2018
Rettung vor dem Schlamm
Dezember 2018


Rettung vor dem Schlamm

„Und weil er mich so liebt, will ich den andern dienen.“ (Liederbuch für Kinder, Seite 42)

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Saved from the Mud

Meine Familie lebte in São Paulo in Brasilien. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab es einen Mangrovenwald. In Mangrovenwäldern fließen Flüsse zwischen den Bäumen hindurch. Der Boden ist sehr schlammig.

Viele Menschen bauten ihr Haus auf dem schlammigen Grund. Dazu steckten sie riesige Holzpfähle in den Schlamm und bauten darauf dann ihr Haus. Wenn es jedoch regnete, stiegen die Flüsse so sehr an, dass das Wasser in all die Häuser eindrang. Dann wussten die Menschen nicht, wo sie nachts schlafen sollten.

Wenn das geschah, lud mein Vater alle zu uns nach Hause ein. Manchmal hatten wir bis zu 15 Leute bei uns! Er führte sie ins Wohnzimmer und gab ihnen Decken. Meine Mutter bereitete ihnen eine Mahlzeit. Dann schliefen sie bis zum nächsten Morgen bei uns zu Hause.

Das ist mindestens drei bis vier Mal passiert. Ich weiß noch, dass ich dachte: „Nicht viele würden Fremde bei sich aufnehmen.“ Mein Vater ließ Menschen bei uns zu Hause übernachten, die wir kaum kannten. Doch dann dachte ich: „Sie können doch nirgendwo anders hin.“

Meine Eltern taten immer etwas, um anderen zu helfen. Ihr Dienst ging jedoch über das bloße Helfen und Geben hinaus. Sie brachten den Nachbarn Liebe entgegen, selbst wenn sie sie kaum kannten.

Wir sollen uns der Menschen annehmen, die Not leiden. Wir sollen ihnen helfen, wo wir nur können, und sollen dieser Hilfe keine Grenzen setzen. Wir können eine Unterkunft und andere Mittel zur Verfügung stellen. Wir können von unserer Zeit geben. Wir können weitergeben, was wir über den Vater im Himmel und Jesus Christus wissen, vor allem jetzt zur Weihnachtszeit.