Für die Familie
Kindern bei ihren Entscheidungen helfen


Lektion 15

Kindern bei ihren Entscheidungen helfen

Ziel

Grundsätze dazu vermitteln, wie Eltern ihren Kindern bei Entscheidungen helfen können.

Vorzubereiten

  1. Achten Sie bei Ihrer Vorbereitung darauf, wie Sie die Grundsätze im Abschnitt „Ihre Aufgaben als Lehrer“ (Seite IX–XI in diesem Leitfaden) anwenden können.

  2. Lesen Sie die fett gedruckten Überschriften in der Lektion. Diese Überschriften vermitteln einen Überblick über die Lehren und Grundsätze in dieser Lektion. Überlegen Sie bei der Vorbereitung, wie Sie den Teilnehmern helfen können, diese Lehren und Grundsätze anzuwenden. Lassen Sie sich bei der Entscheidung darüber, auf welche Themen Sie Nachdruck legen wollen, um auf die Bedürfnisse der Teilnehmer einzugehen, vom Geist leiten.

  3. Wenn Sie den Leitfaden Der Familienabend – Anregungen und Hilfsmittel (31106 150) haben, lesen Sie bitte den Abschnitt „Entscheidungsfreiheit – Schlüssel zum Wachstum“ auf Seite 275 f. und „Ein ungeratenes Kind auf den rechten Weg zurückführen“ auf Seite 289 f. Überlegen Sie, ob Sie die Artikel in Ihren Unterricht einbauen wollen.

  4. Bringen Sie einen kleinen Kieselstein mit. Sie brauchen ihn für den letzten Abschnitt der Lektion.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Kinder brauchen bei ihren Entscheidungen Führung

Lesen Sie das folgende Gedicht, das Präsident Thomas S. Monson von der Ersten Präsidentschaft in einer Ansprache bei der Generalkonferenz zitiert hat:

Er stand an einem Scheideweg, war ganz allein,

die Sonne ins Gesicht ihm schien.

Ihn reizte nicht das Unbekannte, nein,

der schwere Lebenswettlauf lockte ihn.

Doch – hier nach Osten, dort nach Westen …?

Der Junge wusste nicht: „Was wär am besten?“

So wählte er den Weg, der abwärts führte,

verlor den Wettlauf und den Sieg und spürte,

wie er zuletzt in einer Schlinge sich gefangen,

weil keiner da war, als er fehlgegangen,

zu zeigen ihm den bessern Weg.

An gleicher Stelle stand, nach Tagen,

ein Junge voll der Hoffnung und des Mutes,

auch er bereit, den Wettlauf frisch zu wagen;

er wollt’ erstreben Schönes nur und Gutes.

Doch da war einer, der die Richtung wusste,

er zeigt’ dem Jungen, wo er laufen musste.

Er mied den Abwärtsweg, er folgte dem Geheiß,

gewann den Wettlauf und den Siegespreis.

Sein Weg ist heute eben, seine Straße glatt,

weil einer an der Gabelung gestanden hat,

zu zeigen ihm den bessern Weg.

(Central Christian Monitor; Der Stern, Januar 1993, Seite 52 f.)

Erklären Sie, dass Kinder und Jugendliche oft hin-und hergerissen sind. Dies ist die Zeit, da sie Entscheidungen treffen müssen, die sich auf ihr ganzes weiteres Leben auswirken. Eltern, die den Weg kennen, müssen da sein, um ihren Kindern dabei zu helfen, richtige Entscheidungen zu treffen. Und wenn die Eltern in solchen entscheidenden Situationen nicht bei ihren Kindern sein können, sollen die Kinder sich vom Heiligen Geist leiten lassen können und sich auf ihn verlassen, so wie sie es von ihren Eltern gelernt haben.

Eltern können ihren Kindern helfen, ihre Entscheidungsfreiheit richtig anzuwenden.

Erklären Sie, dass die Entscheidungsfreiheit das größte Geschenk ist, das der Vater im Himmel uns gegeben hat. Die Entscheidungsfreiheit gestattet uns, uns selbst zu entscheiden und selbständig zu handeln. Die Entscheidungsfreiheit ermöglicht es uns, uns zu entscheiden, dem Erretter zu folgen und das ewige Leben zu erlangen (siehe 2 Nephi 2:25–28). Lesen Sie gemeinsam mit den Teilnehmern LuB 58:27,28.

• Inwiefern bezieht sich diese Schriftstelle darauf, wie Eltern ihren Kindern dabei helfen können, Entscheidungen zu treffen?

• Welche Vorteile hat es, wenn man Kinder Entscheidungen treffen lässt? Im Folgenden werden Richtlinien genannt, die Eltern befolgen können, um ihren Kindern zu helfen, ihre Entscheidungsfreiheit richtig anzuwenden. Besprechen Sie diese Richtlinien mit den Teilnehmern.

Belehren Sie Ihre Kinder über den großen Plan des Glücklichseins, den der himmlische Vater aufgestellt hat. Lesen Sie mit den Teilnehmern den folgenden Auszug aus Alma 12:32: „Darum gab Gott ihnen Gebote, nachdem er ihnen den Plan der Erlösung kundgetan hatte.“

• Warum ist es von Bedeutung, dass Gott die Gebote gab, nachdem er den Plan der Erlösung kundgetan hatte? Inwiefern bezieht sich dieser Grundsatz auf die Bemühungen der Eltern, ihre Kinder zu ermutigen, die Gebote zu befolgen?

Elder Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:

„Junge Leute fragen sich ,Warum?‘ – Warum ist es uns geboten, einige Dinge zu tun, und warum ist es uns geboten, andere Dinge nicht zu tun? Wenn junge Menschen den Plan des Glücklichseins kennen, können sie Antworten auf diese Fragen bekommen. …

Sie werden nicht bei [Ihren] Kindern sein, wenn sie in Versuchung geraten. In diesen gefährlichen Augenblicken müssen sie sich auf sich selbst verlassen. Wenn sie sich selbst als Teil des Evangeliumsplans begreifen, können sie große Kraft daraus schöpfen.

Der Plan verdient es, immer aufs Neue wiederholt zu werden. Dann werden sie den Sinn des Lebens, die Wirklichkeit des Erretters und die Notwendigkeit der Gebote verinnerlichen.

Ihr Studium des Evangeliums, ihre Erlebnisse im Leben werden zu einem immer größer werdenden Zeugnis vom Messias werden, vom Sühnopfer, von der Wiederherstellung des Evangeliums.“ (The Great Plan of Happiness, Ansprache für Religionslehrer, 10. August 1993, Seite 3.)

Geben Sie Ihren Kindern klare Richtlinien, die auf den Grundsätzen des Evangeliums basieren.

Erklären Sie, dass die Eltern ihren Kindern klare Richtlinien für das Treffen von Entscheidungen geben müssen. Dazu gehört, dass das Evangelium zu Hause gelehrt wird und Verhaltensregeln aufgestellt werden. Elder Joe J. Christensen von den Siebzigern hat gesagt: „Scheuen Sie sich nicht, eindeutige moralische Maßstäbe und Richtlinien zu setzen. Sagen Sie ,Nein‘, wenn es nötig ist. … Sagen Sie [Ihren Kindern], dass es einiges gibt, was sie als Mitglieder Ihrer Familie einfach nicht tun. Einige Eltern scheinen fast krankhaft um die Beliebtheit und die gesellschaftliche Anerkennung ihrer Kinder besorgt zu sein und lassen vieles zu, was eigentlich gegen ihr besseres Wissen ist. So z. B. kostspielige Modetrends, unschickliche Kleidung, langes Aufbleiben, Rendezvous bevor man 16 Jahre ist, nicht jugendfreie Filme und so weiter. Für das Rechte einzutreten, kann für Kinder und Eltern oft Einsamkeit bedeuten: Abende allein, Parties, an denen man nicht teilnimmt und Filme, die man nicht gesehen hat. Es ist nicht immer ein Vergnügen, aber Kindererziehung ist kein Beliebtheitswettbewerb.“ (Der Stern, Januar 1994, Seite 11.)

• Was können Eltern tun, um für ihre Familie klare sittliche Richtlinien aufzustellen? (Fordern Sie die Teilnehmer während des Gesprächs auf, Beispiele aus ihrem Leben zu erzählen.) Lesen Sie mit den Teilnehmern Moroni 7:15–19.

• Welchen Rat können wir dieser Schriftstelle dazu entnehmen, wie man Gut und Böse unterscheiden kann? Inwiefern können Eltern diesen Rat anwenden, wenn sie Richtlinien für ihre Kinder aufstellen?

• In welchen Bereichen brauchen Kinder und Jugendliche manchmal Hilfe, um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden? Inwiefern können Eltern den Rat aus Moroni 7:15–19 verwenden, um ihren Kindern zu helfen, richtige Entscheidungen zu treffen? Helfen Sie Ihren Kindern, den Einfluss des Heiligen Geistes zu erkennen.

Erklären Sie, dass in Moroni 7:15–19 vom Licht Christi gesprochen wird, das uns hilft, Gut und Böse zu unterscheiden. Zusätzlich zum Licht Christi können wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen, der uns „alles zeigen [wird], was [wir] tun sollen“ (2 Nephi 32:5) und uns dabei hilft, „von allem [zu] wissen, ob es wahr ist“ (Moroni 10:5). Wenn Kinder lernen, die Eingebungen des Heiligen Geistes zu erkennen und zu befolgen, haben sie eine weitere Hilfe beim Treffen von Entscheidungen. Wenn ein Kind die Gabe des Heiligen Geistes empfangen hat, können die Eltern ihm helfen, den Wunsch zu entwickeln, würdig zu sein, den Heiligen Geist als ständigen Begleiter mit sich zu haben. Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erzählt, wie seine Mutter ihm geholfen hat, den Einfluss des Heiligen Geist zu erkennen:

„Nach meiner Taufe und Konfirmierung nahm meine Mutter mich beiseite und fragte: ,Was für ein Gefühl hast du jetzt?‘ Ich beschrieb das warme Gefühl von Frieden, Wohlbehagen und Glück, so gut ich konnte. Mutter erklärte dann, das sei die Gabe, die ich gerade empfangen hätte, die Gabe des Heiligen Geistes. Sie erklärte, wenn ich würdig lebte, würde die Gabe immer mit mir sein. Diese Unterweisung ist mir immer gegenwärtig.“ (Der Stern, Juli 1999, Seite 39.)

• Was können Eltern tun, um ihren Kindern dabei zu helfen, den Einfluss des Heiligen Geistes zu spüren und zu erkennen? (Mögliche Antworten: Eltern können ihre Kinder anhalten, in den heiligen Schriften zu studieren, Kirchenmusik zu hören, die Gebote zu halten und ernstlich zu beten. Sie können ihren Kindern auch von geistigen Erlebnissen berichten und ihnen sagen, dass sie sie lieb haben.)

Betonen Sie, dass es wichtig ist, dass Eltern ihre Kinder dazu anhalten, geistig selbständig zu werden, indem sie beispielsweise das persönliche Schriftstudium, das persönliche Gebet und Fasten pflegen. Die Teilnahme an den geistigen Aktivitäten der Familie ist wichtig, aber nicht ausreichend.

Geben Sie kleinen Kindern die Gelegenheit, einfache Entscheidungen zu treffen. Weisen Sie darauf hin, dass Eltern ihren kleinen Kindern die Gelegenheit geben können, Entscheidungen zu treffen. Sie können die Entscheidungen einfach gestalten und sollten in der Regel nur zwei Möglichkeiten zur Wahl stellen. Beide Möglichkeiten müssen akzeptabel sein. Ein Elternteil könnte beispielsweise fragen: „Möchtest du heute deinen blauen Pullover anziehen oder den roten Pullover?“ oder „Möchtest du, dass ich dir eine Geschichte vorlese oder möchtest du spielen, bis du schlafen gehst?“ Wenn Eltern ihr Kind wählen lassen, müssen sie die Entscheidung des Kindes dann auch akzeptieren.

• Wie können solche einfachen Entscheidungen den Kindern helfen, sich auf weitreichende und schwierige Entscheidungen in ihrem späteren Leben vorzubereiten?

Machen Sie Ihren Kindern klar, dass manche Entscheidungen ewige Auswirkungen haben.

Erklären Sie, dass es für Kinder wichtig ist, zu wissen, wie man auf Grundlage des Evangeliums Entscheidungen trifft, wenn sie entscheiden, was sie am Sonntag tun, Freunde suchen, Entscheidungen in Bezug auf ihre Ausbildung treffen oder Ziele für ihre berufliche Entwicklung setzten. Es ist wichtig, dass sie wissen, dass ihre Entscheidungen ewige Auswirkungen haben können. Eltern müssen sich die Zeit nehmen, mit ihren Kindern über diese Grundsätze zu sprechen, wenn sie noch klein sind.

• Wie können Eltern ihre Kinder führen, wenn sie sich mit ihnen beraten? (Mögliche Antworten: Eltern können von eigenen Erlebnissen berichten, ihre Kinder an die Gebote des Herrn erinnern und ihre Kinder darauf hinweisen, dass manche Entscheidungen ewige Auswirkungen haben.)

• In welchen Situationen ist es vielleicht notwendig, dass ein Elternteil einschreitet, wenn ein Kind eine falsche Entscheidung trifft?

Lassen Sie die Teilnehmer das folgende Zitat von Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel lesen (siehe Seite 66 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer):

„Es ist die Pflicht der Eltern, einzuschreiten, wenn sie sehen, dass ihr Kind eine falsche Entscheidung trifft. Das bedeutet nicht, dass Eltern ihren Kindern die kostbare Gabe der Entscheidungsfreiheit wegnehmen. Da die Entscheidungsfreiheit eine Gabe Gottes ist, wird in letzter Konsequenz die Entscheidung, was das Kind tut, wie es sich verhält und was es glaubt, immer dem Kind selbst überlassen bleiben. Aber als Eltern müssen wir sichergehen, dass sie wissen, wie man sich angemessenen verhält und was passiert, wenn sie den falschen Weg weitergehen. Bedenken Sie, dass die Zensur in der Familie keineswegs illegal ist. Filme, Zeitschriften, das Fernsehen, Videos, das Internet und die anderen Medien sind unsere Gäste und sind nur dann willkommen, wenn sie eine angemessene Unterhaltung für die Familie darstellen. Machen Sie aus Ihrem Zuhause eine Stätte der Zuflucht und der Rechtschaffenheit. Lassen Sie nicht zu, dass schlechte Einflüsse Ihre geistige Atmosphäre vergiften. Seien Sie im Umgang miteinander freundlich, rücksichtsvoll, sanft und nett. Dann machen Familienziele, die auf Maßstäben des Evangeliums beruhen, es Ihnen leichter, gute Entscheidungen zu treffen.“ (Der Stern, Juli 1999, Seite 103.)

Eltern müssen zulassen, dass ihre Kinder aus den Konsequenzen falscher Entscheidungen lernen.

Betonen Sie, dass Eltern zwar manchmal eingreifen müssen, um ihren Kindern zu helfen, richtige Entscheidungen zu treffen, sie dürfen jedoch nicht eingreifen, um die Konsequenzen der falschen Entscheidungen ihrer Kinder abzuwenden.

• Was kann passieren, wenn Eltern ihre Kinder vor den Konsequenzen ihrer Entscheidungen schützen? Welche positiven Auswirkungen kann es haben, wenn Kinder die natürlichen Konsequenzen ihrer Entscheidungen erleben? (Bitten Sie die Teilnehmer, entsprechende Erlebnisse aus ihrem Leben zu berichten. Lesen Sie dann die folgenden Aussagen.)

Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt: „Machen Sie als Eltern nicht den Fehler, durch Ihr Einschreiten absichtlich die natürli- chen Folgen zu mildern oder auszuschalten, die dadurch kommen, dass das Kind vorsätzlich die Gebote übertreten hat. Das verstärkt falsche Grundsätze, öffnet noch schwereren Sünden die Tür und macht Umkehr unwahrscheinlicher.“ (Der Stern, Juli 1993, Seite 32.)

Elder Robert D. Hales hat gesagt: „Es ist beängstigend, wenn wir unseren Kindern gestatten, aus ihren Fehlern zu lernen, aber die Bereitschaft, sich für den Weg des Herrn und die Wertvorstellungen der Familie zu entscheiden, ist größer, wenn die Entscheidung von innen heraus kommt, als wenn wir versuchen, ihnen unsere Wertvorstellungen aufzuzwingen. Der Weg des Herrn – Liebe und Akzeptanz – ist besser als der Weg des Satans – Zwang und Druck –, vor allem bei Teenagern.“ (Der Stern, Juli 1999, Seite 39.)

Eltern sollen Kindern, die auf Abwege geraten, grenzenlose Liebe erweisen.

Erklären Sie, dass manche Kinder trotz der größten Anstrengungen der Eltern Entscheidungen treffen, die für sie selbst und andere negative Folgen haben. Eltern dürfen niemals aufhören, ihre Kinder, die auf Abwege geraten, zu lieben. Elder Richard G. Scott hat gesagt: „Einige von Ihnen haben Kinder, die nicht folgsam sind und völlig andere Wege beschreiten. Der Vater im Himmel hat immer wieder das Gleiche erlebt. Obwohl einige seiner Kinder die Gabe der Entscheidungsfreiheit dazu gebrauchen, sich gegen seinen Rat zu stellen, liebt er sie doch weiterhin. Ich bin aber sicher, dass er sich niemals selbst die Schuld für ihre unweisen Entscheidungen gegeben hat.“ (Der Stern, Juli 1993, Seite 32.)

Als Elder Howard W. Hunter im Kollegium der Zwölf Apostel war, gab er Eltern, die ihr Bestes gegeben haben und doch wegen der Fehler ihrer Kinder betrübt sind, den folgenden Rat:

„Erfolgreiche Eltern erkennt man daran, dass sie ihre Kinder lieb haben, Opfer für sie bringen, dass sie sich um sie kümmern, sie belehren und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Wenn Sie das alles getan haben und Ihr Kind trotzdem auf Abwege gerät oder ein Unruhestifter ist, wenn es weltlich eingestellt ist, dann können Sie trotzdem als Eltern Erfolg haben. Manche Kinder, die auf die Welt kommen, hätten vielleicht allen Eltern Schwierigkeiten gemacht. Andere hinge- gen hätten wahrscheinlich jedem Vater und jeder Mutter Freude bereitet.“ (Der Stern, April 1984, Seite 124.)

Geben Sie einem Teilnehmer den Kieselstein, den Sie mitgebracht haben (siehe „Vorzubereiten“, Punkt 4). Bitten Sie den Teilnehmer, den Kieselstein direkt vor sein Auge zu halten. Bitten Sie den Teilnehmer dann zu beschreiben, was er sehen kann. Lesen Sie den folgenden Vergleich, den Elder Richard G. Scott verwendet hat, als er Siebziger war:

„Wenn ich ein kleines Steinchen nehme und es mir unmittelbar vor das Auge halte, wirkt es wie ein großer Felsbrocken. Ich sehe nur das Steinchen und sonst nichts. Es verstellt mir den Blick für alles andere. Dasselbe kann geschehen, wenn jemand, den man liebt, in Schwierigkeiten steckt und man damit tagaus, tagein konfrontiert ist. Wenn man alles getan hat, was realistisch ist, sollte man die Sache dem Herrn überlassen und sich darüber keine Sorgen mehr machen. Man darf sich nicht schuldig fühlen, weil man nicht mehr schafft. Mit fruchtlosen Sorgen sollte man keine Energie vergeuden. Der Herr nimmt den kleinen Stein, der einem den Blick verstellt, und wirft ihn zu den übrigen Schwierigkeiten, die man auf dem Weg des ewigen Fortschritts überwinden muss. Dann betrachtet man ihn aus der richtigen Perspektive. Mit der Zeit kommen neue Eingebungen, und dann wird man auch wissen, wie man weiter helfen kann. So findet man mehr Frieden, ist glücklicher, vernachlässigt nicht andere Menschen, die einen eben- falls brauchen, und kann schließlich wirksamer helfen, weil man eine ewige Perspektive hat.“ (Der Stern, Juli 1988, Seite 55.)

• Wie können Eltern einem Kind, das vom Weg abgekommen ist, beständige Liebe zeigen? Wie können sie diese Liebe zeigen, ohne das Verhalten des Kindes zu verurteilen? Lesen Sie mit den Teilnehmern Lukas 15:11–32. Erklären Sie, dass dies oft als das Gleichnis vom verlorenen Sohn bezeichnet wird. Man könnte es aber auch das Gleichnis vom liebenden Vater nennen.

• Was können wir aus diesem Gleichnis darüber lernen, wie die Liebe der Eltern die Kinder beeinflusst, die vom Weg abgekommen sind?

Als Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft sagte Präsident Gordon B. Hinckley einmal:

„Zu allen Zeiten haben die Taten rebellischer Kinder Kummer und Herzeleid verursacht, aber selbst wenn es Auflehnung gab, haben die starken Familienbande den Rebellen noch immer umfangen.

Ich kenne im gesamten Schrifttum keine Geschichte, die schöner wäre als eine, die der Meister erzählt hat. Sie steht im 15. Kapitel bei Lukas. Es ist die Geschichte eines unbesonnenen, habgierigen Sohnes, der sein Erbe forderte und es völlig durchbrachte. Reuig kehrte er zum Vater zurück, und dieser, als er ihn von weitem kommen sah, lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.“ (Der Stern, Juli 1991, Seite 69.)

Zum Abschluss

Betonen Sie, dass es wichtig ist, die Kinder zu führen, wenn sie Entscheidungen treffen und ihnen dann zu gestatten, aus den Konsequenzen ihrer Taten zu lernen. Erinnern Sie die Teilnehmer daran, dass der Herr die Eltern segnet, wenn sie ihre Kinder weiterhin lieben und sich um sie bemühen. Lesen Sie dann, was Bischof Robert D. Hales einmal gesagt hat, als er Präsidierender Bischof war: „Gewiss machen Eltern Fehler, aber durch Demut, Glauben, Beten und Studium kann jeder lernen, es besser zu machen. Dabei kann er den Angehörigen jetzt schon ein Segen sein und richtige Traditionen für kommende Generationen vermitteln.“ (Der Stern, Januar 1994, Seite 9.) Bezeugen Sie, dass die in der Lektion vermittelten Grundsätze wahr sind, wie der Geist es Ihnen eingibt.

Verweisen Sie auf Seite 64–67 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer. Fordern Sie die Teilnehmer auf, die Lehren und Grundsätze in dieser Lektion zu wiederholen, indem sie (1) wenigstens eine Aufgabe aus den „Anwendungsvorschlägen“ erfüllen und (2) den Artikel „Wie eine unauslöschliche Flamme“ von Elder M. Russell Ballard lesen. Weisen Sie darauf hin, dass ein Ehepaar sehr davon profitieren kann, wenn es die Artikel in dem Leitfaden gemeinsam liest und miteinander darüber spricht.