2018
Durch Schriftstellenverweise in der Handschrift meiner Mutter gesegnet
Oktober 2018


EIN UNERWARTETER SEGEN

Douglas Hedger

Nevada

Bild
Preach My Gospel and mothers photo

Illustration von Dilleen Marsh

Eines Abends überlegte ich, worüber ich bei einer anstehenden Gemeindekonferenz sprechen sollte. Die ganze Woche über hatte ich mich in die heiligen Schriften vertieft, und obgleich ich bereits wichtige Weisungen erhalten und Erkenntnisse gewonnen hatte, hatte der Herr mich noch nicht genau wissen lassen, was ich als Pfahlpräsident zu den Mitgliedern der Gemeinde sagen sollte.

In einem innigen Gebet bat ich darum, dass der Geist mich führen und meine Gedanken lenken möge. Danach schlug ich die heiligen Schriften auf und begann wieder darin zu lesen. Sofort kamen mir die Ziele der Gemeinde in den Sinn, die der Bischof und ich kurz zuvor besprochen hatten. Eines der Ziele bestand darin, die Anleitung Verkündet mein Evangelium! zu nutzen und mit Freunden und Nachbarn über das Evangelium zu sprechen.

Ich hatte den Eindruck, ich solle bei meinem persönlichen Studium an diesem Abend auch diese Anleitung verwenden. Ich holte sie hervor und schlug sie an einer beliebigen Stelle auf. Auf dieser Seite fand ich zwei handgeschriebene Schriftstellenverweise: 1 Nephi 8:8-11 und 1 Nephi 11:21,22. Als ich sie mir genauer ansah, erkannte ich, dass das die Handschrift meiner Mutter war. Meine liebe Mutter war einige Jahre zuvor, zwei Monate nach ihrem achtzigsten Geburtstag, verstorben. Sie war ein Vorbild an Mut und Selbstlosigkeit gewesen und hatte stets das Gute in den Menschen gesehen. Auch waren ihr die heiligen Schriften sehr wichtig gewesen.

Ich schlug die Verse nach, um herauszufinden, was sie dazu bewogen hatte, darauf zu verweisen. Während ich sie las, kam mir plötzlich in den Sinn, worüber ich sprechen sollte. Die Botschaft war schlicht, nämlich dass die Mitglieder der Kirche, die bereits von der köstlichen Frucht des Evangeliums gekostet haben, manchmal vergessen, dass auch viele andere nach ebendieser Frucht suchen. Wir müssen auf sie zugehen und ihnen sagen, wo sie zu finden ist.

Ich dachte an meine liebe Mutter, während ich den Rest der Anleitung Verkündet mein Evangelium! durchsah. Es gab weder einen Namen noch weitere Notizen oder irgendetwas anderes, woraus man hätte schließen können, dass die Anleitung ihr gehört hatte. Staunend dachte ich über die Reihe geistiger Eingebungen nach, die zu diesem Moment geführt hatten. Der Geist bestätigte mir, dass meine Gedanken gelenkt worden waren, und genau dafür hatte ich ja gebetet. Als meine Mutter die Verweise notierte, wusste sie nicht, dass der Herr sie verwenden würde, um das demütige Gebet ihres Sohnes zu erhören.