Für die Familie
Die Ehe durch Glauben und Gebet stärken


Lektion 6

Die Ehe durch Glauben und Gebet stärken

Ziel

Den Teilnehmern vermitteln, welche Segnungen ein Ehepaar erhält, wenn es Glauben an Jesus Christus hat und gemeinsam betet, und ihnen helfen, daran zu arbeiten, dass sie diese Segnungen erlangen.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie noch einmal die Grundsätze im Abschnitt „Ihre Aufgaben als Lehrer“ (Seite IX–XI in diesem Leitfaden). Überlegen Sie, wie Sie diese Grundsätze bei Ihrer Unterrichtsvorbereitung anwenden können.

  2. Lesen Sie die fettgedruckten Überschriften in der Lektion, die die Lehren und Grundsätze dieser Lektion vermitteln. Im Rahmen Ihrer Vorbereitung sollten Sie während der Woche über diese Lehren und Grundsätze nachdenken und auf Weisung des Geistes entscheiden, was Sie besonders hervorheben wollen, um auf die Bedürfnisse der Teilnehmer einzugehen.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Mann und Frau sollen zusammen daran arbeiten, ihren Glauben an Jesus Christus zu vergrößern.

Erzählen Sie die folgende Geschichte, die Präsident James E. Faust von der Ersten Präsidentschaft erzählt hat: „Elder Orin Voorheis … ist ein großer, gut aussehender, herausragender junger Mann, der in der Mission Buenos Aires South in Argentinien gedient hat. An einem Abend, als er etwa elf Monate auf Mission war, wurden Elder Voorheis und sein Mitarbeiter von bewaffneten Räubern angegriffen. In einem sinnlosen Akt der Gewalt schoss einer von ihnen Elder Voorheis in den Kopf. … Elder Voorheis ist immer noch fast vollständig gelähmt und kann nicht sprechen, aber er besitzt einen wunderbaren Geist und kann mit Handbewegungen auf Fragen antworten. Er trägt immer noch sein Missionarsschild. Seine Eltern fragen nicht: ,Warum ist das unserem edlen Sohn zugestoßen, der gedient hat, um dem Ruf des Herrn zu folgen?‘ Niemand hat darauf eine sichere Antwort außer vielleicht in Fällen, in denen eine höhere Absicht erkennbar ist. Als Glaubende müssen wir unseren Weg gehen.“ (Der Stern, Januar 2000, Seite 71.)

Lesen Sie mit den Teilnehmern Hebräer 11:1 und Alma 32:21. Weisen Sie darauf hin, dass es in der Joseph-Smith-Übertragung von Hebräer 11:1 heißt:

„Glaube ist die Gewissheit von etwas, was man erhofft.“

• Wie kann man gemäß diesen Versen Glauben definieren?

• In welchen Situationen muss ein Ehepaar „als Glaubende [seinen] Weg gehen“, wie Präsident Faust sagt?

Sie könnten die Teilnehmer bitten, von Erlebnissen aus ihrem Leben zu berichten. Mögliche Antworten sind: Krankheit, Kinderlosigkeit, Altern, behinderte Kinder, Tod von Familienmitgliedern, finanzielle Probleme, Kinder, die vom Weg abkommen, und Naturkatastrophen. Betonen Sie, dass wir in unserem Leben auch dann vor Herausforderungen gestellt werden können, wenn wir bemüht sind, rechtschaffen zu leben.

Lesen Sie mit den Teilnehmern Moroni 7:32,33. Heben Sie hervor, dass unser Glaube auf Jesus Christus basieren muss. Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, dass wir, wenn wir Glauben an Jesus Christus ausüben, die Kraft bekommen, Schwierigkeiten zu meistern: „Der Herr spendet Linderung mit göttlicher Macht, wenn Sie demütig und mit Glauben an Jesus Christus nach Erlösung streben. … Niemand kann Ihnen ohne Glauben und Bemühungen Ihrerseits helfen. Ihr persönliches Wachstum erfordert das. Streben Sie nicht nach einem Leben, das praktisch frei von Unbehagen, Schmerz, Druck, Herausforderungen oder Kummer ist, denn genau das sind die Mittel, mit denen ein liebevoller Vater unser persönliches Wachstum und Verständnis anregt. Wie die Schrift wiederholt bestätigt, empfangen Sie in dem Maß Hilfe, wie Sie Glauben an Jesus Christus üben. Dieser Glaube äußert sich in der Bereitschaft, auf seine Verheißungen zu vertrauen, die er durch seine Propheten gegeben hat, und auf die Schriften, die sein Wort enthalten.“ (Der Stern, Juli 1994, Seite 7.)

Weisen Sie darauf hin, dass Mann und Frau gemeinsam daran arbeiten müssen, ihr Leben auf den Erretter auszurichten. Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt: „Sie wollen Tüchtigkeit, Sicherheit und Geborgenheit … in der Ehe und für alle Ewigkeit? Seien Sie ein wahrer Jünger Jesu. Seien Sie in Wort und Tat ein wahrer, engagierter Heiliger der Letzten Tage. Glauben Sie daran, dass Ihr Glaube untrennbar mit Ihrer Liebe verbunden ist, denn so ist es. … Jesus Christus, das Licht der Welt, ist das einzige Licht, mit dem Sie für sich selbst und Ihren geliebten Partner den Weg der Liebe und des Glücks erkennen können.“ („How Do I Love Thee?“, Brigham Young University devotional address, 15. Februar 2000, Seite 6.)

• Wie kann größerer Glaube an den Erretter einem Ehepaar helfen, seine Bezie- hung zu stärken? (Folgende Antworten könnten gegeben werden.)

  1. Sie werden in der Art und Weise, wie sie einander behandeln, Christus ähnlicher. Sie werden liebevoller, hilfsbereiter, freundlicher, geduldiger und sind eher bereit, einander zuzuhören.

  2. Sie werden demütiger und sind eher dazu bereit, umzukehren und den Lehren des Erretters zu folgen. Je mehr jeder der Partner bereit ist, umzukehren und so wie der Erretter zu werden, desto harmonischer wird die Ehe sein.

• Wie kann ein Ehepaar gemeinsam daran arbeiten, im Glauben an den Erretter stärker zu werden? (Bitten Sie die Teilnehmer, von Erlebnissen zu berichten, die ihren Glauben an den Erretter gestärkt haben.) Sie könnten den Antworten der Teilnehmer die folgenden Punkte hinzufügen.

  1. Die Gesetze und Verordnungen des Evangeliums befolgen. (Lesen Sie, was Bischof Robert D. Hales als Präsidierender Bischof einmal sagte: „Man braucht Gehorsam gegen die Gesetze und Verordnungen des Evangeliums, um Glauben an den Herrn Jesus Christus zu erlangen.“ (Der Stern, Juli 1990, Seite 35.)

  2. Gemeinsam in den heiligen Schriften lesen. (Lesen Sie mit den Teilnehmern 15:7,8.)

  3. Auf den Herrn vertrauen. (Lesen Sie mit den Teilnehmern Sprichwörter 3:5,6.) Weisen Sie darauf hin, dass ein Ehepaar, wenn es Schwierigkeiten zu bewältigen hat, sich entschließen kann, noch entschlossener die Hilfe des Herrn zu suchen und so den Glauben zu einem noch wichtigeren Bestandteil seines Lebens zu machen.

Mann und Frau werden gesegnet, wenn sie gemeinsam beten.

• Inwiefern wird ein Ehepaar gesegnet, wenn es regelmäßig zusammen betet? (Bitten Sie die Teilnehmer, von Erlebnissen, die sie in diesem Zusammenhang hatten, zu erzählen. Lesen Sie zusätzlich das folgende Zitat und eins oder beide Beispiele.)

Als Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel sagte Elder Gordon B. Hinckley einmal:

„Ich kenne keine einzige Handlung, die eine heilendere Wirkung haben kann, als zu Beginn und nach Beendigung des Tages gemeinsam niederzuknien. Irgendwie legen sich die kleinen Stürme, die an jeder Ehe zu rütteln scheinen, wenn Sie vor dem Herrn knien und ihm in der Gegenwart des anderen füreinander danken und dann gemeinsam um seine Segnungen für Ihr Leben, Ihr Zuhause, Ihre Angehörigen und Ihre Wünsche flehen.

Dann wird Gott Ihr Partner sein; und Ihre täglichen Gespräche mit ihm werden in Ihr Herz solchen Frieden und in Ihr Leben solche Freude bringen, wie sie aus keiner anderen Quelle kommen können. Ihre Gemeinschaft wird durch die Jahre schöner werden, und Ihre Liebe wird sich festigen. Sie werden einander immer mehr schätzen.“ (Der Stern, Oktober 1971, Seite 316.)

Ein Mann hat berichtet, dass die Gebete seiner Frau ihm geholfen haben, ein besserer Ehemann und Vater zu sein. Wenn er mit seiner Frau zusammen betet und dabei ihre Hand hält, hört er, wie sie wegen der Dinge, die sie bedrücken, zum himmlischen Vater fleht. Seine Liebe für sie wird größer, weil er weiß, dass ihr Herz rein ist und ihre Absichten gut sind. Er weiß, dass sie, wenn sie zum himmlischen Vater spricht, nichts mehr will, als ihm in Rechtschaffenheit zu dienen.

In einer anderen Familie war der Mann lange Zeit krank. Er und seine Frau dankten dem himmlischen Vater jeden Abend, bevor sie schlafen gingen, für ihre Segnungen und baten ihn um Rat dazu, wie sie mit ihrem kleinen Einkommen ihre vier Kinder großziehen sollten. Jahre später, als der Mann wieder arbeiten konnte, wurden sie gefragt, wie sie diese schwierige Zeit überstanden hatten. Sie erklärten, dass es entscheidend war, dass sie gemeinsam gearbeitet und gebetet hatten. Ihre aufrichtigen Gebete waren durch viele Segnungen erhört worden. Dazu gehörte auch die Hoffnung, die sie durch den tröstlichen Einfluss des Heiligen Geistes erhielten.

• Wie kann das gemeinsame Gebet dem Ehepaar helfen, Probleme in der Part- nerschaft zu lösen? (Weisen Sie, wenn Sie diese Frage besprechen, darauf hin, dass Mann und Frau manchmal aufhören, miteinander zu beten, wenn es Spannungen zwischen ihnen gibt. Aber das gemeinsame Gebet ist ein machtvolles Mittel, das ihnen hilft, dies zu überwinden.)

Präsident Thomas S. Monson von der Ersten Präsidentschaft hat von dem Tag erzählt, an dem er und seine Frau Frances im Salt-Lake-Tempel aneinander gesiegelt wurden. Benjamin Bowring, der die Zeremonie durchführte, gab ihnen den folgenden Rat: „Darf ich euch Jungvermählten einen Rat geben, der sicherstellt, dass keine Meinungsverschiedenheit länger als einen Tag dauert? Kniet jeden Abend zum Gebet nieder. An einem Abend sprechen Sie, Bruder Monson, auf Ihren Knien das Gebet, am nächsten Abend sprechen Sie, Schwester Monson, auf Ihren Knien das Gebet. Ich versichere Ihnen, dass jedes Missverständnis, das im Laufe des Tages aufgekommen ist, beim Beten vergeht. Sie können einfach nicht miteinander beten und ungute Gefühle gegeneinander hegen.“ (Der Stern, Januar 1989, Seite 59.)

Elder David B. Haight vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt: „Wenn Sie also mit Ihrem Partner schwerwiegende Missverständnisse haben oder spüren, dass sich in Ihrer Ehe Spannungen aufbauen, dann knien Sie sich gemeinsam demütig nieder, und bitten Sie Gott, den Vater, mit aufrichtigem Herzen und wirklichem Vorsatz, die Dunkelheit von Ihrer Beziehung zu nehmen und Ihnen das notwendige Licht zu schenken, damit Sie Ihre Fehler einsehen, von Ihrem falschen Verhalten umkehren, einander vergeben und einander empfangen wie zu Beginn. Ich versichere Ihnen feierlich, dass Gott lebt und Ihr demütiges Flehen erhören wird.“ (Der Stern, Oktober 1984, Seite 26.)

Bitten Sie die verheirateten Teilnehmer, still zu überlegen, wie sehr sie sich darum bemühen, mit ihrem Partner zu beten. Weisen Sie darauf hin, dass in einem Zuhause, in dem es nur ein Elternteil gibt, ein inbrünstiges persönliches Gebet die Segnungen Gottes in das Zuhause holen kann.

Zum Abschluss

Betonen Sie, dass Mann und Frau, wenn sie gemeinsam Glauben an Jesus Chris- tus ausüben und miteinander beten, glücklicher und einiger sind und ihre Probleme besser lösen können Bezeugen Sie, dass die in der Lektion vermittelten Lehren wahr sind. Lassen Sie sich dabei vom Geist leiten. Verweisen Sie auf Seite 21–24 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer. Fordern Sie die Teilnehmer auf, die Lehren und Grundsätze in dieser Lektion zu wiederholen, indem sie (1) wenigstens eine Aufgabe aus den „Anwendungsvorschlägen“ erfüllen und (2) den Artikel „Im Leben Freude finden“ von Elder Richard G. Scott lesen. Weisen Sie darauf hin, dass ein Ehepaar sehr davon profitieren kann, wenn es die Artikel in dem Leitfaden gemeinsam liest und miteiannder darüber spricht. Erinnern Sie die Teilnehmer daran, ihren Leitfaden zum nächsten Unterricht mitzubringen.