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Einheit 28, Tag 4: Lehre und Bündnisse 132:1-33


Einheit 28, Tag 4

Lehre und Bündnisse 132:1-33

Einleitung

Lehre und Bündnisse 132 enthält eine Offenbarung über den neuen und immerwährenden Bund der Ehe. Diese Offenbarung wurde zwar erst am 12. Juli 1843 niedergeschrieben, der Prophet Joseph Smith hatte aber einige der darin enthaltenen Lehren bereits 1831 gekannt und verkündet. In dieser Lektion geht es um die Bedingungen des neuen und immerwährenden Bundes der Ehe sowie um die Verheißungen, die denjenigen zuteilwerden, die den Bund getreulich einhalten.

Lehre und Bündnisse 132:1-18

Der Herr legt die Bedingungen für den neuen und immerwährenden Bund fest

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Zwei Menschen halten einander bei der Hand

In Lehre und Bündnisse 132:1,2 lesen wir, dass der Prophet Joseph Smith den Herrn gefragt hat, wieso Abraham, Isaak, Jakob und andere aus dem Alten Testament mehrere Frauen hatten. Diese Frage führte zu der in Lehre und Bündnisse 132 festgehaltenen Offenbarung, die Anweisungen bezüglich der Mehrehe enthält. Aus der Bibel und dem Buch Mormon geht Gottes Maßstab für die Ehe deutlich hervor: Ein jeder Mann soll mit nur einer Frau verheiratet sein, es sei denn, Gott gebietet etwas Gegenteiliges (siehe 2 Samuel 12:7,8; Jakob 2:27,30). Lehre und Bündnisse 132 enthält jene Offenbarung, auf der die Einführung der Mehrehe beruht, die von etlichen Mitgliedern der Kirche ab Anfang der 1840er Jahre bis zu den 1890er Jahren praktiziert wurde. Dann tat der Herr kund, dass die Heiligen keine Mehrehe mehr eingehen dürfen.

Such, während du dich mit Lehre und Bündnisse 132 beschäftigst, nach den Antworten auf diese Fragen:

  • Welche Segnungen bringt dir die ewige Ehe in diesem Leben und in der Ewigkeit?

  • Warum ist der Bund der Ehe im Tempel so wichtig?

Lies Lehre und Bündnisse 132:3-6 und achte darauf, welche Folgen es hat, wenn man in den neuen und immerwährenden Bund eintritt, und welche Folgen es hat, wenn man diesen Bund ablehnt. Das Wort verdammt, welches in Vers 4 und 6 vorkommt, bedeutet, dass jemand in der Ewigkeit keinen weiteren Fortschritt mehr machen kann.

Welche Segnungen empfangen wir laut Vers 6, wenn wir Gottes Gesetz der Ehe annehmen und danach leben?

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Präsident Joseph Fielding Smith

Präsident Joseph Fielding Smith hat auf Lehre und Bündnisse 132:7 verwiesen, als er über die Bedeutung des „neuen und immerwährenden Bundes“ gesprochen hat: „Es gibt hier [in Lehre und Bündnisse 132:7] eine klare, ausführliche Definition des neuen und immerwährenden Bundes. Er ist alles und jedes – die Fülle des Evangeliums, also die ordnungsgemäß vollzogene Eheschließung, die Taufe, die Ordinierung zum Priestertum, alles Übrige – jeder Vertrag, jede Verpflichtung, jede Handlung, die zum Evangelium Jesu Christi gehört und die durch den Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt ist, wie es das hier gegebene Gesetz besagt, gehört zum neuen und immerwährenden Bund.“ (Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 3 Bände, 1954–1956, 1:158.)

Menschen schließen oftmals Verträge oder treffen Vereinbarungen miteinander. Lies Lehre und Bündnisse 132:7 und achte darauf, was mit von Menschen gemachten Verträgen geschieht, wenn wir sterben. Such außerdem nach den zwei Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit ein Bund auch nach dem Tod gültig bleibt.

Aus Vers 7 können wir diesen Grundsatz lernen: Wenn ein Bund mit der richtigen Priestertumsvollmacht geschlossen und vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt wird, hat er für immer Bestand.

Du fragst dich vielleicht, was die Formulierung „vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt“ bedeutet. Im Schriftenführer steht dazu diese Erklärung: „Der Heilige Geist ist der Heilige Geist der Verheißung (Apg 2:33). Er bestätigt die rechtschaffenen Taten, heiligen Handlungen und Bündnisse der Menschen als annehmbar für Gott. Der Heilige Geist der Verheißung bezeugt dem Vater, dass die errettenden heiligen Handlungen rechtens vollzogen wurden und dass die damit einhergehenden Bündnisse gehalten worden sind.“ (Schriftenführer, Stichwort „Heiliger Geist der Verheißung“; scriptures.lds.org.)

  1. Lies Lehre und Bündnisse 132:15-18 und arbeite die beiden unterschiedlichen Arten heraus, wie Mann und Frau die Ehe eingehen können. Denk anschließend über diese Fallbeispiele nach und beantworte in deinem Studientagebuch die dazugehörigen Fragen anhand der zuvor gelesenen Verse.

    1. Beispiel 1: Ein Mann und eine Frau verlieben sich, halten das Gesetz der Keuschheit und werden von einem Standesbeamten getraut. Sie lassen sich nicht im Tempel siegeln. Bei der Trauung wird ihnen gesagt: „Bis dass der Tod euch scheidet.“ Ein paar Jahre später kommt der Mann bei einem Unfall ums Leben. Was geschieht laut Lehre und Bündnisse 132:15-17 mit der Ehe des Paares, wenn der Mann stirbt?

    2. Beispiel 2: Ein Mann und eine Frau heiraten. Sie versprechen einander, dass sie einander immer lieben und immer zusammenbleiben wollen, aber sie werden nicht im Tempel gesiegelt. Sie glauben, dass Gott ihnen aufgrund ihrer Liebe gestatten wird, für immer zusammenzubleiben. Was geschieht laut Lehre und Bündnisse 132:18 mit der Ehe des Paares, wenn einer der beiden stirbt?

    Bedenke bei all diesen Beispielen aber auch, dass wir im Tempel heilige Handlungen für diejenigen vollziehen, die gestorben sind, ohne die Möglichkeit gehabt zu haben, die errettenden heiligen Handlungen des Priestertums zu empfangen. Vielleicht bist du ja schon einmal für Verstorbene getauft und konfirmiert worden. Würdige Mitglieder der Kirche, die ihr Endowment empfangen haben, können das Endowment und die heilige Handlung der Siegelung stellvertretend für diejenigen empfangen, die gestorben sind, ohne diese heiligen Handlungen selbst empfangen zu haben.

Lehre und Bündnisse 132:19-33

Der Herr verheißt denjenigen, die das Gesetz der celestialen Ehe befolgen, Segnungen

Elder Enrique R. Falabella von den Siebzigern hat ein Beispiel dafür genannt. Markiere beim Lesen, warum er und seine Frau sowohl traurig als auch glücklich waren.

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Elder Enrique R. Falabella

„Nach meiner Mission lernte ich eine hübsche junge Frau … kennen. … Sie bezauberte mich vom ersten Augenblick an.

Meine Frau hatte sich zum Ziel gesetzt, im Tempel zu heiraten, auch wenn damals der nächstgelegene Tempel eine Reise von fast sechseinhalbtausend Kilometern erforderlich machte.

Unsere standesamtliche Trauung war sowohl ein freudiger als auch ein trauriger Anlass, weil sie ja ein Ablaufdatum hatte. Der Standesbeamte sprach die Worte: ‚Und nun erkläre ich Sie zu Mann und Frau‘, und gleich danach sagte er: ‚bis dass der Tod Sie scheidet‘.

Mit unserem mühevoll Ersparten kauften wir eine Fahrkarte zum Mesa-Arizona-Tempel – allerdings konnten wir uns keine Rückfahrkarte leisten.

Als wir dort im Tempel am Altar knieten, sprach dann ein bevollmächtigter Diener die Worte, die ich mir ersehnt hatte und die uns zu Mann und Frau für Zeit und alle Ewigkeit erklärten.“ („Das Zuhause – die Schule des Lebens“, Liahona, Mai 2013, Seite 102.)

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Elder Falabella und seine Frau

Warum gaben sich die Falabellas nicht mit einer standesamtlichen Trauung zufrieden?

  1. Befasse dich mit Lehre und Bündnisse 132:19-21 und achte auf die Segnungen, die der Herr denen verheißt, die dem neuen und immerwährenden Bund der Ehe treu bleiben. Schreib deine Gedanken zu dieser Schriftstelle in dein Studientagebuch.

Bei dieser Aufgabe könnte dieser Hinweis hilfreich sein: Das Wort verbleiben bedeutet annehmen oder halten. Also bedeutet die Formulierung „in meinem Bund verbleiben“ (Vers 19), dem Bund des Herrn treu zu bleiben. Du kannst diesen Vers markieren.

Lehre und Bündnisse 132:19 enthält die Verheißung: Wenn ein Mann und eine Frau im „neuen und immerwährenden Bund“ heiraten und wenn dieser Bund „vom Heiligen Geist der Verheißung … gesiegelt [wird]“, so werden sie „in der ersten Auferstehung hervorkommen … und … Throne, Reiche, Gewalten und Mächte“ ererben, solange sie in dem „Bund verbleiben und keinen Mord begehen, wodurch unschuldiges Blut vergossen würde“ (siehe auch LuB 132:27).

Die Formulierungen „eine Fortsetzung der Samen“ (Vers 19) und „weiterbestehen“ (Vers 20) beziehen sich auf die Verheißung, dass unsere Familie in alle Ewigkeit weiterbestehen kann und wir weiterhin Nachkommen haben können.

Aus Lehre und Bündnisse 132:19-21 erfahren wir diese Grundsätze:

  • Wenn ein Mann und eine Frau im neuen und immerwährenden Bund der Ehe verbleiben, dann empfangen sie Erhöhung und Herrlichkeit.

  • Wenn ein Mann und eine Frau im neuen und immerwährenden Bund der Ehe verbleiben, dann haben sie auf ewig Nachkommen.

  • Wenn ein Mann und eine Frau im neuen und immerwährenden Bund der Ehe verbleiben, dann ist ihre Ehe in alle Ewigkeit in Kraft.

  • Wenn ein Mann und eine Frau im neuen und immerwährenden Bund der Ehe verbleiben, dann werden sie wie Gott.

Denk über dieses Fallbeispiel nach. Beantworte die Fragen gemäß dem, was du aus Lehre und Bündnisse 132:19-21 gelernt hast.

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Verschränkte Hände, im Hintergrund ist der Salt-Lake-Tempel

Beispiel 3: Ein junger Mann und eine junge Frau werden Kraft der Vollmacht des Priestertums im Tempel aneinander gesiegelt. Beide führen ein treues Leben und halten ihre Bündnisse. Was geschieht mit der Ehe des Paares, nachdem sie beide gestorben sind?

  1. Beantworte diese Frage in deinem Studientagebuch: Was müssen ein Mann und eine Frau tun, um im Bund der Ehe zu verbleiben? (Denk bei der Beantwortung dieser Frage sowohl an ihre Beziehung zueinander als auch an ihre Beziehung zu Gott.)

Lies Lehre und Bündnisse 132:22‑25 und achte besonders darauf, wie der Herr die „Pforte“ und den „Weg“ beschreibt, die zur Erhöhung führen. 

  1. Zeichne in deinem Studientagebuch ein Bild der Pforte und des Weges, die in Lehre und Bündnisse 132:22-25 beschrieben werden, und beantworte anschließend diese Fragen:

    1. Inwiefern stellt das Bild einer weiten Pforte mit einem breiten Weg die Ansichten in der heutigen Gesellschaft dar, was Beziehungen und die Ehe angeht?

    2. Inwiefern stehen diese Ansichten im Widerspruch zum neuen und immerwährenden Bund der Ehe?

Laut Vers 22 und 25 schaffen es viele nicht, den schmalen Weg zu betreten, der zur Erhöhung führt, weil sie Jesus Christus nicht annehmen und sein Gesetz nicht befolgen, das die ewige Ehe mit einschließt.

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Rexburg-Idaho-Tempel

Aus dieser Schriftstelle erfahren wir: Um Erhöhung und ewiges Leben zu erlangen, müssen wir den Vater im Himmel und Jesus Christus erkennen, wie sie werden und nach ihrem Gesetz leben. In Lehre und Bündnisse 132:29-33 steht ein Beispiel für diesen Grundsatz. Dort lesen wir, dass Abraham dem Gesetz des Herrn hinsichtlich der ewigen Ehe treu und gehorsam war und dass ihm ewige Vermehrung seiner Nachkommenschaft verheißen wurde.

  1. Beantworte diese Fragen in deinem Studientagebuch:

    1. Warum ist dir die ewige Ehe wichtig?

    2. Wie wirst du dich ab heute darauf vorbereiten, in den Tempel zu gehen und für Zeit und Ewigkeit getraut zu werden?

    3. Wie kann man schon in diesem Leben gesegnet werden, wenn man Gottes Gesetz befolgt und sich im Tempel siegeln lässt?

Bereite dich schon jetzt darauf vor, würdig in den Tempel zu gehen und für die Ewigkeit zu heiraten, damit du dich an den Segnungen erfreuen kannst, die der Vater im Himmel für dich vorgesehen hat.

Diese Woche wirst du dich zusammen mit deinem Seminarlehrer mit Lehre und Bündnisse 132:34-66 befassen. In diesen Versen geht es um die Lehre der Mehrehe. Du wirst mit deinem Seminarlehrer über den Maßstab sprechen, den der Herr heute für die Ehe festgelegt hat, dass nämlich „die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott verordnet ist“. („Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Umschlagrückseite.) Ihr werdet auch das Gebot, dass zu bestimmten Zeiten ein Teil seines Volkes das Gesetz der Mehrehe leben sollte, besprechen (siehe Jakob 2:27,30). Es wird auch das Gebot des Herrn, das Gesetz der Mehrehe in den Letzten Tagen als Teil der „Wiederherstellung von allem“ (Apostelgeschichte 3:21) zu leben, sowie das spätere Gebot, wieder damit aufzuhören, behandelt (siehe Amtliche Erklärung 1).

  1. Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Lehre und Bündnisse 132:1-33 durchgearbeitet und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: