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Lektion 119: Galater 5 und 6


Lektion 119

Galater 5 und 6

Einleitung

Paulus fordert die Heiligen in Galatien auf, ihren Glauben an Jesus Christus wiederzuerwecken und darauf zu vertrauen, dass sie nur durch ihn Errettung erlangen und nicht durch das Gesetz des Mose. Zum Schluss seines Briefes fordert Paulus die Mitglieder auf, durch Jesus Christus zu einer neuen Schöpfung zu werden und auch anderen dabei zu helfen, die gleiche Wandlung durchzumachen.

Anregungen für den Unterricht

Galater 5

Paulus fordert die Heiligen in Galatien auf, ihren Glauben an Jesus Christus wiederzuerwecken

Bild
drawing, tug-of-war

Zeichnen Sie Figuren an die Tafel, die Tauziehen spielen.

  • Was macht man beim Tauziehen? Wer gewinnt?

  • Inwiefern gleicht das Leben dem Tauziehen?

Falls diese Antwort nicht fällt, weisen Sie darauf hin, dass das Leben unter anderem deswegen dem Tauziehen gleicht, weil man gegen Versuchungen anzukämpfen hat. Wenn sich die Schüler mit Galater 5 befassen, sollen sie Grundsätze herausarbeiten, aus denen hervorgeht, wie man im Kampf gegen die Versuchung als Sieger hervorgeht.

Weisen Sie darauf hin, dass einige Judenchristen die Heiligen in Galatien in die Irre geführt und behauptet haben, man könne nur dann errettet werden, wenn man das Gesetz des Mose befolgt und sich beschneiden lässt. Paulus nennt diese Irrlehren in Bezug auf das Gesetz des Mose das „Joch der Knechtschaft“ (Galater 5:1).

Ein Schüler soll Galater 5:1 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, wer uns laut Paulus aus dem Joch der Knechtschaft befreien kann.

  • Wer kann uns aus dem Joch der Knechtschaft befreien?

Fassen Sie Galater 5:2-15 zusammen. Erklären Sie, dass Paulus die Heiligen in Galatien tadelt, weil sie sich so einfach von den Freiheiten des Evangeliums Jesu Christi abbringen lassen und sich stattdessen wieder der Knechtschaft des mosaischen Gesetzes zuwenden. Er stellt klar: Die Anhänger Christi seien zwar von der Knechtschaft des mosaischen Gesetzes befreit worden, doch das heiße nicht, dass sie sich der Sünde hingeben dürfen.

Ein Schüler soll Galater 5:16,17 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, welche beiden Gegensätze Paulus hier beschreibt.

  • Welche beiden Gegensätze beschreibt Paulus hier?

Teilen Sie die Zeichnung an der Tafel durch eine Mittellinie in zwei Spalten. Schreiben Sie über die eine Spalte sich vom Geist leiten lassen und über die andere das Begehren des Fleisches erfüllen.

  • Was bedeutet es, sich vom Geist leiten zu lassen (siehe Vers 16)? (Dass man würdig ist, den Geist bei sich zu haben, und auf ihn hört.)

  • Was ist mit „Begehren des Fleisches“ gemeint (Vers 16)? (Die Versuchung, Sünde zu begehen.)

  • Inwiefern sind diese beiden Kräfte unvereinbar und einander feind?

  • Was sagt Vers 16 darüber aus, wie man die Versuchungen des Fleisches überwinden kann? (Die Schüler drücken sich womöglich anders aus, sollen aber einen Grundsatz wie diesen erkennen: Wenn wir uns vom Geist leiten lassen, überwinden wir die Versuchungen des Fleisches. Schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel.)

Lassen Sie die Schüler überlegen, auf welcher Seite des Taus sie sich befinden – und welche Kraft in ihrem Leben derzeit am Gewinnen ist.

Teilen Sie die Klasse in Zweier- oder Dreiergruppen. Eine Hälfte der Gruppen soll sich mit Galater 5:19-21 befassen und herausarbeiten, wozu es führt, wenn man „das Begehren des Fleisches“ erfüllt. Die andere Hälfte soll Galater 5:22,23 durchnehmen und herausarbeiten, wozu es führt, wenn man sich vom Geist leiten lässt. Im Anschluss soll ein Schüler aus jeder Gruppe in die jeweilige Spalte an der Tafel schreiben, was sie herausgefunden haben. Sie sollen die Liste vervollständigen, bis alle Punkte an der Tafel stehen, die Paulus genannt hat. Bringen Sie gegebenenfalls ein Wörterbuch mit und lassen Sie einen Schüler die Begriffe nachschlagen, die schwer zu verstehen sind.

  • Was geschieht gemäß den Worten des Paulus in Vers 21, wenn jemand „Werke des Fleisches“ verrichtet?

  • Welche Früchte oder Folgen sind laut Vers 22,23 erkennbar, wenn sich jemand vom Geist leiten lässt? (Die Schüler drücken sich womöglich anders aus, sollen aber diesen Grundsatz erkennen: Die Früchte des Geistes sind Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Schlagen Sie den Schülern vor, diese Lehre in ihren heiligen Schriften zu markieren.)

Deuten Sie auf die Spalte an der Tafel, wo die Früchte des Geistes aufgeführt sind.

  • Inwiefern sind diese Segnungen erstrebenswert?

Zeichnen Sie darunter einen großen Pfeil, der auf die andere Spalte zeigt, wo die fleischlichen Begierden aufgeführt sind. Die Schüler sollen sich vorstellen, dass sie sich in diesem imaginären Tauziehen den Begierden des Fleisches zuwenden.

  • Was geschieht mit den Früchten des Geistes, wenn wir uns den Begierden des Fleisches zuwenden? (Wir verlieren allmählich die Früchte des Geistes.)

Wischen Sie den Pfeil wieder ab und zeichnen Sie nun einen, der auf die Früchte des Geistes zeigt. Nun sollen sich die Schüler vorstellen, dass sie sich dieser Seite zuwenden.

  • Was geschieht mit den Werken des Fleisches, wenn wir uns vom Geist leiten lassen? (Sie verschwinden aus unserem Leben.)

Lassen Sie die Schüler in ihr Studientagebuch schreiben, inwiefern sie schon einmal eine Frucht des Geistes erlebt haben. Sie sollen auch erklären, inwiefern sie sich zu diesem Zeitpunkt vom Geist leiten ließen. Anschließend sollen ein paar Schüler vorlesen, was sie geschrieben haben.

Ein Schüler soll Galater 5:24,25 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was ein Jünger Jesu Christi mit fleischlichen Begierden zu tun bestrebt ist.

  • Was ist ein Jünger Jesu Christi mit fleischlichen Begierden bestrebt zu tun? (Er versucht sie zu kreuzigen – sie also aus seinem Leben zu entfernen.)

Die Schüler sollen sich überlegen, was sie tun wollen, um sich mehr vom Geist leiten zu lassen. Legen Sie ihnen ans Herz, auf alle Eingebungen zu hören, damit sie die Früchte des Geistes erlangen.

Galater 6

Paulus fordert die Heiligen in Galatien auf, durch Jesus Christus ein anderer Mensch zu werden

Die Schüler sollen an jemanden denken, der derzeit nicht die Segnungen des Evangeliums für sich in Anspruch nimmt, auch wenn er möglicherweise der Kirche angehört. Während sich die Schüler mit Galater 6 befassen, sollen sie auf einen Grundsatz achten, der ihnen die Richtung weisen könnte, demjenigen zu helfen, die Segnungen des Evangeliums zu erlangen.

Ein Schüler soll Galater 6:1,2 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, wie sich die Mitglieder laut Paulus jemandem gegenüber verhalten sollen, der gesündigt hat.

  • Wie sollen sich die Mitglieder laut Paulus jemandem gegenüber verhalten, der gesündigt hat? (Sie sollen ihn „wieder auf den rechten Weg bringen“.)

  • Weshalb ist es wichtig, dass man jemandem „im Geist der Sanftmut“ (Vers 1) hilft, wieder auf den rechten Weg zu finden?

  • Auf welche Weise kann „einer … des anderen Last [tragen]“ (Vers 2)?

Fassen Sie Galater 6:3-5 zusammen. Erklären Sie: Paulus mahnt hier, dass wir nicht vermessen und selbstgerecht sein dürfen, denn immerhin habe „jeder … seine eigene Bürde zu tragen“ (Vers 4) und müsse für seine Entscheidungen geradestehen.

Zeigen Sie Samen von ein paar Obst- oder Gemüsesorten, die die Schüler wahrscheinlich bestimmen können. Fragen Sie sie, um welche Samen es sich handelt.

  • Was wird einmal aus diesen Samen, wenn ihr sie einpflanzt?

Ein Schüler soll Galater 6:7,8 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was man laut Paulus erwarten kann, wenn man etwas sät.

  • Was geschieht laut Paulus, wenn man einen Samen sät? (Was man sät oder einpflanzt, das erntet man auch. Das bezeichnet man auch als Gesetz der Ernte.)

  • Inwiefern hängen das Gesetz der Ernte und unsere Entscheidungen zusammen?

Die Schüler sollen Galater 6:9,10 für sich lesen und darauf achten, was Paulus hier über das Gesetz der Ernte sagt.

  • Weshalb spricht Paulus wohl vom Gesetz der Ernte, nachdem er die Galater aufgefordert hat, einander zu helfen, auf dem Weg des Evangeliums auszuharren oder darauf zurückzukehren?

  • Welchen Grundsatz vermitteln uns diese Verse? Was geschieht, wenn wir jemandem helfen, der derzeit nicht die Segnungen des Evangeliums empfängt? (Die Schüler drücken sich womöglich anders aus, sollen aber einen Grundsatz wie diesen erkennen: Wenn wir eifrig Gutes tun, ernten wir Segnungen für unsere Taten.)

  • Wie trägt die Verheißung, dass wir ernten, „sobald die Zeit dafür gekommen ist“, dazu bei, dass wir nicht „nachlassen“ (Vers 9) – dass wir also sozusagen am Ball bleiben und weiterhin anderen beistehen und weiterhin nach dem Evangelium leben?

  • Wann habt ihr oder jemand, den ihr kennt, schon eifrig Gutes getan, auch wenn sich die Segnungen dafür nicht sofort eingestellt haben? (Sie können auch selbst ein Erlebnis schildern.)

Fassen Sie Galater 6:11-18 zusammen. Erklären Sie: Zum Schluss seines Briefes an die Mitglieder in Galatien bekräftigt Paulus, dass der Frieden und die Gnade Jesu Christi auf all denen ruhen, die durch Glauben an den Namen Christi zu einer neuen Schöpfung werden.

Legen Sie den Schülern ans Herz, „nicht müde [zu] werden, das Gute zu tun“ (Vers 9) und gebeterfüllt darüber nachzudenken, wem sie eventuell helfen können, auf den Weg des Herrn zurückzukehren. Fordern Sie sie auf, die Eingebungen, die sie vom Heiligen Geist erhalten, eifrig zu befolgen.

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Lernschriftstelle – Galater 5:22,23

Lernen Sie Galater 5:23,23 gemeinsam auswendig und lassen Sie dazu die Schüler nacheinander jeweils nur ein Wort aufsagen – der erste Schüler fängt also mit „Die“ an, der nächste sagt „Frucht“, der dritte „des“ und so weiter, bis die Schüler beide Verse aufgesagt haben. Stoppen Sie die Zeit und geben Sie der Klasse mehrere Versuche, eine vorgegebene Zeit zu erreichen. Wenn Sie diese Übung wiederholen, können Sie die Reihenfolge der Schüler verändern, sodass sie dann andere Wörter sagen müssen. Schlagen Sie gegebenenfalls vor, die Übung ein paar Tage lang jeweils zu Beginn des Unterrichts zu wiederholen, damit die Schüler eine bessere Zeit erzielen. Wiederholen Sie die Übung ein paar Male und lassen Sie die Schüler anschließend die Schriftstelle ihrem Sitznachbarn wiederholen.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Galater 5:24. „[Sie] haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt“

Mit der Aussage, dass „alle, die zu Christus Jesus gehören, … das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt [haben]“, meint Paulus nicht, dass ein Nachfolger Christi keine Versuchung mehr durchmachen muss. Vielmehr lernt er, Versuchungen zu überwinden.