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Einheit 18, Tag 4: Apostelgeschichte 10 bis 12


Einheit 18, Tag 4

Apostelgeschichte 10 bis 12

Einleitung

Gott offenbart Petrus in einer Vision, dass auch den Heiden das Evangelium verkündet werden soll. Petrus predigt Kornelius und dessen Haus das Evangelium und legt anschließend einen Streit unter den jüdischen Heiligen bei, die nicht einsehen, dass auch den Nichtjuden das Evangelium verkündet werden soll. Das Werk des Herrn geht trotz Verfolgung weiter voran. Herodes Agrippa der Erste, der Enkel König Herodes des Großen, lässt den Apostel Jakobus töten und auch Petrus festnehmen und ins Gefängnis werfen. Am Abend vor der geplanten Hinrichtung holt ein Engel Petrus aus dem Gefängnis. Herodes wird von einem Engel des Herrn geschlagen, und das Evangelium verbreitet sich weiter.

Apostelgeschichte 10

Gott offenbart Petrus in einer Vision, dass auch den Heiden das Evangelium verkündet werden soll

Was gibt dir das Vertrauen, jemandem zu folgen?

Stell dir vor, du bist mit ein paar Leuten unterwegs und ihr habt euch verirrt. Einige beteuern, sie könnten die Gruppe wieder sicher zurückzuführen, doch jeder schlägt eine andere Richtung vor. Was wäre für dich entscheidend? Wem würdest du folgen?

Achte beim Lesen von Apostelgeschichte 10 bis 12 auf Grundsätze, die dir helfen können, denen vertrauensvoll zu folgen, die der Herr berufen hat, seine Kirche zu führen.

Bis zu diesem Zeitpunkt im Neuen Testament war das Evangelium mit wenigen Ausnahmen nur den Juden verkündet worden. Auch Jesus belehrte nur die „verlorenen Schafe des Hauses Israel“ und gebot auch seinen Aposteln, dies ebenso zu tun (siehe Matthäus 10:5,6). Der Erretter sagt seinen Jüngern jedoch nun, dass sie, nachdem sie den Heiligen Geist empfangen haben, das Evangelium „bis an die Grenzen der Erde“ verkünden sollen (Apostelgeschichte 1:8). In Apostelgeschichte 10 lesen wir von einer bedeutenden Änderung in der kirchlichen Vorgehensweise, durch die dieser Auftrag ermöglicht wird.

Lies Apostelgeschichte 10:1,2 und finde mehr über einen Heiden namens Kornelius heraus.

Kornelius war Hauptmann. Ein Hauptmann war „ein Offizier im römischen Heer, der eine Abteilung von 50 bis 100 Mann befehligte. Eine solche Abteilung bildete den sechzigsten Teil einer römischen Legion.“ (Schriftenführer, „Hauptmann“, scriptures.lds.org.)

Als Heide konnte sich Kornelius unter den damals geltenden Gepflogenheiten erst der Kirche Christi anschließen, wenn er sich zuvor zum Judentum bekehrt hatte. Wie zeigt Kornelius seinen Glauben an Gott, obwohl er sich als Heide ja nicht der Kirche anschließen kann?

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Petrus und Kornelius

Wie in Apostelgeschichte 10:3-48 steht, hat Petrus eine Vision, die er zunächst nicht versteht. Petrus folgt jedoch dem Geist und wird zu Kornelius geführt, der eine Vision gehabt hat, in der ihm ein Engel zugesichert hat, dass der Herr seine Gebete erhört habe. Petrus kommt zu Kornelius nach Hause und erzählt ihm und seiner Familie vom Evangelium. Der Heilige Geist erfüllt alle im Haus. Petrus erkennt, dass die Vision, in der ihm aufgetragen worden ist, Tiere zu essen, die als unrein galten, eine Anweisung vom Himmel ist, den Heiden das Evangelium zu verkünden und ihnen die Taufe zu ermöglichen, ohne dass sie vorher zum Judentum konvertieren müssen.

  1. Bearbeite in deinem Studientagebuch diese Aufgaben:

    1. Lies Apostelgeschichte 10:34,35 und halte deine Gedanken und Gefühle über das, was Petrus in diesen zwei Versen erfährt, fest.

    2. Lies 2 Nephi 26:33 und beantworte diese Frage: Was bedeutet es, dass „Gott nicht auf die Person sieht“ (Apostelgeschichte 10:34)?

Denk darüber nach, was hier darüber gesagt wird, dass „Gott nicht auf die Person sieht“:

„Das Evangelium Jesu Christi ist für alle da. Im Buch Mormon heißt es: ‚Schwarz und weiß, geknechtet und frei, männlich und weiblich … alle sind vor Gott gleich.‘ (2 Nephi 26:33.) Dies ist die offizielle Lehre der Kirche.

Seit es die Kirche gibt, haben sich Menschen aller Hautfarben taufen lassen und sind stets gern aufgenommen worden. …

Die Kirche verurteilt klipp und klar jeglichen Rassismus, ob heute oder in der Vergangenheit, ob in der Kirche oder außerhalb. 2006 erklärte der damalige Präsident der Kirche, Gordon B. Hinckley, dass ‚jemand, der sich abfällig über Menschen anderer Hautfarbe äußert, sich nicht als wahren Jünger Christi bezeichnen kann. Noch kann er von sich behaupten, im Einklang mit den Lehren der Kirche … zu sein. … Machen wir uns bewusst, dass jeder von uns ein Sohn oder eine Tochter unseres himmlischen Vaters ist, der alle seine Kinder liebt.‘ [„Mehr Freundlichkeit ist notwendig“, Liahona, Mai 2006, Seite 58.]“ („Die Kirche und die Rassenfrage: Vor Gott sind alle gleich“, mormonnewsroom.org/article/race-church.)

Apostelgeschichte 11:1-18

Petrus legt einen Streit unter den jüdischen Heiligen bei, die nicht einsehen wollen, dass auch den Nichtjuden das Evangelium verkündet werden soll

Wie ist einigen jüdischen Mitgliedern laut Apostelgeschichte 10:28 zumute, als sie hören, dass Petrus mit einem Heiden Umgang pflegt?

Lies Apostelgeschichte 11:1-3 und finde heraus, wie die Jünger auf das reagieren, was Petrus getan hat.

In Apostelgeschichte 11:4-15 steht, dass Petrus den Jüngern die Visionen beschreibt, die ihm und Kornelius zuteilgeworden sind. Er berichtet ihnen, dass Kornelius und dessen Haus die Lehren Jesu Christi angenommen und dann die Macht des Heiligen Geistes genauso erlebt haben wie Petrus und weitere Jünger auch.

Lies Apostelgeschichte 11:16,17 und finde heraus, was Petrus den Jüngern zum Schluss sagt.

Was will Petrus wohl damit sagen, als er fragt: „Wer bin ich, dass ich Gott hindern könnte?“ (Apostelgeschichte 11:17)?

Lies Apostelgeschichte 11:18 und achte darauf, wie die Jünger auf die Erklärung des Petrus reagieren.

Wie reagieren die Jünger, als sie erfahren, dass Petrus von Gott geführt worden ist?

Dies ist ein Grundsatz, den wir aus diesem Bericht ableiten können: Wenn wir wissen, dass diejenigen, die über die Kirche präsidieren, von Gott geführt werden, können wir sie vertrauensvoll unterstützen und ihnen folgen. Dieser Grundsatz wird in den neuzeitlichen heiligen Schriften bestätigt, in denen verzeichnet ist, dass Gott seinen Willen denen offenbart, die die Priestertumsschlüssel innehaben und über die Kirche präsidieren (siehe LuB 1:38; 28:2,7; 42:11; 107:65,66).

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:

    1. Wie bist du zu der Erkenntnis gelangt, dass diejenigen, die über die Kirche präsidieren, von Gott geführt werden?

    2. Welchem prophetischen Rat bist du deshalb schon gefolgt, weil du weißt, dass die Propheten von Gott geführt werden?

  2. Halte in deinem Studientagebuch ein Ziel fest, das dir dabei hilft, dein Zeugnis davon zu stärken, dass diejenigen, die über die Kirche präsidieren, von Gott geleitet werden.

Apostelgeschichte 11:19-30

Das Werk des Herrn schreitet trotz Verfolgung voran

In Apostelgeschichte 11:19-26 wird davon berichtet, dass die Jünger aufgrund der Verfolgung in der ganzen Region verstreut werden. Dennoch verkünden sie treu das Evangelium Jesu Christi, wohin auch immer sie gelangen. In Apostelgeschichte 11:27-30 steht, dass „von Jerusalem Propheten nach Antiochia“ kommen. Einer dieser Propheten, Agabus, sagt vorher, dass es eine Hungersnot geben werde. Es werden Schritte unternommen, um die Menschen in Judäa zu unterstützen.

Apostelgeschichte 12:1-17

Herodes lässt Jakobus hinrichten und verhaftet Petrus, der auf wundersame Weise aus dem Gefängnis entkommt

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Kompass

Die eine Kompassnadel zeigt immer nach Norden, weil der magnetische Nordpol der Erde die Magnetnadel anzieht. Zeichne irgendwo neben das Bild des Kompasses ein X (aber nicht genau in nördlicher Richtung) und stell dir vor, dass das X einen Hufeisenmagneten darstellt.

Wie wirkt sich die Position des Hufeisenmagneten auf die Magnetnadel im Kompass aus?

Wie könnte also dieser Magnet unsere Fähigkeit beeinträchtigen, die richtige Entscheidung zu treffen und zu wissen, welche Richtung wir einschlagen sollen?

Achte beim Studium von Apostelgeschichte 12 darauf, welcher Einfluss unsere Fähigkeit beeinträchtigen kann, richtige Entscheidungen zu treffen.

Nach dem Märtyrertod des Stephanus erleben die Mitglieder in und um Jerusalem immer mehr Verfolgung. Lies Apostelgeschichte 12:1-4 und finde heraus, was auch König Herodes Agrippa zu dieser Verfolgung beiträgt.

Wen lässt Herodes hinrichten?

Der in Vers 2 erwähnte Jakobus ist der Apostel Jakobus, der Bruder des Apostels Johannes und der Sohn des Zebedäus. Gemäß den Aufzeichnungen ist Jakobus somit der erste Apostel der frühen christlichen Kirche, der den Märtyrertod erleidet. Er ist, zusammen mit Petrus und Johannes, Mitglied der Ersten Präsidentschaft gewesen.

Wem gefällt laut Apostelgeschichte 12:3 der Tod des Jakobus?

Mit dem Ausdruck „den Juden“ in Vers 3 sind einflussreiche jüdische Führer in Jerusalem gemeint, die die Verfolgung der Kirche Jesu Christi befürworteten. Herodes Agrippa „legte großen Wert darauf, als orthodoxer Jude zu gelten“ (Bible Dictionary, „Herod“). Ihm liegt also daran, sich bei den führenden Juden beliebt zu machen. Schreib neben das X beim Kompass: Wenn uns mehr daran liegt, anderen zu gefallen, als Gott zu gefallen, …

Was tut Herodes, als er sieht, dass die Ermordung des Jakobus den jüdischen Führern gefällt?

Denk an den Kompass und das X: Wie beeinflusst der Wunsch des Herodes, anderen mehr zu gefallen als Gott, seine Richtung im Leben?

Vervollständige anhand dessen, was wir dem Beispiel des Herodes entnehmen können, diesen Grundsatz: Wenn uns mehr daran liegt, anderen zu gefallen, als Gott zu gefallen, .

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:

    1. Welche Beispiele außer Herodes zeigen noch, dass man zum Sündigen verleitet wird, wenn einem mehr daran liegt, anderen Menschen zu gefallen anstatt Gott?

    2. Wie kann dich der Wunsch, anderen zu gefallen, vom Vater im Himmel wegführen? Was kannst du tun, um dich nicht zur Sünde verleiten zu lassen?

Denk darüber nach, wodurch du vielleicht zulässt, dass dein Wunsch, anderen zu gefallen, dich vom Vater im Himmel wegführt.

Lies Apostelgeschichte 12:5,6. Was haben die Mitglieder der Kirche zu dieser Zeit gemacht?

Lies Apostelgeschichte 12:7-10. Welche Hindernisse muss Petrus auf seiner Flucht überwinden?

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angel and Peter in prison

Ein Engel des Herrn befreit Petrus aus dem Gefängnis.

Lies Apostelgeschichte 12:11-15. Wann bemerkt Petrus, dass die Ereignisse real sind und keine Vision?

Was geschieht, als Petrus an das Tor von Marias Haus klopft?

Lies Apostelgeschichte 12:16,17. Wem schreibt Petrus seine Flucht aus dem Gefängnis zu?

Lies noch einmal Apostelgeschichte 12:5 und denk darüber nach, wie dieser Vers mit der Flucht des Petrus aus dem Gefängnis zusammenhängt.

Was sagt die Formulierung „betete inständig … zu Gott“ (Apostelgeschichte 12:5) über die innige Aufrichtigkeit der Gebete der Mitglieder aus?

Dieser Bericht verdeutlicht diese Lehre: Unsere aufrichtigen und innigen Gebete laden Gottes Wunder und Segnungen in unser Leben und das Leben unserer Mitmenschen ein.

Was bedeutet es, aufrichtig und inniglich zu beten?

Dieser Grundsatz bedeutet allerdings nicht, dass wir, wenn wir aufrichtig und inniglich beten, automatisch das bekommen, worum wir beten. Weitere Faktoren, die zu den Wundern und Segnungen Gottes führen, sind der Wille und Zeitplan Gottes sowie die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen.

Lies diese Aussage darüber, warum das Gebet so wichtig ist: „Das Gebet ist die Handlung, durch die der Wille des Vaters und der des Kindes miteinander in Übereinstimmung gebracht werden. Das Beten dient nicht dazu, den Willen Gottes zu ändern, sondern dazu, dass wir uns und anderen Segnungen sichern, die Gott schon für uns bereithält, die aber davon abhängen, dass wir darum bitten. Um diese Segnungen zu erlangen, müssen wir arbeiten und uns anstrengen. Beten ist eine Art Arbeit und als Mittel dafür festgesetzt, die allerhöchsten Segnungen zu erlangen.“ (Bible Dictionary, „Prayer“.)

  1. Beantworte mindestens zwei dieser Fragen in deinem Studientagebuch:

    1. Was ist laut dieser Aussage aus dem Bible Dictionary ein wesentlicher Zweck des Betens?

    2. Warum ist es so wichtig, uns vor Augen zu führen, dass der Zweck des Gebets nicht darin besteht, den Willen Gottes zu verändern?

    3. Wann hast du schon erlebt, dass ein Gebet durch Gottes Wunder und Segnungen für dich oder einen anderen, für den du gebetet hast, erhört worden ist?

Denk darüber nach, für wen oder worum du betest. Denk darüber nach, wie du noch aufrichtiger und inniglicher beten kannst, um die Segnungen und Wunder zu erlangen, die Gott dir und denen, für die du betest, zu schenken gewillt ist.

Apostelgeschichte 12:18-25

Herodes wird von einem Engel des Herrn geschlagen; das Evangelium verbreitet sich weiterhin

In Apostelgeschichte 12:18-25 wird berichtet, dass Herodes von der Flucht des Petrus erfährt und die Wächter hinrichten lässt, die er dafür verantwortlich macht. In diesen Versen erfahren wir auch, dass Herodes vor dem Volk eine Ansprache hält. Das Volk ist voll des Lobes und meint, so spreche nur ein Gott. Herodes gibt aber nicht Gott die Ehre, also schlägt ihn ein Engel des Herrn mit einer Krankheit, und er stirbt.

Wir müssen wissen, dass der Herr die Schlechten nach seinem Willen und seinem Zeitplan straft. Nicht alle schlechten Menschen werden sofort bestraft (siehe Alma 14:10,11).

Wie entwickelt sich die Missionsarbeit der Kirche laut Apostelgeschichte 12:24 trotz der Verfolgung, die die Mitglieder erleiden?

Sieh dir die Grundsätze, die du in dieser Lektion gelernt hast, noch einmal an und überleg, wie du sie in die Tat umsetzen kannst.

  1. Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Apostelgeschichte 10 bis 12 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: