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Lektion 18: Die Frauenhilfsvereinigung und die Kirche


Lektion 18

Die Frauenhilfsvereinigung und die Kirche

Einleitung

„Die FHV bereitet die Frauen auf die Segnungen des ewigen Lebens vor, indem sie ihnen hilft, an Glauben und Rechtschaffenheit zuzunehmen, die Familie und das Zuhause zu stärken und den Bedürftigen zu helfen.“ („Der Zweck der Frauenhilfsvereinigung“, lds.org/callings/relief-society/purposes.) Diese Lektion verschafft den Teilnehmern einen besseren Überblick über die Gründung der FHV und deren Zweck. Die Teilnehmer verstehen außerdem besser, dass Frauen großartige Möglichkeiten und Aufgaben beim Aufbau des Reiches Gottes haben, die nur sie verrichten können.

Zusätzlicher Lesestoff

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 25

Die Anweisungen des Herrn an Emma Smith

Ein Teilnehmer soll diese Aussage von Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) vorlesen:

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Präsident Spencer W. Kimball

„Ein Großteil des immensen Wachstums der Kirche in den Letzten Tagen wird daher rühren, dass viele der guten Frauen der Welt … sich in großer Zahl zur Kirche hingezogen fühlen werden. Das wird in dem Maße geschehen, wie die Frauen der Kirche Rechtschaffenheit und Klarheit ausstrahlen, und in dem Maße, wie wahrgenommen wird, dass sie sich – in positiver Hinsicht – ganz deutlich von den Frauen der Welt abheben.“ (Die Töchter in meinem Reich, Seite 106.)

  • Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie über diese Aussage nachdenken?

  • Kennen Sie Frauen, die beispielhaft vorleben, dass ein glückliches Leben auf Rechtschaffenheit beruht? Inwiefern haben diese Frauen das Leben ihrer Mitmenschen entscheidend beeinflusst?

Erklären Sie, dass in dieser Lektion der Fokus darauf liegt, auf welche Weise die FHV für die Töchter und Söhne in der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi ein Segen ist.

Bitten Sie die Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 25 aufzuschlagen. Sie sollen aus der Einleitung herausarbeiten, zu wem der Herr in dieser Offenbarung spricht. Lesen Sie dann Vers 3 vor. Erklären Sie den Teilnehmern, dass Emma Smith in den Augen des Herrn eine „auserwählte Frau“ war. Bei der ersten FHV-Versammlung von Nauvoo erklärte Joseph Smith, „auserwählt zu sein bedeute, zu einem bestimmten Werk auserwählt zu sein“. Er sagte außerdem, dass die Offenbarung, die an seine Frau ergangen war, „durch Schwester Emmas Berufung zur Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung in Erfüllung ging“ (siehe History of the Church, 4:552f.). Teilen Sie die Klasse in zwei Gruppen auf. Die eine Hälfte soll Lehre und Bündnisse 25:4-9 lesen, die andere Lehre und Bündnisse 25:10-15. Die Teilnehmer sollen herausarbeiten, welche Aufgaben der Herr Emma Smith übertrug. Sie können diese Aufgaben aufschreiben oder sie in ihren heiligen Schriften markieren. Lassen Sie die Teilnehmer nach einiger Zeit berichten, was sie herausgefunden haben.

  • Wie sollte die Erfüllung dieser Aufgaben zum Wachstum der Kirche beitragen?

  • Welche Segnungen verhieß der Herr Emma Smith, sofern sie seine Gebote befolgen würde?

Bitten Sie jemanden, Lehre und Bündnisse 25:16 vorzulesen.

  • Wie können wir diese Worte auf uns beziehen, obwohl die Offenbarung ja an Emma Smith gerichtet war? (Die Lehren in Bezug auf Gehorsam und weitere Grundsätze des Evangeliums, die in dieser Offenbarung genannt wurden, gelten für jedermann. [Hinweis: Erklären Sie, dass eine wichtige Fähigkeit beim Schriftstudium darin besteht, die heiligen Schriften auf eigene Erfahrungen zu beziehen. So erkennen wir, dass die Erfahrungen, die jemand aus den heiligen Schriften gesammelt hat, unseren Erfahrungen ähneln.])

Lassen Sie die Teilnehmer antworten und achten Sie darauf, dass sie diesen Grundsatz verstanden haben: Wenn wir die Gebote des Herrn treu befolgen und die Aufgaben erfüllen, die wir von ihm erhalten haben, empfangen wir eine Krone der Rechtschaffenheit. Sie können selbst auch Zeugnis von diesem Grundsatz geben.

Die Frauenhilfsvereinigung ist ein wesentlicher Bestandteil der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi

Weisen Sie die Teilnehmer darauf hin, dass der Herr die Organisation der Kirche Zeile um Zeile offenbart hat. Im Zuge dessen übertrug er Emma Smith eine sehr wichtige Aufgabe. Bitten Sie jemanden, die folgende Zusammenfassung über die Organisation der Frauenhilfsvereinigung vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, wie die Vision, die der Prophet Joseph Smith hinsichtlich der FHV hatte, die ursprüngliche Vision über die Organisation der Frauen erweiterte.

In Nauvoo hatten die Frauen in der Kirche einen großen Segen, nämlich eine eigene Organisation. Diese nahm ihre Anfänge, als einige Frauen unter der Leitung von Sarah Granger Kimball sich darum kümmerten, dass für die Männer, die beim Tempelbau mithalfen, Hemden genäht wurden. Diese Frauen beschlossen, eine Organisation zu gründen, und baten Eliza R. Snow, für die Gruppe eine Satzung zu verfassen. Als der Prophet Joseph Smith zu Rate gezogen wurde, teilte er ihnen mit, ihre Satzung sei hervorragend, doch er bot ihnen an, die Frauen auf eine noch bessere Weise zu organisieren. Am 17. März 1842 kamen der Prophet, Elder John Taylor und Elder Willard Richards mit 20 Frauen im Raum im Obergeschoss des Backsteinladens zusammen, wo er die Frauenhilfsvereinigung von Nauvoo gründete. Emma Smith wurde als Präsidentin der Organisation ausgewählt und erfüllte so die Offenbarung, in der sie zur „auserwählten Frau“ erklärt wurde (siehe LuB 25:3). Der Prophet sagte später, der Zweck der Organisation liege darin, „den Armen zu helfen“ und „Seelen zu retten“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 504).

Am 28. April 1842 kam der Prophet erneut mit den Schwestern zusammen. Er sagte ihnen, dass sie nach der Ordnung des Priestertums weitere Anweisungen erhalten würden und verkündete dann: „Und jetzt drehe ich für euch im Namen Gottes den Schlüssel um, und diese Vereinigung soll sich freuen, und Erkenntnis und Intelligenz sollen von nun an herabfließen.“ (Lehren: Joseph Smith, Seite 502.)

Weisen Sie die Teilnehmer gegebenenfalls darauf hin, dass man die Protokolle der ersten FHV-Sitzungen auf josephsmithpapers.org/paperSummary/Nauvoo-relief-society-minute-book nachlesen kann.

  • Auf welche Weise erweiterte Joseph Smiths Vision vom Potenzial der FHV das ursprüngliche Vorhaben von Sarah Kimball?

  • Was meinte Joseph Smith wohl damit, dass er für die Schwestern im Namen Gottes den Schlüssel umdrehen werde? (Die FHV wurde auf Weisung des Priestertums von denjenigen gegründet, die die Schlüssel des Priestertums innehatten.)

Bitten Sie drei Teilnehmer, die nachstehenden Aussagen von Schwester Zina D. H. Young (1821–1901) und Schwester Julie B. Beck, die beide als Präsidentin der FHV tätig waren, vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und sich überlegen, was die beiden Schwestern über den Zweck der FHV ausgesagt haben.

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Zina D. H. Young

„Die Frauenhilfsvereinigung … wurde vor beinahe einem halben Jahrhundert vom Propheten Joseph Smith nach dem Muster des heiligen Priestertums und auf seine Weisung gegründet, um den Armen und Bedürftigen zeitliche Segnungen bringen zu können, um den Schwachen Mut zuzusprechen und diejenigen aufzuhalten, die sich auf Irrwegen befinden. Sie wurde gegründet, damit die Frauen mehr Mitgefühl und mehr Nächstenliebe entfalten und zeigen können. Sie wurde gegründet, damit die Frauen größere geistige Stärke und Macht erlangen und das größere Wohl im Erlösungswerk der gesamten Menschheit verwirklichen können.“ (Zina D. H. Young, „First General Conference of the Relief Society“, Woman’s Exponent, 15. April 1889, Seite 172.)

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Julie B. Beck

Busath.com

„Der Prophet Joseph Smith definierte den Zweck der FHV und unterwies die Schwestern über ihre Aufgaben. … Wir gehören einer Organisation an, die auch heute noch von Propheten, Sehern und Offenbarern geführt wird.“ (Julie B. Beck, „Die FHV – ein heiliges Werk“, Liahona, November 2009, Seite 111.)

„So wie die Propheten des Herrn immer wieder Älteste und Hohe Priester über ihre Ziele und Pflichten aufgeklärt haben, haben sie auch über die Vision gesprochen, die sie für die Schwestern der FHV haben. Ihrem Rat ist klar zu entnehmen, dass der Zweck der FHV darin besteht, Glauben und Rechtschaffenheit zu fördern, die Familie und das Zuhause zu stärken und die Bedürftigen ausfindig zu machen und ihnen zur Seite zu stehen. Glaube, Familie und Hilfe – diese drei einfachen Wörter geben die Vision wieder, die die Propheten für die Schwestern in der Kirche haben.“ (Julie B. Beck, „Die Vision der Propheten für die FHV: Glaube, Familie, Hilfe“, Liahona, Mai 2012, Seite 83.)

  • Inwiefern sind die Ziele der FHV ein Segen für die ganze Kirche? (Die Teilnehmer sollen diesen Grundsatz erkennen: Die FHV bemüht sich darum, den Glauben und die Rechtschaffenheit zu fördern, die Familie und das Zuhause zu stärken und die Bedürftigen ausfindig zu machen und ihnen zu helfen. Wenn die Frauen diese Ziele erfüllen, wird dadurch die gesamte Kirche gesegnet.)

  • Wann haben Sie schon erlebt, wie die FHV ihre Ziele erfüllt?

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage vorzulesen:

„Der Prophet Joseph Smith erklärte: ‚Die Kirche war nicht vollständig organisiert, bis die Frauen auf diese Weise organisiert wurden.‘ (Lehren: Joseph Smith, Seite 501.) …

Neben Joseph Smith haben auch andere neuzeitliche Propheten bezeugt, dass die Gründung der Frauenhilfsvereinigung inspiriert und ein Teil der Wiederherstellung war, wodurch Frauen in der Kirche in kirchliche Ämter berufen werden, um einander zu dienen und für die ganze Kirche segensreich zu wirken. Präsident Joseph F. Smith … sagte: ‚Diese Organisation ist von Gott geschaffen, von Gott bevollmächtigt, von Gott eingerichtet, damit sie für die Errettung der Frauen und der Menschen allgemein tätig ist.‘ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph F. Smith, 1998, Seite 184).“ (Die Töchter in meinem Reich: Die Geschichte und das Werk der Frauenhilfsvereinigung, 2011, Seite 7.)

  • Was erfahren wir aus dieser Aussage über die Rolle, die die FHV bei der Wiederherstellung des Evangeliums spielt? (Unabhängig von der genauen Wortwahl sollen die Teilnehmer diesen Grundsatz verstanden haben: Die Frauenhilfsvereinigung ist ein göttlich inspirierter Bestandteil der Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi. Schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel.)

  • Welchen Einfluss hat die Kenntnis, dass die Organisation der FHV Teil der Wiederherstellung ist, auf Sie?

  • Inwiefern trägt es dazu bei, dass die Kirche „vollständig organisiert“ ist, wenn Frauen in der Kirche Berufungen übernehmen?

Frauen und das Priestertum

Erklären Sie den Teilnehmern, dass sich einige die Frage stellen, warum Frauen nicht zu Ämtern im Priestertum ordiniert werden. Heben Sie hervor, dass wir den Grund nicht kennen, weshalb Frauen nicht zu Ämtern im Priestertum ordiniert werden, wir jedoch wissen, dass Frauen in der Familie und in der Kirche durchaus am Priestertum teilhaben.

Teilen Sie die nachstehende Aussage von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel aus und bitten Sie jemanden, sie vorzulesen. Die Teilnehmer sollen darauf achten, auf welche Weise Frauen Priestertumsvollmacht ausüben können:

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Handzettel, Frauen und das Priestertum

Frauen und das Priestertum

Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

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Elder Dallin H. Oaks

„In einer Ansprache an die FHV sagte Präsident Joseph Fielding Smith, der zu diesem Zeitpunkt Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel war: ‚Die Schwestern haben zwar nicht das Priestertum, es ist ihnen nicht übertragen worden, das bedeutet aber nicht, dass der Herr ihnen keine Vollmacht gegeben hat. … Man kann in der Kirche Vollmacht erhalten, bestimmte Handlungen durchzuführen, die bindend und für unsere Erlösung absolut notwendig sind, wie etwa die Aufgaben, die unsere Schwestern im Haus des Herrn verrichten. Sie haben die Vollmacht erhalten, einige großartige und wunderbare Handlungen durchzuführen, die dem Herrn heilig sind und ebenso bindend wie die Segnungen, die von einem Mann stammen, der das Priestertum trägt.‘ (‚Relief Society – An Aid to the Priesthood‘, Relief Society Magazine, Januar 1959, Seite 4.)

In dieser bemerkenswerten Ansprache wiederholte Präsident Smith immer wieder, dass auch Frauen Vollmacht erhalten haben. Zu den Frauen sagte er: ‚Sie können mit Vollmacht sprechen, denn der Herr hat Ihnen Vollmacht übertragen.‘ Er sagte auch, dass die FHV ‚Macht und Vollmacht erhalten habe, viel Großartiges zu bewirken. Die Arbeit, die sie verrichtet, geschieht mit göttlicher Vollmacht.‘ Und das, was Mann und Frau in der Kirche leisten, ob nun im Tempel oder in der Gemeinde oder im Zweig, wird natürlich auf Weisung derjenigen durchgeführt, die die Schlüssel des Priestertums innehaben. Präsident Smith erklärte in Bezug auf die FHV: ‚[Der Herr] hat ihnen diese wunderbare Vereinigung gegeben, in der sie die Vollmacht haben, auf Weisung des Bischofs der Gemeinde … zu dienen und sich um das geistige und zeitliche Wohl unserer Mitglieder zu bemühen.‘ (‚Relief Society – An Aid to the Priesthood’, Seite 4f.) …

Wir sind es nicht gewohnt, davon zu sprechen, dass Frauen in ihren Berufungen die Vollmacht des Priestertums haben, aber welche Vollmacht sollte es sonst sein? Wenn eine Frau – jung oder alt – eingesetzt wird, als Vollzeitmissionarin das Evangelium zu verkünden, empfängt sie Priestertumsvollmacht zur Erfüllung einer Priestertumsaufgabe. Dasselbe gilt, wenn eine Frau auf Weisung desjenigen, der die Priestertumsschlüssel trägt, als Leiterin oder Lehrerin in einer Organisation der Kirche eingesetzt wird. Wer auch immer in einem Amt oder in einer Berufung tätig ist, die er von jemandem erhält, der Priestertumsschlüssel innehat, übt bei der Ausführung seiner Aufgaben Priestertumsvollmacht aus.“ („Die Schlüssel und die Vollmacht des Priestertums“, Liahona, Mai 2014, Seite 51.)

  • Welche Grundsätze über die Rolle und Aufgaben von Frauen in der Kirche führt Elder Oaks hier an? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und achten Sie darauf, dass sie diesen Grundsatz verstanden haben: Wenn eine Frau in eine Berufung in der Kirche eingesetzt wird, empfängt sie die Priestertumsvollmacht, ihre Aufgabe erfüllen zu können.)

Die Teilnehmer sollen ihr Verständnis und ihre Eindrücke von den Grundsätzen, die sie heute besprochen haben, vertiefen. Teilen Sie sie dazu zu zweit ein und lassen Sie sie diese Frage erörtern:

  • Wie können wir positiver über die Rolle der Frau in der Kirche sprechen, damit wir dem gerecht werden, was sie leisten?

Fragen Sie die Teilnehmer, welchen Einfluss Frauen ihrer Meinung nach ausüben und welche Leistung sie als Jüngerin im Reich Gottes erbringen. Legen Sie den Teilnehmern ans Herz, das umzusetzen, was sie im Laufe der Lektion verspürt haben und der FHV mehr Gewicht einzuräumen.

Lesestoff für die Teilnehmer