„Auf die Wahrheit hören und ihr Beachtung zu schenken“

Das Buch Mormon: Evangeliumslehre – Leitfaden für den Lehrer, 1999


Ziel

Jeder soll dem Vorbild Nephis, der gläubig und gehorsam war, nacheifern.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

    1. a.

      1 Nephi 16; 17:1–3. Lehis Söhne und Zoram heiraten die Töchter Ischmaels. Der Herr gibt dem Volk einen Liahona, durch den er sie gemäß ihrem Glauben und Eifer durch die Wildnis führt. Nephis Bogen bricht, so daß er nicht mehr auf die Jagd gehen kann. Alle murren – nur Nephi nicht. Er fertigt einen neuen Bogen an und fragt Lehi, wohin er gehen solle, um Nahrung zu beschaffen. Er bringt Nahrung nach Hause.

    2. b.

      1 Nephi 17:4–55; 18:1–4. Nephi beweist unerschütterlichen Glauben, indem er das Gebot des Herrn erfüllt, ein Schiff zu bauen.

    3. c.

      1 Nephi 18:5–25. Laman, Lemuel, die Söhne Ischmaels und deren Frauen meutern auf dem Schiff. Laman und Lemuel fesseln Nephi, der trotz dieser Prüfung Mut und Dankbarkeit zeigt. Der Herr schickt einen großen Sturm. Laman und Lemuel binden Nephi los, der das Schiff zum verheißenen Land bringt.

  2. 2.

    Zusätzlicher Lesestoff: Alma 37:38–46.

  3. 3.

    Bitten Sie drei Teilnehmer im voraus, jeweils eine Zusammenfassung der unten angeführten Begebenheiten aus der Schrift vorzubereiten. Bitten Sie sie, nur die Ereignisse zu schildern und weder auf die darin enthaltenen Lehren noch auf die Anwendung im täglichen Leben einzugehen, denn das wird im Unterricht besprochen.

    1. a.

      1 Nephi 16:9–33

    2. b.

      1 Nephi 17:4–55; 18:1–4

    3. c.

      1 Nephi 18:5–22

  4. 4.

    Wenn das folgende Lehrmaterial zur Verfügung steht, verwenden Sie es im Unterricht:

    1. a.

      Die Bilder „Der Liahona“ (62041 150; Bilder zum Evangelium, Nr. 302) und „Lehi und seine Familie erreichen das verheißene Land“ (62045 150; Bilder zum Evangelium, Nr. 304).

    2. b.

      „Ich will den Weg bereiten“ ein achtminütiger Teil aus dem Video Buch Mormon – Kurzfilme (56911 150).

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen:

Schreiben Sie die folgenden Aussagen auf die Tafel:

Ich möchte das nicht tun. Ich werde es mir überlegen. Ich werde sehen, ob es geht.

Lassen Sie 1 Nephi 3:4 vorlesen.

• Was wäre vielleicht geschehen, wenn Nephi auf das Gebot des Herrn mit einer dieser Aussagen an der Tafel geantwortet hätte? Wie hat Nephi geantwortet? („Ich will.“ Siehe 1 Nephi 3:7.)

Löschen Sie die Wörter, und schreiben Sie in Großbuchstaben ICH WILL an die Tafel. Erläutern Sie, daß Nephi und seine Familie auf ihrer Reise zum verheißenen Land gesegnet wurden, weil Nephi beständig die Einstellung hatte, daß er es tun wolle – er zögerte nicht, die Gebote des Herrn zu befolgen. Diese Lektion zeigt, wie wir im Glauben und Gehorsam dem Vorbild Nephis folgen können.

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Wählen Sie gebeterfüllt Schriftstellen, Fragen und weiteres Unterrichtsmaterial aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am besten gerecht wird. Besprechen Sie, wie sich die ausgewählten Schriftstellen im täglichen Leben anwenden lassen. Regen Sie an, daß die Teilnehmer darüber sprechen, welche Erfahrungen sie mit den Grundsätzen aus der heiligen Schrift gemacht haben.

1. Der Herr führt die Familie Lehis und Ischmaels gemäß ihrem Glauben und Eifer.

Wenn Sie das Bild „Der Liahona“ verwenden, zeigen Sie es jetzt. Bitten Sie den zuvor beauftragten Teilnehmer, von den Ereignissen in 1 Nephi 16:9–33 zu berichten. Lesen Sie ausgewählte Verse in 1 Nephi 16; 17:1–3.

