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Einheit 9, Tag 4: Lukas 3 und 4


Einheit 9: Tag 4

Lukas 3 und 4

Einleitung

Johannes der Täufer predigt Umkehr und gibt Zeugnis für den Messias, der kommen wird. Jesus Christus lässt sich von Johannes dem Täufer taufen und fastet anschließend 40 Tage in der Wüste. Nachdem Jesus nach Galiläa gezogen ist, verkündet er in Nazaret, dass er der Messias ist. Das Volk in Nazaret weist ihn zurück. Er geht nach Kafarnaum, wo er Kranke heilt und Teufel austreibt.

Lukas 3:1-22

Johannes der Täufer prophezeit von Jesus Christus

Denk einen Moment über diese Fragen nach:

  • Wurdest du schon mal von jemandem gehänselt oder ausgelacht, weil du der Kirche angehörst?

  • Hat sich jemand schon einmal über etwas, woran du glaubst, oder über einen der Maßstäbe, nach denen du leben möchtest, lustig gemacht oder sie kritisiert?

  • Gibt es Partys oder andere Treffen, zu denen du aufgrund deiner Religion nicht eingeladen wirst oder bei denen du dich unwohl gefühlt hast?

Achte in Lukas 3:1-22 auf einen Grundsatz, aus dem hervorgeht, weshalb sich diejenigen, die nach dem Evangelium leben, manchmal ausgegrenzt fühlen.

Im Gesetz des Mose wurde der ranghöchste Priester im Aaronischen Priestertum „Hoher Priester“ genannt. Zur Zeit des Erretters war das Amt des Hohen Priesters allerdings korrupt geworden. Der Hohe Priester war zugleich auch der politische Führer des Volkes. Aber diejenigen, die dieses Amt innehatten, waren damals keine Männer, die Gott sich erwählt hatte. Sie wurden von Leuten wie Herodes oder sonstigen römischen Beamten bestimmt (siehe auch Schriftenführer, „Hohepriester“).

Lies Lukas 3:2-6 und achte darauf, zu wem Gott in Vers 2 spricht. Er spricht jedenfalls nicht zu den Hohepriestern.

Fass zusammen, was Johannes der Täufer in Lukas 3:3-6 sagt. (Mehr zu dem, was Johannes gelehrt hat, findest du in der Joseph-Smith-Übersetzung von Lukas 3:4-11 im Schriftenführer.)

Zur Zeit des Johannes waren manche der Ansicht, weil sie Nachkommen Abrahams waren, seien sie besser als andere oder Gott liebe sie mehr als diejenigen, die nicht zum Haus Israel gehören. Das wäre so, als ob heute einer denken würde, er käme in den Himmel, nur weil er Mitglied der Kirche ist.

Lies Lukas 3:7-9 und achte auf das, was die Juden laut Johannes tun müssen, um errettet zu werden. (Die Frucht in Vers 9 steht für die Folgen unserer Entscheidungen.)

Was geschieht laut Vers 9 mit denjenigen, die keine „gute Frucht“ hervorbringen, also nicht rechtschaffen leben?

In Lukas 3:10-15 lesen wir, dass Johannes Teilen der jüdischen Bevölkerung sagt, wie sie gute Frucht hervorbringen und ein rechtschaffenes Leben führen können. Das geistliche Wirken des Johannes war beeindruckend. Manch einer meinte, er wäre vielleicht der Messias.

Lies Lukas 3:16,17 und achte darauf, was der Messias jedoch laut Johannes tun werde.

Die Formulierung „mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (Lukas 3:16) bezieht sich auf die reinigende und heiligende Wirkung, die durch die Gabe des Heiligen Geistes zustande kommt. Der Prophet Joseph Smith hat gelehrt: „Man muss aus Wasser und Geist geboren werden, um in das Reich Gottes kommen zu können.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, 2007, Seite 100.)

Um Lukas 3:17 noch besser zu verstehen, sollte dir klar sein, was es bedeutet, die Spreu vom Weizen zu trennen.

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separating wheat from chaff

Arabische Bauern beim Worfeln (sie trennen die Spreu vom Weizen)

Nachdem der Weizen geerntet und gedroschen worden war (also die Körner vom Stängel getrennt worden waren), machte sich der Bauer daran, den gedroschenen Weizen zu worfeln. Bei dieser alten Methode wurden die Weizenkörner von der äußeren Hülle, also von Spelz und Spreu, getrennt. Dazu wurde mithilfe einer großen Schaufel oder Holzgabel der gedroschene Weizen in die Luft geworfen. Der Wind trug dann die leichte, unerwünschte Spreu davon, und die schweren Körner fielen zurück auf den Dreschboden.

Wofür steht in Johannesʼ Analogie wohl der Weizen?

Wofür die Spreu?

Eine wichtige Lehre aus Lukas 3:16,17 besteht darin, dass Jesus Christus die Rechtschaffenen von den Schlechten trennt.

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:

    1. Auch wenn die letztendliche Trennung der Rechtschaffenen von den Schlechten erst am Tag des Gerichts stattfindet – inwiefern führt die Tatsache, dass ein Jünger schon jetzt Jesus Christus nachfolgt und gemäß seinem Evangelium lebt, schon heute zu einer Trennung? Inwiefern grenzen sich dadurch die Jünger von den Ungerechten ab?

    2. Weshalb muss uns klar sein, dass jemand, der Christus nachfolgt und nach dessen Evangelium lebt, sich als Außenseiter fühlen kann oder ausgegrenzt wird?

In Lukas 3:18-22 steht, dass Jesus zu Johannes dem Täufer kommt, um sich taufen zu lassen (siehe auch Matthäus 3:13-17). Später wird Johannes der Täufer von Herodes ins Gefängnis geworfen.

Lukas 3:23-38

Die Vorfahren Jesu werden genannt

In Lukas 3:23-38 führt Lukas die Abstammungslinie Jesu nach der direkten Linie an. Auch bezeugt er, dass man Josef für den Vater Jesu hielt (der er aber nicht war) (siehe Lukas 3:23).

Lukas 4:1-13

Jesus wird in der Wüste vom Satan versucht

In Lukas 4:1-13 wird davon berichtet, dass Jesus 40 Tage lang in der Wüste gefastet hat und den Versuchungen des Satans widerstanden hat (siehe auch Matthäus 4:1-11).

Lukas 4:14-30

Jesus verkündet, dass er der Messias ist

Denk über diese Wörter nach: zerschlagen, gefangen, arm und blind. Hast du jemals das Gefühl gehabt, dass eines oder mehrere dieser Wörter auf dich zutreffen? Achte in Lukas 4:14-30 auf Wörter, aus denen hervorgeht, dass Jesus Christus gesandt wurde, den Zerschlagenen die Freiheit zu bringen und den Gefangenen die Entlassung.

In Lukas 4:14-17 ist zu lesen, dass Jesus in den Synagogen in Galiläa predigt, nachdem er aus der Wüste zurückgekehrt ist, wo er gefastet hat und versucht worden ist. Schon bald kehrt er in seine Heimatstadt Nazaret zurück. Dort liest er in einer Synagoge aus dem Buch Jesaja vor. Dieser hatte die göttliche Mission des Messias vorhergesagt.

Lies Lukas 4:18-20 und achte darauf, was der Messias laut Jesajas Prophezeiung für das Volk tun wird. Markiere, was du herausgefunden hast.

Lies Lukas 4:21 und achte auf das, was Jesus über die Schriftstelle sagt, die er da vorgelesen hat.

Als Jesus sagt, dass die Prophezeiung Jesajas erfüllt ist, tut er damit kund, dass er der Messias ist, von dem in der Prophezeiung die Rede ist. Schreib diesen Grundsatz in deine heiligen Schriften: Jesus Christus wurde gesandt, um die zu heilen, deren Herz gebrochen war, und die zu befreien, die geistig gefangen waren.

Denk an das, was du über den geistlichen Dienst des Heilands weißt. Wie geht durch sein Wirken diese Prophezeiung in Erfüllung?

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Frage: Auf welche Weise hast du schon erlebt, dass Jesus Christus auch in unserer Zeit heilt und befreit?

Lies Lukas 4:22. Wie haben die Bewohner Nazarets reagiert, als Jesus verkündet, dass er der langersehnte Messias ist?

In Lukas 4:23 steht, dass Jesus weiß: Die Menschen in Nazaret werden von ihm erwarten, dass er beweist, dass er der Messias ist, und dass er die Wunder wiederholt, die er in Kafarnaum gewirkt hat. Jesus erzählt ihnen darauf zwei Begebenheiten aus der Schrift, die etwas über den Glauben aussagen.

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Elijah, widow of Zarephath, and her son

Elija und die Witwe von Sarepta mit ihrem Sohn

Lies Lukas 4:24-27 und achte auf die beiden Begebenheiten, die Jesus erwähnt. Lies dir den Bericht über Elija und die Witwe von Sarepta in 1 Könige 17:1-16 durch und den Bericht von Naaman und Elischa in 2 Könige 5:1-14. Achte insbesondere darauf, was die Witwe und Naaman taten. Wodurch legten sie Glauben an den Tag?

Auf welche Art und Weise bewiesen die Witwe von Sarepta und Naaman ihren Glauben?

Du weißt ja, dass diese beiden Propheten aus dem Alten Testament, Elija und Elischa, Wunder im Leben von Menschen bewirkt haben, die keine Israeliten waren, die also zu den Andern gehörten. Jesus erklärt den Bewohnern von Nazaret: Obwohl es Witwen und Aussätzige in Israel gab, konnten an zwei Fremden Wunder getan werden, weil diese Glauben hatten und die Propheten Gottes aufgenommen hatten.

Weil es in Nazaret nur wenige gibt, die Glauben haben, wirkt Jesus dort auch nur wenige Wunder (siehe Matthäus 13:54-58; Markus 6:1-6). Wenn man die Menschen aus Nazaret der Witwe von Sarepta und Naaman gegenüberstellt, kann man einen wichtigen Grundsatz in Bezug auf den Glauben lernen: Wenn wir Glauben an Jesus Christus an den Tag legen, können wir Wunder erleben.

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Naaman and servant of Elijah

Naaman und der Diener Elischas

  1. Liste in deinem Studientagebuch auf, wie wir zeigen können, dass wir Glauben an Jesus Christus, unseren Heiland, haben. Lies Lukas 4:18 und denk darüber nach, wie du Glauben an Jesus Christus an den Tag legen und die aufgeführten Segnungen erlangen kannst.

Lies Lukas 4:28-30 und achte darauf, wie die Menschen in der Synagoge auf das reagieren, was Jesus sagt.

Inwiefern zeigt dieser Bericht, wie Jesus Christus letztlich die Rechtschaffenen von den Schlechten trennt (siehe Lukas 3:17)?

Lukas 4:31-44

Jesus treibt Dämonen aus und heilt Kranke

Lies Lukas 4:31-44 und achte darauf, wie unterschiedlich die Menschen aus Kafarnaum im Vergleich zu den Bewohnern Nazarets reagiert haben.

Wie tritt hier der Grundsatz zutage, dass wir Segnungen vom Herrn erhalten, wenn wir Glauben an ihn üben?

  1. Schreib heute dein Zeugnis für den Heiland Jesus Christus und für die Segnungen, die du erhalten hast, weil du Glauben an ihn hast, in dein Studientagebuch.

  2. Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Lukas 3 und 4 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: