35: Das Abendmahl

Aaronisches Priestertum — Leitfaden 1, (1995), 120–23


Ziel

Jedem Jungen ist klar, welche Segnungen ihm zuteil werden, wenn er würdig das Abendmahl nimmt.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Sie brauchen: für jeden Jungen die heiligen Schriften

  2. 2.

    Beauftragen Sie zwei Jungen, die Zeugnisse in der Lektion vorzulesen.

  3. 3.

    Kopieren Sie den Handzettel „So bekommt das Abendmahl für mich einen tieferen Sinn“ für jeden Jungen.

  4. 4.

    Wählen Sie ein Abendmahlslied aus, und sorgen Sie dafür, daß die Jungen es zum Abschluß des Unterrichts singen oder lesen können. Wählen Sie ein passendes Lied aus, das die Jungen kennen.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Wir schließen ernste Bündnisse mit dem Herrn

Schriftstelle/Tafel/Besprechen

Schreiben Sie die unten dargestellten Symbole an die Tafel, und fragen Sie die Jungen, was sie bedeuten.

symbols

Was ist das, was ich hier hingeschrieben habe? (Es sind Symbole mit einer bestimmten Bedeutung.)

Lassen Sie einen Jungen Johannes 1:29 vorlesen. Erklären Sie, daß zur Zeit des Alten Testaments das erstgeborene Lamm dem Herrn als Opfer dargebracht wurde. Das Lamm war ein Symbol für Jesus Christus, bevor er sein endgültiges Opfer brachte. Heute hat das Abendmahl diese symbolische Bedeutung. Es erinnert uns an das Opfer, das er für uns gebracht hat.

  • Was stellt das Brot dar, das wir beim Abendmahl nehmen?

  • Was stellt das Wasser dar, das wir beim Abendmahl nehmen?

Lassen Sie die Jungen die Abendmahlsgebete in Lehre und Bündnisse 20:77,79 lesen.

Bitten Sie die Jungen, sich die Abendmahlsgebete anzuschauen und herauszufinden, was wir versprechen, wenn wir das Abendmahl nehmen. Schreiben Sie die Antworten folgendermaßen an die Tafel:

Wir versprechen dem himmlischen Vater, –

  1. 1.

    den Namen Christi auf uns zu nehmen

  2. 2.

    immer an Christus zu denken

  3. 3.

    die Gebote Christi zu halten

  • Was verheißt der Herr uns für den Fall, daß wir das alles tun? (Daß wir den Heiligen Geist immer mit uns haben.)

Besprechen

Wenn ein Kind geboren oder adoptiert wird, erhält es den Namen der Familie. Es soll sich bemühen, diesem Namen immer Ehre zu machen.

  • Was bedeutet es, den Namen Jesu Christi auf sich zu nehmen? (Daß man sich verpflichtet, ihm ähnlich zu werden; daß man seinem Beispiel und seinen Lehren nachfolgt.)

  • Was bedeutet es, an ihn zu denken?

  • Wann sollen wir an ihn denken?

  • Wie können wir immer an Jesus Christus denken?

  • Was können wir im Lauf der Woche tun, das uns hilft, immer an ihn zu denken? (Beten, die heiligen Schriften studieren, die Gebote befolgen, Nächstenliebe üben.)

Betonen Sie: an Jesus denken heißt mehr als bloß daran denken, daß er gelebt und für unsere Sünden gesühnt hat. Das Wichtigste ist wohl, daß wir uns an seine Lehre und an seine Gebote halten.

Zitate

Lassen Sie einen Jungen das folgende Zitat vorlesen:

„Jedesmal, wenn wir das Abendmahl nehmen, geben wir Gott dem Vater kund, daß wir tatsächlich an seinen Sohn denken. Imdem wir das Brot und das Wasser nehmen, schließen wir den feierlichen Bund, daß wir seine Gebote halten wollen.“ (Melvin J. Ballard, Sermons and Missionary Services of Melvin J. Ballard, Hg. Bryant S. Hinckley, Salt Lake City, 1949, Seite 147.)

  • Was bedeutet es, die Gebote Jesu Christi zu halten?

Erläutern Sie: Über die Bündnisse, die wir eingehen, wenn wir das Abendmahl nehmen, hat Präsident David O. McKay folgendes gesagt: „Wer kann ermessen, welche Verpflichtung mit diesem Bund einhergeht? Wie weitreichend und umfassend er doch ist! Er schließt vieles aus unserem Leben aus: Weltlichkeit, Vulgäres, Trägheit, Eifersucht und Neid, Trunkenheit, Unehrlichkeit, Haß, Egoismus und jede Form des Lasters. Er verpflichtet uns zu Fleiß und Güte und dazu, in Kirche und Staat unseren Obliegenheiten nachzukommen. … Man verpflichtet sich dazu, seine Mitmenschen zu achten, das Priestertum zu ehren, den Zehnten und die Opfergaben zu zahlen und sein Leben dem Dienst an der Menschheit zu weihen.“ (Millennial Star, Dezember 1923, Seite 778.)

Betonen Sie noch einmal: wenn wir unsere Bündnisse einhalten, segnet der Herr uns mit seinem Geist und hilft uns, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

  • Warum ist die Verheißung des Herrn an uns so überaus wichtig? (Der Heilige Geist kann uns unterweisen, uns anleiten, uns trösten, uns von der Wahrheit Zeugnis geben und uns helfen, in Glauben und Zeugnis zu wachsen.)

Erläutern Sie: ohne den läuternden Einfluß des Heiligen Geistes könnten wir nicht in die Gegenwart des himmlischen Vaters zurückkehren.

Die Teilnahme am Abendmahl soll für uns einen tiefen Sinn haben

Zum Nachdenken

Bitten Sie die Jungen, an den letzten Abendmahlsgottesdienst zu denken, an dem sie teilgenommen haben, während Sie die folgenden Fragen zum Nachdenken vorlesen:

  • Wart ihr leise und andächtig?

  • Habt ihr über den Text des Abendmahlslieds nachgedacht?

  • Habt ihr bei den Abendmahlsgebeten aufmerksam zugehört?

  • Habt ihr an die Bündnisse gedacht, die ihr eingegangen seid?

  • Woran habt ihr gedacht, während das Abendmahl ausgeteilt wurde? Während ihr Brot und Wasser genommen habt?

  • Was könnt ihr, wenn ihr beim Segnen und Austeilen des Abendmahls mitwirkt, tun, damit es für andere ein geistiges Erlebnis wird?

Besprechen/Handzettel

  • Wie können wir uns jede Woche darauf vorbereiten, das Abendmahl zu nehmen?

Betonen Sie, daß wir alle uns jede Woche auf das Abendmahl vorbereiten können, indem wir aufrichtig von unseren Sünden umkehren und diejenigen, die wir verletzt haben, um Verzeihung bitten.

Geben Sie jedem Jungen den Handzettel mit den Anregungen dazu, wie das Abendmahl einen tieferen Sinn bekommen kann. Regen Sie an, daß sie den Handzettel irgendwo anbringen, wo sie ihn im Lauf der Woche oft sehen, und daß sie darüber nachdenken. Gehen Sie die einzelnen Punkte mit der Klasse durch.

Lesetexte

Bitten Sie die beiden beauftragten Jungen, die folgenden Zeugnisse junger Menschen vom Abendmahl vorzulesen.

Erstes Zeugnis

„Wenn ich beim Abendmahl andächtig bin und an Christus denke, dann denke ich daran, wie Jesus für uns alle gelitten hat und wie sehr er uns liebt. Wenn ich beim Abendmahl nicht andächtig bin, bemerke ich gar nicht, wozu ich da eigentlich ‚Amen‘ sage. Ich nehme dann bloß routinemäßig das Abendmahl, ohne daran zu denken, was es wirklich bedeutet. Ich habe eigentlich gar kein Gefühl dabei, wenn ich nicht daran denke, was das Abendmahl wirklich bedeutet. Ich habe aber ein gutes Gefühl, wenn ich an Christus denke – daran, daß wir alle einen älteren Bruder haben, der uns liebt und uns immer hilft, wenn wir ihn darum bitten. Es bedeutet mir sehr viel, daß er bereit war, für uns zu sterben.“

Zweites Zeugnis

„Früher war mir gar nicht klar, welchen Bund ich eingehe, wenn ich nach dem Abendmahlsgebet ‚Amen‘ sage. Ich wußte gar nicht so recht, worum es ging. Ich war viel mehr an dem interessiert, worüber meine Freunde sich unterhielten, als an dem, was da in dem Gebet gesagt wurde. Letzten Sonntag habe ich beim Abendmahlsgebet aufmerksam zugehört, und es wurde gesagt: ‚Den Namen deines Sohnes auf sich zu nehmen.‘ Da wurde mir klar, daß das Wasser und das Brot uns helfen sollen, an Christus zu denken. Ich saß da und dachte daran, was Christus für mich getan hat. Ich werde mich in Zukunft mehr darum bemühen, meinen Bund mit Christus einzuhalten.“

Das Abendmahl ist eine Quelle geistigen Wachstums

Zitat

„Wir tun manches, was uns leid tut und wofür wir Vergebung erlangen möchten, oder wir haben jemandem unrecht getan und ihn verletzt. Wenn wir im Herzen spüren, daß uns etwas, das wir getan haben, leid tut, wenn wir das Gefühl haben, daß wir Vergebung brauchen, dann erlangen wir die Vergebung nicht durch die erneute Taufe; wir legen nicht bei irgendeinem Menschen ein Bekenntnis ab, sondern wir kehren von unseren Sünden um, gehen zu dem, gegen den wir gesündigt haben, und erlangen seine Vergebung. Dann gehen wir zum Abendmahlstisch, wo wir, wenn wir aufrichtig umgekehrt sind und alles in Ordnung gebracht haben, Vergebung erlangen und geistige Heilung erfahren. Das wird uns dann völlig durchdringen.“ (Melvin J. Ballard, Sermons and Missionary Services of Melvin J. Ballard, Hg. Bryant S. Hinckley, Salt Lake City, 1949, Seite 149.)

Fallstudien

Die Jungen sollen sich die folgenden Situationen anhören und sich dann überlegen, wie die Betreffenden Vergebung erlangen und sich auf das Abendmahl vorbereiten könnten.

  1. 1.

    Ihr habt jemandem im Garten geholfen und dafür Geld bekommen. Von dem Geld habt ihr euch ein neues Fahrrad gekauft. Während der Abendmahlsversammlung fällt euch ein, daß ihr vergessen habt, von dem Geld den Zehnten zu bezahlen. Jetzt ist alles für das Fahrrad ausgegeben. Euch ist deswegen unwohl zumute.

    • Was könntet ihr tun? (Leise beten und um Vergebung bitten; fest versprechen, daß ihr den vergessenen Zehnten vom nächsten Geld, das ihr bekommt, bezahlt; geloben, immer als erstes den Zehnten zu bezahlen.)

  2. 2.

    Euer bester Freund hat euch ein Geheimnis verraten. Ihr wißt, daß ihr ihm versprochen habt, niemandem davon zu erzählen, aber ihr meint, es mache ja nichts aus, wenn nur einer davon etwas erfährt. Also erzählt ihr es diesem einen und sagt ihm, er dürfe es nicht weitererzählen. Später erfahrt ihr, daß die ganze Schule von dem Geheimnis weiß. Ihr fühlt euch schrecklich elend, weil ihr euren Freund enttäuscht habt und weil ihr wißt, daß ihr ihm wehgetan habt.

    • Was könntet ihr tun, um dieses Unrecht wiedergutzumachen? (Zu eurem Freund gehen, euch entschuldigen und ihn um Vergebung bitten; beten und den himmlischen Vater um Vergebung bitten; geloben, diesen Fehler nie wieder zu begehen.)

Erläutern Sie, daß solche Situationen geklärt werden müssen, damit die Beteiligten würdig das Abendmahl nehmen können. Betonen Sie: wenn sie das Abendmahl nehmen, geloben sie, ihre Schwächen zu überwinden und alle Gebote des Herrn zu befolgen.

Zum Abschluß

Lied

Lassen Sie die Jungen ein Abendmahlslied singen, wenn Sie das für angebracht halten. Oder Sie könnten einen Jungen den Text des Abendmahlslieds vorlesen lassen. Bitten Sie die Jungen, besonders auf die Bedeutung der Worte zu achten.

Zeugnis

Sprechen Sie zum Abschluß darüber, was Ihnen das Abendmahl bedeutet.