Archiv
Lektion 117: 2 Korinther 10 bis 13


Lektion 117

2 Korinther 10 bis 13

Einleitung

Paulus schreibt von dem geistigen Krieg, in dem sich die Kinder Gottes befinden. Er verteidigt sich gegen diejenigen, die sich gegen ihn wenden. Er erzählt noch einmal, wie er in den dritten Himmel entrückt wurde, und beschreibt, wie seine Schwächen sich als Segen erwiesen haben. Bevor Paulus seinen Brief beendet, drängt er die Heiligen in Korinth, sich über sich selbst Gedanken zu machen und ihre Treue unter Beweis zu stellen.

Anregungen für den Unterricht

2 Korinther 10 und 11

Paulus schreibt über den geistigen Krieg, die Täuschungen des Satans und seine eigenen Bedrängnisse

Schreiben Sie das Wort Krieg an die Tafel.

  • In welcher Hinsicht befinden wir uns in einem Krieg gegen den Satan?

  • Nennt ein paar der schwierigsten Kämpfe, die wir in diesem geistigen Krieg ausfechten müssen.

Bitten Sie einen Schüler, 2 Korinther 10:3-6 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was wir laut Paulus tun müssen, um in diesem Krieg gegen den Satan erfolgreich zu sein.

  • Was müssen wir tun, um in diesem Krieg gegen den Satan erfolgreich zu sein?

  • Was bedeutet es wohl, „alles Denken gefangen[zunehmen], sodass es Christus gehorcht“ (Vers 5)?

  • Welchen Grundsatz können wir Vers 5 entnehmen? Wie können wir im Krieg gegen den Satan siegreich sein? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir unsere Gedanken beherrschen und Jesus Christus gehorchen, haben wir im Kampf gegen den Satan mehr Erfolg.)

  • Wie können wir unsere Gedanken beherrschen? (Wir können unter anderem beten, Schriftstellen auswendig lernen und Kirchenlieder singen oder uns den Liedtext einprägen.)

Sie können auch von einem Erlebnis berichten, das veranschaulicht, wie Sie Ihre Gedanken beherrscht haben, sodass sie Christus gehorcht haben. Wie hat Ihnen dies geholfen, den Einfluss des Satans zu überwinden? Sie können auch die Schüler bitten, ein eigenes Erlebnis zu erzählen. Fordern Sie die Jugendlichen auf, sich ein Ziel zu setzen, um ihre Gedanken besser beherrschen zu können, sodass sie dem Erretter gehorchen.

Lassen Sie einen Schüler diese Zusammenfassung vorlesen:

Wie wir in 2 Korinther 10:7-18 lesen, rühmt sich Paulus des Herrn und weist darauf hin, dass seine Schwächen nicht als Rechtfertigung dafür dienen dürfen, dass die Menschen nicht auf ihn hören. In 2 Korinther 11 erwähnt Paulus weitere Methoden, wie der Satan unsere Gedanken verderben und uns von Jesus Christus hinwegführen will, unter anderem auch durch manch falschen Christus und durch falsche Apostel. Paulus erzählt auch von den Bedrängnissen, die er als wahrer Apostel des Erretters zu ertragen hat.

2 Korinther 12

Paulus erzählt, dass er in den Himmel entrückt worden ist, und er legt dar, dass es uns weiterbringt, wenn wir unsere Schwächen eingestehen

Bringen Sie etwas Stacheliges mit in den Unterricht oder zeichnen Sie ein Bild von einem Dorn (ähnlich dem abgebildeten) an die Tafel. Die Schüler sollen daran zurückdenken, wie sie sich schon einmal an einem Stachel gekratzt haben.

Bild
New Testament Seminary Teacher Manual
  • Inwiefern können einem Stacheln das Leben schwer machen?

Erklären Sie, dass der Apostel Paulus einen Stachel als Symbol für eine Prüfung oder Schwäche verwendet, die ihm zu schaffen macht.

Lassen Sie einen Schüler die Aussage von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel vorlesen. Die anderen sollen zuhören und darüber nachdenken, welche Arten von Prüfungen oder Schwächen sie oder ihre Angehörigen durchzustehen haben:

Bild
Oaks, Dallin H.

„Einige haben einen geliebten Menschen durch den Tod verloren, andere versorgen jemanden, der behindert ist. Einige haben von einer Scheidung Wunden davongetragen. … Andere sind durch körperliche oder geistige Leiden eingeschränkt. Manche ringen damit, dass sie sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen. Einige haben schlimme Depressionen oder fühlen sich unzulänglich. Auf die eine oder andere Weise haben viele schwere Lasten zu tragen.“ („Er heilt alle, die schwere Lasten zu tragen haben“, Liahona, November 2006, Seite 6.)

Bitten Sie die Schüler, in 2 Korinther 12 auf Grundsätze zu achten, die ihnen helfen können, wenn sie Prüfungen und Schwächen durchzustehen haben.

Lassen Sie jemanden 2 Korinther 12:1-4 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und auf die Vision achten, von der Paulus hier berichtet. (Erklären Sie, dass Paulus in diesen Versen von sich selbst in der dritten Person schreibt.)

  • Was bedeutet es, dass Paulus „bis in den dritten Himmel entrückt wurde“? (Vers 2.) (Er hatte eine Vision vom celestialen Reich.)

Erklären Sie, dass die Formulierung „ich weiß allerdings nicht, ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah“ (Vers 2) bedeutet, dass Paulus nicht weiß, ob er tatsächlich ins celestiale Reich gebracht worden ist oder eine Vision davon gesehen hat.

Bitten Sie einen Schüler, 2 Korinther 12:5,6 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wie Paulus auf diese Vision reagiert hat.

  • Wie reagiert Paulus auf diese Vision?

  • Was könnte passieren, wenn sich Paulus seiner selbst rühmte? Was befürchtet er? (Paulus befürchtet, andere könnten ihn zu hoch einschätzen, wo er doch noch mit Problemen des Erdenlebens zu ringen hat.)

Lassen Sie jemanden 2 Korinther 12:7,8 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wie der Herr Paulus hilft, demütig zu bleiben.

  • Wie hilft der Herr Paulus, demütig zu bleiben?

  • Wie oft betet Paulus darum „sein Stachel [im] Fleisch“ möge ihm doch genommen werden?

Weisen Sie darauf hin, dass der Herr trotz der Gebete des Paulus diesen Stachel offenbar nicht hinweggenommen hat.

  • Was können wir von Paulus darüber lernen, warum der Herr es möglicherweise zulässt, dass wir Schwächen und Prüfungen durchstehen müssen? (Die Schüler drücken sich womöglich anders aus, sollen aber diesen Grundsatz erkennen: Der Herr lässt zu, dass wir Schwächen und Prüfungen durchstehen müssen, damit wir demütig werden. Schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel.)

Die Schüler sollen 2 Korinther 12:9,10 für sich lesen und herausarbeiten, welche Erkenntnis Paulus geholfen hat, seine Schwächen zu ertragen. Die Schüler sollen die Lehren, die sie herausgearbeitet haben, in ihr Studientagebuch schreiben.

  • Was hat Paulus gelernt? Wie haben ihm diese Grundsätze geholfen, seine Schwächen zu ertragen? (Die Schüler nennen vielleicht mehrere Grundsätze wie etwa diese: Die Gnade Jesu Christi reicht aus, um uns in unseren Schwächen zu stärken. Der Herr nimmt unsere Prüfungen nicht immer von uns. Er stärkt uns aber, wenn wir sie treu ertragen.)

Erinnern Sie die Schüler daran, dass Gnade die „göttliche Hilfe oder Kraft“ ist, die durch das Sühnopfer Jesu Christi möglich gemacht wurde (Schriftenführer, „Gnade“).

  • Was bedeutet es, dass die Gnade des Erretters genügt, um uns in unseren Schwächen Kraft zu verleihen? (Durch die Kraft, die wir vom Erlöser erhalten, können wir alles tun, was er von uns erwartet.)

Bitten Sie einen Schüler, die Aussage von Elder Dallin H. Oaks vorzulesen:

Bild
Oaks, Dallin H.

„Die heilende Macht des Herrn Jesus Christus – ob sie nun die Last von uns nimmt oder uns die Kraft gibt, sie zu ertragen und mit ihr zu leben wie der Apostel Paulus – kann für jedes irdische Leid in Anspruch genommen werden.“ („Er heilt alle, die schwere Lasten zu tragen haben“, Seite 8.)

  • Wie können uns die Grundsätze, die wir in Vers 9 und 10 erkannt haben, helfen, wenn wir Schwächen und Prüfungen durchstehen müssen?

  • Wann seid ihr oder jemand, den ihr kennt, schon vom Erretter gestärkt worden? (Erinnern Sie die Schüler daran, dass sie nichts allzu Persönliches erzählen sollen.) Inwiefern war dieses Erlebnis für euch oder euren Bekannten ein Segen?

2 Korinther 13

Paulus ermahnt die Mitglieder, sich selbst zu prüfen und ihre Treue zu beweisen

Erinnern Sie die Schüler daran, dass es unter den Heiligen in Korinth falsche Lehrer gibt, die Paulus und dessen Vollmacht als Apostel infrage stellen.

  • Nennt Beispiele dafür, wie Menschen heutzutage jemanden infrage stellen könnten, der in der Kirche eine Führungsposition bekleidet.

Bitten Sie einen Schüler, 2 Korinther 13:3 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wofür einige Mitglieder in Korinth einen Beweis haben wollen.

  • Wofür wollen einige Mitglieder in Korinth einen Beweis haben?

Lassen Sie jemanden 2 Korinther 13:5,6 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wozu Paulus die Mitglieder in Korinth drängt. Was sollen sie tun, statt infrage zu stellen, ob der Herr denn durch ihn als Apostel spreche?

  • Wozu drängt Paulus die Heiligen in Korinth laut Vers 5? (Sie können den Schülern vorschlagen, in diesem Vers die Verben fragt, prüft und erfahrt zu markieren.)

  • Was trägt Paulus den Mitgliedern hier auf? Was müssen sie in Bezug auf sich selbst prüfen? (Erklären Sie, dass „im Glauben“ zu sein [Vers 5] bedeutet, der Kirche des Herrn treu zu bleiben.)

  • Welchen Grundsatz können wir diesen Versen entnehmen? Was sollen wir tun, statt die Führer der Kirche zu kritisieren? (Die Schüler sollen einen Grundsatz wie diesen nennen: Statt die Führer der Kirche zu kritisieren, sollen die Mitglieder sich fragen, wie es um ihre eigene Glaubenstreue steht.)

Bitten Sie jemanden, diese Aussage des Propheten Joseph Smith vorzulesen:

Bild
Brother Joseph

„Wenn jemand aufsteht, um andere zu verurteilen, an der Kirche etwas auszusetzen und zu behaupten, sie sei abgewichen, er selber aber sei rechtschaffen, dann könnt ihr mit Bestimmtheit wissen, dass der Betreffende sich auf dem Weg zum Abfall vom Glauben befindet; und wenn er nicht umkehrt, wird er abfallen, so wahr Gott lebt.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 352.)

  • Was geschieht, wenn wir unsere Führer kritisieren, anstatt uns zu fragen, wie es um unsere Glaubenstreue steht?

Helfen Sie den Schülern, ihre eigene Glaubenstreue und ihre Einstellung zu den Führern der Kirche zu überprüfen. Geben Sie ihnen dazu diese Fragen. Lassen Sie den Jugendlichen genügend Zeit, die Fragen für sich zu lesen und zu beantworten.

Bild
New Testament Seminary Teacher Manual

Neues Testament – Seminarleitfaden für den Lehrer – Lektion 117

  1. Wie gut folgst du auf einer Skala von 1 bis 10 dem Rat der Führer der Kirche? (10 = voll und ganz)

  2. Welchen von den Propheten und Aposteln gelehrten Maßstab könntest du noch gewissenhafter befolgen?

  3. Wie oft bringst du auf einer Skala von 1 bis 10 persönlich oder im Gebet deine Dankbarkeit für die Führer der Kirche zum Ausdruck? (10 = bei jeder Gelegenheit)

  4. Wie könntest du mehr Dankbarkeit für die Opfer und Bemühungen zeigen, die die Führer der Kirche um deinetwillen bringen?

Geben Sie den Schülern genügend Zeit, und fragen Sie dann:

  • Welche Segnungen können wir erlangen, wenn wir regelmäßig solch eine geistige Selbstbewertung durchführen?

Fassen Sie 2 Korinther 13:7-14 zusammen und erklären Sie, dass Paulus die Heiligen ermahnt, Böses zu meiden und nach Vollkommenheit zu streben.

Geben Sie Zeugnis für die Grundsätze, die Sie in dieser Lektion besprochen haben. Bitten Sie die Schüler, ein konkretes Ziel aufzuschreiben, wie sie einen dieser Grundsätze umsetzen wollen.

Bild
Book Icon
Wiederholung der Lernschriftstellen

Die Schüler verstehen die Schriftstellen besser, wenn sie sich eigene Fragen dazu überlegen. Bilden Sie mindestens zwei Gruppen. Lassen Sie die Gruppen zu bestimmten Lernschriftstellen eigene Hinweise ausarbeiten und diese aufschreiben. (Legen Sie vorher fest, welche Schriftstellen Ihre Schüler lernen oder wiederholen sollen.) Sagen Sie den Schülern, dass ihre Hinweise nicht zu schwierig sein sollen. Nachdem die Gruppen genügend Zeit dafür hatten, sollen sie einander abwechselnd ihre Hinweise vorlesen und prüfen, ob die andere Gruppe auch die richtige Schriftstelle nennen kann.

Hinweis: Wenn in dieser Unterrichtsstunde nicht genug Zeit für diese Aufgabe ist, können Sie sie ein andermal durchführen. (Die nächste Lektion ist ziemlich kurz. Vielleicht haben Sie dann Zeit dafür.) Weitere Wiederholungsübungen finden Sie im Anhang am Ende dieses Leitfadens.

Kommentar und Hintergrundinformationen

2 Korinther 12:4. „Die ein Mensch nicht aussprechen kann“

Wie Paulus, der, als er in den dritten Himmel entrückt wurde, „unsagbare Worte“ hörte, „die ein Mensch nicht aussprechen kann“ (2 Korinther 12:2,4), haben vielleicht auch wir geistige Erlebnisse, von denen wir nur erzählen sollten, wenn der Geist uns dazu bewegt. Präsident Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

„‚Ich glaube mittlerweile, dass es nicht weise ist, ununterbrochen von ungewöhnlichen geistigen Erfahrungen zu sprechen. Man muss vorsichtig mit solchen Erlebnissen umgehen. Sprechen Sie nur darüber, wenn der Geist Sie zum Wohle anderer dazu auffordert.‘ [In ‚The Candle of the Lord‘, Ensign, Januar 1983, Seite 53.]“ (New Testament Student Manual, CES-Leitfaden, 2014, Seite 407.)

2 Korinther 12:7. Was war der „Stachel“, der dem Apostel Paulus Schwierigkeiten bereitet hat?

Elder Bruce R. McConkie vom Kollegium der Zwölf Apostel hat angemerkt, dass dieser Stachel im Fleisch „ein nicht genauer bezeichnetes körperliches Gebrechen war, an dem der Apostel offenbar entweder ständig oder von Zeit zu Zeit litt“ (Doctrinal New Testament Commentary, 3 Bände, 1965–1973, 2:448).

2 Korinther 12:9. „Sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit“

Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel hat aufgrund eigener Erfahrungen mit gesundheitlichen Problemen erklärt, wie die Gnade des Erretters uns in der Schwachheit stark machen kann:

„In den beiden vergangenen Jahren habe ich auf den Herrn gehofft und von ihm Belehrungen im Erdenleben empfangen – in Zeiten voll Schmerz, innerer Qual und vielem Nachsinnen. Ich habe gelernt, dass ständige, große Schmerzen uns sehr heiligen und reinigen können, weil sie uns demütig machen und uns dem Geist Gottes näher bringen. Wenn wir auf den Geist hören und ihm gehorchen, werden wir geführt und tun im Alltag Gottes Willen.

Bisweilen habe ich beim Beten ganz direkte Fragen gestellt, etwa: ‚Was soll ich gemäß deinem Willen aus diesen Erfahrungen lernen?‘

In dieser schwierigen Lebensphase habe ich die heiligen Schriften studiert. Der Schleier war dünn, und ich erhielt Antworten aus den Aufzeichnungen über Menschen, die noch weitaus Schwierigeres durchmachen mussten. …

Ein paar Mal sagte ich dem Herrn, ich hätte die Lektionen, die er mir da vermitteln wollte, doch nun sicherlich gelernt und müsse daher nicht weiter so sehr leiden. Doch solche Bitten schienen nichts zu nützen, und mir wurde klar, dass ich diese Läuterung, durch die ich geprüft wurde, gemäß dem Zeitplan und auf die Weise des Herrn ertragen musste. [Es ist eine Sache, zu lehren: ‚Dein Wille geschehe‘ (siehe Matthäus 26:42). Danach zu leben, ist etwas anderes.] Ich erfuhr aber auch, dass ich mich all diesen Prüfungen und Bedrängnissen nicht allein stellen musste, sondern dass mich Schutzengel umhegten. …

Die Erfahrungen der beiden vergangenen Jahre haben mich geistig stärker gemacht und mir den Mut verliehen, der Welt unerschrockener von den Gefühlen Zeugnis zu geben, die ich tief im Herzen trage.“ („Der Bund der Taufe: im Gottesreich und vom Gottesreich sein“, Liahona, Januar 2001, Seite 6.)