Vorbereitung auf den Tempel
Wir empfangen die heiligen Handlungen und Bündnisse im Tempel


Wir empfangen die heiligen Handlungen und Bündnisse im Tempel

„Und ohne seine Verordnungen und die Vollmacht des Priestertums wird die Macht der Frömmigkeit den Menschen im Fleische nicht offenbar.“ (LuB 84:21.)

Ziel der Lektion

Die Teilnehmer sollen erkennen, wie wichtig die heiligen Handlungen und Bündnisse im Tempel sind.

Vorbereitung

  1. Sie können den Kurzfilm „Für immer vereint“ aus dem Video Einführung in das Evangelium (56196 150) zeigen, wenn es Ihnen zur Verfügung steht. Der Film dauert ungefähr 27 Minuten.

  2. Treffen Sie Vorbereitungen, damit die Teilnehmer das Lied „Mehr Heiligkeit gib mir“ (Gesangbuch, Nummer 79) singen können.

Gestaltung des Unterrichts

Bitten Sie jemanden um das Anfangsgebet.

Stellen Sie fest, ob es Fragen gibt. Nehmen Sie sich die Zeit, die Fragen so gut es geht und wie der Geist des Herrn es Ihnen eingibt, zu beantworten. Vergessen Sie nicht, dass einige Aspekte der Tempelarbeit außerhalb des Tempels nicht besprochen werden dürfen.

Im Tempel empfangen wir heilige Handlungen und gehen wir Bündnisse ein

Sagen Sie, dass wir im Tempel heilige Handlungen empfangen, die es uns ermöglichen, in die Gegenwart Gottes zurückzukehren. Außerdem verpflichten wir uns in Bündnissen, nach den Gesetzen des Evangeliums zu leben. In dieser Lektion geht es um heilige Handlungen und Bündnisse im Allgemeinen sowie konkret um die heiligen Handlungen und Bündnisse im Tempel.

Heilige Handlungen

Erklären Sie, dass eine heilige Handlung eine heilige Zeremonie ist, die geistige Bedeutung hat und sich geistig auswirkt.

Lassen Sie die Teilnehmer einige der heiligen Handlungen in der Kirche aufzählen. (Zum Beispiel: Namensgebung und Kindessegnung, Taufe, Konfirmierung, Abendmahl, Ordinierung zum Priestertum, heilige Handlungen des Tempels.)

Erläutern Sie, dass durch die Macht des Priestertums vollzogene heilige Handlungen für unsere Erhöhung ausschlaggebend sind. Durch diese heiligen Handlungen wird die Macht Gottes in unserem Leben wirksam.

Bitten Sie die Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 84:19-21 zu lesen.

• Was ist erforderlich, damit die Macht der Frömmigkeit in unserem Leben offenbar wird? (Die heiligen Handlungen des Melchisedekischen Priestertums. Das hier erwähnte „größere Priestertum“ ist das Melchisedekische Priestertum.)

Bitten Sie die Teilnehmer, Seite 29 in der Broschüre Vorbereitung auf den heiligen Tempel aufzuschlagen. Lassen Sie einen Schüler folgendes Zitat vorlesen:

„Wie wichtig sind die heiligen Handlungen für uns als Mitglied der Kirche?

Kann man ohne sie glücklich sein, erlöst werden, Erhöhung erlangen? Die Antwort: Sie sind mehr als nur ratsam oder wünschenswert, mehr als notwendig; sogar mehr als wesentlich oder lebenswichtig. Sie haben für jeden von uns die entscheidende Bedeutung.“

„Wir gehen das Bündnis ein, alles, was uns an Zeit und Geld und Fähigkeiten zur Verfügung steht – kurz alles, was wir sind und haben –, im Interesse des Reiches Gottes auf der Erde einzusetzen.“ (Vorbereitung auf den heiligen Tempel, Seite 36.)

Bündnisse

Heben Sie hervor, dass ein Bündnis eine heilige Übereinkunft zwischen Gott und einem Menschen oder einer Gruppe von Menschen ist. Gott legt bestimmte Bedingungen fest und verheißt, uns zu segnen, wenn wir diese Voraussetzungen erfüllen. Wenn wir uns entscheiden, unsere Bündnisse nicht zu halten, können wir die entsprechenden Segnungen nicht empfangen und manchmal erleiden wir infolge unseres Ungehorsams eine Strafe. Die errettenden heiligen Handlungen des Priestertums gehen immer mit Bündnissen einher.

• Welche Bündnisse mit dem Herrn sind Sie bis jetzt eingegangen? (Die Teilnehmer könnten beispielsweise das Taufbündnis nennen, das jedes Mal erneuert wird, wenn man das Abendmahl nimmt.)

• Welche Bündnisse gehen wir bei der Taufe ein? (Siehe Mosia 18:8-10; LuB 20:37.)

Erklären Sie: Wenn wir Bündnisse mit Gott eingehen, zeigen wir den Wunsch, Gott zu dienen, und unsere Bereitschaft, alles zu tun, worum man uns bittet. Dafür verheißt Gott uns viele wunderbare Segnungen. Wir müssen Bündnisse eingehen und halten, um Fortschritt zum ewigen Leben machen zu können.

Die heiligen Handlungen und Bündnisse im Tempel

Erklären Sie, dass zu den heiligen Handlungen des Tempels die Begabung und die Siegelungen (Tempelehe und Siegelung der Kinder an die Eltern) gehören, und zwar für Lebende sowie für Verstorbene. Für Verstorbene wird die heilige Handlung der Taufe im Tempel vollzogen, und die anderen heiligen Handlungen auch. Bei den heiligen Handlungen des Tempels geloben wir in feierlichen Bündnissen, unser Leben Gott zu weihen und mitzuhelfen, sein Reich auf Erden aufzubauen.

Über die Bündnisse, die wir bei der Begabung eingehen, schreibt Elder James E. Talmage:

„Zur Begabung gehören auch bestimmte Verpflichtungen, die der Betreffende auf sich nimmt; er verspricht in einem feierlichen Gelübde, das Gesetz völliger Tugend und Keuschheit zu befolgen und wohltätig, tolerant und rein zu sein, seine Fähigkeiten ebenso wie seine irdischen Güter der Verbreitung der Wahrheit und dem Wohlergehen der Menschheit zu widmen, sich unaufhörlich der Sache der Wahrheit hinzugeben und auf jede Weise daran mitzuarbeiten, dass die Erde vorbereitet werde, ihren König, den Herrn Jesus Christus, zu empfangen. Mit jedem Gelübde und der Übernahme all dieser Verpflichtungen wird auch ein verheißener Segen ausgesprochen, dessen Verwirklichung aber davon abhängt, dass man die Bedingungen treulich erfüllt.“ (The House of the Lord, überarbeitete Ausgabe, 1976, Seite 84.)

Sie können die gerade besprochenen Bündnisse noch einmal durchgehen, indem Sie sie an die Tafel schreiben. Betonen Sie, dass wir uns durch Bündnisse verpflichten, rechtschaffen und rein zu sein, und dass wir uns auch durch Bündnisse verpflichten, alles, was wir haben, dem Aufbau des Reiches Gottes zu widmen. Lesen Sie die folgende Aussage vor:

„Wir sind ein Bundesvolk. Wir gehen das Bündnis ein, alles, was uns an Zeit und Geld und Fähigkeiten zur Verfügung steht – kurz alles, was wir sind und haben –, im Interesse des Reiches Gottes auf der Erde einzusetzen.“ (Vorbereitung auf den heiligen Tempel, Seite 36.)

• Wie können wir „alles, was wir sind und haben“ dem Reich Gottes widmen?

• Was hindert die Mitglieder der Kirche manchmal daran, dem Reich des Herrn alles zu geben, was sie haben?

Vielleicht möchten Sie Zeugnis davon geben, inwieweit Sie gesegnet wurden, weil sie Tempelbündnisse geschlossen und gehalten haben. Sie können aber auch jemanden, der die Begabung bereits empfangen hat, bitten, sein Zeugnis zu geben.

Wir müssen den Bündnissen, die wir im Tempel eingegangen sind, treu sein

Weisen Sie darauf hin, dass der Herr gesagt hat: „Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden.“ (Lukas 12:48.)

• Inwiefern bezieht sich dieser Vers wohl auf die Bündnisse, die wir im Tempel eingehen?

Erklären Sie, dass der Herr die heiligen Handlungen und Bündnisse des Tempels gegeben hat, damit seine Kinder den Zweck dieses Lebens verstehen und sich auf die herrlichen Aussichten des ewigen Lebens vorbereiten können. Wenn wir diese Segnungen empfangen, sind wir verpflichtet, uns durch unsere Lebensführung der vermehrten Erkenntnis und der größeren Möglichkeiten als würdig zu erweisen. Betonen Sie, dass wir den Bündnissen, die wir im Tempel eingegangen sind, treu bleiben müssen.

• Warum ist es so wichtig, dass man den Bündnissen, die man im Tempel eingegangen ist, treu bleibt?

Bitten Sie die Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 82:10 zu lesen.

Präsident Joseph Fielding Smith hat gesagt: „Ich sage Ihnen: Der Herr ist nicht verpflichtet, wenn Sie den Bund nicht halten. Der Herr bricht niemals seinen Bund. Wenn er mit einem von uns einen Bund schließt, dann bricht er ihn nicht. Wenn er gebrochen wird, dann brechen wir ihn. Wird er aber gebrochen, dann hat der Herr keine Verpflichtung, uns den Segen zu geben, und wir werden ihn nicht empfangen.“ (Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 3 Bde., 1954-1956, 2:256f.)

„Ich, der Herr, bin verpflichtet, wenn ihr tut, was ich sage; tut ihr aber nicht, was ich sage, so habt ihr keine Verheißung.“ (LuB 82:10.)

Bündnistreue bringt uns Frieden und Sicherheit

Erklären Sie, dass der Tempel ein Ort des Friedens und ein Zufluchtsort in einer unruhigen Welt ist. Wenn wir regelmäßig in den Tempel gehen und unseren Bündnissen treu sind, finden wir Frieden, Sicherheit und Orientierung für unser Leben.

Elder Neal A. Maxwell hat gesagt: „[Wir] verbleiben durch unsere Bündnisse in geistiger Sicherheit, wenn wir uns daran halten.“ (Der Stern, Juli 1987, Seite 64.)

• Inwiefern haben die Bündnisse, die Sie bisher eingegangen sind, dazu beigetragen, Sie in geistiger Hinsicht in Sicherheit zu bewahren?

Erläutern Sie, dass wir uns im Tempel durch Bündnisse dazu verpflichten, würdig zu sein, damit wir in die Gegenwart des himmlischen Vaters und Jesu Christi zurückkehren können. Manchmal fragen wir uns angesichts unserer alltäglichen Sorgen und Nöte vielleicht, ob es überhaupt möglich ist, so zu leben.

Lassen Sie die Teilnehmer in 1 Nephi 17 Vers 3 und 13 lesen.

• Wie hilft uns der Herr laut diesen Versen, wenn wir uns bemühen, zu ihm zurückzukehren? Wie haben Sie diese Verse in Ihrem Leben in Erfüllung gehen sehen?

Elder Boyd K. Packer hat gesagt: „Wenn Sie in den Tempel kommen und die Begabung empfangen, an einem Altar knien und gesiegelt werden, dann können Sie ein normales Leben führen und ein normaler Mensch sein, der mit Versuchungen zu ringen hat, der unterliegt und umkehrt, wieder unterliegt und umkehrt, der aber immer entschlossen bleibt, seine Bündnisse zu halten. … Dann wird der Tag kommen, an dem Sie die segensreichen Worte vernehmen: ‚Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen.‘ (Matthäus 25:21.)“ (Let Not Your Heart Be Troubled, 1991, Seite 257.)

Präsident Howard W. Hunter hat uns aufgefordert, oft in den Tempel zu gehen, und zwar „[wegen der] persönlichen Segnungen, die sich aus dem Gottesdienst im Tempel ergeben, sowie [wegen der] Heiligkeit und Sicherheit, die innerhalb dieser heiligen, geweihten Mauern zu finden ist. Der Tempel ist ein Ort der Schönheit, ein Ort der Offenbarung, ein Ort des Friedens. Er ist das Haus des Herrn. Er ist dem Herrn heilig. Er muss uns heilig sein.“ („Das wichtigste Symbol unserer Mitgliedschaft in der Kirche“, Präsident Howard W. Hunter, Der Stern, November 1994, Seite 6.)

Zum Abschluss

Die Teilnehmer sollen sagen, was sie über den Segen, die heiligen Handlungen im Tempel empfangen und mit dem himmlischen Vater Bündnisse eingehen zu können, denken.

Falls die Zeit es erlaubt, können Sie das Video Für immer vereint zeigen.

Vielleicht möchten Sie gemeinsam das Lied „Mehr Heiligkeit gib mir“ singen. Bezeugen Sie, was für ein Segen es ist, die heiligen Handlungen im Tempel zu empfangen, und was für ein Vorzug es ist, Bündnisse mit dem himmlischen Vater einzugehen.

Bitten Sie jemanden um das Schlussgebet.