• Die Kugel beziehungsweise der Richtungsweiser, den der Herr dem Lehi gab, wurde „Liahona“ genannt. (Alma 37:38.) Was war sein Zweck? (Siehe 1 Nephi 16:10, 29.) Was mußten die Menschen tun, damit der Liahona funktionierte? (Siehe 1 Nephi 16:28, 29; Alma 37:40.) Was passierte, sobald die Menschen ungehorsam oder ohne Glauben waren? (Siehe Alma 37:41, 42.)

• Gibt es etwas, das uns – so wie der Liahona – gemäß unserem Glauben und Eifer führt? (Mögliche Antworten sind: die heiligen Schriften, wie aus Alma 37:38–46 hervorgeht; der Heilige Geist; unser Patriarchalischer Segen; die Lehren der lebenden Propheten; aber auch unser Gewissen, wie es im Zitat weiter unten erläutert wird.) Wie hat Ihnen das alles schon geholfen?

Präsident Spencer W. Kimball hat gesagt:

„Der Herr hat … jedem Menschen ein Gewissen gegeben, das immer zu ihm spricht, wenn er anfängt, auf falschen Pfaden zu wandeln. Es läßt es ihn immer wissen – vorausgesetzt, er hört zu. Aber man kann natürlich so sehr abstumpfen, daß man es schließlich nicht mehr wahrnimmt.

Sie müssen wissen: Sie besitzen so etwas wie einen Kompaß, wie den Liahona, in sich. Jedes Kind hat ihn… . Wer den Liahona in sich ignoriert, zu dem spricht er vielleicht eines Tages nicht mehr… . Unser Schiff gerät dann nicht vom Kurs ab, … wenn wir auf die Anweisungen unseres Liahonas hören, der unser Gewissen ist.“ (Conference Report, Oktober 1976, Seite 117.)

• Wie haben Laman und Lemuel reagiert, als Nephis Bogen zerbrach? (Siehe 1 Nephi 16:18, 20.) Wie hat Lehi reagiert? (Siehe 1 Nephi 16:20.) Wie Nephi? (Siehe 1 Nephi 16:22, 23.) Was können wir von Nephi lernen, wenn wir selbst einer Herausforderung gegenüberstehen? (Mögliche Antworten: dem Herrn vertrauen; eifrig arbeiten, um das Problem zu lösen; nicht den Herrn und seine Knechte anklagen.)

• Nachdem Nephi einen neuen Bogen angefertigt hatte, fragte er Lehi, wohin er gehen solle, um Nahrung zu beschaffen. (1 Nephi 16:23.) Wie hat Lehi auf diese Frage reagiert? (Siehe 1 Nephi 16:24, 25.) Was geschah, weil Lehi sich demütigte und dem Herrn zuwandte? (Siehe 1 Nephi 16:26–32.) Was können wir aus dem Umgang des Herrn mit Lehi lernen? (Mögliche Antworten: der Herr vergibt uns und segnet uns, wenn wir uns demütigen und uns ihm zuwenden.)

• Nephi sagte über den Liahona: „Durch kleine Mittel kann der Herr Großes vollbringen.“ (1 Nephi 16:29; siehe auch Alma 37:6, 7; LuB 64:33.) Wann haben Sie bereits erlebt, daß das stimmt? Wie kann uns dieses Wissen helfen?

2. Nephi beweist unerschütterlichen Glauben, indem er das Gebot des Herrn erfüllt, ein Schiff zu bauen.

Bitten Sie den zuvor beauftragten Teilnehmer, die Ereignisse in 1 Nephi 17:4–55; 18:1–4 zusammenzufassen. Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse daraus.

• Was können wir aus Nephis Reaktion auf das Gebot des Herrn, ein Schiff zu bauen, lernen? (Siehe 1 Nephi 17:8–11, 16–19, 50, 51; 18:1–3; siehe auch Jakobus 2:17, 18.)

Elder L. Tom Perry hat gesagt: „Dies ist eine interessante Erzählung aus der Schrift, denn sie schildert, wie der Herr Hilfe leistete, aber dann zur Seite trat, damit einer seiner Söhne die Möglichkeit hatte, seine eigenen Entschlüsse zu fassen. Ich habe mich manchmal gefragt, was wohl geschehen wäre, wenn Nephi den Herrn um Werkzeug gebeten hätte, anstatt nach einem Fundort für Erz zu fragen, um Werkzeug zu machen. Ich bezweifle, daß der Herr Nephis Bitte erfüllt hätte, denn er wußte ja, daß Nephi Werkzeug machen konnte, und nur selten tut der Herr etwas für uns, was wir selbst tun können.“ (Der Stern, Januar 1992, Seite 60.)

Wenn Sie den Kurzfilm „Ich will den Weg bereiten“ verwenden, zeigen Sie ihn jetzt. Besprechen Sie danach, wie der Herr den Weg für Susanne, die Hauptperson, bereitete. Machen Sie den Teilnehmern begreiflich, daß jeder, genau wie Nephi oder Susanne, aus der Verheißung des Herrn Kraft schöpfen kann: „Ich will den Weg vor euch bereiten, wenn ihr meine Gebote haltet.“ (1 Nephi 17:13.)

• Wie reagierten Laman und Lemuel, als sie sahen, daß Nephi ein Schiff bauen wollte? (Siehe 1 Nephi 17:17–22.) Nephi wies sie zurecht und erinnerte sie an den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Inwiefern glich der Auszug Lehis und seiner Familie dem Auszug des Mose und der Israeliten aus Ägypten? (Siehe 1 Nephi 17:23–44.)

• Nephi sagte Laman und Lemuel, daß sie „kein Gefühl mehr dafür [hatten], und so [konnten sie] seine Worte nicht fühlen“. (1 Nephi 17:45.) Was bedeutet es, die Worte des Herrn zu fühlen? (Siehe das Zitat unten.) Was führt einen Menschen dazu, „kein Gefühl mehr dafür“ zu haben? Wie können wir uns bereitmachen, die Worte des Herrn zu fühlen?

Elder Boyd K. Packer hat gesagt: „Der Heilige Geist spricht zum Geist mehr durch den Sinn als durch die Sinne. Diese Führung kommt durch Gedanken, Gefühle, Eindrücke und Eingebungen zustande. Es ist nicht immer einfach, Inspiration zu beschreiben. Die Schrift sagt uns, daß wir die Worte geistiger Kommunikation eher ,fühlen‘ als hören können und daß wir mit geistigem Auge statt mit sterblichen Augen sehen. (Siehe 1 Nephi 17:45.)“ (Der Stern, Januar 1990, Seite 13.)

• Was geschieht, wenn jemand, wie etwa Laman und Lemuel, sein Herz gegen die Wahrheit verhärtet? (Siehe 1 Nephi 17:46, 47.)

• Nephi hat seine Brüder dazu angehalten, nicht gegen ihren Vater zu murren. (1 Nephi 17:49.) Was geschieht, wenn in der Familie gemurrt wird? Wie können wir es schaffen, daheim nicht zu nörgeln oder schlecht über einander zu sprechen?

• Nephi betete beim Schiffsbau beständig um Führung. (Siehe 1 Nephi 18:1–3.) Wie erhörte der Herr seine Gebete? (Siehe 1 Nephi 18:1, 3, 4.) Warum ist es wichtig, daß wir den Herrn oft im Gebet suchen?

3. Laman und Lemuel fesseln Nephi, der trotz dieser Prüfung Mut und Dankbarkeit zeigt. Nach seiner Befreiung steuert er das Schiff zum verheißenen Land.

Bitten Sie den zuvor beauftragten Teilnehmer, die Ereignisse in 1 Nephi 18:5–22 zusammenzufassen. Lesen Sie dann ausgewählte Verse in 1 Nephi 18:5–25.

• Auf der Fahrt ins verheißene Land „fingen [Laman und Lemuel] und die Söhne Ischmaels und auch ihre Frauen an, sich zu belustigen“. (1 Nephi 18:9.) Was tat Nephi darauf? (Siehe 1 Nephi 18:10.) Was war falsch an dieser Belustigung? (Siehe 1 Nephi 18:9. Sie vergaßen den Herrn und wurden roh. Sie können diesen Vers mit LuB 136:28 vergleichen.)

• Was war das einzige, das Laman und Lemuel dazu brachte, Nephi freizulassen? (Siehe 1 Nephi 18:15–20.) Laman und Lemuel wurden immer hartherziger, weil sie sich gegen den Herrn auflehnten, danach umkehrten und sich sodann wieder auflehnten. (Vergleichen Sie 1 Nephi 18:20 mit 1 Nephi 2:14; 7:19–21; 16:39; 18:4.) Was kann passieren, wenn man immer wieder zu derselben Sünde zurückkehrt? (Siehe LuB 82:7.)

• Wie hat der Herr alle gesegnet, als Laman und Lemuel umgekehrt sind und Nephi losgebunden haben? (Siehe 1 Nephi 18:21–25.) Wenn Sie das Bild „Lehi und seine Familie erreichen das verheißene Land“ verwenden, zeigen Sie es jetzt.

• Wegen welcher Umstände haben einige unterwegs gemurrt? (Siehe 1 Nephi 16:18–20, 34–36; 17:21.) Was war Nephis Einstellung in diesen schwierigen Zeiten? (Siehe 1 Nephi 18:16. Heben Sie hervor, daß Nephi niemals in seinem Gehorsam und seiner Liebe zum Herrn gewankt hat, selbst als jene um ihn herum Gott angeklagt haben.)

Zum Abschluß

Weisen Sie darauf hin, daß die letzten Worte Nephis im Buch Mormon seinen wahren Charakter treffend beschreiben: „Der Herr [hat] es mir geboten, und ich muß gehorchen.“ (2 Nephi 33:15.) Lesen Sie anschließend das folgende Zitat von Elder Heber J. Grant:

„Kein Hindernis ist unüberwindbar, wenn Gott gebietet und wir gehorchen.“ (Conference Report, Oktober 1899, Seite 18.)

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die während dieser Lektion besprochen wurden, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge im Unterricht verwenden.

1. Suche nach Schriftstellen

Die Teilnehmer sollen 1 Nephi 16–18 durchlesen und dabei nach Ausdrücken suchen, die Nephi beschreiben, ebenso nach solchen, die Laman und Lemuel beschreiben. Schreiben Sie die Wörter an die Tafel, und vergleichen Sie Nephi mit seinen rebellischen Brüdern.

2. Erkenntnisse aus 1 Nephi 19–22

• Nachdem die Familien im verheißenen Land angekommen waren, gebot der Herr dem Nephi sehr bald, einen Bericht über das Volk zu führen. (Siehe 1 Nephi 19:1–4.)

Nephi hat gesagt, daß er Heiligeres für sein Volk geschrieben habe, „um sie vielleicht dazu zu bewegen, daß sie des Herrn, ihres Erlösers, eingedenk seien“. (1 Nephi 19:5, 18.) Welche Segnungen erhalten unsere Kinder, wenn wir die heiligen Ereignisse in unserem Leben aufzeichnen?

• Wie würde die Welt den Erretter während seines irdischen Wirkens empfangen? (Siehe 1 Nephi 19:7–10.) Warum hat die Welt Jesus als „ein Nichts“ verworfen? (Siehe 1 Nephi 19:9.) Warum war Jesus bereit, diese Verfolgung zu ertragen? (Siehe 1 Nephi 19:9.)

• Warum würden laut Nephi die Juden „von allem Volk gegeißelt werden“? (Siehe 1 Nephi 19:13, 14.) Was wird geschehen, wenn sie „ihr Herz nicht mehr [von Jesus] abwenden“? (Siehe 1 Nephi 19:15, 16.)

• Nephi hat zu seinen Brüder über die „früheren Propheten“ und „von den Werken des Herrn in anderen Ländern, unter den Völkern in früherer Zeit“ gesprochen. (Siehe 1 Nephi 19:21, 22). Wie sind Sie gesegnet worden, weil Sie die heiligen Schriften gelesen und von den früheren Propheten gelernt haben?

• Warum ist es wichtig, „die Schriften mit uns zu vergleichen“? (1 Nephi 19:23). Wie haben Sie davon profitiert?

1 Nephi 21, 22 enthält bedeutsame Prophezeiungen über die Letzten Tage. Sie können einige der folgenden Schriftstellen besprechen:

  1. a.

    1 Nephi 21:22, 23; 22:6–8. Die Wiederherstellung des Evangeliums wird das zerstreute Israel wieder zusammenführen.

  2. b.

    1 Nephi 21:26; 22:10–12. Der Herr wird Israel „aus dem Dunkel … und aus der Finsternis“ führen. „Und sie werden wissen, daß der Herr ihr Erretter und ihr Erlöser ist.“ (Merken Sie an, daß das Buch Mormon dabei eine Schlüsselrolle spielt, denn es läßt die Bündnisse des Herrn“ und sein Evangelium denjenigen zukommen“, die vom Haus Israel sind. Vergleichen Sie 1 Nephi 22:11, 12 mit dem Titelblatt des Buches Mormon.)

  3. c.

    1 Nephi 22:13–15. Die Nationen, die Gott verwerfen, werden gegeneinander Krieg führen und vernichtet werden.

  4. d.

    1 Nephi 22:16–19. Der Herr wird die Rechtschaffenen bewahren.

  5. e.

    1 Nephi 22:26. Der Satan wird während der tausendjährigen Herrschaft Christi gebunden sein.