45: Richtig heimlehren

"45: Richtig heimlehren," Aaronisches Priestertum -- Leitfaden 2, (1994)


Ziel

Jeder Junge versteht die Grundsätze und Pflichten im Zusammenhang mit dem Heimlehren.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Sie brauchen:

    1. a)

      Die heilige Schrift für jeden Jungen.

    2. b)

      Buntstifte zum Schriftstellenmarkieren.

    3. c)

      Papier und Stift für jeden Jungen.

  2. 2.

    Kopieren Sie für jeden Jungen den Handzettel „Was steht in der heiligen Schrift?“.

Hinweis

In dieser Lektion wird deutlich, was einen guten Heimlehrer auszeichnet und wie jeder Junge diese Aufgabe noch besser erfüllen kann.

Vorschlag für den unterrichtsablauf

Was zeichnet einen guten Heimlehrer aus?

Tafel/Besprechen

  • Durch welche Eigenschaften und Gewohnheiten zeichnet sich ein guter Fußballspieler aus? Schreiben Sie die Antworten der Jungen an die Tafel.

Wenn die Liste fertig ist, erklären Sie, daß es bestimmte Eigenschaften und Gewohnheiten gibt, die in jedem Bereich vorteilhaft sind.

  • Welche Eigenschaften und Gewohnheiten zeichnen einen guten Heimlehrer aus?

Schreiben Sie die Antworten der Jungen an die Tafel, zum Beispiel: freundlich, gut vorbereitet, aufmerksam, gebeterfüllt, verläßlich, pünktlich, kooperativ, interessiert und hilfsbereit sein und ein gutes Beispiel geben.

Besprechen

Sie die Gedanken an der Tafel, und fügen Sie alles hinzu, was noch erwähnt werden sollte. Zum Punkt „gebeterfüllt“ könnten Sie beispielsweise folgendes fragen:

  • Welche Rolle spielt das Gebet für einen guten Heimlehrer? (Er betet für die Familien, die er besucht; er betet mit seinem Partner, ehe die beiden heimlehren gehen; er betet am Ende des Besuchs mit der Familie [in Übereinstimmung mit dem Familienvorstand].)

  • Wie kann das Gebet euch helfen, ein besserer Heimlehrer zu sein?

Sprechen Sie darüber, daß sich ein guter Heimlehrer um jeden einzelnen in der zu besuchenden Familie kümmert, und schreiben Sie alles an die Tafel, was er tun kann, um seine Zuneigung zu zeigen. Einige Möglichkeiten: an Geburtstage und andere besondere Ereignisse denken, beispielsweise eine Taufe, Ansprachen in der Kirche, Ordinierungen, Segnungen, Todesfälle; Leistungen in der Schule, bei der Arbeit, in der Öffentlichkeit würdigen; alles tun, um Interesse zu bekunden.

Besprechen

  • Was soll man als Heimlehrer lehren?

Besprechen

Sie, wie wichtig es ist, für die Familien, die man als Heimlehrer besucht, eine sinnvolle Botschaft vorzubereiten, und zwar anhand der heiligen Schrift, der Botschaft von der Ersten Präsidentschaft und der Ansprachen von Generalautoritäten der Kirche. Hilfe findet man auch bei den Priestertumsführern und dem Bischof, und es kann auch sein, daß der Familienvorstand bestimmte Wünsche äußert.

  • Warum ist es wichtig, daß ihr bei der Vorbereitung eurer Botschaft an die Familie denkt, für die sie bestimmt ist? (Jede Familie hat das Recht auf eine Botschaft, die ihr hilft und die auf ihre speziellen Bedürfnisse abgestimmt ist.)

Das Heimlehren ist eine Priestertumspflicht

Schriftstelle/Besprechen

Heimlehrarbeit ist mehr als ein netter Besuch bei Nachbarn oder ein Botengang für den Bischof, sie ist vielmehr eine vom Herrn durch Offenbarung festgelegte Aufgabe, die jeder Priestertumsträger erfüllen muß. Lassen Sie die Jungen Abschnitt 20 im Buch ,Lehre und Bündnisse‘ aufschlagen und die Kapitelüberschrift lesen.

  • Wann wurde diese Offenbarung erteilt? (Im April 1830, als die Kirche gegründet wurde, also ganz zu Anfang.)

  • Wer hat Joseph Smith diese Offenbarung erteilt? (Jesus Christus.)

Machen Sie noch einmal deutlich, daß Jesus Christus das Oberhaupt der Kirche ist.

Die Jungen sollen Vers 38 lesen und markieren, nämlich: „Die Obliegenheit der … Priester, Lehrer, Diakone.“ Dann sollen sie Vers 53 bis 59 lesen und die Wörter markieren, die sich auf das Heimlehren beziehen: „warnen, erläutern, ermahnen, lehren, einladen, zu Christus zu kommen.“

Geben Sie jedem Jungen eine Kopie des Handzettels „Was steht in der heiligen Schrift?“, und besprechen Sie die unterstrichenen Begriffe.

Aktivität

Schreiben Sie die fünf Begriffe, die die Jungen in Vers 59 markiert haben, an die Tafel. Jeder soll sich einen Begriff aussuchen, über den er zu den anderen Jungen sprechen möchte, indem er beispielsweise die folgende Frage beantwortet: „Was kann ich tun, um besser (zu warnen)?“ oder „Es ist wichtig für mich als Heimlehrer, daß ich (ermahne), weil …“

Geben Sie den Jungen zwei Minuten Zeit, um sich Notizen zu machen; anschließend soll jeder kurz Stellung nehmen. Wenn in Ihrer Klasse weniger als fünf Jungen sind, sprechen Sie über die restlichen Begriffe; wenn in Ihrer Klasse mehr als fünf Jungen sind, können Sie mehrere Jungen über denselben Begriff sprechen lassen, so daß jeder einmal an die Reihe kommt.

Beispiel

Sie können zum Abschluß die folgende wahre Geschichte erzählen, die von einem Heimlehrer handelt, der die in Vers 53 bis 55 niedergelegten Pflichten ernstgenommen hat. Er durfte den Propheten Joseph Smith und seine Familie besuchen.

„Dadurch, daß ich den Propheten und seine Familie besuchen durfte, wurde ich mir meiner Schwächen als Lehrer erst richtig bewußt, und am liebsten hätte ich diese Aufgabe gar nicht wahrgenommen. Aber schließlich ging ich doch zu seinem Haus und klopfte an. Der Prophet selbst öffnete. Ich stand zitternd da und sagte: ‚Bruder Joseph, ich bin in der Eigenschaft eines Lehrers gekommen, wenn es Euch genehm ist.‘

Er sagte: ,Bruder William, kommt nur herein. Ich freue mich, Euch zu sehen; setzt Euch dort auf den Stuhl, während ich meine Familie zusammenrufe.‘

Bald kamen alle herein und setzten sich. Dann sagte der Prophet: ,Bruder William, ich empfehle mich und meine Familie in Eure Hände‘, worauf auch er Platz nahm. ,Jetzt könnt Ihr jede Frage stellen, die Euch beliebt.‘

Inzwischen waren meine Ängste und mein Zittern vergangen, und ich fragte: ,Bruder Joseph, versucht Ihr, nach Eurer Religion zu leben?‘

Er antwortete: ,Ja.‘

Dann fragte ich: ,Betet Ihr mit Eurer Familie?‘

Wieder bejahte er.

,Versucht Ihr, Eure Kinder in den Grundsätzen des Evangeliums zu unterweisen?‘

Er sagte: ,Ja, das versuche ich.‘

,Sprecht Ihr ein Gebet, ehe Ihr Euch zu Tisch setzt?‘

Er antwortete: ,Ja.‘

,Versucht Ihr, in Frieden und Eintracht mit Eurer Familie zu leben?‘

Auch das bejahte er.

Dann wandte ich mich Emma Smith, seiner Frau, zu und fragte: ,Schwester Emma, versucht Ihr, nach Eurer Religion zu leben? Lehrt Ihr Eure Kinder, ihren Eltern zu gehorchen? Versucht Ihr, sie beten zu lehren?‘

Auf all meine Fragen antwortete sie: ,Ja, das versuche ich.‘

Dann wandte ich mich wieder Joseph Smith zu und sagte: ,Jetzt habe ich alle Fragen in meiner Eigenschaft als Lehrer gestellt, und wenn nun Ihr mir Weisungen geben möchtet, so bin ich gerne bereit, sie anzuhören.‘

Er sagte: ,Gott segne Euch, Bruder William. Wenn Ihr demütig seid und dem Glauben treu bleibt, sollt Ihr die Kraft erhalten, alle Schwierigkeiten zu bewältigen, denen Ihr in Eurer Eigenschaft als Lehrer begegnet.‘

Dann sprach ich mit ihm und seiner Familie ein Gebet und ging fort.“ (William Farrington Cahoon, „Recollections of the Prophet Joseph Smith“, Juvenile Instructor, 5. August 1892, Seite 492f.)

Zum Abschluß

Auftrag

Fordern Sie die Jungen auf, sich zu überlegen, wie sie ein besserer Heimlehrer werden können. Sie sollen den Handzettel „Was steht in der heiligen Schrift?“ mit ihren Eltern und ihrem Heimlehr- partner besprechen, um sich weitere Anregungen zu holen.

An den Berater

Die Schriftstellen auf dem Handzettel beziehen sich insbesondere auf die Aufgaben des Lehrers im Aaronischen Priestertum. Aber auch den Priestern obliegen alle Aufgaben des Lehrers sowie weitere zusätzliche Aufgaben, und die Diakone sollen den Lehrern helfen, wenn sie dazu aufgefordert werden.

Was steht in der heiligen Schrift?

LuB 20

  1. Vers 53:

    Die Obliegenheit des Lehrers ist es, immer über die Gemeinde zu wachen und bei den Mitgliedern zu sein und sie zu stärken.

    Die Obliegenheit des Lehrers: Denkt daran, daß der Herr selbst diese Aufgabe bestimmt hat.

    Wachen: Das Heimlehren ist eine Möglichkeit dazu.

    Immer: Ist ein Besuch pro Monat immer?

  2. Vers 54:

    „und zu sehen, daß es in der Gemeinde kein Übeltun gibt, auch keine Härte gegeneinander, weder Lügen noch Verleumden, noch böse Nachrede;“

  3. Vers 55:

    „er soll sehen, daß sich die Gemeinde oft versammelt und daß alle Mitglieder das tun, was ihnen obliegt.“

  4. Vers 56:

    „In Abwesenheit eines Ältesten oder Priesters soll er in der Versammlung die Führung übernehmen,“

  5. Vers 57:

    „und ihm sollen immer, in allen seinen Obliegenheiten in der Kirche, die Diakone behilflich sein, wenn es die Umstände erfordern.“

    Sehen, daß: Das gehört zum Wachen dazu. Markiere und numeriere die sieben Gründe, weshalb der Lehrer wachen soll.

    Verleumden und böse Nachrede: Was versteht man darunter?

  6. Vers 58:

    „Aber weder der Lehrer noch der Diakon haben die Vollmacht, zu taufen, das Abendmahl zu segnen oder die Hände aufzulegen;“

  7. Vers 59:

    Vers 59: „sie sollen aber warnen, erläutern, ermahnen und lehren und alle einladen, zu Christus zu kommen.“

    Erläutern: Für etwas eintreten, es eingehend erklären.

    Ermahnen: Eindringlich auffordern.

Markiere und numeriere die fünf Punkte, die ein Lehrer erfüllen soll.