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Einheit 25, Tag 3: Philipper 1 bis 3


Einheit 25, Tag 3

Philipper 1 bis 3

Einleitung

Der Apostel Paulus legt den Heiligen in Philippi ans Herz, sich gemeinsam zu bemühen, nach dem Evangelium Jesu Christi zu leben. Er trägt ihnen auf, dem Beispiel des Heilands nachzueifern und demütig und selbstlos zu sein. Er erklärt, was Gott in ihnen bewirkt, damit sie errettet werden können. Außerdem berichtet er, welche Opfer er gebracht hat, um Jesus Christus nachfolgen zu können.

Philipper 1

Paulus legt dar, welche Segnungen Drangsal und Widerstand mit sich bringen

Welche Wörter passen in die Lücken dieses Zitats von Präsident Brigham Young?

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President Brigham Young

„Jedes Mal, wenn ihr den ‚Mormonismus‘ tretet, tretet ihr ihn ____________________, niemals ____________________. Der Herr der Allmächtige richtet es so ein.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Brigham Young, Seite 264.)

(Du findest die Antwort darauf später in der Lektion.)

Wie hat man im Lauf der Geschichte einerseits die Kirche des Herrn und andererseits auch dessen Anhänger „getreten“, also bekämpft, oder wie tut man dies auch heutzutage?

Achte beim Studium von Philipper 1 auf einen Grundsatz, der aufzeigt, wie Drangsal und Widerstand auf das Werk des Herrn wirken.

Suche Philippi auf der beiliegenden Karte, auf der die Missionsreisen des Apostels Paulus verzeichnet sind.

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map, eastern Mediterranean

Auf der zweiten Missionsreise gründet Paulus in Philippi einen Zweig der Kirche (siehe Apostelgeschichte 16). Später verfasst er einen Brief an die Philipper. Zu dieser Zeit befindet er sich im Gefängnis, vermutlich in Rom. In Philipper 1:1-11 bringt Paulus für die Heiligen in Philippi Liebe und Dankbarkeit zum Ausdruck.

Lies Philipper 1:12-14 und achte darauf, wozu der Widerstand führt, dem Paulus auf seiner Mission ausgesetzt ist.

Aus diesen Versen wird ersichtlich, dass all die Widrigkeiten, mit denen Paulus zu kämpfen hatte, „die Verbreitung des Evangeliums gefördert“ haben (Philipper 1:12). Alle im Prätorium, dem Sitz des Befehlshabers, wissen nun, dass Paulus deswegen gefangen gehalten wird, weil er Jesus Christus verkündet. Seine Gefangennahme bewegt auch weitere Mitglieder dazu, das Evangelium unerschrockener zu verkündigen.

Aus Philipper 1:12-14 lernen wir: Wenn wir als Nachfolger Jesu Christi auf Widerstand stoßen, kann dies das Werk Gottes sogar voranbringen.

Füll die Lücken in dem Zitat von Präsident Young mit den Worten die Treppe hinauf (was in diesem Zusammenhang „voran“ bedeutet) und die Treppe hinunter.

  1. Stell dir vor, du bist Journalist für einen Blog oder eine Zeitung. Schreib in dein Studientagebuch Schlagzeilen für zwei oder drei wahre Begebenheiten, bei denen Widerstand das Werk des Erlösers vorangetrieben hat. Du kannst dich dabei auf Geschichten aus den heiligen Schriften berufen oder auch auf etwas, was jemand erlebt hat, den du kennst. (Hier ist ein Beispiel für eine Schlagzeile: „Proteste gegen Missionsarbeit führen zu größerem Interesse an der Evangeliumsbotschaft der hiesigen Missionare“.)

In Philipper 1:15-26 erklärt Paulus, dass alles, was ihm widerfährt, stets zur Verherrlichung des Heilands gereicht.

Lies Philipper 1:27-30 und achte darauf, was die Heiligen in Philippi in Bezug auf das Evangelium tun sollen.

In der Joseph Smith Translation von Philipper 1:28 in der englischsprachigen Ausgabe der Bibel heißt es: „Und euch in keinem Fall von euren Gegnern einschüchtern lasst, die das Evangelium ablehnen, wodurch Vernichtung über sie gebracht wird; doch euch, die ihr das Evangelium annehmt, wird Errettung zuteil und das, was von Gott kommt.“

Achte in Philipper 1:27-30 darauf, was den Mitgliedern um des Erlösers willen widerfahren soll. Denk darüber nach, inwiefern die Heiligen in Philippi gesegnet sind, weil sie wissen, dass durch den Widerstand, den sie als Nachfolger Jesu Christi durchmachen, sein Werk vorangetrieben wird.

Philipper 2

Paulus spricht von der Herablassung des Heilands und spricht zu den Heiligen über ihr Heil

Lies Philipper 2:2-4 und achte darauf, welchen Rat der Apostel Paulus den Heiligen in Philippi erteilt.

Lies Philipper 2:5-9. Du kannst Wörter und Formulierungen markieren, aus denen die Demut und Selbstlosigkeit Jesu Christi hervorgehen.

Aus diesen Worten des Paulus lernen wir diesen Grundsatz: Wenn wir dem Beispiel Jesu Christi an Demut und selbstlosem Mitgefühl nacheifern, werden wir einiger.

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:

    1. Auf welche Weise können wir dem Beispiel des Heilands an Demut und Selbstlosigkeit in der Familie, in der Schule und in der Gemeinde oder im Zweig nacheifern?

    2. Inwiefern hast du schon erlebt, dass jemand das Wohl eines anderen über das eigene Wohl gestellt hat? Inwiefern hat das zu mehr Einigkeit beigetragen?

In Philipper 2:9-11 lehrt Paulus, dass der Tag kommt, da jeder sich beugen und bekennen muss, dass Jesus Christus der Herr ist. Nimm dir kurz Zeit, um dir diesen Augenblick auszumalen, und überleg, wie dieses Ereignis wohl für dich sein wird.

Lies Philipper 2:12,13 und achte darauf, was die Philipper laut Paulus tun sollen, damit es für sie zu einem freudigen Erlebnis wird, wenn sie vor dem Herrn die Knie beugen. Mit „Furcht und Zittern“ in Vers 12 ist respektvolle Ehrfurcht und Freude gemeint (siehe Psalm 2:11; Schriftenführer, „Furcht“, scriptures.lds.org).

Manche Menschen verstehen die Aufforderung des Paulus „müht euch … um euer Heil“ (Philipper 2:12) falsch und meinen, dass man durch die eigenen Werke errettet wird. Wir können nur durch das Sühnopfer Jesu Christi errettet werden. Wir müssen jedoch die Anforderungen für die Errettung erfüllen, die Gott festgelegt hat (siehe 3. und 4. Glaubensartikel). In Philipper 2:13 lehrt Paulus, dass Gott denjenigen hilft, die sich bemühen, die Voraussetzungen für die Errettung zu erfüllen, indem er in ihnen das „Wollen“ (also den Wunsch) verstärkt, seine Gebote zu befolgen.

Aus Philipper 2:12,13 lernen wir: Gott bewirkt in uns, dass wir die Anforderungen für die Errettung erfüllen wollen und dies dann auch tun. Die Errettung selbst ist allerdings nur dank des Sühnopfers Jesu Christi möglich. Du kannst diesen Grundsatz in deine heiligen Schriften schreiben.

Durch den Einfluss des Heiligen Geistes kann Gott uns wandeln und unsere Wünsche läutern, sodass wir ihm gehorsam sein wollen (siehe Mosia 5:2). Wann hast du schon gespürt, dass der Herr dein Herz gewandelt hat, sodass du ihm gehorchen wolltest? Wie hat er dir schon geholfen, seine Gebote noch genauer zu befolgen?

In Philipper 2:14-30 erinnert Paulus die Heiligen daran, dass sie „als Lichter in der Welt [leuchten]“ (Philipper 2:15). Er teilt ihnen auch mit, dass er Boten zu ihnen schicken möchte, um zu erfahren, wie es ihnen geht.

Philipper 3

Paulus erläutert, welche Opfer er gebracht hat, um Jesus Christus nachfolgen zu können

Denk an einen Gegenstand, der für etwas steht, was dir viel bedeutet und was auch in den Augen der Welt wertvoll ist (zum Beispiel etwas, was Familie oder Freunde, Bildung, Nahrung, Technik oder Wohlstand symbolisiert).

Wofür würdest du diesen wertvollen Gegenstand aufgeben?

Achte beim Studium von Philipper 3 darauf, was Paulus aufgegeben hat, um einen Lohn zu erlangen, der auch uns offensteht.

In Philipper 3:1,2 warnt Paulus die Mitglieder in Philippi vor verderbten Lehrern („Hunde“), die darauf dringen, dass jeder, der sich der Kirche anschließt, sich dennoch bestimmten jüdischen Gepflogenheiten unterwerfen müsse, so etwa auch der Beschneidung. In Philipper 3:3 erklärt er, dass diejenigen, die „im Geist Gott dienen und [sich] in Christus Jesus rühmen“, die „Beschnittenen“, also Gottes Bundesvolk, sind.

Lies Philipper 3:4-6 und achte darauf, was Paulus über seine jüdische Abstammung sagt.

In der jüdischen Gesellschaft hatte Paulus früher aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Volk Israel, seiner Stellung als Pharisäer, seines Eifers im Judentum und seiner Untadeligkeit vor dem Gesetz bestimmte gesellschaftliche und religiöse Vorteile genossen.

Lies Philipper 3:7-11. Du kannst Wörter oder Formulierungen markieren, aus denen hervorgeht, als was Paulus die Vorteile nun betrachtet, die er zuvor in der jüdischen Gesellschaft genossen hat.

Paulus hat bereitwillig „alles aufgegeben“ (Philipper 3:8), um Jesus Christus zu erkennen, er wollte „in ihm … sein“ (Philipper 3:9), also durch einen Bund mit Christus verbunden sein. Er wollte durch den Glauben an ihn gerechtfertigt werden, um seinetwillen leiden und zur „Auferstehung der Gerechten“ zu gelangen (siehe Joseph Smith Translation in der englischsprachigen Ausgabe der Bibel, Philipper 3:11).

Lies Philipper 3:12-14 und achte darauf, was Paulus im Hinblick auf seinen geistigen Fortschritt erkennt.

Anstatt sich auf das zu konzentrieren, was hinter ihm liegt, strebt er vorwärts – „dem Siegespreis“ entgegen, „der himmlischen Berufung“ (Philipper 3:14), nämlich dem ewigen Leben. Vervollständige den Grundsatz mithilfe dessen, was wir aus dem Beispiel des Paulus lernen können: Wenn wir , können wir ihn erkennen und ewiges Leben erlangen.

Präsident Gordon B. Hinckley hat erzählt, wie er einmal einen Marineoffizier kennenlernte, der zur beruflichen Weiterbildung in die Vereinigten Staaten gekommen war und sich während seines Aufenthalts der Kirche angeschlossen hatte. Denk darüber nach, was dieser junge Mann bereit war aufzugeben, damit er Jesus Christus nachfolgen konnte.

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President Gordon B. Hinckley

„Er wurde mir kurz vor seiner Rückkehr in seine Heimat vorgestellt. … Ich sagte: ‚Ihre Verwandten sind keine Christen. Was wird geschehen, wenn Sie als Christ nach Hause kommen, noch dazu als Mormone?‘

Sein Blick umwölkte sich, und er erwiderte: ‚Meine Familie wird enttäuscht sein. Vielleicht verstoßen sie mich und betrachten mich als tot. Und was meine Zukunft und meine Karriere betrifft, so bleiben mir vielleicht alle Möglichkeiten verschlossen.‘

Ich fragte: ‚Sind Sie denn bereit, für das Evangelium einen so hohen Preis zu bezahlen?‘

Seine dunklen Augen, die von Tränen feucht waren, leuchteten aus seinem hübschen braunen Gesicht, als er antwortete: ‚Es ist doch wahr!‘

Ich schämte mich, die Frage gestellt zu haben, und antwortete: ‚Ja, es ist wahr.‘

Woraufhin er erwiderte: ‚Was ist dann noch wichtig?‘“ (Siehe „‚Es ist doch wahr!‘“, Der Stern, Oktober 1993, Seite 3f.)

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:

    1. Was hast du (oder jemand, den du kennst) schon aufgegeben, um Jesus Christus nachzufolgen?

    2. Warum ist der Lohn, nämlich Jesus Christus erkennen und auf dem Weg zum ewigen Leben voranzuschreiten, diese Opfer wert?

  1. Denk darüber nach, ob du etwas Bestimmtes aufgeben solltest, um Jesus Christus besser nachfolgen zu können. Schreib auf einem gesonderten Blatt Papier ein Ziel auf, wie du dieses bestimmte Verhalten aufgeben willst. Häng den Zettel gut sichtbar auf, damit du im Verlauf der kommenden Wochen regelmäßig daran erinnert wirst. Schreib anschließend in dein Studientagebuch: Ich habe Aufgabe 4 abgeschlossen.

In Philipper 3:15-21 warnt Paulus davor, dass diejenigen zugrunde gehen, denen einzig und allein irdisches Vergnügen wichtig ist. Er erklärt außerdem, dass Jesus Christus unseren unvollkommenen Körper zu einem unsterblichen Körper machen wird, wie er einen hat.

  1. Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Philipper 1 bis 3 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: