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Einheit 18, Tag 1: Apostelgeschichte 6 und 7


Einheit 18, Tag 1

Apostelgeschichte 6 und 7

Einleitung

Die Apostel ordinieren sieben Jünger, die sie im Werk des Herrn unterstützen sollen. Einer der auserwählten Jünger, Stephanus, wirkt viele Wunder. Einige Juden beschuldigen ihn der Gotteslästerung und führen ihn vor den Sanhedrin, wo er zum Beweis dafür, dass er Gottes Zustimmung findet, verklärt wird. Stephanus tadelt die Juden dafür, dass sie den Erretter verworfen haben, und er sieht den himmlischen Vater und Jesus Christus. Er wird aus der Stadt hinausgetrieben und gesteinigt.

Apostelgeschichte 6:1-8

Sieben Jünger werden berufen, die Apostel beim Werk zu unterstützen

Achte beim Studium von Apostelgeschichte 6:1-8 auf ein Problem, dem sich die frühen Führer der Kirche gegenübersehen.

Lies Apostelgeschichte 6:1,2 und finde heraus, auf welches Problem die Hellenisten die Apostel aufmerksam machen.

„Da die Kirche rasch wuchs, konnten sich die Apostel nicht mehr um die Bedürfnisse aller Mitglieder kümmern. Die Hellenisten waren ‚griechischsprachige Judenchristen‘. Sie waren der Ansicht, ihre Witwen würden vernachlässigt, und beschwerten sich über die Hebräer, also die „palästinensischen Judenchristen“ (siehe New Testament Student Manual, CES-Leitfaden, 2014, Seite 288).

Lies Apostelgeschichte 6:3-6 und achte darauf, wie die Apostel das Problem lösen, sich um die individuellen Bedürfnisse der Mitglieder zu kümmern, ohne sich von ihrem apostolischen Auftrag, „allen Völkern“ (Matthäus 28:19) das Evangelium zu bringen, abhalten zu lassen.

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Elder Bruce R. McConkie

Elder Bruce R. McConkie vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über die Zuständigkeit dieser sieben Männer gesagt: „Die ihnen übertragenen Aufgaben fielen in den Bereich der zeitlichen Belange, um die sich in der Regel das Aaronische Priestertum kümmert. Auf diese Weise konnten sich die Apostel den komplizierteren Aufgaben im Rahmen ihres Dienstes im Melchisedekischen Priestertum widmen.“ (Doctrinal New Testament Commentary, 3 Bände, 2:65.)

Auf welche Eigenschaften sollten diejenigen achten, die die Helfer auswählten?

Inwiefern ähnelt diese Vorgehensweise dem, was der Herr heute in seiner Kirche tut, um sicherzustellen, dass die Mitglieder das bekommen, was sie brauchen?

Wir erfahren aus diesem Bericht: Würdige Mitglieder der Kirche werden berufen, sich der Bedürfnisse ihrer Mitmenschen anzunehmen.

  1. Durch Berufungen in der Kirche werden uns bestimmte Aufgaben übertragen, wie wir uns der Bedürfnisse unserer Mitmenschen annehmen sollen. Denk darüber nach, wie sich die Würdigkeit des Einzelnen darauf auswirkt, wie gut er sich um die Bedürfnisse eines anderen kümmern kann. Berichte dann in deinem Studientagebuch von einem Erlebnis, wie jemand dadurch, dass er seine Berufung würdig ausgeübt hat, dir oder jemand anders geistlich gedient hat. Drücke auch deine Dankbarkeit für diesen Dienst aus.

Lies Apostelgeschichte 6:7,8 und finde heraus, welche positiven Folgen es hat, dass diese sieben würdigen Jünger berufen wurden, sich der Bedürfnisse ihrer Mitmenschen anzunehmen.

Apostelgeschichte 6:9 bis 7:53

Stephanus wird vor den Sanhedrin gebracht und bezeugt, dass die Ratsmitglieder den Messias verworfen haben

Hast du dich schon einmal dagegen gewehrt, dass dir jemand hilft, oder hat schon einmal jemand dein Hilfsangebot abgewehrt? Welche Einstellung hatte derjenige, der Hilfe anbot, und welche Einstellung hatte derjenige, der die Hilfe ablehnte?

Warum lassen wir uns manchmal nicht helfen? Mach dir Gedanken, welche Konsequenzen es nach sich ziehen kann, wenn man sich in diesen Situationen nicht helfen lassen will: bei den Hausaufgaben, beim Kochen, bei einem großen Problem im Leben, bei der Entscheidung, ob man auf Mission gehen soll oder nicht.

Der Vater im Himmel hilft uns unter anderem durch den Heiligen Geist. Achte beim Studium von Apostelgeschichte 6:9 bis 7:53 darauf, welche Folgen es hat, wenn man sich dem Heiligen Geist widersetzt.

Wie in Apostelgeschichte 6:9 steht, streiten viele Menschen, die nicht an Jesus Christus glauben, gegen Stephanus, als dieser ihnen das Evangelium verkündet. Lies Apostelgeschichte 6:10,11 und finde heraus, was diese Männer tun, als sie der Weisheit und dem Geist, der aus den Worten des Stephanus spricht, nicht widerstehen können.

In Apostelgeschichte 6:12-14 steht, dass Stephanus vor den jüdischen Hoherat (den Sanhedrin) gebracht wird. Falsche Zeugen legen ihm Gotteslästerung zur Last. Der Sanhedrin unterstellt Stephanus auch, gegen den Tempel und gegen das Gesetz des Mose gesprochen zu haben (siehe Apostelgeschichte 6:13,14). Die Mitglieder des Sanhedrin widersetzen sich Stephanus und stellen sich ihm entgegen. Schließlich trachten sie ihm nach dem Leben.

Lies Apostelgeschichte 6:15 und finde heraus, was an dem Erscheinungsbild des Stephanus ungewöhnlich ist, als er vor dem Hoherat steht.

Stephanus wird vor dem Hoherat verklärt. Verklärung ist „der Zustand von Personen, deren äußere Erscheinung und inneres Wesen vorübergehend verändert werden – d. h. sie werden auf eine höhere geistige Stufe gehoben –, so dass sie die Gegenwart und Herrlichkeit himmlischer Wesen ertragen können“ (Schriftenführer, „Verklärung“, scriptures.lds.org). Diese heilige Verklärung war eine Weise, wie Gott den Menschen bekundete, dass Stephanus und dessen Botschaft seine Zustimmung fand (siehe Bruce R. McConkie, Doctrinal New Testament Commentary, 3 Bände, 2:67).

In Apostelgeschichte 7:1-50 lesen wir, dass Stephanus als Antwort auf die Beschuldigungen gegen ihn auf die Geschichte Israels eingeht – insbesondere spricht er über jenen Teil, als die Israeliten Mose und das Gesetz, das der Herr dem Volk auf dem Berg Sinai gegeben hatte, wiederholt verwarfen. Lies Apostelgeschichte 7:37 und achte darauf, von wem die Kinder Israel laut der Prophezeiung des Mose eines Tages hören würden.

Der „Prophet“, von dem in diesem Vers die Rede ist, ist Jesus Christus.

Lies Apostelgeschichte 7:51-53 und achte darauf, wie Stephanus die jüdische Führungsriege seiner Zeit mit den Israeliten vor alters vergleicht. „Halsstarrig“ sein und sich „mit dem Herzen widersetzen“ ist eine Anspielung auf den sündhaften Stolz und das bösartige Herz der Juden.

In Apostelgeschichte 7:52 steht, dass Stephanus den Führern der Juden zur Last legt, sie hätten den „Gerechten“, also den Erretter, verworfen.

Wir erfahren aus diesen Versen: Wenn man sich dem Heiligen Geist widersetzt, kann das dazu führen, dass man den Erretter und seine Propheten verwirft.

Der Heilige Geist gibt Zeugnis für Jesus Christus und bestätigt, dass dessen Worte und die Worte der Propheten wahr sind. Daher wird, wenn sich jemand dem Heiligen Geist widersetzt, sein Zeugnis und sein Wille schwächer, dem Erretter und dessen Propheten zu folgen.

Denk darüber nach, wie jemand bei diesen Anlässen versucht sein könnte, sich dem Heiligen Geist zu widersetzen:

  • bei der Auswahl von Unterhaltung und Medien

  • bei der Entscheidung, ob man den Rat der Propheten hinsichtlich Verabredungen befolgt

  • bei der Entscheidung, ob man die Grundsätze der Umkehr anwendet, die Jesus Christus und seine Propheten lehren

  1. Mach dir Gedanken darüber, inwieweit du die Eingebungen des Heiligen Geistes annimmst. Berichte in deinem Studientagebuch von einem Erlebnis, als du den Eingebungen des Heiligen Geistes gefolgt bist und dadurch die richtige Entscheidung getroffen hast oder wodurch du die Propheten und ihre Lehren angenommen hast. Denk darüber nach, was du tun kannst, um für den Einfluss des Heiligen Geistes offen zu sein.

Überleg dir, was du in der kommenden Woche konkret tun kannst, um den Einfluss des Heiligen Geistes aktiv in dein Leben einzuladen. Schreib dein Ziel und deinen Plan, wie du das Ziel erreichen willst, auf ein Blatt Papier.

Apostelgeschichte 7:54-60

Stephanus wird gesteinigt

Das Wort Drangsal bedeutet Mühe oder Leid. Warum können die Nachfolger Jesu Christi davon ausgehen, dass sie ein gewisses Maß an Drangsal erleben werden?

Achte beim Studium von Apostelgeschichte 7:54-60 auf einen Grundsatz, der dir in Zeiten der Bedrängnis helfen kann.

Die schlechten Führer der Juden reagieren erbost auf die Zurechtweisung durch Stephanus. Lies Apostelgeschichte 7:54-56 und finde heraus, was Stephanus erlebt, während er derartig angefeindet wird. Die Aussage „[sie] knirschten mit den Zähnen“ (Apostelgeschichte 7:54) bedeutet unter anderem, dass sie sehr wütend auf Stephanus sind und sich seinen Tod wünschen.

Welche grundlegende Lehre über die Gottheit entnehmen wir dem Bericht über die Vision des Stephanus?

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Stephanus sieht Jesus zur rechten Hand Gottes

Stephanus sieht den Vater im Himmel und Jesus Christus

Schreib dir diese Lehre neben Apostelgeschichte 7:55,56: Der Vater im Himmel, Jesus Christus und der Heilige Geist sind drei getrennte, eigenständige Wesen.

Lies Apostelgeschichte 7:57-60 und achte darauf, was Stephanus angetan wird.

Was fällt dir am Gebet des Stephanus auf?

Lukas berichtet vom tragischen Tod des Stephanus knapp: „Nach diesen Worten starb er.“ (Lukas 7:60.)

Denk darüber nach, was Stephanus erlebt, als er vor den Sanhedrin gebracht wird und bevor er getötet wird.

Wie stärkt Gott Stephanus während all dieser Vorkommnisse mit den Führern der Juden?

Vervollständige anhand dessen, was du gelesen hast, diesen Grundsatz: Wenn wir Jesus Christus in Bedrängnissen treu bleiben, .

Denk über diese Fragen nach: Wie kann der Herr in Bedrängnissen bei uns sein? Was erlangt Stephanus, obwohl er doch sein Leben verliert?

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:

    1. Um zu seinem Glauben zu stehen, musste Stephanus sogar sein Leben geben. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass uns heute solch ein Opfer abverlangt wird. Welche Opfer könnten aber von uns gefordert werden?

    2. Was, meinst du, haben wir davon, wenn wir dem Herrn in Bedrängnissen treu bleiben und die erforderlichen Opfer bringen?

    3. Was hast du bereits davon gehabt?

Stephanus gilt gemeinhin als der erste christliche Märtyrer. Außerdem kann er als Sinnbild für Christus betrachtet werden, denn sowohl er als auch der Erretter wurden vor einen Rat gebracht und verhört. Beide verkündeten vor ihren Feinden die Wahrheit, gaben für eine rechtschaffene Sache ihr Leben hin und sagten sogar im Sterben etwas Ähnliches (siehe Lukas 23:33,34,46; Apostelgeschichte 7:59,60).

  1. Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Apostelgeschichte 6 und 7 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: