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Lektion für das Heimstudium: Der Erlösungsplan – Einführung und Kontext zum Neuen Testament (Einheit 1)


Lektion für das Heimstudium

Der Erlösungsplan – Einführung und Kontext zum Neuen Testament (Einheit 1)

Unterrichtsmaterial für den Lehrer beim Heimstudium

Zusammenfassung der Lektionen für das tägliche Heimstudium

Es folgt nun eine Zusammenfassung der Ereignisse, Lehren und Grundsätze, mit denen sich die Schüler befasst haben, als sie im Heimstudium die vier Lektionen von Einheit 1 durchgearbeitet haben. Wenn Sie wissen, womit sich die Schüler befasst haben, können Sie sich besser auf den Unterricht vorbereiten. Die Zusammenfassung selbst wird nicht im Unterricht durchgenommen. Da in dieser Lektion für Einheit 1 nur einige wenige Lehren und Grundsätze besprochen werden, die in der Zusammenfassung aufgeführt sind, können Sie, wie der Geist es Ihnen eingibt, gegebenenfalls auch auf weitere Lehren eingehen, die Sie den Schülern vermitteln wollen.

Tag 1 (Der Erlösungsplan)

Die Schüler haben sich mit dem Erlösungsplan befasst und gelernt, dass Jesus Christus im vorirdischen Dasein zum Erlöser aller Menschen erwählt wurde und dass er auf Weisung des Vaters im Himmel diese Erde erschaffen hat. Sie haben sich auch mit diesen Lehren befasst: Jesus Christus ist gekommen, um uns von unseren Sünden zu erretten. Dank der Auferstehung Jesu Christi werden alle Menschen auferstehen. Jesus Christus wird alle Menschen richten. Wenn wir Glauben an Jesus Christus ausüben und nach seinem Evangelium leben, können wir ewiges Leben erlangen.

Tag 2 (Die Aufgabe des Lernenden)

Die Schüler haben gelernt, dass der Heilige Geist die Wahrheit lehrt. Außerdem haben sie herausgearbeitet, dass wir, wenn wir bestrebt sind, durch Glauben zu lernen, den Heiligen Geist ins Herz einladen, sodass er uns Wahrheit verkünden und bezeugen kann.

Tag 3 (Die heiligen Schriften studieren)

Die Schüler haben erfahren, wie wichtig es ist, das gesamte Neue Testament zu lesen und täglich in den Schriften zu studieren. Ferner haben sie entdeckt, dass wir die heiligen Schriften heute mehr brauchen denn je zuvor und dass wir, wenn wir uns eingehend mit ihnen befassen, Weisheit, Licht, Wahrheit, Zurechtweisung und Anweisungen erlangen und dadurch letztlich errettet werden können. Sie haben auch gelernt, dass wir, wenn wir uns täglich mit den heiligen Schriften befassen, das notwendige „lebendige Wasser“ – also die nötige geistige Nahrung – erlangen.

Tag 4 (Einführung und Kontext zum Neuen Testament)

Die Schüler haben gelernt, dass sie die Lehren des Neuen Testaments besser verstehen und anwenden können, wenn sie sich mit dem geschichtlichen und kulturellen Hintergrund vertraut machen. Außerdem haben sie erfahren, dass Jesus Christus gesandt wurde, um allen Menschen Errettung zu bringen. In dem Maße, wie wir zu Christus kommen, verspüren wir auch den größeren Wunsch, andere einzuladen, zu ihm zu kommen.

Einleitung

Diese Lektion soll die Schüler darauf vorbereiten und sie dazu motivieren, das Neue Testament zu studieren. Ein Leitthema wird vorgestellt, das in den Lehren Jesu und seiner ersten Apostel immer wieder anklingt. Durch ihr Studium lernen die Schüler, wie man der Einladung des Heilands folgt, die sich wie ein roter Faden durch das Neue Testament zieht, dass wir nämlich zu ihm kommen und durch ihn Hilfe und Führung erhalten können.

Anregungen für den Unterricht

Einführung in das Neue Testament

Das Neue Testament hilft uns, zu Jesus Christus zu kommen

Schreiben Sie vor dem Unterricht diese Frage an die Tafel: Welche schweren Lasten haben Jugendliche heutzutage zu tragen?

Bringen Sie einen leeren Karton oder einen leeren Rucksack sowie schwere Gegenstände mit, die Sie hineinlegen können – etwa Steine oder Bücher. Lassen Sie einen Schüler nach vorne kommen. Er soll den leeren Karton halten oder sich den leeren Rucksack umhängen. Bitten Sie die Schüler, die Frage an der Tafel zu beantworten. Ein Schüler soll die Antworten an die Tafel schreiben. Legen Sie nach jeder Antwort einen schweren Gegenstand in den Karton oder den Rucksack – bis nichts mehr hineinpasst.

  • Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr den ganzen Tag diese Last schleppen müsstet?

Die Schüler sollen darüber sprechen, welche Herausforderungen oder Schwierigkeiten die an der Tafel angeführten Lasten unter Umständen verursachen.

Erläutern Sie, dass wir im Neuen Testament etwas über das irdische Wirken Jesu sowie über seinen geistlichen Dienst nach der Auferstehung erfahren. Dazu zählen seine Lehren, seine Wunder, sein Sühnopfer und sein Erscheinen unter den Jüngern in der Anfangszeit der Kirche. Aus seinen Lehren und seinem Umgang mit anderen kristallisiert sich ein Grundsatz heraus, der auch uns helfen kann, unsere Bürde zu tragen.

Erklären Sie: In Matthäus 11 kommt dieses Leitthema zur Sprache, auf das die Schüler dieses Jahr beim Studium des Neuen Testaments immer wieder stoßen. Lassen Sie einen Schüler Matthäus 11:28 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Heiland denen sagt, die schwere Lasten zu tragen haben.

  • Was bedeutet es wohl, „[sich zu plagen] und schwere Lasten zu tragen“?

  • Was müssen wir dem Erretter zufolge tun, damit er uns Ruhe verschafft? (Schreiben Sie diesen Grundsatz in den Worten der Schüler an die Tafel: Wenn wir mit unseren Lasten zu Jesus Christus kommen, verschafft er uns Ruhe.)

  • Was, glaubt ihr, bedeutet es, zu Jesus Christus zu kommen?

Damit die Schüler begreifen, was es bedeutet, zu Christus zu kommen, soll einer Matthäus 11:29,30 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und auf die Weisung des Erlösers an diejenigen achten, die zu ihm kommen wollen.

  • Was müssen wir diesen Versen zufolge tun, um zu Christus zu kommen?

Zeichnen Sie ein Joch für ein Ochsengespann an die Tafel oder zeigen Sie das Bild eines Jochs.

Bild
wooden yoke

Erklären Sie, dass ein Joch ein Holzbalken ist, unter den zwei Ochsen oder andere Tiere gespannt werden, die gemeinsam eine Last ziehen sollen.

  • Was ist der Zweck und der Vorteil eines Jochs? (Das Joch hat zwar ein Gewicht und ist eine Bürde, doch es trägt dazu bei, dass die beiden Tiere ihre Kräfte bündeln. Dadurch können sie gemeinsam mehr leisten.)

  • Was bedeutet es eurer Meinung nach, das Joch des Erretters auf sich zu nehmen?

Bitten Sie einen Schüler, das Zitat von Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, wie wir das Joch des Heilands auf uns nehmen können und welche Segnungen uns dadurch zuteilwerden.

Bild
Elder David A. Bednar

„Unter dem Joch gehen die Tiere Seite an Seite, damit sie gemeinsam vorankommen und ihre Aufgabe erfüllen.

Denken Sie einmal darüber nach, wie persönlich die Aufforderung des Heilands ist: ‚Nehmt mein Joch auf euch.‘ Indem wir heilige Bündnisse schließen und halten, gehen wir mit dem Herrn Jesus Christus Seite an Seite wie unter einem Joch. Im Grunde bittet uns der Heiland, dass wir uns auf ihn verlassen und mit ihm an einem Strang ziehen, auch wenn unsere größten Bemühungen nie an seine heranreichen und nicht vergleichbar sind. Doch in dem Maße, wie wir auf unserer Reise durchs Erdenleben auf ihn vertrauen und unsere Last gemeinsam mit ihm ziehen, drückt sein Joch gewiss nicht, und seine Last ist leicht.

Wir sind nicht allein und müssen es auch nie sein. Mit Hilfe vom Himmel können wir im täglichen Leben vorwärtsstreben. Durch das Sühnopfer des Erlösers erhalten wir Kraft und Fähigkeiten, die über unsere eigenen hinausgehen (siehe ‚Lord, I Would Follow Thee‘, Hymns, Nr. 220).“ („Sie konnten ihre Lasten mühelos tragen“, Liahona, Mai 2014, Seite 88.)

  • Wie gehen wir mit dem Herrn Jesus Christus „Seite an Seite wie unter einem Joch“?

  • Welche Segnungen stellen sich Elder Bednar zufolge ein, wenn man mit dem Herrn Jesus Christus Seite an Seite wie unter einem Joch geht?

Weisen Sie darauf hin, dass die Verheißung der Ruhe, die der Erlöser in Matthäus 11:28,29 ausspricht, nicht unbedingt bedeutet, dass er unsere Probleme oder Herausforderungen immer aus dem Weg räumt. Oftmals macht uns der Heiland die Last dadurch leichter, dass er uns Frieden und die nötige Kraft gibt, um unsere Prüfungen zu überstehen oder zu ertragen. Wer in den Herausforderungen des Erdenlebens treu bleibt, für den besteht die endgültige Ruhe darin, dass er erhöht wird und bei Gott leben kann (siehe LuB 84:23,24).

Lassen Sie die Schüler darüber nachdenken, inwiefern der Erretter, wenn sie zu ihm kommen, ihnen Ruhe verschafft. Bitten Sie ein paar Schüler, von solchen Erlebnissen zu berichten.

Die Schüler sollen sich konkrete Ziele setzen, wie sie im Lauf dieses Jahres, in dem sie das Neue Testament studieren, näher zu Jesus Christus kommen können. Ermutigen Sie sie, sich zum Ziel zu setzen, jeden Tag in den Schriften zu studieren und dieses Jahr das Neue Testament komplett durchzulesen.

Ein kurzer Überblick über das Neue Testament

Die Bücher des Neuen Testaments geben Zeugnis dafür, dass Jesus Christus der Sohn Gottes und unser Erlöser ist

Schreiben Sie die Namen der Verfasser der vier Evangelien an die Tafel. Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Erklären Sie, dass jeder dieser Jünger Jesu Ereignisse und Lehren aus dem Leben des Erretters aufgezeichnet hat. Diese Aufzeichnungen werden Evangelien genannt. Das Wort Evangelium bedeutet „frohe Nachricht“. Weisen Sie darauf hin, dass die Überschrift jedes Evangeliums in der Joseph-Smith-Übersetzung in Zeugnis abgeändert wurde, also „Das Zeugnis nach Matthäus“.

  • Warum ist es nützlich, wenn man mehr als ein Evangelium oder Zeugnis vom Leben und von den Lehren Jesu Christi hat?

Erklären Sie, dass sich die vier Evangelien zwar in einigen Einzelheiten und Schwerpunkten unterscheiden, dass sie aber alle vom Leben des Erlösers und von seinem irdischen Wirken unter den Juden berichten. In allen vier Evangelien wird bezeugt, dass Jesus Christus der Sohn Gottes und der Erretter der Welt ist. Verweisen Sie die Schüler auf die Übersicht „Das irdische Leben Jesu Christi – Überblick“ am Ende von Einheit 1, Lektion für Tag 4. Die Schüler sollen anhand der Übersicht einige wichtige Ereignisse aus dem irdischen Wirken des Erretters herausarbeiten.

  • Wie lange dauerte das irdische Wirken des Erlösers?

  • Wo wirkte er hauptsächlich?

Die Schüler sollen beim Studium des Neuen Testaments auf diese Übersicht zurückgreifen und sich so den Hintergrund zu den vier Evangelien besser einprägen.

Bitten Sie sie, das Inhaltsverzeichnis der Bibel aufzuschlagen. Erklären Sie, dass die Evangelien einen Bericht vom geistlichen Wirken des Erretters enthalten und die Bücher Apostelgeschichte bis Offenbarung einen Bericht über den geistlichen Dienst der ersten Apostel nach der Kreuzigung, der Auferstehung und der Himmelfahrt Christi. Diese Apostel reisten durch ganz Israel und durch das römische Reich, predigten das Evangelium und gründeten Zweige der Kirche. Wenn wir uns mit dem befassen, was diese Apostel getan und geschrieben haben, wird unser Glaube an den Heiland gestärkt und wir lernen, wie wir die Segnungen seines Sühnopfers erlangen können. Wir merken dann auch, wie sehr die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage der Urkirche Jesu Christi ähnelt.

Vielleicht möchten Sie zum Abschluss Zeugnis für das Neue Testament geben. Bitten Sie die Schüler, beim Studium des Lebens und der Lehren Jesu Christi und seiner Apostel im Neuen Testament nach Grundsätzen Ausschau zu halten, die ihnen zugutekommen.

Nächste Einheit (Matthäus 1 bis 5)

Erklären Sie, dass sich die Schüler in der nächsten Einheit mit Einzelheiten rund um die Geburt des Gottessohnes befassen werden. Außerdem befassen sie sich mit dem, was Christus darüber sagt, wie man im Leben wirklich glücklich sein und so vollkommen wie der Vater im Himmel werden kann.