10: In der heiligen Schrift studieren

"10: In der heiligen Schrift studieren," Aaronisches Priestertum -- Leitfaden 2, (1994)


Ziel

Jeder Junge verpflichtet sich, regelmäßig gebeterfüllt in der heiligen Schrift zu studieren.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Sie brauchen:

    1. a)

      Die heilige Schrift für jeden Jungen.

    2. b)

      Einen Bleistift für jeden Jungen.

  2. 2.

    Kopieren Sie für jeden Jungen die Übersicht „Themen und Schriftstellen“.

  3. 3.

    Beauftragen Sie die Jungen im voraus, 1 Nephi 3–5 aufmerksam zu lesen.

  4. 4.

    Bitten Sie eventuell einen der Jungen, davon zu erzählen, wie Lehis Söhne nach Jerusalem zurückkehrten, um die Messingplatten zu holen.

  5. 5.

    Am Ende des Unterrichts ist eine längere Aktivität vorgesehen. Planen Sie dafür 20 bis 25 Minuten ein.

  6. 6.

    Zeigen Sie Bild 1 „Joseph Smith sucht Weisheit in der Bibel“ (auch Bild 402 in Bilder zum Evangelium [34730 150]).

Hinweis

Heute können Sie deutlich machen, wie wichtig es ist, daß wir im Buch Mormon lesen und uns gründlich damit befassen. Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „Als 1832 einige der ersten Missionare von ihrer Mission zurückkehrten, tadelte der Herr sie, weil sie mit dem Buch Mormon leichtfertig umgegangen waren. Als Folge davon, sagte er, sei ihr Verstand verfinstert gewesen. Aber durch ihre Leichtfertigkeit sei nicht nur ihr Verstand verfinstert gewesen, sondern die ganze Kirche. … Und weiter sagte der Herr: ,Und sie werden unter diesem Schuldspruch bleiben, bis sie umkehren und sich an den neuen Bund, nämlich das Buch Mormon, erinnern.‘ (LuB 84:54.)“ (Der Stern, Januar 1987, Seite 3.)

Wer aber im Buch Mormon studiert, der wird nicht unter Schuldspruch gebracht, sondern im Gegenteil reich gesegnet. Präsident Benson hat auch gesagt: „Ihr Jungen, das Buch Mormon wird euer Leben verändern. Es wird euch gegen das Böse der heutigen Zeit wappnen. Es wird Geistigkeit in euer Leben tragen wie kein anderes Buch. Es wird das wichtigste Buch sein, das ihr in Vorbereitung auf eure Mission und auf euer ganzes Leben lesen könnt. Ein Junge, der es mehrmals gelesen hat, der ein festes Zeugnis davon hat, daß es wahr ist, und der seine Lehren anwendet, wird imstande sein, den Verlockungen des Teufels zu widerstehen, und er wird ein mächtiges Werkzeug in der Hand des Herrn sein.“ (Der Stern, Oktober 1986, Seite 41.)

Vorschlag für den unterrichtsablauf

Die heilige Schrift enthält große Schätze

Beispiel aus der heiligen Schrift/Besprechen

  • Was ist ein Schatz?

  • Stellt euch vor, euer Haus brennt und ihr könntet nur das retten, was ihr tragen könnt. Was würdet ihr mitnehmen?

In einem solchen Fall würdet ihr sicher nur das mitnehmen, was für euch am wertvollsten ist, was euch am meisten bedeutet.

Manchmal sind es nicht Geld oder Schmuck, was jemandem am meisten bedeutet. Bitten Sie den beauftragten Jungen, zu erzählen, wie Lehis Söhne nach Jerusalem zurückgekehrt sind, um die Messingplatten zu holen.

Die anderen Jungen können eventuell vergessene Einzelheiten einfügen.

  • Was war für Lehi und Nephi von großem Wert? (Das Wort des Herrn.)

  • Woran wird deutlich, wie wertvoll das auf die Messingplatten gravierte Wort des Herrn für Lehi und Nephi war? (Nephi war bereit, nach Jerusalem zurückzukehren und sein Leben aufs Spiel zu setzen; selbst nach zwei erfolglosen Versuchen war er noch immer fest entschlossen, die Platten zu holen; Lehi und Nephi waren bereit, alles Gold und Silber und sämtliche Wertsachen, die die Familie besaß, für die Platten herzugeben; Nephi tötete Laban, obwohl er sich sehr davor scheute.)

Schriftstelle/Besprechen

Lassen Sie die Jungen 1 Nephi 5:21,22 lesen und markieren; hier wird deutlich, was die auf den Platten eingravierten Schriften für Nephi bedeuteten, nachdem er sie in seinen Besitz gebracht hatte.

  • Was sagt Nephi über den Wert der Messingplatten?

  • Warum waren sie so wertvoll? (Weil Nephi und sein Volk dadurch die Gebote des Herrn für ihre Kinder bewahren konnten.)

Im Buch Mormon wird auch noch von einer anderen Volksgruppe berichtet, nämlich den Mulekiten, die die heilige Schrift nicht besaßen. Lassen Sie die Jungen Omni 1:15–17 lesen.

  • Was geschah mit dem ganzen Volk, weil es keine heiligen Schriften besaß? (Seine Sprache wurde verderbt, und sie leugneten Gott.)

  • Warum ist die heilige Schrift so wertvoll?

Schreiben Sie die Antworten der Jungen an die Tafel, und regen Sie sie nötigenfalls zum Nachdenken an. Mögliche Antworten sind: die heilige Schrift gibt Zeugnis, daß Jesus der Messias, nämlich der Erretter, ist; sie zeigt uns, wie wir zum Vater im Himmel zurückkehren können; sie erklärt uns, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen sollen; sie macht deutlich, was wir tun müssen, um glücklich zu sein; sie zeigt auf, wie wir für Gehorsam gesegnet und für Ungehorsam bestraft werden; sie sagt uns, was die Zukunft bringt, damit wir uns entsprechend vorbereiten können.

Zeugnis

Geben Sie Zeugnis, daß die heilige Schrift große Schätze der Weisheit enthält, die den Jungen auf dem Weg zur Errettung voranhelfen können.

  • Wie hat euch das Studium in der heiligen Schrift bisher geholfen?

Die Schätze in der heiligen Schrift lassen sich durch regelmäßiges gebeterfülltes Studieren verstehen

Schriftstelle/Besprechen

  • Wie oft braucht ihr etwas zu essen?

Lassen Sie die Jungen 2 Nephi 31:20 lesen und markieren.

  • Worin besteht der Unterschied zwischen einem Festmahl und einem Imbiß?

  • Worin besteht der Unterschied zwischen „sich am Wort von Christus weiden“ und „ein wenig davon probieren“?

  • Wo können wir das Wort von Christus finden? (In den heiligen Schriften der Kirche Jesu Christi.)

  • Wie oft sollen wir in der heiligen Schrift studieren?

Zitat

Präsident Harold B. Lee hat empfohlen, daß wir täglich in der heiligen Schrift lesen sollen: „Wenn wir nicht jeden Tag in der heiligen Schrift lesen, nimmt unser Zeugnis ab, und unsere geistige Gesinnung verflacht immer mehr.“ (Ansprache vor Regionalrepräsentanten, 12. Dezember 1970.)

  • Inwiefern ist euer Zeugnis dadurch fester geworden, daß ihr in der heiligen Schrift studiert habt?

  • Was könnt ihr tun, um noch mehr Nutzen aus dem Schriftstudium zu ziehen?

Machen Sie den Jungen anhand des folgenden Zitats klar, wie sie in der heiligen Schrift studieren sollen:

„Ich habe – in geringem Maße – das Evangelium genauso kennengelernt, wie alle heiligen Gottesmänner das tun. Das ist nämlich keine Gabe, die wenigen Auserwählten vorbehalten ist, sondern sie beruht auf dem Gesetz des Gehorsams und darauf, daß man viel Zeit investiert und viel in der heiligen Schrift studiert.

Beim Lesen der Schrift … habe ich einige grundlegende Prinzipien über Nachsinnen und Forschen entdeckt.

  1. 1.

    Beten Sie immer, ehe Sie zu lesen beginnen. Lassen Sie die Hektik der Welt hinter sich. Beten Sie auch beim Lesen, wenn Ihre Seele von Evangeliumswahrheiten erleuchtet wird, oder wenn Sie Fragen haben. Zögern Sie nicht, den Vater im Himmel anzusprechen.

  2. 2.

    Halten Sie beim Lesen Papier und Bleistift bereit. Das Lesen regt an, und oft denkt man dabei an Ziele, hat interessante Ideen oder originelle Gedanken.

  3. 3.

    Lesen Sie langsam! Das Schriftstudium ist kein Wettlauf. Und sie müssen auch keine bestimmte Anzahl von Kapiteln lesen, ehe Sie ins Bett gehen dürfen. Nehmen Sie sich ruhig mehrere Tage für ein bestimmtes Kapitel Zeit oder auch für einen einzigen Vers. Lernen Sie Schriftstellen auswendig, und Sie werden verborgene Bedeutungen entdecken, die Ihnen vorher nicht bewußt waren und die gerade heute wichtig für Sie sein können.

  4. 4.

    Stellen Sie beim Lesen Fragen. … Stellen Sie eine Frage, und rufen Sie dann den Herrn an. Immer wenn ich solche Fragen gestellt habe, ging mir das Herz auf und gab dem Heiligen Geist Raum.

  5. 5.

    Halten Sie während des Tages mehrmals inne, und sinnen Sie über den Gedanken nach, mit dem Sie sich ausführlich befaßt haben. Nehmen wir als Beispiel einmal das Gebot: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wiederholen Sie diese Stelle in Gedanken, fragen Sie sich, ob Ihr Verhalten dieser Aufforderung entspricht, und tragen Sie diesen Satz auf einer kleinen Karte bei sich.

In erster Linie kommt es nur darauf an, daß Sie sich die Zeit nehmen. Das Schriftstudium ist eine tägliche Erneuerung; es schenkt Ihnen Zufriedenheit und vermittelt Ihnen einen neuen Blickwinkel. Ihr Leben erhält eine neue Richtung, und Sie empfangen täglich Offenbarung. …

Unser Prophet Joseph Fielding Smith hat gesagt: ,Mein Leben lang habe ich mich mit den Evangeliumsprinzipien beschäftigt, darüber nachgedacht und versucht, nach den Gesetzen des Herrn zu leben. Die Folge davon war, daß ich sehr viel Liebe für ihn, für sein Werk und für alle Menschen, die seine Absichten auf der Erde voranbringen, entwickelt habe.‘ (Generalkonferenz, Oktober 1971.)

Nehmen Sie sich Zeit zum Nachdenken. So finden Sie unvorstellbare Freude und große Erkenntnis hier auf der Erde.

Der Erretter hat gesagt: ,Diese Worte lasse ich bei euch, damit ihr im Herzen darüber nachdenkt, und dazu gebe ich euch ein Gebot, nämlich: Ruft mich an, solange ich nahe bin.

Naht euch mir, und ich werde mich euch nahen.‘ (LuB 88:62,63.)“ (Susan Hill, „Pondering Isn’t Preposterous“, New Era, Mai 1976, Seite 49,50.)

Zeugnis

Geben Sie Zeugnis, daß wir mehr Freude an der heiligen Schrift haben, wenn wir über sie nachsinnen und uns dadurch dem Erretter nahen. Die Verfasser der heiligen Schrift waren nämlich vom Heiligen Geist inspiriert.

  • Welche Rolle soll der Heilige Geist bei eurem Schriftstudium spielen? (Wir müssen uns vom Heiligen Geist inspirieren und von ihm helfen lassen, die heiligen Schriften zu verstehen.)

  • Inwiefern hat der Heilige Geist euch bisher beim Schriftstudium geholfen?

Aktivität

Erklären Sie, daß es viele Möglichkeiten gibt, in der heiligen Schrift zu studieren, etwa indem man jeden Tag eine Viertelstunde oder ein Kapitel liest. Manche Leute lesen auch nur ein paar Verse und denken dann gebeterfüllt darüber nach. Andere wiederum studieren in der heiligen Schrift, indem sie ein bestimmtes Thema auswählen und alle Schriftstellen dazu lesen. Gleichgültig, für welche Methode wir uns entscheiden, es ist auf jeden Fall wichtig, daß wir jeden Tag etwas lesen, selbst wenn es nur ein, zwei Verse sind.

Teilen Sie die Jungen in Zweier- oder Dreiergruppen ein, geben Sie jedem Jungen eine Kopie der Übersicht „Themen und Schriftstellen“, und teilen Sie dann jeder Gruppe ein Thema zu.

Die Jungen sollen aufschreiben, was sie aus jeder Schriftstelle gelernt haben. Anschließend soll jede Gruppe einen Bericht über ihr Thema geben.

Berichte

Jede Gruppe berichtet über das, was sie aus der heiligen Schrift über ihr Thema gelernt hat. Stellen Sie jedem in der Gruppe Fragen, so daß alle aufgrund ihrer Aufzeichnungen einen Beitrag leisten können.

  • Wer von euch hat sich heute mit wenigstens einem neuen Gedanken beschäftigt?

  • Was habt ihr gelernt?

Zum Abschluß

Auftrag

Fordern Sie die Jungen auf, sich mit den anderen Themen auf der Liste zu beschäftigen.

Themen und Schriftstellen

Celestiales Reich: 1 Korinther 15:40–42; LuB 76:50–60,92–96; LuB 78:7; LuB 131:1–3; LuB 137

Der Teufel: 2 Nephi 2:17,18; Alma 30:60; Alma 34:23; 3 Nephi 18:18; LuB 10:20,22–27,33; LuB 63:28; LuB 78:10

Die Letzten Tage: Jesaja 2:2,3; Jesaja 24:20; Daniel 2:44; Maleachi 3:19,20; Matthäus 24:29–44; LuB 29:14–17

Das Melchisedekische Priestertum: Genesis 14:18; Hebräer 5:4–6; Hebräer 7:1,2; LuB 107:1–6,8,17,18,22