Für die Familie
Die heiligen Aufgaben von Vater und Mutter


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Die heiligen Aufgaben von Vater und Mutter

Teil 2: Die Aufgaben der Mutter

Anwendungsvorschläge

Erfüllen Sie gemäß Ihren eigenen Bedürfnissen und Umständen eine oder beide Aufgaben.

  • In der Proklamation über die Familie wird uns gesagt, „Vater und Mutter müssen einander … als gleichwertige Partner zur Seite stehen“ (siehe Seite IV in diesem Leitfaden). Besprechen Sie mit Ihrem Partner Präsident Ezra Taft Bensons 10 Anregungen für Väter auf Seite 41–42 in diesem Leitstützen können.

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    The Family Proclamation

Leseauftrag

Lesen Sie die folgenden Artikel. Wenn Sie verheiratet sind, lesen und besprechen Sie die Artikel mit Ihrem Partner.

„WEIL SIE EINE MUTTER IST“

Elder Jeffrey R. Holland
vom Kollegium der Zwölf Apostel

Ein Tribut an die Mütter

Von Victor Hugo stammen die folgenden Zeilen: „Sie brach das Brot in zwei Stücke und gab sie ihren Kindern, die sie gierig verschlangen. ,Sie hat für sich selbst nichts behalten‘, brummte der Sergeant.

,Weil sie nicht hungrig ist‘, sagte ein Soldat. ,Nein‘, sagte der Sergeant, ,weil sie eine Mutter ist‘.“

„In diesem Jahr, in dem wir den Glauben und die Tapferkeit derer preisen, die jene mühsame Reise quer durch Iowa, Nebraska und Wyoming unternommen haben, möchte ich den Frauen meine Anerkennung aussprechen, die das heutige Gegenstück jener Pioniermütter sind, die auf diesem langen Weg über ihre kleinen Kinder wachten, für sie beteten und sie, viel zu oft, sogar begraben mussten. Während ich das tue, hören mir auch Frauen zu, die sich sehnlich wünschen, Mutter zu sein, und es nicht sind. Die Brüder und ich wissen das nur zu gut. Doch bei all den Tränen, die Sie und wir deshalb vergießen, sagen wir dennoch, dass Gott zu einer Zeit, die noch vor uns liegt, dem einsamen Herz „Frieden und Trost“1 schenken wird. Wie die Propheten von dieser Kanzel aus wiederholt gelehrt haben, wird den Glaubenstreuen letztlich „kein Segen vorenthalten bleiben“, auch wenn diese Segnungen nicht unmittelbar eintreten.2 In der Zwischenzeit freuen wir uns darüber, dass der Aufruf, andere zu hegen und zu pflegen, nicht auf unser eigen Fleisch und Blut beschränkt ist.

Wenn ich über die Mütter spreche, heißt das nicht, dass ich die entscheidende, dringliche Rolle des Vaters außer Acht lasse, zumal die Vaterlosigkeit in heutigen Familien von manchen als das „zentrale soziale Problem unserer Zeit“ betrachtet wird.3 Vaterlosigkeit kann sogar in einer Familie ein Problem sein, in der der Vater anwesend ist, zumindest, sozusagen „auf Knopfdruck“, zum Essen und Schlafen. Aber darüber muss ich an einem anderen Tag zum Priestertum sprechen. Heute möchte ich die Hände der Mütter preisen, die ihr Kind wiegen und dadurch, dass sie es Rechtschaffenheit lehren, im Mittelpunkt dessen stehen, was der Herr in der Sterblichkeit für uns vorgesehen hat.

Dabei wiederhole ich die Worte des Paulus, der den „aufrichtigen Glauben“ des Timotheus lobte, der, wie er sagte, „schon in deiner Großmutter Loïs und in deiner Mutter Eunike lebendig war“.4 „Denn du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften“, sagte Paulus.5 Wir sagen allen Müttern und Großmüttern Dank, von denen wir solche Wahrheiten gelernt haben.

Junge Mütter bringen Opfer

Wenn ich über Mütter im Allgemeinen spreche, möchte ich vor allem die jungen Mütter loben und ermutigen. Die Arbeit einer Mutter ist harte Arbeit, die viel zu oft nicht gewürdigt wird. In diesen Anfangsjahren sind oft der Mann oder die Frau – oder sogar beide – noch in der Ausbildung oder im frühesten und magersten Entwicklungsstadium des beruf- lichen Werdegangs des Mannes. Die finanziellen Mittel schwanken täglich zwischen „knapp“ und „nicht vorhanden“. Die Wohnung ist gewöhnlich in einer von zwei eleganten Stilrichtungen eingerichtet, nämlich mit gebrauchten Möbeln oder überhaupt nicht. Das Auto, falls überhaupt vorhanden, fährt auf völlig glatten Reifen und mit fast leerem Tank. Aber bei allem nächtlichen Füttern und nächtlichen Zahnen ist die größte Herausforderung für eine junge Mutter schlicht die Übermüdung. In diesen Jahren halten Mütter mit weniger Schlaf länger durch und geben mit weniger eigener Erholung mehr als jede andere Gruppe zu irgendeiner anderen Zeit im Leben. Da überrascht es nicht, dass die Schatten unter ihren Augen manchmal enorme Ausmaße annehmen.

Und ausgerechnet diese Schwester wollen wir – oder müssen wir – berufen, in einer Hilfsorganisation im Pfahl oder in der Gemeinde zu dienen. Das ist verständlich. Wer wollte nicht von dem beispielhaften Einfluss dieser jungen Frauen profitieren, die auf dem besten Weg sind, eine Loïs oder Eunike zu werden? Mögen wir Weisheit walten lassen. Vergessen Sie nicht, dass die Familie das Allerwichtigste ist, gerade in dieser Zeit, in der die Kinder geformt werden. Wenn wir das tun, können junge Mütter dennoch auf wunderbare Weise treu in der Kirche dienen, so wie andere ihnen – und ihrer Familie – auf dieselbe Weise dienen und sie stärken.

Geben Sie in diesen arbeitsreichen Jahren Ihr Bestes, aber – was immer Sie sonst noch tun – würdigen Sie diese Aufgabe, die Ihnen allein vorbehalten ist und für die der Himmel selbst Engel herabsendet, die über Sie und Ihre Kleinen wachen. Und Ihnen, den Ehemännern – vor allem den Ehemännern – sowie den Führern der Kirche und den Freunden auf allen Seiten sage ich: Helfen Sie mit, und seien Sie einfühlsam und weise. Vergessen Sie nicht: „Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit.“6

Mütter, wir anerkennen und wissen zu schätzen, wie Sie jeden Schritt im Glauben gehen. Sie müssen wissen, dass es sich damals gelohnt hat, heute lohnt und immer lohnen wird. Und wenn Sie in Ihren tapferen Bemühungen aus irgendeinem Grund ganz allein sind, ohne einen Partner an Ihrer Seite, dann sind unsere Gebete für Sie umso intensiver, und wir sind umso entschlossener, Ihnen hilfreich die Hand zu rei- chen.

Mütter haben Anteil am Werk Gottes.

Kürzlich schrieb mir eine junge Mutter, dass es dreierlei gab, was Ängste in ihr auslöste. Zum einen weinte sie oft, wenn sie Ansprachen darüber hörte, was von einer Mutter in der Kirche erwartet wird, weil sie das Gefühl hatte, den Anforderungen nicht zu entsprechen oder dieser Aufgabe niemals gerecht werden zu können. Zweitens hatte sie das Gefühl, die Welt erwarte von ihr, dass sie ihren Kindern lesen, schreiben, Innenarchitektur, Latein, höhere Analysis und alles über das Internet beibringt, noch ehe das Baby ein ganz gewöhnliches Wort wie „DaDa“ sagen konnte. Drittens fühlte sie sich von anderen oft herablassend behandelt, wenn das auch meist nicht beabsichtigt war, weil der Rat und sogar die Komplimente, die sie erhielt, in keinster Weise zu berücksichtigen schienen, wie viele Gedanken sie investierte, wie groß ihre geistige und seelische Anstrengung war, wie sehr sie von den langen Nächten und den langen Tagen bis an ihre Grenzen bean- sprucht wurde, von all den Anforderungen, die manchmal notwendig sind, wenn man sich bemüht und sich auch wünscht, eine Mutter zu sein, wie Gott es sich erhofft.

Doch eines, sagte sie, hilft ihr, weiterzumachen. „Bei allen Höhen und Tiefen und trotz gelegentlicher Tränen weiß ich tief in meinem Innern, dass ich Gottes Werk tue. Ich weiß, dass ich als Mutter in einer ewigen Partnerschaft mit ihm verbunden bin. Es bewegt mich zutiefst, dass Gott letztlich seinen Zweck und seinen Sinn darin sieht, Vater zu sein, selbst wenn ihn manche seiner Kinder zum Weinen bringen.“

„Diese Erkenntnis“, so schließt sie, „versuche ich mir ins Gedächtnis zu rufen, wenn an den unvermeidlichen schwierigen Tagen alles so überwältigend zu sein scheint. Vielleicht ist es gerade unsere Unfähigkeit und unsere Besorgnis, die uns dazu drängen, uns an ihn zu wenden und ihm damit die Möglichkeit zu geben, auf uns einzuwirken. Vielleicht hofft er im Stillen darauf, dass wir besorgt sind und demütig um seine Hilfe bitten. Dann, so glaube ich, kann er diese Kinder direkt durch uns unterweisen, ohne dass wir uns ihm widersetzen. Dieser Gedanke gefällt mir; er macht mir Hoffnung. Wenn ich vor meinem Vater im Himmel recht handle, kann seine Führung vielleicht ungehindert zu unseren Kindern gelangen. Vielleicht ist es dann im eigentlichen Sinn sein Werk und seine Herrlichkeit.“7

Ihre Kinder werden Ihren Namen glücklich preisen

Wenn wir diese Aussage in Betracht ziehen, wird klar, dass manche der riesigen Schatten unter den Augen nicht nur von den Windeln und der Fahrerei für die Kinder stammen, sondern auch von zumindest ein paar schlaflosen Nächten, in denen man seine Seele erforscht und sich aufrichtig um die Fähigkeit bemüht, die Kinder so zu erziehen, dass sie so werden können, wie Gott sie haben möchte. Deshalb möchte ich allen Müttern, die solche Hingabe und Entschlossenheit zeigen, im Namen des Herrn sagen, dass Sie großartig sind. Sie machen Ihre Sache sehr, sehr gut. Allein die Tatsache, dass Ihnen diese Aufgabe übertragen wurde, ist ein immerwährender Beweis für das Vertrauen, das der Vater im Himmel in Sie setzt. Er weiß, dass Sie, wenn Sie ein Kind zur Welt bringen, dadurch nicht gleich in den Kreis der Allwissenden erhoben werden. Wenn Sie und Ihr Mann bemüht sind, Gott zu lieben und nach seinem Evangelium zu leben; wenn sie inständig um den Trost und die Führung des Heiligen Geistes bitten, die den Glaubenstreuen verheißen ist; wenn Sie in den Tempel gehen und die Versprechen abgeben und Anspruch auf die Verheißungen erheben, die zu den heiligsten Bündnissen gehören, die eine Frau und ein Mann in dieser Welt eingehen können; wenn Sie anderen, einschließlich Ihren Kindern, mit ebenso fürsorglichen, mitfühlenden, vergebungsbereiten Gefühlen begegnen, wie Sie es für sich selbst vom Himmel erhoffen; wenn Sie Ihr Bestes geben, um die beste Mutter zu sein, die Sie sein können, dann haben Sie alles getan, was ein Mensch tun kann, und alles, was Gott von Ihnen erwartet.

Manchmal wird eine Entscheidung, die Ihr Kind oder Ihr Enkelkind trifft, Ihnen das Herz brechen. Manchmal werden Erwartungen nicht gleich erfüllt. Alle Eltern machen sich darüber Sorgen. In seinen Hoffnungen und Gebeten als Vater sagte unser geliebter Präsident Joseph F. Smith einmal: „O Gott, lass mich die Meinen nicht verlieren.“8 Das ist ein Hilferuf aller Eltern und drückt auch etwas von ihren Ängsten aus. Aber niemand hat versagt, der nicht aufhört, sich zu bemühen und zu beten. Es ist Ihr gutes Recht, ermutigt zu werden und zu wissen, dass Ihre Kinder am Ende Ihren Namen glücklich preisen werden, so wie es bei Generationen von Müttern vor Ihnen war, die dieselben Hoffnungen und Ängste hatten wie Sie.

Sie setzen die bedeutende Tradition von Eva fort, der Mutter der gesamten Menschheit, die darum wusste, dass sie und Adam fallen mussten, „damit Menschen sein können“9 und damit es Freude geben würde. Sie setzen die bedeutende Tradition von Sara, Rebekka und Rahel fort, ohne die es die patriarchalischen Verheißungen an Abraham, Isaak und Jakob nicht gegeben hätte, die für uns alle ein Segen sind. Sie setzen die bedeutende Tradition der Loïs und Eunike und der Mütter der zweitausend jungen Krieger fort. Sie setzen die bedeutende Tradition Marias fort, die, noch ehe die Welt war, auserwählt und vorherordiniert wurde, den Sohn Gottes zu empfangen, auszutragen und zur Welt zu bringen. Wir danken Ihnen allen, auch unseren Müttern, und sagen Ihnen, dass es auf dieser Welt nichts Wichtigeres gibt, als so direkt am Werk und der Herrlichkeit Gottes beteiligt zu sein, indem Sie die Sterblichkeit und das irdische Leben seiner Töchter und Söhne zustande bringen, damit die Unsterblichkeit und das ewige Leben im celestialen Reich im Himmel zustande kommen können.

Verlassen Sie sich für immer auf den Erretter

Wenn Sie sich in Sanftmut und Herzensdemut an den Herrn gewandt haben und, wie eine Mutter sagte, „an die Himmelstür gepocht haben, um für diese wunderbare Aufgabe Führung und Weisheit und Hilfe zu erbitten, zu erflehen und zu verlangen“, dann öffnet sich diese Tür weit, um Ihnen den Einfluss und die Hilfe der ganzen Ewigkeit zukommen zu lassen. Erheben Sie Anspruch auf die Verheißungen des Erretters. Bitten Sie für alles, was Sie oder Ihre Kinder quält, um den heilenden Balsam des Sühnopfers. Sie müssen wissen, dass durch Glauben alles in Ordnung kommen wird – trotz Ihnen, oder richtiger, gerade wegen Ihnen.

Das können Sie unmöglich allein schaffen, aber Sie bekommen Hilfe. Der Herr des Himmels und der Erde ist da, um Ihnen zu helfen – er, der entschieden nach dem verlorenen Schaf sucht, der unermüdlich fegt, bis er das verlorene Geldstück findet, und der unaufhörlich auf die Rückkehr des verlorenen Sohnes wartet. Ihr Werk ist ein Werk der Errettung, und deshalb werden Sie groß gemacht, und es wird ein Ausgleich geschaffen, aus Ihnen wird mehr gemacht, als Sie sind, und Sie werden besser gemacht, als Sie jemals waren, wenn Sie sich aufrichtig bemühen, wie gering Ihre Bemühungen Ihnen manchmal auch erscheinen mögen.

Denken Sie daran, denken Sie daran, dass Sie in all den Tagen Ihrer Mutterschaft „nur durch das Wort von Christus und mit unerschütterlichem Glauben an ihn so weit gekommen“ sind, indem Sie sich „ganz auf das Verdienst dessen verlassen [haben], der Macht hat zu erretten“.10

Verlassen Sie sich auf ihn. Verlassen Sie sich sehr auf ihn. Verlassen Sie sich für immer auf ihn. „Darum müsst ihr mit Beständigkeit in Christus vorwärtsstreben, erfüllt vom Glanz der Hoffnung.“11 Sie tun Gottes Werk. Sie machen Ihre Sache gut. Er segnet Sie, und er wird Sie segnen, sogar – nein, gerade wenn Ihre Tage und Nächte am schwierigsten sind. Wie zu der Frau, die sich heimlich, demütig, vielleicht sogar zögernd und verlegen einen Weg durch die Menge bahnte, um den Saum des Gewandes des Meisters zu berühren, wird Christus zu den Frauen sagen, die sich wegen ihrer Aufgabe als Mutter Sorgen machen oder zweifeln oder weinen: „Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen.“12 Und er wird auch Ihren Kindern helfen.

Aus einer Ansprache, die Elder Holland bei der Generalkonferenz der Kirche im April 1997 gehalten hat (siehe Der Stern, Juli 1997, Seite 34 ff.)

AN DIE MÜTTER IN ISRAEL

Präsident Ezra Taft Benson
13. Präsident der Kirche

Mütter in Zion, Ihre von Gott vorgesehenen Aufgaben sind äußerst wichtig für Ihre eigene Erhöhung und die Errettung und Erhöhung Ihrer Familie. Mehr als alles, was man kaufen kann, braucht ein Kind seine Mutter. Wenn Sie Zeit mit Ihren Kindern verbringen, machen Sie Ihnen das größte Geschenk.

Mit der Liebe, die ich für die Mütter in Zion im Herzen trage, möchte ich nun zehn Anregungen geben, wie Mütter die Zeit mit ihren Kindern gut nutzen können.

Seien Sie immer da. Erstens: Richten Sie es ein, dass Sie immer da sind, wenn Ihre Kinder nach Hause kommen oder das Haus verlassen – wenn sie zur Schule gehen und aus der Schule zurückkommen, wenn sie zu Verabredungen gehen und zurückkommen, wenn sie Freunde mit nach Hause bringen. Seien Sie immer da, ob Ihre Kinder nun 6 oder 16 Jahre alt sind. Eine der größten Sorgen unserer Gesellschaft sind Millionen von „Schlüsselkindern“, die jeden Tag in ein leeres Zuhause zurückkehren und sich selbst überlassen sind, weil die Eltern arbeiten.

Seien Sie eine echte Freundin. Zweitens: Mütter, nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kindern eine echte Freundin zu sein. Hören Sie Ihren Kindern zu, hören Sie gut zu. Reden und lachen Sie mit ihnen, machen Sie Scherze, singen Sie mit ihnen, spielen Sie mit ihnen, weinen Sie mit ihnen, umarmen Sie sie, loben Sie sie aufrichtig. Verbringen Sie ohne Eile regelmäßig mit jedem einzelnen Kind Zeit. Seien Sie Ihren Kindern eine echte Freundin.

Lesen Sie Ihren Kindern vor. Drittens: Mütter, nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kindern vorzulesen. Lesen Sie Ihren Söhnen und Töchtern von Anfang an vor. Denken Sie an die Worte des Dichters:

Du magst unzählbare greifbare Schätze haben, viele Schmuckkästchen und Kisten voller Gold. Doch reicher als ich kannst du niemals sein – ich hatte eine Mutter, die mir vorgelesen hat. (Strickland Gillilan, „The Reading Mother.“) Wenn Sie Ihren Kindern regelmäßig vorlesen, wekken Sie in ihnen die Liebe zu guter Literatur und zu den heiligen Schriften.

Beten Sie mit Ihren Kindern. Viertens: Nehmen Sie sich die Zeit, mit Ihren Kindern zu beten. Eine Familie soll morgens und abends unter der Leitung des Vaters gemeinsam beten. Lassen Sie Ihre Kinder Ihren Glauben spüren, wenn Sie den Segen des Himmels für sie erbitten. Um mit Jakobus zu sprechen: „Viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten [einer gerechten Mutter].„ (Siehe Jakobus 5:16.) Beteiligen Sie Ihre Kinder am Familiengebet und lassen Sie sie persönliche Gebete sprechen; erfreuen Sie sich daran, wie sie sich gegenüber dem himmlischen Vater ausdrücken.

Führen Sie jede Woche den Familienabend durch. Fünf- tens: Nehmen Sie sich die Zeit, einen guten wöchent- lichen Familienabend durchzuführen. Nehmen Sie alle jede Woche an einem geistigen und erbauenden Familienabend teil, bei dem der Vater den Vorsitz hat. Geben Sie Ihren Kindern die Gelegenheit, sich aktiv daran zu beteiligen. Lehren Sie sie wahre Evangeliumsgrundsätze. Machen Sie den Familienabend zu einer wichtigen Familientradition. Denken Sie an die großartige Verheißung, die Präsident Joseph F. Smith gab, als der Familienabend in der Kirche eingeführt wurde: „Wenn sie [die Heiligen] diesen Rat befolgen, werden sie sehr gesegnet. Die Liebe in der Familie und der Gehorsam gegenüber den Eltern werden zunehmen. Die Jugend Israels wird im Herzen stärkeren Glauben haben, und sie wird die Kraft haben, sich dem bösen Einfluss und den Versuchungen, die ihnen zu schaffen machen, zu widersetzen.“ (James R. Clark, Hg., Messages of the First Presidency of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, 4:339.) Diese wunderbare Verheißung gilt auch noch heute.

Essen Sie gemeinsam. Sechstens: Essen Sie so oft wie möglich gemeinsam. Dies wird eine Herausforde- rung, wenn die Kinder älter werden und verschiedene Termine haben. Doch kann es bei den Mahlzeiten fröhliche Unterhaltungen geben, man kann über die Pläne und Aktivitäten für den neuen Tag spre- chen und es können sich besondere Momente zur Belehrung ergeben, weil die Eltern und die Kinder sich darum bemühen.

Lesen Sie jeden Tag in den Schriften. Siebentens: Lesen Sie jeden Tag als Familie gemeinsam in den Schriften. Es ist wichtig, dass jeder für sich in den Schriften liest, doch es ist noch wichtiger, als Familie darin zu lesen. Wenn Sie gemeinsam das Buch Mormon lesen, wird in Ihrem Zuhause eine bessere geistige Gesinnung herrschen und sowohl Eltern als auch Kinder werden dadurch die Kraft haben, Versuchungen zu widerstehen und den Heiligen Geist als einen ständigen Begleiter bei sich zu haben. Ich verheiße Ihnen, dass das Buch Mormon Ihr Familienleben ändern wird.

Unternehmen Sie etwas mit der Familie. Achtens: Unternehmen Sie etwas mit der Familie. Machen Sie Ausflüge und Picknicks, Geburtstagsfeiern und kurze Reisen zu besonderen Erlebnissen, an die alle zurückdenken werden. Wann immer es möglich ist, nehmen Sie als Familie an Ereignissen teil, an denen ein Familienmitglied beteiligt ist, z.B. Schulaufführungen, Sportveranstaltungen, Ansprachen oder andere Veranstaltungen. Gehen Sie gemeinsam zu den Versammlungen in der Kirche und sitzen Sie nach Möglichkeit beieinander. Mütter, die ihren Familien helfen, miteinander zu beten und zu spielen werden auch mit ihnen zusammenbleiben und für ihre Kinder immer ein Segen sein.

Unterweisen Sie Ihre Kinder. Neuntens: Mütter, nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Kinder zu unterweisen. Nutzen Sie besondere Lehrmomente. Sie können Ihre Kinder jederzeit unterweisen – bei gemeinsamen Mahlzeiten, in alltäglichen Situationen, aber auch bei besonderen Gesprächen, beim Zubettbringen am Abend oder während eines Spaziergangs am Morgen. Mütter, Sie sind die besten Lehrerinnen für Ihre Kinder. Übertragen Sie diese wunderbare Aufgabe nicht an Kindergärten oder Betreuerinnen. Die Liebe und gebeterfüllte Fürsorge einer Mutter für ihre Kinder sind die wichtigsten Voraussetzungen, um sie zu belehren.

Vermitteln Sie Ihren Kindern Evangeliumsgrundsätze. Lehren Sie sie, dass es sich lohnt, rechtschaffen zu sein. Lehren Sie sie, dass Sünde keine Sicherheit bietet. Wecken Sie in ihnen die Liebe zum Evangelium Jesu Christi und ein Zeugnis darüber, dass es von Gott stammt.

Lehren Sie Ihre Söhne und Töchter, bescheiden zu sein, und lehren Sie sie, die Stellung von Mann und Frau zu akzeptieren. Belehren Sie Ihre Kinder über sexuelle Reinheit, darüber, wie sie sich bei Verabredungen zu verhalten haben, über die Tempelehe, die Mission und darüber, wie wichtig es ist, Berufungen in der Kirche anzunehmen und groß zu machen.

Lehren Sie sie den Wert der Arbeit und dass es wichtig ist, eine gute Ausbildung zu haben.

Unterweisen Sie sie, dass es bedeutsam ist, dass sie angemessene Unterhaltung auswählen, gute Filme, Videos, Musik, Bücher und Zeitschriften. Beprechen Sie mit ihnen, wie schädlich Pornografie und Drogen sind. Lehren Sie sie, dass es sich lohnt, ein reines Leben zu leben.

Ja, Mütter, unterweisen Sie Ihre Kinder in Ihrem eigenen Zuhause, in Ihrem eigenen Wohnzimmer. Dies sind die einprägsamsten Belehrungen, die Ihre Kinder jemals erhalten werden. Dies ist die Weise des Herrn zu lehren. Die Kirche kann nicht so lehren, wie Sie es können. Auch die Schule vermag das nicht. Der Kindergarten kann es nicht. Aber Sie können es, und der Herr wird Ihnen dabei helfen. Ihre Kinder werden für immer an Ihre Belehrungen denken, und wenn sie älter sind, werden sie nicht davon abwei- chen. Sie werden Ihren Namen glücklich preisen – ihre wahrhaft engelsgleiche Mutter.

Mütter, diese Art von himmlischer, mütterlicher Unterweisung nimmt Zeit in Anspruch, viel Zeit. Es reicht nicht aus, es nur nebenher zu tun. Um Ihre Kinder zu erretten und zu erhöhen, ist es nötig, dass Sie sie ständig unterweisen. Dies ist Ihre göttliche Berufung.

Lieben Sie Ihre Kinder von ganzem Herzen. Zehntens und letztens: Mütter, lieben Sie Ihre Kinder von ganzem Herzen. Die uneingeschränkte Liebe einer Mutter kommt der Christusliebe nahe.

Ein Sohn hat einmal etwas Wunderbares über seine Mutter gesagt: „Ich kann mich kaum daran erinnern, für welchen Präsidenten sie gestimmt hat oder wel- chen gesellschaftlichen Status sie hatte. Ich weiß auch nicht mehr, welche Vorstellungen Sie von Kindererziehung, Ernährung und Eugenik hatte. Das, woran ich mich nach all den vielen Jahren am besten erinnern kann, ist, dass sie mich geliebt hat. Es hat ihr Spaß gemacht, mit mir zusammen auf dem Rasen zu liegen und Geschichten zu erzählen, oder mit uns Kindern umherzulaufen und Verstecken zu spielen. Sie hat mich sehr oft umarmt. Das hat mir gefallen. Sie machte immer ein freundliches Gesicht. Ich sah darin Gott und all die guten Dinge, die die Christen mit ihm verbinden. Und ihr Gesang! Keines der noch so schönen Gefühle in meinem Leben kommt dem gleich, das ich hatte, als ich auf ihren Schoß kletterte und einschlief, während sie mich auf ihrem Schaukelstuhl hin und her wiegte und dabei sang. Wenn ich daran denke, frage ich mich, ob sich die Frauen von heute mit all ihren großen Vorstellungen und Plänen bewusst sind, welch eine unglaublich große Rolle sie dabei spielen, ihre Kinder auf gute wie auf schlechte Zeiten vorzubereiten. Ich frage mich, ob sie sich im Klaren darüber sind, wie wichtig reine Liebe und Aufmerksamkeit für ein Kind sind.“

Mütter, Ihre Kinder im Teenager-Alter brauchen die gleiche Liebe und Aufmerksamkeit. Für viele Mütter und Väter scheint es einfacher zu sein, ihren Kindern Liebe entgegenzubringen, wenn sie klein sind, doch es fällt ihnen schwerer, wenn die Kinder größer werden. Arbeiten Sie gebeterfüllt daran. Es muss keine Generationskonflikte geben. Der Schlüssel dazu ist Liebe. Unsere jungen Leute brauchen Liebe und Zuwendung, und keine Nachsicht. Sie brauchen Einfühlungsvermögen und Verständnis und keine Gleichgültigkeit von Seiten ihrer Eltern. Sie brauchen die Zeit ihrer Eltern. Die liebevollen Unterweisungen einer Mutter und ihre Liebe zu einem Sohn oder einer Tochter im Teenager-Alter sowie das Vertrauen in sie kann sie wahrhaftig vor einer schlechten Welt bewahren.

Aus einer Ansprache, die Präsident Benson am 22. Februar 1987 bei einer Fireside für Eltern gegeben hat.

  1. Siehe „Herr, unser Erlöser“, Gesangbuch, Nr. 5. Siehe auch 3 Nephi 22:1.

  2. Siehe Joseph Fielding Smith, Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 2:76; Harold B. Lee, Ye Are the Light of the World: Selected Sermons and Writings of President Harold B. Lee, 1974, Seite 292, und Gordon B. Hinckley, Der Stern, Juli 1991, Seite 68.

  3. Tom Lowe, „Fatherlessness: The Central Social Problem of Our Time,“ Claremont Institute Home Page Editorial, Januar 1996.

  4. 2 Timotheus 1:5.

  5. 2 Timotheus 3:15.

  6. Kohelet 3:1.

  7. Persönliche Korrespondenz

  8. Siehe Joseph F. Smith, Evangeliumslehre, Seite 506.

  9. 2 Nephi 2:25.

  10. 2 Nephi 31:19.

  11. 2 Nephi 31:20.

  12. Matthäus 9:20–22.