Seminar
Einheit 30: Tag 3, Ether 7 bis 11


Einheit 30: Tag 3

Ether 7 bis 11

Einleitung

Jareds Bruder hat zwar prophezeit, dass die Ernennung eines jareditischen Königs zu Gefangenschaft führen würde, aber seine Worte erfüllen sich nicht sofort. Der erste König der Jarediten, Orihach, regiert in Rechtschaffenheit. Zwei Generationen später wird jedoch ein Mann namens Jared König, weil er zuvor eine geheime Verbindung ins Leben gerufen hat. Während der Regierung der Könige durchlaufen die Jarediten mehrere Kreisläufe, in denen sie zunächst auf die Propheten hören und in Rechtschaffenheit leben, die Propheten dann aber verwerfen und sich der Schlechtigkeit hingeben.

Ether 7

Chorihor bringt seinen Vater um das Reich, sein Bruder Schul gewinnt es zurück, und Propheten verurteilen die Schlechtigkeit des Volkes

Wie fühlt sich wohl jemand, der in Gefangenschaft lebt? Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, eingeengt zu sein, weil du schlechte Entscheidungen getroffen hattest? Achte während deines Studiums von Ether 7 bis 11 auf Hinweise darauf, wie du physische und geistige Gefangenschaft vermeiden kannst.

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man behind bars

Als Jared und sein Bruder alt geworden waren, wünschten sich die Jarediten einen König. Jareds Bruder warnte das Volk, dass sie in Knechtschaft geraten würden, wenn sie einen König hätten (siehe Ether 6:19-23). Seit jeher warnen die Propheten vor Verhaltensweisen, die uns in physische oder geistige Gefangenschaft bringen können.

  1. Schreibe ein, zwei Handlungsweisen in dein Studientagebuch, vor denen uns die neuzeitlichen Propheten warnen, weil sie zu physischer und geistiger Gefangenschaft führen können.

Das Volk entschloss sich trotz der Warnung des Bruders Jareds, einen König zu haben. Lies Ether 7:1,2, um zu erfahren, ob sich die Prophezeiung des Bruders Jareds zur Zeit Orihachs, eines Sohnes Jareds, erfüllte. Überlege, was du zu jemandem sagen würdest, der zu König Orihachs Zeit lebt und nicht glaubt, dass sich die Prophezeiung des Bruders Jareds erfüllen wird.

Innerhalb von zwei Generationen erfüllt sich die prophetische Warnung des Bruders Jareds. Lies Ether 7:3-7 und finde heraus, inwiefern Kib und sein Volk unter Chorihor in Gefangenschaft leben, und wie Chorihors selbstsüchtiger Wunsch, König zu sein, dazu führt, dass er sich gegen seinen Vater auflehnt. Diese Gefangenschaft resultiert aus Selbstsucht und Rebellion.

  1. Halte in deinem Studientagebuch fest, was du heute zu jemandem sagen würdest, der den Rat der Propheten missachtet, aber gar nicht das Gefühl hat, sich in geistiger Gefangenschaft zu befinden. (Du könntest unter anderem erwähnen, dass diejenigen, die in geistiger Gefangenschaft sind, oftmals die letzten sind, die dies bemerken. Beschreibe eine zeitgemäße Situation, wie jemand heutzutage in geistige Gefangenschaft geraten könnte.)

In diesem Teil der Geschichte der Jarediten wird der Grundsatz veranschaulicht, dass es zu Gefangenschaft führt, wenn man die Worte der Propheten verwirft. Denk darüber nach, inwiefern du vielleicht schon in geistiger Gefangenschaft warst oder bist, weil du die Gebote oder prophetischen Rat missachtet hast.

Chorihors Aufstand gegen seinen Vater Kib führte zu anhaltendem Streit und Krieg. Kib zeugte in hohem Alter noch einen Sohn, nämlich Schul. Als Schul herangewachsen war, kämpfte er gegen seinen rebellischen Bruder Chorihor.

  1. Stell dir vor, du seist ein Reporter, der über die Geschichte Schuls berichten soll. Lies Ether 7:8-13 und schreibe in dein Studientagebuch ein paar Sätze darüber, was du in deinem Bericht über Schuls Leben hervorheben würdest.

Während der Regierung Schuls traten viele Propheten unter dem Volk auf und warnten es wegen seiner Schlechtigkeit. Lies Ether 7:23-25. Was prophezeiten die Propheten und wie reagierte das Volk? Wie reagierte Schul? Inwiefern wurde das Volk dadurch gesegnet, dass Schul die Propheten beschützte?

Lies Ether 7:26,27. Was geschah, als das Volk die Worte der Propheten befolgte? Schul „dachte an das Große, das der Herr für seine Väter getan hatte“ (Ether 7:27). Wenn du an das Große denkst, das der Herr für dich getan hast, ist es wahrscheinlicher, dass du ihm dankbar bist und rechtschaffen lebst.

Diese Ereignisse bestätigen einen wichtigen Grundsatz: Wenn wir von unseren Übeltaten umkehren, gedeihen wir. Das Wort gedeihen bedeutet „im körperlichen und geistigen Wachstum gut vorankommen“ und auch „in einem bestimmten Entwicklungsprozess fortschreiten“. Es wird außerdem „oft im Sinne materiellen Erfolgs verwendet, es bedeutet [aber] nicht unbedingt, dass man viele weltliche Besitztümer oder gar ein relativ bequemes, problemloses Leben hat. …

Die wahrhaft Rechtschaffenen gedeihen in dem Sinne, dass sie Vertrauen haben. Ihr Glaube spornt sie zum Handeln an, sodass ungünstige Umstände sich zu vorteilhafteren entwickeln. Sie warten nicht darauf, dass der Herr sie belohnt oder ihnen Belohnungen vorenthält, sondern bitten ihn stattdessen um Weisung, was am vorteilhaftesten für sie ist, sowohl in zeitlicher als auch in geistiger Hinsicht. Solche Weisung vom Herrn kann dazu führen, dass man den Beruf wechselt, in eine andere Gegend zieht, sich fortbildet oder neue Fertigkeiten aneignet oder auch die Dinge akzeptiert, wie sie sind, aber innerhalb seiner Grenzen arbeitet und der Führung des Geistes anderweitig folgt.“ (Alan Webster, „I Have a Question”, Ensign, April 1990, Seite 52f.)

  1. Beantworte die folgenden Fragen in deinem Studientagebuch:

    1. Inwiefern bist du schon dafür gesegnet worden, dass du die Worte der Propheten befolgt hast?

    2. Was kannst du tun, um den Worten der Propheten noch mehr Beachtung zu schenken und dich für die Segnungen des Herrn bereitzumachen?

Ether 8:1–9:12

Jared und später Akisch werden durch geheime Verbindungen König der Jarediten

Gehe die folgende Liste durch: Musik, die du dir anhörst, Gedanken, denen du nachhängst, dein Verhalten in der Schule, Filme, die du dir ansiehst, wie du dich bei Verabredungen verhältst, Aktivitäten, die du mit deinen Freunden unternimmst, was du tust, wenn du alleine bist. Warum könnte jemand, der etwas Schlechtes tut, vor seinen Freunden, Eltern oder Führern verbergen wollen, dass er so etwas tut? Welche Gefahr läuft man, wenn man sich auf unredliche geheime Aktivitäten einlässt?

In Ether 8 steht, dass Omer nach Schuls Tod König wurde, dass sich Omers Sohn Jared jedoch „gegen seinen Vater [auflehnte]“ (Ether 8:2) und „sein Herz auf das Reich und auf die Herrlichkeit der Welt [setzte]“ (Ether 8:7). Jareds Tochter heckte mit ihrem Vater einen Plan aus, wodurch dieser das Reich erlangen sollte. Sie war schön anzusehen, und als sie vor einem Mann namens Akisch tanzte, wollte dieser sie heiraten. Jared teilte Akisch mit, dass er seine Tochter nur heiraten könne, wenn er ihm den Kopf seines Vaters, des Königs, bringe (siehe Ether 8:12). Akisch ging daraufhin mit seinen Freunden eine geheime Verbindung ein, um König Omer umzubringen. Eine geheime Verbindung besteht aus zwei oder mehr Personen, die einen Eid darauf schwören, ihre unredlichen Handlungen geheim zu halten und somit die Konsequenzen ihrer Handlungen zu umgehen.

