Lektion 27

„Alles sagt aus, daß es einen Gott gibt“

Das Buch Mormon: Evangeliumslehre – Leitfaden für den Lehrer


Ziel

Jeder soll falsche Lehren erkennen und widerlegen können und wissen, wie er seinem Zeugnis von Jesus Christus treu bleiben kann.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

    1. Alma 30:1–18. Korihor, ein Christusgegner, verführt vielen in Zarahemla das Herz, indem er lehrt, daß „es keinen Christus geben werde“ und daß, „was auch immer jemand tue, das sei kein Verbrechen“.

    2. Alma 30:19–60. Korihor versucht, im Land Jerschon und im Land Gideon zu predigen. Die Menschen weigern sich, ihm zuzuhören, und bringen ihn vor ihre Führer. Korihor wird schließlich vor Alma gebracht, der Zeugnis vom Kommen Christi und von der Existenz Gottes gibt. Korihor verlangt ein Zeichen und wird mit Stummheit geschlagen.

    3. Alma 31. Alma leitet eine Mission, um die abgefallenen Zoramiten zurückzugewinnen, die falsche Lehren und eine hochmütige Art der Gottesverehrung angenommen haben.

  2. Bitten Sie zwei Teilnehmer, sich darauf vorzubereiten, Alma 31:15–18 bzw. Alma 31:26–35 vorzulesen.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen.

Bitten Sie jemanden, an einen Ort zu denken, den es gibt, den er aber noch nie besucht hat.

• Warum glauben Sie daran, daß dieser Ort existiert?

In diesem Unterricht wird über einen Mann gesprochen, der behauptet hat, wir können nicht von etwas wissen, das wir nicht gesehen haben. Korihor argumentiert, daß jemand, der Gott noch nie gesehen hat, auch nicht wissen kann, daß er existiert. Aber so wie wir durch die Berichte anderer Kenntnis haben von einem Ort, den wir nicht gesehen haben, haben wir auch die Zeugnisse der Propheten, der heiligen Schriften und des Heiligen Geistes, durch die wir wissen können, daß Gott existiert und daß sein Evangelium wahr ist.

Zeigen Sie, daß auch heute in der Welt die Lehren Korihors weit verbreitet sind. Wenn wir verstehen, wie die Menschen auf seine Irrlehren reagierten, kann uns dies helfen, wenn wir mit denselben falschen Philosophien und Vorstellungen konfrontiert werden.

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Wählen Sie gebeterfüllt Schriftstellen, Fragen und anderes Lehrmaterial aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am besten gerecht wird. Besprechen Sie, wie wir die ausgewählten Schriftstellen am besten in unserem täglichen Leben anwenden können. Regen Sie an, daß die Teilnehmer von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen berichten.

1. Korihor verführt vielen in Zarahemla das Herz

Besprechen Sie Alma 30:1–18. Regen Sie an, daß die Teilnehmer ausgewählte Verse vorlesen. Nachdem sich das Volk Ammon im Land Jerschon angesiedelt hatte und die kriegerischen Lamaniten aus dem Land vertrieben worden waren, lebten die Nephiten während des 16. und des Großteils des 17. Jahres der Regierungszeit der Richter in Frieden.

• Was geschah zum Ende des 17. Jahres hin, das den Frieden des Volkes störte? (Siehe Alma 30:6, 12.) Was ist ein Christusgegner? (Siehe Bible Dictionary, „Antichrist,“ Seite 609, wo es heißt, daß ein „Christusgegner jemand oder etwas ist, der das wahre Evangelium oder den Plan der Erlösung verfälscht, und der offen oder im geheimen gegen Christus steht.“)

• Welche Irrlehren hat Korihor unter dem Volk von Zarahemla verbreitet? (Lassen Sie Alma 30:12–18 vorlesen, um Antworten auf diese Frage zu finden. Mögliche Antworten:)

  1. Es wird „keinen Christus geben, … Ihr könnt nicht von etwas wissen, was ihr nicht seht; darum könnt ihr nicht wissen, daß es einen Christus geben wird.“ (Alma 30:12–15.) Falls Sie die Aktivität unter „Interesse wecken“ verwendet haben, beziehen Sie sich kurz darauf, und besprechen Sie einiges, von dem wir wissen, daß es existiert, das wir aber möglicherweise nicht gesehen haben.

  2. „Denn kein Mensch kann etwas von dem wissen, was kommen soll.“ (Alma 30:13.) Weisen Sie darauf hin, wie widersprüchlich es von Korihor war, zu sagen, daß niemand von etwas wissen könne, das kommen solle, und doch zu erklären, daß es keinen Christus geben würde.

  3. An das Sühnopfer zu glauben ist „die Auswirkung von Wahnwitz“ (Alma 30:16).

  4. „Jedem Menschen [geht es] so gut, wie es seiner Begabung [entspricht], und jeder Mensch behaupte[t] sich, wie es seiner Kraft“ entspricht. (Alma 30:17.)

  5. „Was auch immer jemand [tut], das [ist] kein Verbrechen.“ (Alma 30:17.)

  6. „Wenn der Mensch erst tot [ist], dann [ist] es mit ihm aus.“ (Alma 30:18.)

• Wie beeinflußten die Lehren Korihors jene, die auf ihn hörten? (Siehe Alma 30:18.) Warum verleiteten diese Lehren die Menschen zum Sündigen? Wie werden unsere täglichen Entscheidungen von unserem Wissen von Jesus Christus, dem Sühnopfer und dem Leben nach dem Tod beeinflußt?

2. Korihor wird vor Alma gebracht, der vom Kommen Christi Zeugnis gibt

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus Alma 30:19–60. Nachdem Korihor seine Irrlehren in Zarahemla verbreitet hatte, versuchte er das auch in Jerschon und Gideon. Aber anders als die Menschen in Zarahemla, gaben diese Menschen ein gutes Beispiel dafür, wie man sich verhalten soll, wenn man mit jemandem wie Korihor konfrontiert wird. Schreiben Sie die Überschrift Den Korihors von heute begegnen an die Tafel. Führen Sie darunter die nachfolgenden Gedanken auf, sobald sie besprochen worden sind.

• Was tat das Volk Ammon, als Korihor versuchte, seine Irrlehren unter ihnen zu verbreiten? (Siehe Alma 30:19–21.) Wie zeigen ihre Taten, daß sie weiser als die Nephiten in Zarahemla waren? (Das Volk in Zarahemla hörte auf die Irrlehren Korihors; das Volk Ammon und das Volk in Gideon taten dies nicht.) Wie können wir weise sein und in solchen Situationen Urteilskraft beweisen? (Schreiben Sie Weise sein unter die Überschrift.)

• Welche falschen Anschuldigungen brachte Korihor gegen die Führer der Kirche vor? (Siehe Alma 30:23, 24, 27, 28, 31.) Aus welchem Grund tat er das? Inwiefern macht der Gehorsam gegenüber den Führern der Kirche uns frei, anstatt einzuengen, wie Korihor es behauptet hat?

• Wie reagierte Alma auf Korihors Anschuldigungen gegen die Führer der Kirche? (Siehe Alma 30:32–35. Schreiben Sie Die Wahrheit kennen an die Tafel.) Wie kann unsere Kenntnis der Wahrheit uns helfen, wenn wir mit Irrlehren konfrontiert werden?

• Wie reagierte Alma auf Korihors Behauptung, daß es keinen Gott gäbe? (Siehe Alma 30:39. Schreiben Sie Zeugnis geben an die Tafel.) Inwiefern werden wir gesegnet, wenn wir Zeugnis von Jesus Christus geben?

• Was konnte Alma an Korihor wahrnehmen? (Siehe Alma 30:42.) Wie können wir zwischen wahren Lehren und Irrlehren unterscheiden? (Siehe Moroni 10:5. Schreiben Sie an die Tafel Nach der Führung des Heiligen Geistes trachten.)

• Welche Zeichen gab Alma dem Korihor als Beweis für Gottes Existenz, als dieser danach fragte? (Siehe Alma 30:44. Alma zitierte das „Zeugnis all dieser deiner Brüder“, der Propheten, der heiligen Schriften, und aller Dinge. Schreiben Sie Die Wahrheit gemäß den Propheten und den heiligen Schriften lehren an die Tafel.) Wie haben diese Beweise Ihren Glauben gestärkt?

• Auch nach Almas Zeugnis verlangte Korihor noch immer nach einem Zeichen. (Alma 30:45.) Welches Zeichen wurde Korihor gegeben? (Siehe Alma 30:49, 50.) Warum wurde dieses Zeichen gegeben? (Siehe Alma 30:47.) Nachdem er eingestanden hatte, daß er getäuscht worden war, gab Korihor an, weshalb er dem Teufel gefolgt war. Aus welchem Grund hatte er das getan? (Siehe Alma 30:53.)

• Was geschah schließlich mit Korihor? (Siehe Alma 30:54–56, 58, 59.) Was denken Sie, warum Mormon den Bericht über Korihor in seine Zusammenfassung der Platten aufgenommen hat ? Was lehrt dieser Bericht über das Schicksal derer, die die Wege des Herrn verkehren? (Siehe Alma 30:60.)

3. Alma leitet eine Mission, um die abgefallenen Zoramiten zurückzugewinnen.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus Alma 31.

• Warum entschied sich Alma, auf Mission zu gehen, um die Zoramiten zurückzugewinnen? (Siehe Alma 31:1–6. Er war betrübt wegen ihrer Götzenverehrung. Die Nephiten waren außerdem besorgt, daß die Zoramiten sich mit den Lamaniten verbünden könnten.) Warum meinten Alma und seine Brüder, daß sie das Wort Gottes lehren sollten? (Siehe Alma 31:5.) Welche Veränderungen hat das Wort Gottes im Leben Ihrer Mitmenschen bewirkt?

• Die Zoramiten waren Mitglieder der Kirche, aber „sie waren in große Irrtümer verfallen.“ (Alma 31:8, 9.) Warum fielen sie vom Glauben ab? (Siehe Alma 31:9–11.) Was kann jeder von uns tun, um sich gegen den Abfall vom Glauben zu wappnen?

• Was erfuhren Alma und seine Brüder über die Art und Weise der Gottesvereh- rung der Zoramiten? (Siehe Alma 31:12–23. Sie können darauf hinweisen, daß die Zoramiten nicht nur diese verkehrte Art der Gottesverehrung hatten, sondern auch, sobald sie nach Hause zurückgekehrt waren, nicht mehr von ihrem Gott sprachen, bis sie sich wieder versammelten.) Wie reagierten Alma und seine Brüder, als sie Zeugen dieser falschen Gottesverehrung wurden? (Siehe Alma 31:19, 24.)

Alma 31 beinhaltet zwei Gebete – das der Zoramiten und das Gebet Almas. Lassen Sie die beauftragten Teilnehmer die Gebete vorlesen. (Siehe unter „Vorzubereiten“.) Bitten Sie die Teilnehmer, über die Unterschiede zwischen den beiden Gebeten nachzudenken, während diese vorgelesen werden. Einige der wichtigsten Punkte der Gebete sind nachfolgend aufgelistet.

Das Gebet der Zoramiten

Gott war, ist und wird immer ein Geist sein (Alma 31:15). „Wir glauben nicht an die Überlieferungen unserer Brüder“ (Alma 31:16). „Es [wird] keinen Christus geben“ (Alma 31:16). Wir werden errettet werden, aber alle anderen werden in die Hölle hinab geworfen werden (Alma 31:17). Die anderen sind durch törichte Überlieferungen verführt worden (Alma 31:17). „Wir [sind] ein erwähltes und heiliges Volk“ (Alma 31:18).

Almas Gebet

Gib mir Kraft, „daß ich meine Schwächen ertragen kann“. (Alma 31:30.) „Wollest du meine Seele in Christus trösten“. (Alma 31:31.) Schenke mir und meinen Mitarbeitern Erfolg (Alma 31:32). „Wollest du Seele [die Seele meiner Mitbrüder] in Christus trösten“. (Alma 31:32.) Hilf uns, die Zoramiten „zu dir zu bringen“. (Alma 31:34–35.) „Ihre Seele [die der Zoramiten] ist kostbar“. (Alma 31:35.) „Schenke uns Kraft und Weisheit“. (Alma 31:35.)

• Wodurch unterscheidet sich Almas Gebet von dem der Zoramiten? (Sie können den Stolz, die Selbstsucht und den Unglauben der Zoramiten der Demut, der Liebe für andere und dem Glauben Almas gegenüberstellen.)

• Welche Einstellung war wohl das größte Hindernis für die Zoramiten und hielt sie davon ab, an Christus zu glauben? (Siehe Alma 31:24–29.) Wie beeinflußt der Stolz unsere Gottesverehrung? (Siehe Alma 15:17; 34:38; LuB 59:21.) Inwiefern hindert uns der Stolz daran, errettet zu werden?

• Almas Herz war „schmerzlich berührt“ wegen der Schlechtigkeit der Zoramiten. Er betete inbrünstig, daß er und seine Brüder „sie in Christus wieder zu ihm“ bringen könnten. (Alma 31:24, 34.) Welche Verantwortung haben wir heutzutage denen gegenüber, die von den Lehren Christi abgeirrt sind? (Siehe 3 Nephi 18:32.) Wie hilft uns das Gebet, wenn wir auf Mission oder in sonst einer Berufung tätig sind?

• Wie wurden Alma und seine Brüder gesegnet? (Siehe Alma 31:38.) Wie wird der Herr uns helfen, wenn wir glaubensvoll um das Richtige beten? (Regen Sie an, daß die Teilnehmer über Erlebnisse berichten, bei denen der Herr sie gesegnet hat, nachdem sie glaubensvoll gebetet hatten.)

Zum Abschluß

Weisen Sie darauf hin, daß die Lehren der Zoramiten heute weit verbreitet sind. Vom Klassenzimmer bis zum Arbeitsplatz, in den Medien, in Büchern und mitunter auch in der Familie gibt es welche, die die falschen Lehren Korihors verbreiten, um uns in unserer Freude zu stören. (Alma 30:22.) Viele setzen, genau wie die Zoramiten, ihr Herz auf die „Nichtigkeiten der Welt“ (Alma 31:27). Regen Sie an, daß die Teilnehmer sich durch eifriges Studieren des Buches Mormon, durch tägliches Beten und ständigen Gehorsam den Geboten Gottes gegenüber wappnen.

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die während dieser Lektion besprochen wurden, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.