Für die Lehrkraft

Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche: Anleitung für die Lehrkraft der Evangeliumslehreklasse


Dieses Jahr befassen wir uns mit dem Buch Lehre und Bündnisse und der Geschichte der Kirche. Das Buch Lehre und Bündnisse ist eine Sammlung von Prophezeiungen, Visionen, Geboten und Lehren, die durch den Propheten Joseph Smith und einige seiner Nachfolger in der Präsidentschaft der Kirche gegeben wurden. In Joseph Smiths Geschichtsbericht wird über dieses Buch heiliger Schrift gesagt, dass es „die Grundlage der Kirche in diesen Letzten Tagen und zum Nutzen der Welt“ ist, „denn es zeigt, dass die Schlüssel der Geheimnisse des Reiches unseres Erretters wiederum dem Menschen anvertraut sind“ (Einleitung zu LuB 70). Die Offenbarungen in diesem Buch sind mit der Geschichte der Kirche verflochten. Sie „wurden in Zeiten, wo Hilfe gebraucht wurde, als Antwort auf Gebete empfangen und entsprangen wirklichen Lebensumständen, die wirkliche Menschen betrafen“ (Einleitung zum Buch Lehre und Bündnisse).

Wenn Sie das Evangelium anhand des Buches Lehre und Bündnisse und der Geschichte der Kirche vermitteln, können Sie dazu beitragen, dass die Unterrichtsteilnehmer Dankbarkeit für die Vergangenheit, Kraft für die Gegenwart und Hoffnung für die Zukunft erlangen. Präsident Gordon B. Hinckley hat erklärt:

„Wie herrlich ist doch die Vergangenheit dieser großen Sache. Sie ist voll von Heldentum, Mut, Unerschrockenheit und Glauben. Wie wunderbar ist doch ihre Gegenwart. Wir schreiten vorwärts, um den Menschen Segen zu bringen, wo auch immer sie der Botschaft der Knechte des Herrn Gehör schenken. Wie herrlich wird doch die Zukunft sein, wenn der Allmächtige sein herrliches Werk weiter voranbringt und alle, die sein Evangelium annehmen und leben, zum Guten beeinflusst. Ja, seine ewigen Segnungen erreichen alle seine Söhne und Töchter aller Generationen durch die selbstlose Arbeit derjenigen, deren Herz von Liebe für den Erlöser der Welt erfüllt ist.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Gordon B. Hinckley, Seite 365.)

Ziele dieses Kurses

Anstatt sich mit den Abschnitten in aufeinanderfolgender oder chronologischer Reihenfolge zu befassen, konzentrieren sich die Lektionen in diesem Kurs auf Hauptthemen, die im Buch Lehre und Bündnisse und durch die Geschichte der Kirche vermittelt werden. Sie sollen Ihnen helfen:

  1. die Lehren, Verordnungen und Bündnisse des wiederhergestellten Evangeliums zu vermitteln, die notwendig sind, damit man als Mensch und als Familie zu Christus kommen und ewiges Leben ererben kann

  2. die fortlaufende Geschichte der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi zu vermitteln

  3. dafür zu sorgen, dass der Geist beim Unterricht zugegen sein kann

  4. den Unterrichtsteilnehmern zu helfen, die heiligen Schriften zu verstehen und ins Herz zu schließen

  5. den Unterrichtsteilnehmern zu helfen, die Wahrheiten des Evangeliums anzuwenden

  6. die Unterrichtsteilnehmer anzuregen, einander zu unterweisen und zu erbauen

  7. den Unterrichtsteilnehmern verständlich zu machen, wie wichtig ihre Zeit in der Geschichte der Kirche ist – dass sie ein großes Vermächtnis geerbt haben und in ihrer Aufgabe, das Werk des Herrn weiterhin voranzubringen, Freude finden können

Zu verwendendes Material

Elder M. Russell Ballard hat gesagt: „Die heutigen Führer der Kirche sind sich des unbegrenzten Zugriffs auf Informationen durchaus bewusst. Wir unternehmen enorme Anstrengungen, um die Lehren der Wiederherstellung im richtigen Zusammenhang darzustellen.“ („Möglichkeiten und Aufgaben einer Lehrkraft des Bildungswesens im 21. Jahrhundert“, Ein Abend mit einer Generalautorität, 26. Februar 2016, broadcasts.lds.org.)

Verwenden Sie zur Vorbereitung der Lektion und im Unterricht bitte das nachstehend genannte Material. Der Großteil dieses Materials ist als Druckversion, online auf LDS.org und in der App „Archiv Kirchenliteratur“ (Gospel Library) verfügbar.

  1. die heiligen Schriften (siehe „Lehren Sie anhand der heiligen Schriften“)

  2. diesen Lehrerleitfaden (siehe „Wie man diesen Leitfaden verwendet“)

  3. Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche – Begleitheft für den Teilnehmer (35686 150) Dieser Leitfaden enthält den Leseauftrag und die Hintergrundinformationen zu jeder Lektion sowie einige Fragen für das Unterrichtsgespräch. Denken Sie bei Ihrer Vorbereitung darüber nach, wie Sie das Material im Begleitheft verwenden können. Die Unterrichtsteilnehmer können sich leichter am Unterrichtsgespräch beteiligen, wenn sie sich vorher mit der Lektion befasst haben und wenn Sie Fragen stellen, über die sie schon nachgedacht haben. Motivieren Sie die Unterrichtsteilnehmer, beim persönlichen Schriftstudium und beim Gespräch in der Familie von dem Begleitheft Gebrauch zu machen.

    Zeigen Sie jedem Unterrichtsteilnehmer, wie man online auf das Begleitheft zugreift, oder händigen Sie ihm ein gedrucktes Exemplar aus. (Die Druckversion ist bei der Sonntagsschulleitung oder beim Gemeindesekretär erhältlich.)

  4. Unsere Geschichte – ein Überblick über die Geschichte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (35448 150). Ein inspirierender Bericht über die Geschichte der Kirche seit der Zeit des Propheten Joseph Smith bis in die jüngere Vergangenheit. Viele Berichte aus diesem Buch werden in den Lektionen behandelt. Jeder Unterrichtsteilnehmer braucht Zugang zu einem Exemplar des Buches Unsere Geschichte für das persönliche Studium. Es ist als Druckversion, auf LDS.org und in der App „Archiv Kirchenliteratur“ verfügbar.

Vielleicht finden Sie auch folgenden Hilfsmittel nützlich. Die Lektionen in diesem Leitfaden enthalten Links zu mehreren dieser Hilfsmittel, die Ihnen den geschichtlichen Hintergrund der Offenbarungen verständlich machen können.

Näheres zu den Grundsätzen des Evangeliumsunterrichts finden Sie in den Anweisungen in dieser Einleitung sowie in den folgenden Hilfsmitteln:

  1. Auf die Weise des Erretters lehren (13301 150)

  2. „Das Evangelium lehren“, Handbuch 2: Die Kirche führen und verwalten (2010), 5.5

Wie man diesen Leitfaden verwendet

Dieser Leitfaden ist ein Hilfsmittel, mit dem Sie die Lehren des Evangeliums anhand der heiligen Schriften und der Geschichte der Kirche vermitteln können. Er wurde für den Unterricht in Evangeliumslehreklassen mit Jugendlichen und Erwachsenen geschrieben und wird alle vier Jahre verwendet. Elder M. Russell Ballard hat gesagt:

„Lehrer tun gut daran, sich gründlich mit den heiligen Schriften und ihren Leitfäden zu befassen, bevor sie auf ergänzendes Material zurückgreifen. Viel zu viele Lehrer scheinen von dem genehmigten Lehrmaterial abzuweichen, ohne es gründlich durchzulesen.“ („Teaching – No Greater Call“, Ensign, Mai 1983, Seite 68.)

Lesen Sie sich jede Lektion mindestens eine Woche im Voraus durch. Wenn Sie den Leseauftrag und das Material für den Unterricht frühzeitig durchgehen, kommen Ihnen unter der Woche Gedanken und Ideen in den Sinn, die Ihnen beim Unterricht helfen werden. Wenn Sie im Laufe der Woche über die Lektion nachdenken, beten Sie darum, dass der Geist Sie führt. Glauben Sie daran, dass der Herr Sie segnen wird.

Jede Lektion in diesem Leitfaden enthält mehr Informationen, als Sie wahrscheinlich in einer Unterrichtsstunde verwenden können. Bemühen Sie sich um den Geist des Herrn, wenn Sie festlegen, welche Berichte aus den heiligen Schriften, Fragen und sonstige Materialien den Bedürfnissen Ihrer Klasse am besten entsprechen. Bedenken Sie das Alter, die Interessen und die Situation der Unterrichtsteilnehmer.

Dieser Leitfaden enthält 46 Lektionen. Da es mehr als 46 Sonntage geben kann, an denen Sie unterrichten, können Sie gelegentlich eine Lektion auf zwei Unterrichtsstunden verteilen. Dies kann sich besonders bei einigen der längeren Lektionen wie Lektion 4, 7 und 27 als hilfreich erweisen.

Jede Lektion besteht aus folgenden Abschnitten:

  1. Ziel. Hier steht der Hauptgedanke, auf den Sie sich bei der Vorbereitung und beim Unterricht konzentrieren können. Lassen Sie sich außerdem vom Geist leiten, während Sie andere Themen innerhalb der zugewiesenen Schriftstellen in Erwägung ziehen, die den Bedürfnissen Ihrer Unterrichtsteilnehmer am besten gerecht werden.

  2. Vorzubereiten. In diesem Abschnitt sind die Begebenheiten aus den heiligen Schriften und anderes Material im Unterrichtskonzept aufgeführt. Manchmal enthält er auch weitere Vorschläge zur Vorbereitung, beispielsweise welche Hilfsmittel Sie in die Klasse mitbringen können. Viele dieser Hilfsmittel sind in der Gemeindehausbibliothek vorhanden. (Die fünfstellige Nummer hinter dem Titel eines vorgeschlagenen Artikels ist die Artikel-Nummer.)

  3. Aufmerksamkeit wecken. Hier finden Sie eine einfache Aktivität, die die Unterrichtsteilnehmer darauf vorbereiten soll, zu lernen, sich zu beteiligen und den Einfluss des Geistes zu spüren. Ob man nun den Vorschlag aus dem Leitfaden oder eine eigene Aktivität verwendet, es ist wichtig, dass man die Aufmerksamkeit der Unterrichtsteilnehmer zu Beginn des Unterrichts weckt. Halten Sie die Aktivität kurz.

  4. Unterrichtsgespräch und Anwendung. Dies ist der Kern der Lektion. Lesen Sie gebeterfüllt die Schriftstellen und geschichtlichen Berichte, damit Sie sie wirksam vermitteln und darüber sprechen können. Verwenden Sie die Anregungen unter „Lehren Sie anhand der heiligen Schriften“, „Regen Sie das Unterrichtsgespräch an“ und „Richtlinien zum Studium der Geschichte der Kirche“, um den Unterricht vielseitig zu gestalten und das Interesse der Klasse aufrechtzuerhalten. Wählen Sie Fragen und Methoden aus, die für das Alter und die Erfahrung der Unterrichtsteilnehmer geeignet sind.

  5. Zum Abschluss. Dieser Abschnitt hilft Ihnen, die Lektion zusammenzufassen und den Unterrichtsteilnehmern ans Herz zu legen, die besprochenen Grundsätze zu leben. Sie werden auch daran erinnert, Zeugnis zu geben. Achten Sie darauf, dass immer genug Zeit für den Abschluss bleibt.

  6. Zur Vertiefung. Sie finden diesen Abschnitt in fast allen Lektionen dieses Leitfadens. Er kann weitere Wahrheiten aus den heiligen Schriften, Aktivitäten und sonstige Anregungen enthalten, die das Unterrichtskonzept ergänzen.

Durch den Geist lehren

Wenn Sie sich darauf vorbereiten, andere im Evangelium zu unterweisen, ist es wichtig, dass Sie sich um Inspiration und Führung durch den Heiligen Geist bemühen. „Der Geist wird euch durch das Gebet des Glaubens gegeben“, sagt der Herr, „und wenn ihr den Geist nicht empfangt, sollt ihr nicht lehren.“ (LuB 42:14.) Denken Sie daran, dass der Heilige Geist der wichtigste Lehrer in Ihrem Unterricht ist.

Sie können sich um den Geist bemühen, indem Sie beten, fasten, täglich die heiligen Schriften studieren und die Gebote befolgen. Beten Sie bei der Vorbereitung des Unterrichts darum, dass der Geist Ihnen hilft, die heiligen Schriften zu verstehen und zu erkennen, was die Unterrichtsteilnehmer brauchen. Der Geist kann Ihnen auch bei der Planung sinnvoller Herangehensweisen helfen, über die heiligen Schriften zu sprechen und sie auf die heutige Zeit zu beziehen.

Hier sind einige Vorschläge, wie Sie dazu beitragen können, dass der Geist in Ihrem Unterricht zugegen ist:

  1. Bitten Sie jeweils einen Unterrichtsteilnehmer um ein Anfangs- und ein Schlussgebet. Beten Sie im Herzen darum, dass der Geist Sie leitet, dass er den Unterrichtsteilnehmern das Herz öffnet und dass er Zeugnis gibt und inspiriert.

  2. Die heiligen Schriften verwenden (siehe „Wahre Lehre vermitteln“ und „Anhand der heiligen Schriften lehren“ in dieser Einleitung). Lassen Sie die Unterrichtsteilnehmer ausgewählte Schriftstellen vorlesen.

  3. Geben Sie immer Zeugnis, wenn der Geist Sie dazu bewegt, nicht nur am Ende des Unterrichts. Geben Sie Zeugnis für Jesus Christus. Bitten Sie die Unterrichtsteilnehmer oft, Zeugnis zu geben.

  4. Machen Sie die Unterrichtsteilnehmer durch Kirchen- und PV-Lieder und andere sakrale Musik für den Geist empfänglich.

  5. Verleihen Sie Ihrer Liebe zu Ihrer Klasse, zu Ihren Mitmenschen, zum himmlischen Vater und zu Jesus Christus Ausdruck.

  6. Sprechen Sie, wenn angemessen, über Einsichten, Gefühle und Erfahrungen, die zum Thema passen. Bitten Sie die Unterrichtsteilnehmer, dasselbe zu tun. Die Unterrichtsteilnehmer können auch berichten, wie sie die Grundsätze aus früheren Lektionen angewandt haben.

Wahre Lehre vermitteln

Präsident Boyd K. Packer hat gesagt: „Wenn wahre Lehre verstanden wird, ändern sich die Einstellung und das Verhalten.“ („Little Children“, Ensign, November 1986, Seite 17.)

Stellen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung und im Unterricht die errettenden Lehren des Evangeliums, wie sie in den heiligen Schriften und in den Aussagen der neuzeitlichen Propheten dargelegt werden, in den Mittelpunkt. Das setzt voraus, dass Sie sich eifrig und gebeterfüllt mit den heiligen Schriften befassen. Der Herr hat geboten: „Trachte nicht danach, mein Wort zu verkünden, sondern trachte zuerst danach, mein Wort zu erlangen, und dann wird deine Zunge gelöst werden; dann, wenn du wünschst, wirst du meinen Geist und mein Wort haben, ja, die Macht Gottes, um Menschen zu überzeugen.“ (LuB 11:21.)

Anhand der heiligen Schriften lehren

Es liegt große Macht darin, wenn man die Lehren des Evangeliums anhand der heiligen Schriften darlegt. Regen Sie die Unterrichtsteilnehmer an, die heiligen Schriften jede Woche mitzubringen, damit Sie gemeinsam ausgewählte Schriftstellen lesen können.

Richten Sie sich nach den folgenden Vorschlägen, um eindringlich und abwechslungsreich anhand der heiligen Schriften zu lehren:

  1. Machen Sie deutlich, was die heiligen Schriften über Jesus Christus lehren. Die Unterrichtsteilnehmer sollen darüber nachdenken, wie bestimmte Schriftstellen dazu beitragen, dass sie größeren Glauben an den Erretter entwickeln und seine Liebe spüren.

  2. Regen Sie die Unterrichtsteilnehmer an, die heiligen Schriften auf sich zu beziehen, indem sie in Gedanken ihren Namen in ausgewählte Schriftstellen einsetzen.

  3. Erzählen Sie inspirierende Begebenheiten aus der Geschichte der Kirche, um zu zeigen, wie wir Schriftstellen auf unser Leben beziehen können.

  4. Die Unterrichtsteilnehmer sollen auf Wörter, Redewendungen oder Gedanken achten, die in einer Passage oft vorkommen oder besondere Bedeutung für sie haben.

  5. Regen Sie die Unterrichtsteilnehmer an, die Studienhilfen im Schriftenführer am Ende der Dreifachkombination zu verwenden, beispielsweise das alphabetische Stichwortverzeichnis.

  6. Schreiben Sie Redewendungen, Stichwörter oder Fragen, die sich auf den Bericht aus den heiligen Schriften beziehen, an die Tafel. Lesen Sie dann den Bericht oder fassen Sie ihn zusammen. Wenn die Unterrichtsteilnehmer auf Redewendungen oder Stichwörter oder auf Antworten auf die Fragen stoßen, unterbrechen Sie und sprechen Sie darüber.

  7. Bilden Sie mindestens zwei kleine Gruppen. Besprechen Sie den Bericht aus den heiligen Schriften und lassen Sie jede Gruppe die darin vermittelten Grundsätze und Lehren aufschreiben. Dann sollen die Gruppen nacheinander darüber sprechen, wie sie diese Grundsätze im täglichen Leben anwenden können.

  8. Schlagen Sie den Unterrichtsteilnehmern vor, Stifte mitzubringen, damit sie Verse markieren können, die ihnen besonders wichtig erscheinen.

Seit der Veröffentlichung der englischen Ausgabe des Buches Lehre und Bündnisse von 1981 haben geschichtliche Nachforschungen, die zum Großteil auf den Joseph-Smith-Papieren beruhen, zu neuen Erkenntnissen über viele der Abschnitte in diesem Buch geführt. Es wurden Änderungen vorgenommen, um falsche Angaben zu berichtigen und um genauere Datumsangaben für viele Abschnitte zu machen. Außerdem wurden in einigen Fällen geschichtliche Hintergrundinformationen hinzugefügt, die dazu beitragen, dass man die Abschnitte besser versteht. Diese Änderungen wurden in der englischen Ausgabe der heiligen Schriften von 2013 veröffentlicht.

Die englischen Ausgaben der heiligen Schriften im Internet, in der App „Archiv Kirchenliteratur“ sowie diejenigen, die nach dem August 2013 gedruckt wurden, enthalten die neuen Überschriften bereits. Hier finden Sie eine Übersicht der Änderungen. Ausführliche Erklärungen zu den Änderungen in den Kapitelüberschriften finden Sie in den Joseph-Smith-Papieren.

Zum Unterrichtsgespräch anregen

Normalerweise sollen Sie keinen Vortrag halten, sondern den Unterrichtsteilnehmern helfen, sich zu beteiligen und sich sinnvoll zu den behandelten Schriftstellen zu äußern. In Lehre und Bündnisse 88:122 hat der Herr folgenden Rat zum Thema Unterrichtsgespräch gegeben: „Bestimmt unter euch einen zum Lehrer, und lasst nicht alle auf einmal Wortführer sein; sondern lasst immer nur einen reden, und lasst alle seinen Worten zuhören, sodass, wenn alle geredet haben, alle durch alle erbaut worden sein mögen und ein jeder das gleiche Recht habe.“

Halten Sie sich an die folgenden Richtlinien, um das Unterrichtsgespräch in Gang zu bringen:

  1. Stellen Sie Fragen, die zum Nachdenken anregen. Fragen, die mit warum oder wie beginnen, sind für gewöhnlich am besten dazu geeignet, ein Unterrichtsgespräch anzuregen. Hören Sie den Unterrichtsteilnehmern zu und stellen Sie weiterführende Fragen, um das Gespräch fortzusetzen. Bemühen Sie sich um die Führung des Geistes, während Sie sich mit den Fragen in diesem Leitfaden befassen und festlegen, welche Sie stellen wollen und wie Sie sie an die Bedürfnisse Ihrer Unterrichtsteilnehmer anpassen können.

  2. Fordern Sie die Unterrichtsteilnehmer auch auf, kurz Erlebnisse zu schildern, die mit den Grundsätzen aus den heiligen Schriften zu tun haben, die Sie besprechen. Sie sollen auch ihre Eindrücke dazu äußern, was sie aus den heiligen Schriften lernen. Machen Sie deutlich, dass über geistige Erlebnisse und Gefühle „mit Sorgfalt und unter dem Drängen des Geistes gesprochen werden“ muss (LuB 63:64). Über einige Erlebnisse und Gefühle sollte man besser nicht reden.

  3. Berücksichtigen Sie die Bedürfnisse eines jeden in der Klasse. Auch wenn jeder dazu angeregt werden soll, sich am Unterrichtsgespräch zu beteiligen, ist der eine oder andere vielleicht doch etwas zögerlich. Eventuell können Sie im Gespräch unter vier Augen herausfinden, ob jemand im Unterricht etwas vorlesen oder sagen möchte. Achten Sie darauf, dass Sie niemanden vor der Klasse in Verlegenheit bringen.

  4. Verweisen Sie auf Schriftstellen, wenn sich die Antwort auf eine bestimmte Frage dadurch leichter finden lässt.

  5. Wenn einige Unterrichtsteilnehmer die meiste Zeit während eines Unterrichtsgesprächs in Anspruch zu nehmen scheinen, bemühen Sie sich, diejenigen miteinzubeziehen, die noch nichts beigetragen haben. Sie können den Gesprächsverlauf vorsichtig ändern, indem Sie sagen: „Hören wir, was jemand zu sagen hat, von dem wir noch nicht gehört haben“ oder „Möchte noch jemand anders etwas hinzufügen?“

Wichtiger, als den gesamten Unterrichtsstoff zu bewältigen, ist es, dass jeder die heiligen Schriften besser versteht und anwendet. Wenn sich ein gutes Unterrichtsgespräch ergibt, aus dem die Unterrichtsteilnehmer lernen, ist es oft besser, es fortzusetzen, anstatt zu versuchen, den gesamten Stoff zu bewältigen. Wenn ein Gespräch jedoch nicht hilfreich oder aufbauend ist, sollten Sie es in eine andere Richtung lenken.

Richtlinien zum Studium der Geschichte der Kirche

Bedenken Sie beim Lernen und Lehren der Geschichte der Kirche die folgenden Richtlinien:

  1. Helfen Sie den Unterrichtsteilnehmern, sich auf die Evangeliumsgrundsätze zu konzentrieren, die im Buch Lehre und Bündnisse vermittelt werden, indem Sie anhand von Berichten aus der Geschichte der Kirche Hintergrundinformationen zu diesen Grundsätzen geben.

  2. Machen Sie sich klar, dass die Vergangenheit sich von der Gegenwart unterscheidet und dass man daran denken muss, dass viele Einstellungen und Überzeugungen, die wir heute als selbstverständlich betrachten, in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten ganz anders waren.

  3. Seien Sie sich bewusst, dass die verfügbaren Aufzeichnungen aus der Vergangenheit unvollständig sind und verschiedene Auslegungen zulassen und dass einige Begebenheiten zuverlässiger und richtiger sind als andere.

Schwierige Fragen beantworten

Während Ihres Unterrichts kann es vorkommen, dass jemand eine Frage zu einem schwierigen Punkt der Geschichte oder der Lehre stellt. Weichen Sie einer aufrichtigen Frage nicht aus und tun Sie sie nicht ab. Erkennen Sie die Frage stattdessen an, beantworten Sie sie, so gut Sie können, und machen Sie die Unterrichtsteilnehmer auf offizielles Material der Kirche aufmerksam. Beispielsweise hat die Kirche Abhandlungen zu Evangeliumsthemen veröffentlicht, in denen auf Fragen zur Geschichte der Kirche eingegangen wird (siehe lds.org/topics). Es ist zwar natürlich, jede Frage beantworten zu wollen, aber es ist besser, zuzugeben, wenn Sie eine Antwort nicht wissen, und die Unterrichtsteilnehmer dann auf geeignetes Material zu verweisen, als zu spekulieren oder Ihre eigene Meinung als Lehre oder als Bestandteil der Geschichte der Kirche weiterzugeben.

Neuen Mitgliedern helfen

Vielleicht haben Sie die Gelegenheit, Mitglieder zu unterrichten, die der Kirche noch nicht lang angehören. Ihr Unterricht kann diesen Mitgliedern helfen, sich im Glauben zu festigen. Die Erste Präsidentschaft hat gesagt: „Jedes Mitglied der Kirche braucht Liebe und muss geistig genährt werden, besonders in den ersten Monaten nach der Taufe. Wenn neue Mitglieder aufrichtige Freundschaft erfahren, Gelegenheit zum Dienen erhalten und durch das Studium des Wortes Gottes geistig genährt werden, erfahren sie eine dauerhafte Bekehrung und werden ‚Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes‘ (Epheser 2:19).“ (Schreiben der Ersten Präsidentschaft vom 15. Mai 1997.)

Jugendliche im Evangelium unterweisen

Wenn Sie Jugendliche unterrichten, denken Sie daran, dass sie oft aktiv einbezogen werden möchten und dass ihnen visuelle Darstellungen der behandelten Lehren gefallen. Die Verwendung der in diesem Leitfaden vorgeschlagenen Aktivitäten, Videos und Bilder kann es den Jugendlichen erleichtern, den Unterricht aufmerksam zu verfolgen.