Lektion 44

„Ich spreche zu euch, als seiet ihr gegenwärtig“

Das Buch Mormon: Evangeliumslehre – Leitfaden für den Lehrer


Ziel

Jeder soll die Warnungen und Ratschläge Mormons und Moronis an die Menschen in den Letzten Tagen verstehen.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

    1. Mormon 7. Mormon ermahnt die Nachkommen Lehis in den Letzten Tagen, umzukehren, an Christus zu glauben und sich taufen zu lassen.

    2. Mormon 8: Moroni prophezeit, daß das Buch Mormon zu einer Zeit großer Schlechtigkeit hervorkommen wird.

    3. Mormon 9. Moroni fordert die Menschen in den Letzten Tagen auf, an Christus zu glauben. Er verkündet, daß der Herr ein Gott der Wundertaten ist.

  2. Zusätzlicher Lesestoff: Titelseite des Buches Mormon.

  3. Sie können im voraus mit vier Teilnehmern sprechen und sie bitten, sich darauf vorzubereiten, eine der folgenden Schriftstellen vorzulesen: 2 Nephi 28:2–6; Mormon 9:7; Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:17–19, 21, 22 und den 7. Glaubensartikel.

  4. Wenn Sie die Aktivität unter „Interesse wecken“ verwenden, schreiben Sie vor Beginn des Unterrichts die folgende Aussage an die Tafel:

    „Ich spreche zu euch, als seiet ihr gegenwärtig, und doch seid ihr es nicht.“

    „Jesus Christus hat euch mir gezeigt, und ich weiß, was ihr tut.“

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen.

Erklären Sie, daß Lehrer oft Geschichten, Anschauungsmaterial oder interessante Zitate zu Beginn eines Unterrichts verwenden, um die Aufmerksamkeit der Teilnehmer zu gewinnen. Dann verweisen Sie auf die Aussagen, die Sie auf die Tafel geschrieben haben (siehe „Vorzubereiten“, Punkt 4).

• Warum sollen diese Aussagen unsere Aufmerksamkeit erregen? (Als Moroni ungefähr 400 nach Christus diese Aussagen machte, sprach er direkt zu uns. Siehe Mormon 8:35.)

Weisen Sie darauf hin, daß alle Lehren in Mormon 7–9 an die Menschen gerichtet sind, die in den Letzten Tagen leben. Mormon 7 enthält Ratschläge, die insbesondere an die Nachkommen Lehis in den Letzten Tagen gerichtet sind, und Mormon 8 und 9 enthält Ratschläge für alle Menschen in den Letzten Tagen.

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Wählen Sie gebeterfüllt Schriftstellen, Fragen und anderes Lehrmaterial aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am besten gerecht wird. Besprechen Sie, wie wir die ausgewählten Schriftstellen am besten in unserem täglichen Leben anwenden können. Regen Sie an, daß die Teilnehmer von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen berichten.

1. Mormon ermahnt die Nachkommen Lehis in den Letzten Tagen, umzukehren, an Christus zu glauben und sich taufen zu lassen.

Lesen und besprechen Sie Mormon 7. In diesem Kapitel sind die Worte Mormons an die Nachkommen Lehis in den Letzten Tagen enthalten. Sie können erklären, daß Nachkommen Lehis unter den Völkern in Nord-, Mittel- und Südamerika und auf den Inseln des Pazifik zu finden sind.

• Lassen Sie Mormon 7:2 vorlesen. Weisen Sie darauf hin, daß in dieser, seiner letzten Botschaft, dies die ersten Worte Mormons an die Nachkommen Lehis in den Letzten Tagen sind. Warum ist es für die Nachkommen Lehis wichtig zu wissen, daß sie vom „Haus Israel“ sind? Welche Segnungen hat der Herr den rechtschaffenen Mitgliedern des Hauses Israel verheißen? (Siehe Abraham 2:8–11.)

• Welche Anweisungen gibt Mormon den Nachkommen Lehis in den Letzten Tagen? (Siehe Mormon 7:3–10 und die nachfolgende Liste. Bei einigen Punkten dieser Liste sind Fragen angefügt, die besprochen werden können.)

  1. Umzukehren, sich taufen zu lassen und die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen (Mormon 7:3, 5, 8, 10).

