wie groß dieses Geschenk war. Ich wusste noch nicht einmal, ob die Kirche wahr ist. Doch meine Eltern hatte die Botschaft der Missionare beeindruckt. Auch ich mochte die Missionare. Aber ich verstand nicht alles, was sie sagten. Schließlich luden sie uns ein, uns taufen zu lassen. Als Familie beschlossen wir, dass wir uns entweder alle gemeinsam der Kirche anschließen würden oder gar nicht. Also ließ ich mich taufen, ohne jemals bekehrt gewesen zu sein.

Ich ging zur Kirche und zum Seminar. Später jedoch wurde meine Familie inaktiv. Da ich Freunde in der Kirche hatte, ging ich weiterhin zum Seminar und zu den Aktivitäten, um bei ihnen zu sein. Ich machte mir nichts aus dem Evangelium und den Lehren und fand die Kirche allgemein langweilig. Als ich mich dann an Ladendiebstählen, Vandalismus und dergleichen beteiligte, bekam ich Schwierigkeiten. Mein Vater wurde handgreiflich. Ich spielte mit dem Gedanken, mir das Leben zu nehmen.

Dennoch war Selbstmord nie wirklich eine Option für mich. Ich konnte das meiner Mutter, die ich sehr lieb hatte, nicht antun. Also blieb mir nichts anderes übrig, als nach einer Lösung zu suchen. Ich schaute mich um und sah meine Freunde aus der Kirche. Sie hatten etwas, was ich nicht hatte, nämlich ein Zeugnis. Also setzte ich mich mit 16, vier Jahre nach meiner Taufe, das erste Mal hin und las das Buch Mormon.

Es fiel mir nicht leicht und dauerte fast zwei Jahre. Als ich in 3 Nephi las, wie der Erretter nach seiner Auferstehung die Nephiten besuchte, ihre Kinder segnete und Engel vom Himmel herabkamen und sie umgaben, war es, als befände ich mich direkt unter den Nephiten und sähe dieses wunderbare Ereignis mit eigenen Augen. Der Heilige Geist gab Zeugnis von diesem großartigen Moment.

Ich konnte nicht weiterlesen, weil sich meine Augen mit Tränen füllten. Als ich mich wieder gefasst hatte, las ich weiter. Es verstrichen noch ein paar Wochen, ehe ich das Buch durchgelesen hatte und mich hinkniete, um im Gebet herauszufinden, ob es wahr ist. Doch ich bekam keine Antwort.

Es vergingen Tage, da kniete ich mich regelmäßig hin und flehte um eine Antwort, ob das Buch und die Kirche wahr sind, doch ich erhielt noch immer keine Antwort. Wochen nachdem ich das Buch durchgelesen hatte, kniete ich mich noch einmal verzweifelt hin und fragte: „Vater im Himmel, ist das Buch Mormon wahr?“ Die Antwort darauf hatte ich so nicht erwartet: „Ich habe es dir bereits gesagt. Du weißt, dass es wahr ist.“

Ich hatte mein Zeugnis bereits Wochen zuvor erhalten, als ich las, wie Christus die Kinder segnete. Ich wusste, dass diese Kirche, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, das Reich Gottes auf Erden ist, von einem Propheten wiederhergestellt und von einem Propheten geführt wie in alten Zeiten.

Es ist keine Übertreibung, wenn ich sage, dass das Buch Mormon mein Leben gerettet hat; genauer gesagt: Das wiederhergestellte Evangelium hat mich gerettet, und es erneuert mich auch weiterhin und nährt mich jeden Tag. Es ist mein kostbarster Besitz.