2018
Interreligiöses Pressegespräch
September 2018


Interreligiöses Pressegespräch

Münster: In den Räumlichkeiten der Gemeinde Münster trafen sich am 9. Mai 2018, am Rande des 101. Katholikentags, Pressesprecher der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland und der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Sie hatten zu einem interreligiösen Pressegespräch unter dem Titel „Im Schatten der Großen – wie über kleine Gemeinschaften berichten?“ geladen. Dabei ging es um einen fairen Umgang mit kleinen Kirchen und Glaubensgemeinschaften und darum, Verständnis füreinander aufzubringen.

Öffentlichkeitsarbeiter von drei etablierten, deutlich unterschiedlichen Gemeinschaften mit bundesweit unter 50.000 Gläubigen setzten sich an einen Tisch. Keine Pressekonferenz, keine langatmigen Verlautbarungen. Stattdessen ein offenes Gespräch mit anschließendem Imbiss.

Die Moderation des Gesprächs übernahm der aus den Medien bekannte Religionssoziologe und Buchautor Dr. Gerald Willms.

Die deutsche Berichterstattung neige dazu, zwischen den beiden großen Kirchen und sogenannten Sekten zu unterscheiden, beobachtete Pastor Jens-Oliver Mohr, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Nord- und Süddeutschen Verbands der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Wer Fragen zu kleineren Gemeinschaften habe, sei gut beraten, bei deren Pressesprechern oder Gemeinden nachzufragen.

Pastor Mohr fügte außerdem hinzu: „Man sollte zwischen Beschreibung und Bewertung bei der Berichterstattung unterscheiden und sich die Frage stellen: Woran orientiert sich die Bewertung, die ich bei der Berichterstattung einbringe?“

Dr. Mohammad Dawood Majoka, Leiter der Abteilung für externe Angelegenheiten und Pressesprecher der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland, berichtete von der Kampagne „Wir sind alle Deutschland“, für die sich insbesondere die Lokalpresse interessiere.

Fair miteinander umzugehen und sich in andere hineinzudenken ist ein wichtiges Ziel, brachte Pfarrer Andreas Hahn, Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche von Westfalen, als Gedankengang während des Treffens mit ein.

Das Christsein und die christliche Nachfolge gehöre zum Kern seines Glaubens, betonte Dr. Ralf Grünke, Stellvertretender Direktor für Öffentlichkeitsarbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Europa.

Alle Anwesenden bewiesen, dass es trotz unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Ansichten möglich ist, miteinander freundlich, umsichtig und respektvoll umzugehen. Es gibt viele Gemeinsamkeiten zu finden, wenn man aufeinander zugeht, offen und bereit ist, Verständnis füreinander zu entwickeln.