  2. Die Kriegswaffen niederzulegen, es sei denn, der Herr gebiete etwas anderes (Mormon 7:4).

  3. Zur Erkenntnis ihrer Väter zu kommen (Mormon 7:5). Warum ist es für die Nachkommen Lehis in den Letzten Tagen wichtig, zur Erkenntnis ihrer Väter zu kommen? (Siehe Mormon 7:9 und die Titelseite des Buches Mormon.) Wie können wir alle davon profitieren, wenn wir um die Werke Gottes unter unseren Vätern wissen?

  4. An Jesus Christus und sein Sühnopfer zu glauben (Mormon 7:5–7, 10).

  5. Das Evangelium in der Bibel und im Buch Mormon zu studieren (Mormon 7:8, 9). Inwiefern hilft das Buch Mormon den Menschen, an die Bibel zu glauben? (Siehe Mormon 7:9; siehe auch 1 Nephi 13:38–40; 2 Nephi 3:11, 12.)

• Der Herr hat gesagt, daß in dieser Evangeliumszeit „die Lamaniten … wie die Rose“ blühen werden. (LuB 49:24.) Inwiefern erfüllt sich gegenwärtig diese Prophezeiung?

2. Moroni prophezeit, daß das Buch Mormon zu einer Zeit großer Schlechtigkeit hervorkommen wird.

Lesen und besprechen Sie die Verse aus Mormon 8. Dieses Kapitel enthält die ersten Niederschriften Moronis nach dem Tode seines Vaters Mormon.

• Lassen Sie einen Teilnehmer Mormon 8:1–5 vorlesen. Welche Gefühle nehmen Sie bei Moroni wahr, wenn Sie diese Worte lesen? Was können wir von Moroni lernen, der trotz seiner großen Einsamkeit so viel Eifer zeigte?

• Moroni sagte über Joseph Smith voraus: „Gesegnet sei, wer dies [das Buch Mormon] ans Licht bringt.“ (Mormon 8:16; siehe auch Verse 14, 15.) Welche Aufgabe fiel Moroni zu, als Joseph Smith das Buch Mormon „aus der Finsternis ans Licht“ brachte? (Siehe Mormon 8:14; Joseph Smith Lebensgeschichte 1:30–35, 46, 59.) Was können wir tun, damit das Buch Mormon auch weiterhin „aus der Finsternis ans Licht gebracht“ wird?

Präsident Ezra Taft Benson sagte: „Ich möchte Sie loben, Sie, die treuen Mitglieder, die danach streben, die Erde mit dem Buch Mormon zu überfluten. Wir müssen nicht nur mehr Exemplare des Buches Mormon verbreiten, sondern wir müssen auch seiner wundervollen Botschaft kühn in unserem Leben und auf der ganzen Welt Geltung verschaffen.“ (Der Stern, Juli 1989, Seite 3.)

• Lassen Sie Mormon 8:21, 22 vorlesen. Wie können uns die Worte Mormons in Mormon 8:22 stärken, wenn wir im Werk des Herrn arbeiten?

• Welche Zustände werden zu jener Zeit herrschen, in der das Buch Mormon hervorkommt? (Lassen Sie Mormon 8:26–33 reihum vorlesen. Besprechen Sie anschließend, wie die in diesen Versen beschriebenen Zustände heute zutreffen.) Warum konnte Moroni so deutlich von den Letzten Tagen prophezeien? (Siehe Mormon 8:34, 35.)

• Moroni sagte, er spreche zu uns in den Letzten Tagen „als [seien wir] gegenwärtig“. (Mormon 8:35.) Dann sagte er: „Ich weiß, daß ihr im Stolz eures Herzens wandelt.“ (Mormon 8:36.) Was sagte Moroni über den Stolz in den Letzten Tagen? (Siehe Mormon 8:36–41.)

• Wie beeinflußt der Stolz die Einstellung der Menschen gegenüber Bedürftigen? (Siehe Mormon 8:37, 39.)

• Lassen Sie einen Teilnehmer Mormon 8:38 vorlesen. Warum schämen sich manche Leute, „den Namen Christi auf [sich] zu nehmen“? Wie hilft es uns, wenn wir uns erinnern, daß endloses Glücklichsein mehr Wert hat als das Lob der Welt?

• Wie sollen wir auf Moronis Prophezeiungen über den Stolz reagieren?

Präsident Benson hat gesagt:

„Das Gegenmittel für den Stolz ist die Demut – Sanftmut, Unterordnung (siehe Alma 7:23); das reuige Herz und der zerknirschte Geist (siehe 3 Nephi 9:20; 12:19; LuB 20:37; 59:8; Psalm 34:18; Jesaja 57:15; 66:2)… .

