„Mit Beständigkeit in Christus vorwärtsstreben“

Das Buch Mormon: Evangeliumslehre – Leitfaden für den Lehrer, 1999


Ziel

Jeder soll die Lehre von Christus verstehen und vermehrt den Wunsch entwickeln, vorwärtszustreben und sich dabei an seinem Wort zu weiden.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

    1. a.

      2 Nephi 31:1–18. Nephi spricht über die Lehre von Christus. Er lehrt, daß Jesus getauft worden ist, „um alle Gerechtigkeit zu erfüllen“, und daß wir getauft werden und ihm nachfolgen müssen. Er lehrt auch, welche Segnungen und welche Macht der Heilige Geist bringt.

    2. b.

      2 Nephi 31:19–21. Nephi lehrt, daß wir vorwärtsstreben und bis ans Ende ausharren müssen.

    3. c.

      2 Nephi 32. Nephi spricht darüber, wie wichtig es ist, sich am Wort Christi zu weiden und stets zu beten.

    4. d.

      2 Nephi 33. Nephi verkündet, daß die Menschen seinen Worten glauben werden, wenn sie an Christus glauben. Er weist warnend darauf hin, daß wir danach gerichtet werden, ob wir seine Worte annehmen oder verwerfen.

  2. 2.

    Zusätzlicher Lesestoff: Moroni 7:13–17; LuB 20:37, 71–74.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen:

Bitten Sie die Teilnehmer, zu beschreiben, was ein Festmahl ist. Welche Speisen gibt es da? Wie unterscheidet sich ein Festmahl von einer gewöhnlichen Mahlzeit? Bitten Sie die Teilnehmer danach, 2 Nephi 32:3 zu lesen, und zwar ab „Darum habe ich zu euch gesagt“. Sagen Sie den Teilnehmern, daß der Herr uns zu einem Festmahl eingeladen hat – zu einem Festmahl, das uns ewiges Leben geben soll. In dieser Lektion geht es um die Lehren Nephis in Hinblick darauf, wie man die Lehre von Christus lebt und sich an seinem Wort weidet.

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Nephi gilt als einer der tapfersten unter allen Söhnen Gottes. Obwohl er Streitigkeiten innerhalb der Familie, Krieg und andere Prüfungen durchgemacht hat, hat er doch den Herrn von ganzem Herzen geliebt. Er war voller Glauben, Eifer und Redlichkeit, und er schwankte niemals in seinem Gehorsam. Bedenken Sie beim Lesen des Leseauftrags, daß in diesen Kapiteln die Schlußworte Nephis zu finden sind.

1. Nephi spricht über die Lehre von Christus.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse in 2 Nephi 31:1–18. Weisen Sie darauf hin, daß Nephi seine abschließenden Worte damit beginnt, daß er etwas „in bezug auf die Lehre von Christus sagen muß“. (2 Nephi 31:2). Bitten Sie die Teilnehmer, während des Gesprächs über Kapitel 31 über diesen Ausdruck nachzusinnen und zu überlegen, was er bedeuten könne. Sagen Sie ihnen, daß Sie sie im Lauf der Lektion fragen werden, was sie unter der „Lehre von Christus“ verstehen.

• Nephi begann damit, daß er den Menschen sagte, er habe ja zuvor über die Taufe Jesu gesprochen. (2 Nephi 31:4.) Warum hat sich Jesus denn taufen lassen? (Siehe 2 Nephi 31:5.) Inwiefern hat er durch seine Taufe „alle Gerechtigkeit erfüllt“? (Siehe 2 Nephi 31:6, 7. Sie können darauf hinweisen, daß Präsident Joseph F. Smith erklärt habe, alle Gerechtigkeit zu erfüllen bedeute „das Gesetz zu erfüllen“. Conference Report, April 1912, Seite 9.)

• Aus welchem anderen Grund hat sich Jesus laut 2 Nephi 31:9 noch taufen lassen? Wozu brauchen wir die Taufe? (Lassen Sie die Teilnehmer 2 Nephi 31:13, 17 und LuB 20:37, 71–74 lesen und daraus diese Frage beantworten. Fassen Sie die Antworten an der Tafel zusammen. Einige Antworten sind unten angegeben.)

  1. a.

    Um die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen (2 Nephi 31:13).

  2. b.

    Um Vergebung der Sünden zu empfangen (2 Nephi 31:17).

  3. c.

    Um durch das Tor den Pfad zum ewigen Leben zu betreten (2 Nephi 31:17).

  4. d.

    Um Mitglied in der Kirche des Herrn zu werden (LuB 20:37, 71–74).

• Nephi hat sein Volk ermahnt, dem Sohn Gottes mit voller Herzensabsicht nachzufolgen, indem es „keine Heuchelei und keine Täuschung vor Gott verübt“. (2 Nephi 31:13.) Was bedeutet es Ihrer Meinung nach, keine Heuchelei und keine Täuschung vor Gott zu verüben? Inwiefern kann jemand, der dem Sohn „mit voller Herzensabsicht“ nachfolgt, Heuchelei und Täuschung meiden?

• Welche Gabe empfangen wir, wenn wir bereit sind, durch die Taufe dem „Erretter in das Wasser hinab“ nachzufolgen? (2 Nephi 31:13.) Wie kann jemand reden, der getauft worden ist und die Gabe des Heiligen Geistes empfangen hat? (Siehe 2 Nephi 31:13.) Was bedeutet es, „mit Engelszunge [zu] reden“? (Siehe 2 Nephi 32:2, 3. Es bedeutet, durch die Macht des Heiligen Geistes die Worte von Christus zu reden.) Gibt es Situationen, in denen wir solcherart gesegnet sind und mit „Engelszunge“ reden können? (Mögliche Antworten sind: wenn wir Freunde oder unsere Familie belehren oder ihnen Zeugnis geben, ebenso bei einer Ansprache in der Kirche oder beim Beten.)

• Nephi hat auch gelehrt, daß wir nach der Taufe Vergebung der Sünden empfangen – „durch Feuer und den Heiligen Geist“. (2 Nephi 31:17.) Warum hat wohl Nephi hier den Begriff „Feuer“ gebraucht? (So wie Feuer reinigt und läutert, reinigt der Heilige Geist diejenigen von Sünde, die aufrichtig umkehren und sich taufen lassen.)

• Nephi hat gelehrt, daß der Heilige Geist „Zeugnis gibt vom Vater und vom Sohn“. (2 Nephi 31:18.) Warum müssen wir durch den Heiligen Geist ein Zeugnis vom Vater und vom Sohn empfangen?

• Auf welche Art und Weise wird uns das Zeugnis vom Heiligen Geist gegeben? (Siehe LuB 8:2 und das folgende Zitat.) Warum müssen wir verstehen lernen, auf welche Art der Heilige Geist zu uns spricht? (Siehe 2 Nephi 32:5.)

Präsident Boyd K. Packer hat gelehrt: „Der Heilige Geist spricht mit einer Stimme, die man mehr fühlt als hört. Er wird als ‘leise, feine Stimme‘ beschrieben.“ (Der Stern, Januar 1995, Seite 54.)

Beachten Sie bitte: Oftmals verspüren Mitglieder der Kirche den Einfluß des Heiligen Geistes, sind sich jedoch dessen nicht bewußt, das diese Empfindungen vom Heiligen Geist stammen. Vielleicht halten Sie, wenn Sie den Einfluß des Heiligen Geistes im Unterricht verspüren, immer wieder einmal inne und sagen den Teilnehmern, was Sie gerade empfinden. Erklären Sie: Jemand anders empfindet den Einfluß des Geistes vielleicht nicht auf dieselbe Weise wie man selbst, doch der Einfluß des Geistes bringt Frieden und Freude.

2. Nephi lehrt, daß wir vorwärtsstreben und bis ans Ende ausharren müssen.

Lesen und besprechen Sie 2 Nephi 31:19–21. Erklären Sie: Nephi hat gelehrt, daß die Taufe das Tor ist, durch das man den engen und schmalen Pfad zum ewigen Leben betritt. Er hat auch gelehrt, was es bedeutet, auf diesem Pfad zu gehen.

• Welche Frage hat Nephi in 2 Nephi 31:19 gestellt? Wie lautet die Antwort darauf? (Siehe 2 Nephi 31:19, 20.) Was bedeutet der Ausdruck „vorwärtsstreben“? (Entschlossen vorwärtsgehen – ungeachtet widriger Umstände oder Ablenkung.) Was kann uns beispielsweise von unserem Bemühen ablenken, vorwärtszustreben? Warum gehört das Vorwärtsstreben zum Ausharren bis ans Ende?

• Was bedeutet es, „Beständigkeit in Christus“ zu haben? (2 Nephi 31:20.) Wie wird jemand, der Christus nachfolgt, „vom Glanz der Hoffnung“ erfüllt? Wie kann einer dem anderen helfen, vorwärtszustreben? Was können wir tun, um einem neuen Mitglied zu helfen, das gerade erst den Weg entlang dieses Pfades beginnt?

Präsident Gordon B. Hinckley hat gelehrt: „Da wir immer mehr neue Mitglieder haben, müssen wir uns auch immer mehr anstrengen, ihnen zu helfen, daß sie ihren Weg finden. Jeder von ihnen braucht dreierlei – einen Freund, eine Aufgabe und daß sie ‘durch das gute Wort Gottes genährt‘ werden (siehe Moroni 6:4). Es ist unsere Pflicht, ihnen dies alles zu geben.“ (Der Stern, Juli 1997, Seite 47.)

• Wie würden Sie aufgrund von Nephis Lehren in 2 Nephi 31 „die Lehre von Christus“ definieren? (Siehe 2 Nephi 31:13, 15; siehe auch 3 Nephi 11:31–40. Einige Antworten lauten: an Christus glauben, umkehren, sich taufen lassen, die Gabe des Heiligen Geistes empfangen und bis ans Ende ausharren.)

3. Nephi spricht darüber, wie wichtig es ist, sich am Wort von Christus zu weiden.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse in 2 Nephi 32.

• Nephi hat in 2 Nephi 32 zusätzliche Anweisungen für einen jeden gegeben, der durch das Tor zum ewigen Leben eingetreten ist. (2 Nephi 32:1–3.) Welche konkrete Anweisung wird im dritten Vers genannt? Woher empfangen wir das Wort von Christus?

• Was bedeutet es wohl, sich an diesen Worten zu weiden? (Siehe Zitat weiter unten.) Inwiefern ist „sich weiden“ etwas anderes als lesen, ja, sogar als zu studieren?

Wie können wir einem anderen helfen, sich daran zu weiden?

Elder Neal A. Maxwell hat gesagt: „Wir müssen uns an den Worten von Christus, die wir in der Schrift und durch die lebenden Propheten erhalten, weiden. Gelegentliches Daran-Knabbern reicht nicht aus. (Siehe 2 Nephi 31:20 und 32:3.) Sich daran zu weiden bedeutet, mit Freude und Genuß davon zu nehmen und es sich schmecken zu lassen – nicht ein zeitweises Herunterschlingen in gierigem Hunger, sondern ein dankbares Daran-Teilhaben, ein freudevolles Genießen eines Festmahls, das mit Sorgfalt und Liebe über die Jahrhunderte hindurch bereitet … worden ist.“ (Wherefore Ye Must Press Forward, Seite 28.)

• Was hat Nephi in bezug auf die Worte von Christus verheißen? (Siehe 2 Nephi 32:3.) Inwiefern haben Sie bereits erlebt, daß das stimmt?

• Nephi hat gelehrt, daß der Geist einen Menschen lehrt oder auffordert, zu beten. (2 Nephi 32:8.) Warum ist es wichtig, daß wir zuerst beten, bevor wir etwas „vor dem Herrn“ tun? (2 Nephi 32:9.) Auf welche Weise sind Sie bereits gesegnet worden, weil Sie diesen Rat befolgt haben?

4. Nephi verkündet, daß die Menschen seinen Worten glauben werden, wenn sie an Christus glauben.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse in 2 Nephi 32:33. Erklären Sie: Nephi gibt in diesem Kapitel Zeugnis, daß seine Worte wahr und für jedermann wichtig sind.

• Warum sind Nephis Worte „von großem Wert“? (Siehe 2 Nephi 33:3–5.) Wie können wir lernen, welch großen Wert diese Worte haben? Wie können wir herausfinden, daß Nephis Worte wahr sind? (Siehe 2 Nephi 33:10; siehe auch Moroni 7:13–17.)

• Nephi hat gesagt, daß wir beim Gericht mit ihm „Auge in Auge“ stehen werden. (2 Nephi 33:11.) Wie können Nephis Worte uns eventuell „am letzten Tag schuldig sprechen“? (Siehe 2 Nephi 33:14. Wenn wir uns entscheiden, diese Worte zu verwerfen oder den Grundsätzen, die darin zum Ausdruck kommen, nicht zu gehorchen, werden wir aus der Gegenwart des Herrn ausgetilgt werden.)

• Zu den Schlußworten Nephis zählt auch seine Aussage: „Denn so hat der Herr es mir geboten, und ich muß gehorchen.“ (2 Nephi 33:15.) Warum paßt dieser Schluß? Was haben Sie von Nephi gelernt? Wie hilft Ihnen das in Ihrem Bemühen, gehorsamer zu sein?

Zum Abschluß

Fassen Sie noch einmal die Lehre von Christus zusammen: an Christus glauben, umkehren, sich taufen lassen, die Gabe des Heiligen Geistes empfangen und bis ans Ende ausharren.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge im Unterricht verwenden.

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die in dieser Lektion besprochen worden sind, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.

1. Lied

Singen oder lesen Sie mit den Teilnehmern das Lied „Blickt auf den Herrn!“ (Gesangbuch, Nr. 45.)

2. Nicht-verstehen-Wollen – was läßt sich dagegen tun?

• Lesen und besprechen Sie 2 Nephi 32:7. Warum hat der Geist Nephi Einhalt geboten? Sind die Probleme, die in diesen Versen erwähnt werden, heute noch immer weit verbreitet? Wie können wir anderen helfen, solche Fallstricke zu vermeiden?