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Lektion für das Heimstudium: Johannes 7 bis 10 (Einheit 14)


Lektion für das Heimstudium

Johannes 7 bis 10 (Einheit 14)

Unterrichtsmaterial für den Lehrer beim Heimstudium

Zusammenfassung der Lektionen für das tägliche Heimstudium

Die nachstehende Zusammenfassung der Ereignisse, Lehren und Grundsätze, mit denen sich die Schüler beim Studium von Johannes 7 bis 10 (Einheit 14) befasst haben, wird nicht im Unterricht durchgenommen. Im Unterricht werden lediglich einige dieser Lehren und Grundsätze behandelt. Hören Sie auf die Eingebungen des Heiligen Geistes und überlegen Sie, was die Schüler brauchen.

1. Tag (Johannes 7)

Aus den Lehren Jesu beim Laubhüttenfest in Jerusalem haben die Schüler gelernt: Wenn wir den Willen des Vaters im Himmel tun, empfangen wir ein Zeugnis von seiner Lehre. Sie haben auch diesen Grundsatz herausgearbeitet: Wenn wir zu Jesus Christus kommen und an ihn glauben, werden wir vom Heiligen Geist erfüllt.

2. Tag (Johannes 8)

Aus dem Bericht über die Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde, haben die Schüler gelernt: Wer sich seine eigenen Unzulänglichkeiten eingesteht, verurteilt andere eher nicht. Der Erretter erweist uns Barmherzigkeit und gibt uns die Chance, umzukehren. Die Schüler haben auch gelernt, dass Jesus Christus das Licht der Welt ist und dass wir geistige Finsternis meiden und von seinem Licht erfüllt werden, wenn wir dem Heiland nachfolgen. Sie haben auch diese Grundsätze gelernt: Wenn wir Jesus Christus kennenlernen, lernen wir auch den Vater kennen. Wenn wir im Wort Jesu Christi bleiben, werden wir seine Jünger und erkennen die Wahrheit, und die Wahrheit wird uns befreien. Wenn wir eine Sünde begehen und nicht davon umkehren, werden wir Sklave der Sünde. Jesus Christus ist Jahwe, der Gott des Alten Testaments.

3. Tag (Johannes 9)

In Johannes 9 haben die Schüler gelesen, wie Jesus einen Mann heilt, der von Geburt an blind war. Die Schüler haben aus diesem Bericht diese Grundsätze herausgearbeitet: Gott kann selbst anhand widriger Umstände sein Wirken und seine Macht kundtun. Wenn wir trotz Widerständen an dem festhalten, was wir wissen, wird unser Zeugnis stärker. Wenn wir Glauben an Jesus Christus üben, nehmen unser Sehvermögen und unser Verständnis, was geistige Belange betrifft, zu.

4. Tag (Johannes 10)

In dieser Lektion haben die Schüler gelernt: Weil Christus der gute Hirt ist, kennt er jeden von uns und hat sein Leben für uns niedergelegt. Als buchstäblicher Sohn Gottes hatte Jesus Christus die Macht, sein Leben hinzugeben und es wieder aufzunehmen. Die Schüler haben auch diesen Grundsatz herausgearbeitet: Wenn wir die Stimme des guten Hirten kennen und ihm folgen, führt er uns zum ewigen Leben.

Einleitung

Als sich der Erlöser beim Laubhüttenfest in Jerusalem befindet, bringen einige Schriftgelehrte und Pharisäer eine Frau zu ihm, die sich des Ehebruchs schuldig gemacht hat, und fragen ihn, ob sie gesteinigt werden solle. Er bringt die Ankläger in Verlegenheit und erweist der Frau Barmherzigkeit.

Anregungen für den Unterricht

Johannes 8:1-11

Eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden ist, wird zum Erlöser gebracht

Die Schüler sollen überlegen, wann sie schon einmal jemanden getroffen oder mit jemandem zu tun gehabt haben, dessen Erscheinungsbild oder Verhalten nicht den Maßstäben des Herrn entsprochen hat.

  • Vor welchen Herausforderungen stehen wir, wenn wir mit jemandem zu tun haben, dessen Erscheinungsbild oder Verhalten nicht den Maßstäben des Herrn entspricht? (Die Schüler antworten vielleicht, dass wir versucht sein könnten, so jemanden ungerecht zu beurteilen oder unfreundlich zu behandeln.)

Schreiben Sie diese Frage an die Tafel:

Was sollen wir tun, wenn wir mit jemandem zu tun haben, dessen Erscheinungsbild oder Verhalten nicht den Maßstäben des Herrn entspricht?

Bitten Sie die Schüler, beim Studium von Johannes 8:1-11 auf Grundsätze zu achten, die ihnen helfen können, diese Frage zu beantworten.

Erklären Sie, dass Jesus Christus nach dem Laubhüttenfest eine Zeit lang in Jerusalem bleibt und die Menschen im Tempel unterweist (siehe Johannes 8:1,2).

Ein Schüler soll Johannes 8:3-6 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was geschieht, als Jesus die Menschen unterweist.

  • Was geschieht, als Jesus die Menschen unterweist?

  • Welche Frage stellen die Schriftgelehrten und Pharisäer dem Erlöser?

  • Was haben die Schriftgelehrten und Pharisäer laut Vers 6 vor? (Sie wollen Jesus vor den Menschen in Verruf bringen und einen Grund zur Anklage gegen ihn finden, weil sie ihn verhaften und umbringen lassen wollen [siehe Johannes 7:1,32].)

Erklären Sie: Wenn Jesus gesagt hätte, dass die Frau gesteinigt werden müsse, hätte er sich damit für eine Strafe ausgesprochen, die beim Volk unbeliebt und laut römischem Gesetz verboten war. Wenn Jesus gesagt hätte, die Frau solle nicht gesteinigt werden, hätte man ihm vorgeworfen, er würde sich nicht an das Gesetz des Mose halten oder die althergebrachten Bräuche missachten (siehe Bruce R. McConkie, Doctrinal New Testament Commentary, 3 Bände, 1965–1973, 1:450f.).

Bitten Sie einen Schüler, Johannes 8:7,8 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Heiland erwidert.

  • Was antwortet Jesus Vers 7 zufolge?

  • Was will Jesus diesen Männern wohl klarmachen, als er sagt: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie“? (Johannes 8:7.)

Bitten Sie einen Schüler, Johannes 8:9 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was geschieht, als die Pharisäer und Schriftgelehrten diese Aussage des Herrn auf sich wirken lassen.

  • In der englischen Bibel steht in Vers 9 außerdem, dass die Ankläger „vom eigenen Gewissen überführt“ worden waren. Was ist damit wohl gemeint?

  • Was gestehen diese Männer durch ihr Weggehen also ein?

  • Welchen Grundsatz können wir aus dieser Begebenheit lernen? Wieso sollen wir andere nicht verurteilen? (Unabhängig von der genauen Wortwahl sollen die Schüler diesen Grundsatz erkannt haben: Wer sich seine eigenen Unzulänglichkeiten eingesteht, tendiert eher dazu, seine Mitmenschen nicht zu verurteilen. Schreiben Sie diesen Grundsatz unter die Frage an der Tafel.)

  • Warum schaffen wir es eher, andere nicht zu verurteilen, wenn wir uns unsere eigenen Unzulänglichkeiten eingestehen?

Erinnern Sie die Schüler daran, dass diese Frau Ehebruch begangen hat – eine äußerst schwerwiegende Sünde (siehe Alma 39:3-5).

  • Was geht in dieser Frau wohl vor, als ihre Sünde vor Jesus und einer großen Menschenmenge aufgedeckt wird?

Bitten Sie einen Schüler, Johannes 8:10,11 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Heiland zu der Frau sagt.

  • Auf welche Weise erweist der Heiland dieser Frau Barmherzigkeit und Liebe?

  • Was sagt der Erlöser zu der Frau?

Um den Schülern klarzumachen, dass der Erlöser nicht die Sünde guthieß, bitten Sie jemanden, diese Aussage von Präsident Spencer W. Kimball vorzulesen:

Bild
Präsident Spencer W. Kimball

„Was er ihr gebot, war: ‚Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!‘ Er wies die Frau an, ihres Wegs zu gehen, von ihrem bösen Lebenswandel abzulassen, keine Sünde mehr zu begehen, ihr Leben in Ordnung zu bringen. Was er somit eigentlich sagte, war: Geh hin, Frau, und fang mit der Umkehr an; und er nannte ihr den ersten Schritt: Sie solle von ihren Übertretungen ablassen.“ (The Miracle of Forgiveness, 1959, Seite 165.)

  • Was lernen wir aus Johannes 8:10,11 über den Erretter? (Unabhängig von der genauen Wortwahl sollen die Schüler diesen Grundsatz erkannt haben: Der Erretter erweist uns Barmherzigkeit und gibt uns die Chance, umzukehren. Schreiben Sie diesen Grundsatz unter die Frage an der Tafel.)

  • Wie kann dieser Grundsatz uns helfen, wenn wir eine Sünde begangen haben?

  • Inwiefern können uns die beiden Grundsätze, die wir in dieser Lektion herausgearbeitet haben, helfen, mit Situationen umzugehen, wo wir mit Leuten zu tun haben, deren Erscheinungsbild oder deren Verhalten nicht mit den Geboten und Maßstäben des Herrn in Einklang steht?

Fügen Sie am Ende von Johannes 8:11 diese Ergänzung aus der Joseph Smith Translation aus der englischen Ausgabe der Bibel hinzu: „Und die Frau pries Gott von jener Stunde an und glaubte an seinen Namen.“ (Joseph Smith Translation, siehe Johannes 8:11, Fußnote c in der englischen Bibel.)

  • Welche Wirkung hatte die Barmherzigkeit des Heilands auf die Frau laut Johannes 8:11 in der Joseph Smith Translation?

Bitten Sie die Schüler, in ihrem Studientagebuch festzuhalten, was sie für den Erlöser empfinden, der gern barmherzig ist und uns die Chance gibt, umzukehren. Sie können den Schülern Zeit geben, vorzulesen, was sie aufgeschrieben haben. Sie können auch Ihr Zeugnis für die in dieser Lektion besprochenen Grundsätze geben.

Nächste Einheit (Johannes 11 bis 15)

Fordern Sie die Schüler auf, beim Studium von Johannes 11 bis 15 nach der Antwort auf diese Fragen zu suchen: Wie wäre es wohl, mitzuerleben, wie jemand von den Toten auferweckt wird? Warum heißt es in der Schrift, dass Jesus weinte (Johannes 11:35)? Was tat Jesus für seine Apostel, was normalerweise von einem Knecht getan wurde? Wen wollte der Heiland seinen Jüngern schicken, damit er ihnen beistehe, nachdem er selbst von ihnen gegangen war?