9: Achtung vor der Mutter und ihrer gottgegebenen Rolle

Aaronisches Priestertum — Leitfaden 1, (1995), 28–30


Ziel

Jeder Junge festigt die Beziehung zu seiner Mutter und achtet sie.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Sie brauchen:

    1. a)

      für jeden Jungen die heiligen Schriften

    2. b)

      Buntstifte zum Markieren der heiligen Schriften

    3. c)

      für jeden Jungen Bleistift, Papier und einen Briefumschlag

  2. 2.

    Schreiben Sie vor dem Unterricht die folgenden Fragen an die Tafel:

    1. a)

      Wer hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, damit ihr zur Erde kommen konntet?

    2. b)

      Wer hat euch nach eurer Geburt viel Liebe erwiesen?

    3. c)

      Wie können wir denen, die für uns so große Opfer gebracht haben, am besten zeigen, wie dankbar wir ihnen sind?

  3. 3.

    Sprechen Sie mit der Mutter jedes Jungen im Kollegium, und bitten Sie sie, wenigstens eine Sache zu nennen, die ihr Sohn tut, um die Beziehung zwischen Mutter und Sohn zu festigen. Schreiben Sie alle Antworten der Mütter auf ein Poster. Wenn einer der Jungen keine Mutter hat, bitten Sie eine Verwandte oder seine Pflegemutter zu erzählen, wie der Junge zu Hause hilft.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Die Mutter spielt im Plan Gottes eine wichtige Rolle

Tafel/Besprechen

Weisen Sie auf die Fragen an der Tafel hin (siehe „Vorzubereiten“). Lesen Sie alle drei Fragen vor.

  • Mit welchem Wort kann man die beiden ersten Fragen beantworten? (Mutter.)

Erklären Sie, daß Sie die Fragen an der Tafel stehen lassen, damit die Jungen während des Unterrichts noch darüber nachdenken können.

Erläutern Sie: wir lieben zwar alle unsere Mutter und sind dankbar für sie, aber oft nehmen wir sie auch als selbstverständlich hin. Manchmal merken wir erst dann, was unsere Mutter alles für uns tut, wenn wir von zu Hause fort sind.

Geschichte

Die jungen Männer der Gemeinde hatten ein großartiges Zeltlager hinter sich. Am Anfang hatten sie noch alle gesagt, sie seien froh, von zu Hause fort zu sein, aber gegen Ende der Woche freuten sich doch alle wieder auf zu Hause. In der Schlußversammlung forderte der Berater die Jungen auf, zu erzählen, welche Gedanken ihnen im Lauf des Zeltlagers in bezug auf ihre Mütter gekommen waren.

Lassen Sie die Jungen nun die folgenden Aussagen vorlesen, die verschiedene Jungen am letzten Abend im Zeltlager gemacht haben.

  1. 1.

    „Wißt ihr, was meine Mutter mit dem Geld gemacht hat, das sie zum Geburtstag geschenkt bekommen hat? Es war eigentlich für ein neues Kleid gedacht gewesen, aber sie hat mir davon einen Schlafsack für das Zeltlager gekauft. Immer wenn ich in den Schlafsack krieche, denke ich an das Opfer, das sie für mich gebracht hat. Sie bringt immer Opfer für mich.“

  2. 2.

    „Wir wechseln uns zu Hause immer mit dem Geschirrspülen ab. Für mich war das immer eine lästige Arbeit, mit der ich möglichst schnell fertig werden wollte. Wenn ich jetzt im Zeltlager mit dem Geschirrspülen an der Reihe war, habe ich plötzlich meine Mutter vermißt. Zu Hause ist sie nämlich immer dabei und hilft mir, und wir unterhalten uns dabei. Diese Gespräche über meinen Tagesablauf und meine Probleme haben mir hier richtig gefehlt. Es ist gut, zu wissen, daß man jemanden hat, der einem immer zuhört, wenn man jemanden zum Reden braucht.“

  3. 3.

    „Ich habe hier öfter auf einem großen Stein gesessen und den Eichhörnchen zugesehen, wie sie hin- und herliefen und etwas in der Erde vergruben. Das hat mich daran erinnert, wie ich klein war. Damals wollte ich immer Insekten und Tiere fangen. Meine Mutter hat mir beigebracht, daß wir die Tiere frei leben lassen sollen und daß wir sie nicht erschrecken oder fangen und einsperren sollen. Sie hat Tiere sehr gern und sagt uns immer, daß der himmlische Vater sie erschaffen hat und daß wir alles, was lebt, mit Ehrfurcht behandeln sollen.“

  4. 4.

    „Ihr seid sicher alle froh, daß ich von meiner Mutter das Kochen gelernt habe. Sonst wärt ihr gestern abend ganz schön enttäuscht gewesen, als wir alle solchen Hunger hatten und ich mit dem Kochen an der Reihe war. Sie sagt, wenn ich einmal auf Mission gehe, werde ich froh sein, daß ich schon ein bißchen kochen gelernt habe. Aber eigentlich brauche ich gar nicht zu warten, ich bin schon jetzt froh darüber.“

  5. 5.

    „Letzten Sonntag wurde das Baby meiner Schwester in der Fast- und Zeugnisversammlung gesegnet. Als sie Zeugnis gab, sagte sie, sie habe unsere Mutter erst richtig zu schätzen begonnen, seit sie selbst ein Kind hat. Jetzt erst wird ihr bewußt, wieviel Zeit, Geld, Mühe und Aufmerksamkeit ein Kind braucht. Als ich das kleine Baby sah, mußte ich daran denken, daß ich selbst einmal so klein gewesen bin und wieviel meine Mutter bis heute meinetwegen zu tun hatte. Wenn ich meiner Schwester zusehe, wie sie ihr Baby versorgt, wird mir richtig bewußt, was ich meiner Mutter zu verdanken habe.“

Tafel/Besprechen

(Seien Sie sehr rücksichtsvoll, falls einer der Jungen keine Mutter mehr hat.) Bitten Sie die Jungen, gemeinsam mit Ihnen eine Liste all dessen aufzustellen, was ihre Mutter für sie und ihre Familie tut. Schreiben Sie alles an die Tafel, was den Jungen innerhalb von zwei, drei Minuten einfällt. Sie werden nicht genug Zeit haben, um eine komplette Liste anzufertigen, nehmen Sie aber so viele Punkte auf, daß deutlich wird, wieviel die Mutter jeden Tag an Liebesdiensten verrichtet, die wir alle für selbstverständlich halten. Um die Jungen zum Nachdenken anzuregen, können Sie sie auffordern, sich vorzustellen, es sei Morgen und sie ständen gerade auf; dann sollen sie den ganzen Tagesablauf überdenken und anführen, was ihre Mutter alles tut.

Ziehen Sie dann daraus den Schluß, daß wir allen Grund haben, unserer Mutter Liebe und Wertschätzung zu erweisen und sie zu ehren und zu achten.

Zitat

Lesen und besprechen Sie das folgende Zitat von Präsident David O. McKay:

„Nichts in aller Welt spiegelt so getreu die gottgegebenen Tugenden des Erschaffens und der Opferbereitschaft wider wie die Rolle der Mutter. … Der Mutter, die gemäß dem ewigen Gesetz einen unsterblichen Geist in die Welt bringt, gebührt der erste Platz im Reich der Schöpfung.“ (Gospel Ideals, Salt Lake City, 1953, Seite 456.)

Schriftstelle

Lesen Sie Johannes 15:13. Lassen Sie die Jungen diese Schriftstelle unterstreichen.

Weisen Sie darauf hin, daß wir Soldaten, die vom Schlachtfeld heimkehren, ehren, weil sie bereit waren, für uns ihr Leben aufs Spiel zu setzen, daß aber jede Mutter, die ein Kind zur Welt bringt, beweist, daß sie bereit ist, für dieses Kind ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Wir erweisen unserer Mutter nicht immer die Ehre und Dankbarkeit, die ihr gebührt. Sie nimmt nicht nur die Schmerzen und Gefahren der Geburt auf sich, sondern sie opfert auch ihr Leben lang ihre Zeit und setzt ihre Talente ein, um uns zu erziehen.

Wir können die Beziehung zu unserer Mutter festigen

Schriftstelle/Besprechen

Weisen Sie auf die letzte Frage an der Tafel hin. Bitten Sie jetzt noch nicht um eine Antwort, sondern weisen Sie darauf hin, daß Christus uns ein Beispiel gegeben hat. Als er am Kreuz hing, galten seine letzten Gedanken unter anderem dem Wohlergehen seiner Mutter.

Lassen Sie einen Jungen Johannes 19:25–27 vorlesen.

Jesus litt zwar sehr, aber er war doch so sehr um seine Mutter besorgt, daß er Johannes bat, sich ihrer anzunehmen.

  • Was könnt ihr tun, um eurer Mutter zu zeigen, daß sie euch am Herzen liegt?

Poster

Fordern Sie jeden Jungen auf, wenigstens einen Gedanken beizusteuern. Erläutern Sie, daß es eine Mutter glücklich macht, wenn sie zu ihren Söhnen eine enge, liebevolle Beziehung hat. Zeigen Sie den Jungen das Poster, das Sie vorbereitet haben. Erzählen Sie, daß Sie mit den Müttern gesprochen haben und daß die Mütter sich dazu geäußert haben, was ihre Beziehung zu ihren Söhnen festigt. Besprechen Sie diese Äußerungen.

Zitat

Präsident David O. McKay hat über die Mütter folgendes gesagt: „Wenn ihr ihr einen Brief schreibt, in dem ihr sie eurer Wertschätzung und Liebe versichert, so wird sie Freudentränen vergießen.“ (“The True Mother“, Instructor, Mai 1960, Seite 142.)

Aktivität

Teilen Sie an jeden Jungen einen Bleistift, ein Blatt Papier und einen Briefumschlag aus. Bitten Sie die Jungen, ihrer Mutter einen Brief zu schreiben, in dem sie sie ihrer Liebe und Wertschätzung versichern. Jeder Junge kann auch ein paar Verpflichtungen auf sich nehmen, um seiner Mutter größere Achtung zu erweisen und seine Beziehung zu ihr zu verbessern.

Zum Abschluß

Erläutern Sie: Dankesworte und kleine Zeichen der Anerkennung bedeuten unserer Mutter zwar viel, aber am besten können wir ihr danken, indem wir das Priestertum ehren und uns zu einem ehrlichen und glaubenstreuen Mann entwickeln, so wie sie es sich erhofft.

Aufforderung

Erklären Sie, daß jeder Junge eine Art Denkmal für seine Mutter ist. Durch die Art, wie er lebt, kann er ihr Ehre machen oder aber ihr Schande bereiten. Fordern Sie jeden Jungen auf, seine Mutter zu ehren, indem er rechtschaffen lebt.