Gott möchte ein demütiges Volk. Wir können entweder aus eigenem Antrieb demütig sein oder dazu gezwungen werden… .

Seien wir aus eigenem Antrieb demütig!“ (Der Stern, Juli 1989, Seite 5.)

3. Moroni fordert die Menschen in den Letzten Tagen auf, an Christus zu glauben.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus Mormon 9.

• Mormon 9 beginnt mit den Worten Mormons an die Menschen in den Letzten Tagen, die nicht an Christus glauben. (Mormon 9:1.) Warum wären solche Menschen „viel elender, wenn [sie] bei … Gott [wohnten als] bei den verdammten Seelen in der Hölle“? (Siehe Mormon 9:3–5.) Was müssen wir laut Mormon 9:6 tun, damit wir in der Gegenwart Gottes wohnen können? (Siehe auch LuB 121:45.)

• Bitten Sie vier Teilnehmer, die folgenden Schriftstellen zu lesen: 2 Nephi 28:2–6; Mormon 9:7; Joseph Smith Lebensgeschichte 1:17–19, 21, 22 und den 7. Glaubensartikel. (Siehe unter „Vorzubereiten“, Punkt 3.) In welchem Zusammenhang stehen diese vier Schriftstellen? Was sagte Moroni den Menschen, die nicht an die Gaben des Geistes glauben? (Siehe Mormon 9:8–10.)

• Denjenigen, die glauben, daß Gott keine Wundertaten mehr vollbringt, sagte Moroni: „Ich werde euch einen Gott der Wundertaten zeigen.“ (Mormon 9:11.) Was lehrte er, um zu zeigen, daß der Herr ein Gott der Wundertaten ist? (Siehe Mormon 9:11–17, dies wird auf nächster Seite dargestellt. Betonen Sie, daß diese Lehren den Plan der Erlösung zusammenfassen.)

  1. Die Erschaffung der Himmel, der Erde und des Menschen. (Mormon 9:11, 12, 17.)

  2. Der Fall. (Mormon 9:12.)

  3. Erlösung durch Jesus Christus. (Mormon 9:12, 13.)

  4. Die Auferstehung aller Menschen. (Mormon 9:13.)

  5. Die Rückkehr aller Menschen in die Gegenwart des Herrn, um gerichtet zu werden. (Mormon 9:13, 14.)

• Moroni wies auf die vielen mächtigen Wundertaten hin, die Jesus und seine Apostel wirkten. (Mormon 9:18.) Welche Wundertaten Jesu und seiner Aposteln haben Sie inspiriert?

• Aus welchem Grund gibt es unter einigen Menschen keine Wundertaten? (Siehe Mormon 9:20.) Welche Zeichen werden denen folgen, die an Christus glauben? (Siehe Mormon 9:21–25.)

• Wie würden Sie antworten, wenn Ihnen jemand sagen würde, daß der Herr kein Gott der Wundertaten sei? Von welchen Erfahrungen können Sie angemessen berichten, um Zeugnis zu geben, daß der Herr ein Gott der Wundertaten ist?

• Moroni fordert uns auf: „Zweifelt nicht, sondern seid gläubig.“ (Mormon 9:27.) In dieser Evangeliumszeit hat der Prophet Joseph Smith erklärt: „Wo Zweifel ist, hat der Glaube keine Macht.“ (Lectures on Faith, Seite 46.) Wie können wir unsere Zweifel überwinden?

Joseph Smith hat gelehrt: „Diejenigen, die ihre Schwächen und ihre Neigung zur Sünde kennen, würden ständig an der Erlösung zweifeln, wenn sie nicht den Glauben an die Erhabenheit Gottes hätten, daß er nämlich nicht schnell zum Zorn bereit ist, daß er langmütig und vergebungsbereit ist und Übeltun, Übertretung und Sünde vergibt. Das Verständnis dieser Tatsachen kann den Zweifel vertreiben und macht den Glauben überaus stark“ (Lectures on Faith, 42).

Zum Abschluß

Falls Sie es nicht schon getan haben, bitten Sie einen Teilnehmer, Mormon 9:27 vorzulesen. Weisen Sie darauf hin, daß Moroni, obwohl er vor dem Gericht Gottes warnte, auch bezeugte, daß der Herr ein „Gott der Wundertaten“ sei, dessen Sühnopfer „die Erlösung des Menschen“ zustande bringt. (Mormon 9:11, 12.)

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die während dieser Lektion besprochen wurden, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.