2019
Das Wort Gottes vertrieb die Furcht
Januar 2019


Das Wort Gottes vertrieb die Furcht

Matt Maxwell

Utah

Bild
study desk

Illustration von Greg Newbold

Ich bin immer in der Kirche aktiv gewesen. Ich habe eine Vollzeitmission erfüllt, im Tempel geheiratet und meinen Teil dazu beigetragen, vier wunderbare Töchter großzuziehen. Doch die Jahre vergingen und ich stellte fest, dass einige meiner Freunde sich von der Kirche abgewandt hatten. Manche meiner Angehörigen stellten die Führer der Kirche in den sozialen Medien in Frage und kritisierten sie. Zum ersten Mal in meinem Leben begann ich selbst, an der Kirche zu zweifeln. Meine Zweifel führten dazu, dass ich mich vor der Zukunft fürchtete. Und manchmal überwältigte mich Hoffnungslosigkeit.

Während dieser schwierigen Zeit zwang ich mich, an der Pfahlkonferenz teilzunehmen. Bei seiner Ansprache sagte mein Pfahlpräsident: „Wenn wir die schwierigen Zeiten, die vor uns liegen, überleben möchten, reicht es nicht aus, dass wir uns nur gelegentlich am Wort Gottes weiden. Wir müssen uns daran laben. Wir müssen das regelmäßige, konzentrierte Schriftstudium zu einer Priorität in unserem Leben machen. Dann, so verheiße ich, werden wir uns nicht fürchten.“

Das Wort „fürchten“ weckte meine Aufmerksamkeit. Mir wurde bewusst, dass ich das Evangeliumsstudium sehr vernachlässigt hatte. Infolgedessen hatte Furcht mein Leben ergriffen. Ich beschloss, den Rat meines Pfahlpräsidenten auszuprobieren.

Ich ging nach Hause und richtete mir einen Platz ein, an dem ich mich dem Evangeliumsstudium widmen wollte. Ich stellte einen kleinen Tisch und einen gemütlichen Stuhl in die Ecke eines Zimmers und hängte ein paar Bilder vom Erretter an die Wand. Ich holte meine heiligen Schriften, einige Stifte und einen Notizblock und begann mein Studium mit einem Gebet.

Nach ein, zwei Wochen gewöhnte ich mir einen bestimmten Ablauf an. Zuerst hörte ich eine Generalkonferenzansprache an, dann befasste ich mich mit einem bestimmten Evangeliumsthema. Danach las ich einige Kapitel im Buch Mormon und schloss mein Studium mit einem aufrichtigem Gebet zum Vater im Himmel.

Trotz verschiedenster Ablenkungen ließ ich mich im folgenden halben Jahr nur selten von meinem täglichen Evangeliumsstudium abhalten. Ich vertiefte mein Verständnis von vielen Evangeliumsthemen und stärkte meine Beziehung zum Vater im Himmel durch regelmäßige, aufrichtige Gebete.

Ich konnte mich wieder auf mein Zeugnis stützen. Meine Zweifel verschwanden allmählich, da ich erneut ein Zeugnis empfing, dass das wiederhergestellte Evangelium wahr ist. Ich machte mir weniger Sorgen, weil ich mehr auf Gott vertraute. Ich spürte, wie Furcht und Verzweiflung schwanden. Ich verlor auch Interesse an zeitraubenden Beschäftigungen und stellte fest, dass ich im Umgang mit anderen großherziger und sanfter wurde.

Als ich den Rat meines Pfahlpräsidenten befolgte, konnte Gott mich verändern. Der Meister selbst heilte mich, als ich mich an seinem Wort weidete.