Lies Ether 8:15-18 und beachte, mit welchen Worten und Formulierungen einige Motive und Methoden derjenigen beschrieben werden, die geheime Verbindungen eingehen.

  1. Beantworte mindestens zwei der folgenden Fragen in deinem Studientagebuch:

    1. Warum beteiligen sich manche Menschen an geheimen Verbindungen?

    2. Warum schadet es einem wohl in geistiger Hinsicht, zu glauben, dass man „allerart Schlechtigkeit“ (Ether 8:16) begehen oder „alles“ (Ether 8:16) tun könnte, was man möchte, ohne dass es Konsequenzen nach sich zöge?

    3. Welche Formulierung in Ether 8:18 weist darauf hin, was der Herr von geheimen Verbindungen hält? Warum sind solche Verbindungen in seinen Augen wohl „schlechter als alles andere“?

Lies Ether 8:20-22,25 und Ether 9:5,6,11,12. Welche Konsequenzen zieht es also nach sich, wenn man geheime Verbindungen unterstützt? Fass das Gelernte zusammen:

Eine der Wahrheiten, die du aus diesen Versen gelernt hast, könnte so lauten: Wenn man geheime Verbindungen unterstützt, kann dies die Vernichtung einzelner Menschen und den Untergang der Gesellschaft zur Folge haben.

Moroni unterbrach seinen Bericht über die Kriege der Jarediten, um sich an uns zu richten. Lies Ether 8:23,24,26 und finde heraus, wie Moroni den Menschen unserer Zeit ans Herz legt, seine Warnung hinsichtlich geheimer Verbindungen zu beachten.

Denke über die folgenden Fragen nach: Warum befindet sich eine Nation, eine Gesellschaft oder eine andere Gruppe wohl in einer „furchtbaren Lage“ (Ether 8:24), wenn es in ihrer Mitte geheime Verbindungen gibt? Inwiefern verleiht Geheimhaltung diesen Verbindungen Macht? Wie kann das Wissen um geheime Verbindungen uns helfen, dieses Übel zu beseitigen?

  1. Schau dir noch einmal die Liste von Handlungsweisen zu Beginn dieses Teiles der Lektion an. Wenn du in diesen Bereichen deines Lebens schlechte Entscheidungen triffst, wäre das zwar nicht unbedingt als geheime Verbindung einzustufen. Beschreibe aber in deinem Studientagebuch, inwiefern es gefährlich ist, sich bewusst an Aktivitäten zu beteiligen, die man lieber geheim halten möchte.

Ether 9:13–11:23

Ein König folgt auf den anderen – einige sind rechtschaffen, andere schlecht

In Ether 9 bis 11 lesen wir, dass viele Könige über die Jarediten herrschten – einige in Rechtschaffenheit und andere in Schlechtigkeit. Lies Ether 9:26-35 (wo die Regierung Hets beschrieben wird) und Ether 11:1-8 (wo über die Regierung Koms und Schibloms berichtet wird). Woraus geht hervor, dass es tatsächlich so ist, wie weiter oben in dieser Lektion behandelt, nämlich dass es zu Gefangenschaft führt, wenn man die Worte der Propheten verwirft?

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jeweled crown

Ruf dir noch einmal ins Gedächtnis, was du dir vorhin dazu überlegt hast, wie du die Worte der Propheten besser befolgen möchtest. Arbeite in den kommenden Tagen an diesem Ziel und halte nach Gelegenheiten Ausschau, Zeugnis davon zu geben, wie wichtig es ist, den Rat der Propheten zu befolgen.

  1. Schreibe in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Ether 7 bis 11 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: