Seminar
Einheit 27, Tag 4: Lehre und Bündnisse 128:12-25


Einheit 27, Tag 4

Lehre und Bündnisse 128:12-25

Einleitung

In dieser Lektion wird der letzte Teil eines Briefes behandelt, den Joseph Smith Anfang September 1842 an die Mitglieder schreibt. In diesem Abschnitt des Briefes ist die Rede von der Errettung der Lebenden und der Verstorbenen. Der Prophet ermutigt die Mitglieder auch, sie sollten bei der Arbeit für die Verstorbenen treu sein, und er bringt seine Freude über die Wiederherstellung des Evangeliums zum Ausdruck.

Lehre und Bündnisse 128:12-18

Joseph Smith spricht über die Errettung der Lebenden und der Verstorbenen

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Taufbecken im Tempel

Stell dir vor, du würdest zusammen mit einem Freund, der kein Mitglied der Kirche ist, am Tag der offenen Tür einen Tempel besichtigen. Als ihr durch den Taufraum geht, fragt dich dein Freund: „Warum lasst ihr euch denn für die Toten taufen?“ Dein Freund fragt außerdem: „Steht in der Bibel denn überhaupt etwas über die Taufe für Verstorbene?“

In dieser Lektion entdeckst du Grundsätze, die dir helfen können, diese Fragen zu beantworten.

Vielleicht weißt du von der vorherigen Lektion noch, dass sich der Prophet Joseph Smith im September 1842 versteckt hielt, weil man ihn unrechtmäßigerweise verhaften wollte. In seinem Versteck schrieb er den Mitgliedern einen Brief. In diesem Brief geht es um die Taufe für die Verstorbenen.

Lies Lehre und Bündnisse 128:12,13 und finde heraus, was Joseph Smith über das Sinnbild der Taufe gesagt hat.

  1. Schreib in deinem Studientagebuch einige Sätze darüber, wie du jemandem mit Hilfe der Lehren aus Vers 12 und 13 erklären könntest, warum die Taufe durch Untertauchen vollzogen wird.

Achte beim Lesen von Lehre und Bündnisse 128:14 darauf, dass Joseph Smith betont hat, dass es wichtig ist, vor dem Herrn annehmbare Aufzeichnungen über das Erlösungswerk für die Verstorbenen zu führen.

Befasse dich mit Lehre und Bündnisse 128:15 und arbeite Gründe dafür heraus, weshalb wir uns für die Verstorbenen taufen lassen.

Die Formulierung „dass sie nicht ohne uns vollkommen gemacht werden können“ in Vers 15 bedeutet: Unsere Vorfahren, die ohne das Evangelium gestorben sind, können erst dann auf dem Weg der Vervollkommnung weiterkommen, wenn die errettenden heiligen Handlungen des Evangeliums für sie vollzogen worden sind.

Lies diesen Text und markiere die Stellen, aus denen hervorgeht, was du für deine Vorfahren tun kannst, die gestorben sind, ohne das Evangelium empfangen zu haben.

„Ihre verstorbenen Vorfahren leben an einem Ort, der Geisterwelt heißt. Dort haben sie die Möglichkeit, das Evangelium Jesu Christi zu hören und es anzunehmen. Sie können jedoch die heiligen Handlungen des Evangeliums nicht für sich selbst empfangen, und sie können erst dann Fortschritt machen, wenn andere diese heiligen Handlungen für sie erledigen.

Es ist Ihre Gelegenheit und Pflicht, Ihren Vorfahren diese Gabe zukommen zu lassen, indem Sie herausfinden, wer sie waren, und dafür sorgen, dass im Tempel die heiligen Handlungen für sie vollzogen werden. Ihre Vorfahren können dann selbst entscheiden, ob sie die Arbeit annehmen, die für sie verrichtet wurde.“ (Tempelarbeit und Genealogie – Anleitung für die Mitglieder, Seite 2.)

  1. Beantworte diese Frage in deinem Studientagebuch: Was werden deine Vorfahren wohl für dich empfinden, wenn du dich für sie taufen lässt? Wenn du zuvor schon die Gelegenheit gehabt hast, an Taufen für Verstorbene teilzunehmen, kannst du auch darüber schreiben, was du dabei empfunden hast.

Schau dir Lehre und Bündnisse 128:15 noch einmal an und such nach einem weiteren Grund dafür, weshalb wir Taufen für Verstorbene vollziehen. Vervollständige diese Aussage mithilfe dessen, was du erfahren hast: Die Errettung unserer verstorbenen Vorfahren ist für unsere Errettung.

Denk beim Lesen von Lehre und Bündnisse 128 darüber nach, wieso Familienforschung und Tempelarbeit für unsere verstorbenen Vorfahren unverzichtbar für unsere eigene Errettung sind.

Lies Lehre und Bündnisse 128:16,17 und achte auf die Lehren eines Apostels aus dem Neuen Testament und eines Propheten aus dem Alten Testament. Warum hilft es, wenn man weiß, dass in der Bibel etwas über die Taufe für die Verstorbenen steht?

Hast du dir eine eiserne Kette schon einmal genau angeschaut? Damit die Kette stark ist, wird jedes Glied, nachdem es mit einem anderen verbunden worden ist, verschweißt.

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Glieder einer Kette

Lies Lehre und Bündnisse 128:18 und achte darauf, was die Glieder einer Kette mit den Lehren des Propheten Joseph Smith über die Taufe für die Verstorbenen zu tun haben. (Denk daran, dass eine Evangeliumszeit eine Zeitspanne ist, in der der Herr seine Lehren, die heiligen Handlungen und das Priestertum offenbart [siehe Schriftenführer, Stichwort „Evangeliumszeit“]. In diesem Vers sind mit dem Wort Kinder wir und mit dem Wort Väter unsere Vorfahren gemeint.)

Du kannst diesen Grundsatz neben Vers 18 in deine heiligen Schriften schreiben: Die Taufe für die Verstorbenen ist ein Bindeglied, sodass wir auf ewig mit unseren Vorfahren verbunden werden.

Neben der Taufe sind auch die anderen errettenden heiligen Handlungen – die Konfirmierung, die Ordinierung zum Melchisedekischen Priestertum (für Männer), das Endowment im Tempel und die Siegelung – unverzichtbar für das Bindeglied zwischen uns und unseren Vorfahren.

Beschäftige dich mit dieser Aussage von Präsident Joseph Fielding Smith, um die Grundsätze in Lehre und Bündnisse 128 noch besser verstehen zu können:

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Präsident Joseph Fielding Smith

„Nun wollen einige Mitglieder der Kirche gern wissen, was die Worte des Propheten Joseph Smith bedeuten, dass wir ohne unsere Toten nicht vollkommen gemacht werden können. Wird man nicht dadurch vollkommen, dass man die Gebote des Herrn hält und als Einzelner getreu bleibt? Ja, vorausgesetzt, dass die verstorbenen Vorfahren, soweit sie würdig sind, die gleichen Rechte erlangen, denn es muss eine Familienorganisation geben, eine Familieneinheit, und jede Generation muss mit der vorhergehenden Kette verbunden sein, sonst kann die Familienorganisation nicht vollkommen werden. Und so werden wir letzten Endes eine große Familie, mit Adam an der Spitze. Michael, der Erzengel, präsidiert über seine Nachkommen.“ (Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 3 Bände, 1954–1956, 2:175.)

Warum ist es laut Lehre und Bündnisse 128:18 wichtig, Teil dieser Menschenkette zu sein, die miteinander verbunden und aneinander gesiegelt sind?

Diese Aussagen machen dir vielleicht begreiflich, was mit dem in Vers 18 erwähnten Fluch gemeint ist.

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Präsident Joseph Fielding Smith

Präsident Joseph Fielding Smith hat gesagt: „Ganz einfach deshalb, weil wir alle von Gott verworfen wären, wenn Väter und Kinder nicht miteinander verbunden wären – diese aneinander zu binden ist die eigentliche Arbeit für die Toten. Das ganze Werk Gottes würde ansonsten zunichtegemacht werden.“ (Doctrines of Salvation, 2:122.)

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Elder L. Tom Perry

Elder L. Tom Perry vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Die ewige Familie steht im Evangelium des Erretters im Mittelpunkt. Es gäbe für ihn keinen Grund, auf die Erde zurückzukehren, um über sein Reich zu regieren, wenn es den Kindern unseres Vaters im Himmel nicht ermöglicht worden wäre, eine ewige Familie zu bilden. Wenn wir die ewige Rolle der Familie begreifen, gewinnt es für uns noch mehr an Bedeutung, die Familienbande zu pflegen und zu festigen.“ („Die Jugend von edler Herkunft“, Der Stern, Januar 1999, Seite 88.)

  1. Beantworte diese Frage in deinem Studientagebuch: Du hast dich jetzt mit Lehre und Bündnisse 128 befasst. Warum sind Familienforschung und Tempelarbeit unverzichtbar für unsere Errettung?

Lehre und Bündnisse 128:19-25

Joseph Smith verleiht seiner Freude über die Wiederherstellung des Evangeliums Ausdruck und ermutigt die Mitglieder zur Treue im Werk für die Errettung der Verstorbenen

Denk zurück an eine Situation, in der du dich sehr über eine gute Nachricht gefreut hast. Wolltest du diese Nachricht, nachdem du sie gehört hattest, auch anderen mitteilen? Weshalb?

Lies Lehre und Bündnisse 128:19. Such nach der Nachricht, die wir laut dem Propheten Joseph Smith empfangen haben.

Inwiefern ist das Evangelium Jesu Christi sowohl für die Lebenden als auch für die Toten eine Stimme der Freude?

In Lehre und Bündnisse 128:20,21 lesen wir von einigen Erlebnissen, die Joseph Smith im Zuge der Wiederherstellung des Evangeliums mit himmlischen Boten hatte.

Ein Grundsatz, den wir aus diesen Versen lernen, lautet: Die Schlüssel, Mächte und Vollmachten vorheriger Evangeliumszeiten sind in der Evangeliumszeit der Fülle wiederhergestellt worden. Du kannst diesen Grundsatz in deine heiligen Schriften oder in dein Studientagebuch schreiben.

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Präsident John Taylor

Präsident John Taylor hat gesagt: „Wenn Sie Joseph fragen würden, wie Adam aussieht, würde er Ihnen sofort etwas über dessen Größe, das Aussehen und alles andere berichten. Sie hätten ihn fragen können, was für Männer Petrus, Jakobus und Johannes sind, und er hätte es Ihnen sagen können. Warum? Weil er sie gesehen hat.“ (In Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 113.)

  1. Beantworte diese Frage in deinem Studientagebuch: Wie werden dein Glaube und dein Zeugnis von der Wiederherstellung stärker, wenn du weißt, dass das Evangelium durch himmlische Boten auf Erden wiederhergestellt worden ist?

In Lehre und Bündnisse 128:22,23 bringt der Prophet Joseph Smith seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Schlüssel des Priestertums wiederhergestellt worden sind und die Heiligen dabei mitwirken können, die Toten zu erlösen. Du kannst beim Lesen die Stellen, die du wichtig findest, markieren.

Lies Lehre und Bündnisse 128:24 und finde heraus, welches Opfer der Prophet von den Mitgliedern erwartet. Was sollen sie für den Herrn tun? Was kannst du tun, um etwas zu diesem „Buch“ beizutragen?

Denk über diesen Grundsatz nach: Wenn wir Familienforschung betreiben und die heiligen Handlungen des Tempels für unsere Vorfahren empfangen, bringen wir dem Herrn ein rechtschaffenes Opfer dar. Lies dazu diese Aussage von Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel, in der er deine Rolle im Erlösungswerk für die Toten beschrieben hat:

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Elder David A. Bednar

„Viele von euch denken vielleicht, dass Genealogie hauptsächlich eine Sache für ältere Leute ist. Mir ist aber in den heiligen Schriften und in den Richtlinien der Führer der Kirche keine Altersgrenze bekannt, durch die diese wichtige Arbeit auf Erwachsene beschränkt wird. Ihr seid Söhne und Töchter Gottes, Kinder des Bundes, und am Aufbau des Reiches Gottes beteiligt. Ihr müsst nicht warten, bis ihr ein bestimmtes Alter erreicht habt, damit ihr die Aufgabe erfüllen könnt, beim Erlösungswerk für die Menschheit mitzuhelfen. …

Es ist kein Zufall, dass … Mittel in einer Zeit hervorgebracht wurden, in der sich die jungen Leute mit dem breiten Spektrum an Informations- und Kommunikationstechnik so gut auskennen. … Die Fähigkeiten und die Auffassungsgabe, die man bei so vielen jungen Leuten heutzutage bemerkt, bereiten sie darauf vor, zum Erlösungswerk beizutragen.

Ich fordere die jungen Leute der Kirche auf, mehr über den Geist des Elija zu erfahren und ihn selbst zu erleben. Ich empfehle euch, zu studieren, eure Vorfahren zu ermitteln und euch darauf vorzubereiten, euch im Haus des Herrn stellvertretend für eure verstorbenen Angehörigen taufen zu lassen (siehe LuB 124:28-36). Ich bitte euch inständig, auch anderen bei ihrer Genealogie zu helfen.“ („Das Herz der Kinder wird sich den Vätern zuwenden“, Liahona, November 2011, Seite 26.)

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Jugendliche gehen zum Tempel
  1. Um das, was du heute gelernt hast, anzuwenden, solltest du einen Plan aufstellen, wie du einigen deiner Vorfahren helfen kannst, die heiligen Handlungen des Tempels zu empfangen. Du kannst mit deinen Eltern oder dem Berater für Familiengeschichte deines Zweigs oder deiner Gemeinde zusammenarbeiten. Schreib deinen Plan nach diesem Muster in dein Studientagebuch:

    1. Mein Plan, wie ich Namen meiner Vorfahren finden will, die die heiligen Handlungen des Tempels benötigen:

    2. Mein Plan, wie ich die Tempelarbeit für meine Vorfahren tun will: (Plane, wenn möglich, selbst den Tempel zu besuchen, um die Taufe und Konfirmierung für die Vorfahren, die du gefunden hast, zu empfangen.)

  2. Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Lehre und Bündnisse 128:12-25 durchgearbeitet und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: