Seminar und Institut
Lektion 16: Der Erretter sühnte für die Sünden der ganzen Menschheit


Lektion 16

Der Erretter sühnte die Sünden der ganzen Menschheit

Einleitung

„[Jesus Christus] gab sein Leben hin, um für die Sünden aller Menschen zu sühnen. Er war die große Gabe, die stellvertretend für alle Menschen dargebracht wurde, die je auf der Erde leben sollten.“ („Der lebendige Christus – Das Zeugnis der Apostel“, Artikel-Nr. 36299 150.) Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt: „Das Sühnopfer ist der wesentliche Bestandteil in dem vom Vater im Himmel aufgestellten Plan des Glücklichseins, ohne den dieser nicht hätte in Kraft gesetzt werden können.“ („Er lebt, sein Name sei gelobt“, Liahona, Mai 2010, Seite 76.) In dieser Lektion wird das schwere Leiden des Erretters besprochen, das in Getsemani begann und auf dem Kreuz gipfelte. Sie besprechen, wie Jesus uns dank seines Sühnopfers helfen kann, unsere Sünden zu überwinden und uns im täglichen Leben zu stärken.

Zusätzlicher Lesestoff

Anregungen für den Unterricht

Markus 14:33-36; Lukas 22:39-44; 2 Nephi 9:21

Jesus Christus ertrug bereitwillig die schrecklichen Qualen des Sühnopfers

Vielleicht möchten Sie vor Beginn des Unterrichts zusammen das Lied „Erstaunt und bewundernd“ (Gesangbuch, Nr. 118) oder ein anderes Lied über den Erlöser singen. Steigen Sie dann mit dieser Frage in den Unterricht ein:

  • Wie stimmt das Lied „Erstaunt und bewundernd“ (oder ein anderes Lied über den Erlöser) Sie darauf ein, etwas über das Sühnopfer Jesu Christi zu lernen?

Bitten Sie die Teilnehmer, Markus 14:33-36 für sich zu lesen und auf Formulierungen zu achten, die das Leiden des Erlösers in Getsemani beschreiben. Schreiben Sie die Formulierungen, die genannt werden, an die Tafel.

  • Was sollen diese Formulierungen uns sagen?

Die Teilnehmer sollen Lukas 22:39-44, 2 Nephi 9:21 und Mosia 3:7 lesen, wo noch mehr über das Leiden des Heilands während des Sühnopfers steht. Schlagen Sie ihnen gegebenenfalls vor, diese Schriftstellen als Querverweise zu markieren.

  • Welche wichtigen Grundsätze erfahren wir aus diesen Schriftstellen über das Leiden, das Jesus für uns ertrug? (Die Teilnehmer sollen unter anderem dies erkennen: Jesus Christus litt in Getsemani so sehr, dass er aus jeder Pore blutete.)

Weisen Sie darauf hin, dass das Sühnopfer Jesu Christi daraus bestand, dass er für unsere Sünden in Getsemani und auf dem Kreuz litt, sein Blut vergoss, am Kreuz starb und auferstand. Bitten Sie jemanden, diese Aussage von Elder Bruce R. McConkie vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

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Elder Bruce R. McConkie

„Wir kennen nicht die ganze Tragweite dessen, was Christus in Getsemani tat, und kein menschlicher Verstand kann es je begreifen.

Wir wissen, dass aus jeder Pore Blutstropfen traten, als er den bitteren Kelch, den der Vater ihm gegeben hatte, bis auf den letzten Tropfen leerte.

Wir wissen, dass er litt, sowohl am Körper als auch am Geist, und zwar mehr litt, als ein sterblicher Mensch ertragen könnte, ohne zu sterben. …

Wir wissen, dass er erschöpft am Boden lag, während die Qualen einer unendlichen Bürde ihn erzittern ließen und er wünschte, er müsste den bitteren Kelch nicht trinken.“ („Die reinigende Kraft Getsemanis“, Liahona, April 2011, Seite 17.)

  • Was bedeutet es Ihnen, dass Jesus Christus in Getsemani und am Kreuz derart litt?

Johannes 15:13; 1 Petrus 3:18; Lehre und Bündnisse 19:15-19

Jesus litt für uns, damit wir nicht so leiden müssen wie er

Fragen Sie:

  • Warum war Jesus wohl bereit, so sehr für uns zu leiden?

Die Teilnehmer sollen leise Johannes 15:13; 1 Petrus 3:18 und Lehre und Bündnisse 19:15-19 lesen und herausfinden, warum Jesus Christus die Qualen des Sühnopfers freiwillig auf sich nahm. Geben Sie ihnen ausreichend Zeit und fragen Sie dann, was sie herausgefunden haben. Sie können die Antworten der Teilnehmer wie folgt an der Tafel zusammenfassen:

Um uns seine große Liebe zu erweisen

Damit wir nicht so sehr für unsere Sünden leiden müssen

Damit wir umkehren und Vergebung für unsere Sünden erlangen können

Um den Vater zu verherrlichen

Damit wir zu Gott zurückkehren können

Um uns zu Gott zu führen

Stellen Sie die nachstehenden Fragen. Lassen Sie den Teilnehmern ausreichend Zeit zum Nachdenken, ehe Sie um ihre Antworten bitten. (Erklären Sie: Wenn man über das, was man in den Schriften liest, nachdenkt, kann einem der Geist noch weitere wahre Grundsätze offenbaren.)

  • Was sagen diese Erklärungen über das Leiden Jesu Christi über ihn aus?

  • Wie betrifft Sie das persönlich?

Machen Sie ganz deutlich, dass Jesus Christus durch das Sühnopfer unser Stellvertreter wurde. Er trat an unsere Stelle, nahm unsere Lasten auf sich und litt für unsere Sünden. Der Apostel Paulus hat dies so ausgedrückt: „Er [Gott, der Vater] hat den, der keine Sünde kannte [Christus, den Sohn], für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.“ (2 Korinther 5:21.) Es ist, als habe unser Herr und Erretter einem jeden von uns folgendes Angebot gemacht: „Komm zu mir. Ich nehme deine Sünden auf mich und lasse für dich meine Gerechtigkeit walten.“

Geben Sie Zeugnis: Weil Jesus Christus das Sühnopfer vollbracht hat, können wir Vergebung für unsere Sünden erlangen, sofern wir umkehren. Weil er sich für uns geopfert hat, ist der Weg für uns bereitet, zum Vater im Himmel zurückzukehren und mit einer ewigen Familie bei ihm zu leben. Wegen seiner großen Liebe für den Vater im Himmel und für uns unterwarf er sich dem Sühnopfer. Fordern Sie die Teilnehmer auf, darüber nachzudenken, wie sie sich noch sinnvoller um die Segnungen des Sühnopfers bemühen und diese erfahren können.

Alma 7:11-13

Das Sühnopfer Jesu Christi lässt uns seine Gnade und Macht zuteilwerden

Bitten Sie einen Teilnehmer, die nachstehende Aussage von Elder Neal A. Maxwell vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

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Elder Neal A. Maxwell

„Als die Qual dann in ihrer Fülle über ihn hereinbrach, war es viel, viel schlimmer, als selbst er mit seiner überragenden Intelligenz es sich je vorgestellt hatte. …

Die geballte Wucht aller irdischen Sünden – vergangen, gegenwärtig und zukünftig – drang auf diese vollkommene, sündenlose, empfindsame Seele ein! Auch all unsere Schwächen und Krankheiten bildeten irgendwie einen Teil dieser schrecklichen Arithmetik der Sühne (siehe Alma 7:11,12; Jesaja 53:3-5; Matthäus 8:17). …

Sein Leiden, das unermesslich und obendrein unendlich war, löste später am Kreuz seinen Schrei aus tiefster Seele aus, den Schrei eines Verlassenen (siehe Matthäus 27:46).“ („Willing to Submit“, Ensign, Mai 1985, Seite 72f.)

  • Was meint Elder Maxwell wohl mit „dieser schrecklichen Arithmetik der Sühne“?

  • Was trug Elder Maxwell zufolge abgesehen von unseren Sünden noch zum Leiden des Erretters bei?

Bitten Sie jemanden, Alma 7:11-13 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und herausfinden, für welche weiteren Zustände im Erdenleben der Erretter leiden musste. Die Teilnehmer sollen berichten, was sie herausgefunden haben. Schreiben Sie die Antworten an die Tafel. (Genannt werden sollte: Schmerzen, Bedrängnisse, Versuchungen, Krankheiten, Gebrechen und Tod.) Besprechen Sie, was diese Bedingungen bedeuten und wie uns Jesus Christus durch den Heiligen Geist segnen kann, wenn wir sie erleiden.

Bitten Sie einen Teilnehmer, die folgende Aussage von Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

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Elder David A. Bednar

„Der Erlöser hat nicht nur wegen unserer Übeltaten gelitten, sondern auch wegen der Ungleichheit, der Ungerechtigkeit, dem Schmerz, den Qualen und der Seelenpein, die uns so häufig bedrängen. Es gibt keinen körperlichen Schmerz, keine seelische Qual, kein geistiges Leid, keine Krankheit oder Schwäche, die Sie oder ich auf unserer irdischen Reise erleben können, die der Erlöser nicht bereits erlebt hat. In einem schwachen Moment mögen wir ausrufen: ,Niemand versteht mich. Niemand weiß, wie das ist.‘ Vielleicht gibt es tatsächlich keinen Menschen, der es versteht. Aber der Sohn Gottes weiß und versteht es nur zu gut, denn er hat unsere Last gespürt und getragen, lange bevor wir sie getragen haben. Und weil er den höchsten Preis gezahlt und diese Last getragen hat, ist sein Einfühlungsvermögen vollkommen, und er kann uns in unseren verschiedenen Lebensphasen den Arm der Barmherzigkeit entgegenstrecken. Er kann uns erreichen, berühren, beistehen … und uns Kraft geben, größer zu sein, als wir je sein könnten, uns helfen, etwas zu vollbringen, was wir niemals vollbringen könnten, wenn wir uns nur auf unsere eigene Kraft verließen.“ („Das Sühnopfer und unsere irdische Reise“, Liahona, April 2012, Seite 19.)

Fragen Sie die Teilnehmer, wie sie die Aussage von Elder Bednar zusammenfassen würden. Fragen Sie anschließend:

  • Inwiefern ermöglichen es uns die Segnungen, die wir dank des Sühnopfers empfangen können, in die Gegenwart des Vaters im Himmel zurückzukehren? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und betonen Sie: Wir können durch das Sühnopfer Jesu Christi Trost und Stärkung vom Heiligen Geist empfangen, um „Schmerzen und Bedrängnisse und Versuchungen jeder Art“ [Alma 7:11] ertragen zu können.)

Die Teilnehmer sollen die befähigende Macht und Gnade des Heilands besser verstehen und sich dazu mit einer der nachstehenden Schriftstellen befassen. (Sie können die Schriftstellenangaben an die Tafel schreiben.)

2 Korinther 12:7-10

Mosia 3:19

Mosia 24:10-15

Alma 31:24,25,31-33,38

Ether 12:27

Geben Sie den Teilnehmern genügend Zeit und fragen Sie dann:

  • Auf welche Weise sind die Menschen, von denen in diesen Schriftstellen berichtet wird, von Jesus Christus durch das Sühnopfer gestärkt worden? Wann sind Sie oder jemand, den Sie kennen, auf ähnliche Weise gestärkt worden?

  • Weshalb müssen wir begreifen, dass uns die befähigende Kraft Jesu Christi zugänglich ist?

Bitten Sie einen Teilnehmer, die nachstehende Aussage von Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

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Elder Richard G. Scott

„Für jeden von uns ist es zwingend erforderlich, unser Verständnis von der Bedeutung des Sühnopfers Jesu Christi zu vertiefen, damit es zu einer unerschütterlichen Grundlage wird, auf die wir unser Leben bauen können. …

Ich fordere Sie eindringlich auf, sich einen persönlichen Studienplan zu erstellen, damit Sie besser verstehen und zu schätzen wissen, welch unvergleichliche, ewige und unbegrenzte Folgen es hat, dass Jesus Christus seine göttliche Berufung als unser Erretter und Erlöser so vollkommen erfüllt hat.“ („Er lebt, sein Name sei gelobt“, Liahona, Mai 2010, Seite 77.)

Fordern Sie die Teilnehmer zum Abschluss auf, sich einen Studienplan für ihr Studium von Jesus Christus und seinem Sühnopfer zu erstellen.

Lesestoff für die Teilnehmer