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Einheit 31, Tag 1: Offenbarung 1 bis 3


Einheit 31, Tag 1

Offenbarung 1 bis 3

Einleitung

Der Apostel Johannes schreibt von der Insel Patmos aus einen Brief an sieben Gemeinden der Kirche und spricht ihnen Mut zu. Er schildert darin Offenbarungen, die er empfangen hat. Johannes legt Zeugnis für das ab, was ihm von einem Engel und von Jesus Christus übermittelt worden ist. Er gibt auch Lob, Zurechtweisung und Warnungen, die er vom Herrn erhalten hat, an die Heiligen weiter.

Offenbarung 1:1-11

Johannes berichtet von seiner Vision

Mach bei jedem Ereignis, über das du gern mehr wissen möchtest, ein Häkchen:

____ Vorirdisches Dasein

____ Die Letzten Tage

____ Das Zweite Kommen Jesu Christi

____ Das Millennium

____ Das Jüngste Gericht

Das Buch Offenbarung wird auch Apokalypse genannt. Dieser Begriff ist „von einem griechischen Wort abgeleitet, das ‚offenbart‘ oder ‚enthüllt‘ bedeutet“ (Schriftenführer, „Apokalypse). In diesem Buch schreibt der Apostel Johannes Lehren auf, die ihm über das vorirdische Dasein, über Jesus Christus und dessen Rolle beim Erlösungsplan des himmlischen Vaters, über die Ereignisse vor dem Zweiten Kommen, über das Millennium und das Jüngste Gericht kundgetan worden sind.

Achte, während du das Buch Offenbarung studierst, auf Lehren zu diesen Themen.

Lies die Joseph-Smith-Übersetzung von Offenbarung 1:1-3 im Schriftenführer und achte darauf, was Johannes über die Offenbarung, die er empfangen hat, sagt. Markiere oder notiere dir, was die Heiligen Johannes zufolge tun sollen.

Der Apostel Johannes erwähnt sowohl diejenigen, die seine Worte lesen, als auch diejenigen, die seine Worte hören. Zur Zeit des Johannes konnten viele Mitglieder nicht lesen. Sie wurden mit dem, was im Buch Offenbarung steht, dadurch bekannt, dass es ihnen vorgelesen wurde.

Aus den Lehren des Johannes in Offenbarung 1:3 können wir diesen Grundsatz lernen: Wenn wir die Worte des Herrn lesen, zu verstehen suchen und beherzigen, werden wir gesegnet. Eine Segnung, die wir Johannes zufolge empfangen, besteht darin, dass wir dann auf das Zweite Kommen Jesu Christi vorbereitet sind.

Die Joseph-Smith-Übersetzung verschafft uns Klarheit darüber, dass Johannes seinen Brief „an die sieben Knechte, die über den sieben Kirchen in Asien sind, schrieb“ (Joseph-Smith-Übersetzung von Offenbarung 1:4 [im Schriftenführer]). Dies macht uns verständlich, dass mit den „sieben Kirchen in Asien“ sieben Kirchengemeinden gemeint sind, die sich im westlichen Teil der heutigen Türkei befanden und die unseren heutigen Gemeinden und Zweigen nicht unähnlich waren.

Lies Offenbarung 1:5-8 und finde heraus, was Johannes den sieben Gemeinden in Bezug auf Jesus Christus vermitteln möchte.

Beachte, dass Johannes erklärt, dass wir „von unseren Sünden erlöst“ und durch das Blut, also das Sühnopfer, Jesu Christi rein gemacht und „zu Königen … und zu Priestern vor Gott“ gemacht werden können (Offenbarung 1:5,6).

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen: Welche Aussagen über den Erlöser gefallen dir in Offenbarung 1:5-8 besonders? Warum?

Lies Offenbarung 1:9-11 und finde heraus, wo Johannes sich befindet, als er diese Offenbarung empfängt. Wo befinden sich die sieben Gemeinden? Such einige dieser Städte auf der Karte.

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map, eastern Mediterranean

Johannes empfängt diese Offenbarung in einer Zeit, die für die Mitglieder der Kirche schwierig ist. Die Heiligen werden heftig verfolgt, einige von ihnen werden umgebracht. Außerdem herrschen unter den Mitgliedern Abfall vom Glauben und Spaltungen. Zudem waren alle Apostel bis auf Johannes getötet worden. Das Buch Offenbarung ist möglicherweise während der Herrschaft des römischen Kaisers Domitian (81 bis 96 n. Chr.) geschrieben worden. Dieser hatte im gesamten Römischen Reich wieder den Kaiserkult eingeführt. Wer nicht die Götter verehrte, die von der römischen Regierung festgelegt waren, wurde ins Exil gesandt oder gar hingerichtet. Johannes soll, so die gängige Meinung, aus diesem Grund auf die Insel Patmos verbannt worden sein.

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John writing

Johannes empfängt auf Patmos eine Vision.

Aus dem Buch Mormon wissen wir, dass Nephi eine ähnliche Vision wie Johannes hatte. Nephi sah die Ereignisse in den Letzten Tagen (darunter das Zweite Kommen Christi, das Tausendjährige Reich und die Vollendung des Werkes Gottes auf der Erde). Ihm wurde jedoch geboten, dies nicht aufzuschreiben, weil Johannes dazu vorherordiniert worden war (siehe 1 Nephi 14:24-29). Denk darüber nach, welche Bedeutung der Herr dem Bericht des Johannes beimisst. Achte, wenn du dich nun im Buch Offenbarung weiter mit den Worten des Johannes befasst, auf Lehren in Bezug auf die Letzten Tage, das Zweite Kommen, das Millennium und die Vollendung des Werkes Gottes auf der Erde.

Offenbarung 1:12-20

Johannes sieht in einer Vision Jesus Christus

Denk an drei Firmen, die dir bekannt sind. Verwenden sie ein Firmenlogo, das sie von den Mitbewerbern abhebt?

Warum verwenden Unternehmen so ein Logo?

Im Buch Offenbarung greift der Apostel Johannes auf Symbole und Bilder zurück, mit deren Hilfe er wichtige Evangeliumsbotschaften vermittelt. Symbole können einprägsame Lehrmittel sein, weil sie verschiedenen Generationen und Kulturen auf vielerlei Ebenen etwas vermitteln können. Sie können gleichzeitig auch mehrere Bedeutungen haben.

Lies Offenbarung 1:12-18 und achte darauf, welche Sinnbilder Johannes gesehen hat und in seiner Offenbarung verwendet. Du kannst die entsprechenden Stellen markieren oder dir die Antwort herausschreiben.

  1. Lies in dieser Übersicht die Schriftstellen in der rechten Spalte und denk über die mögliche Bedeutung der Symbole nach, die Johannes hier in Offenbarung 1:12-18 erwähnt. Schreib zu jedem Symbol eine mögliche Bedeutung in dein Studientagebuch.

Symbol

Mögliche Bedeutung

  1. Sieben goldene Leuchter (Offenbarung 1:12)

  1. Siehe Offenbarung 1:20; 3 Nephi 18:24

  1. Die rechte Hand des Erretters (Offenbarung 1:16,17)

  1. Siehe Markus 14:62; 16:19

  1. Sieben Sterne (Offenbarung 1:16)

  1. Siehe Offenbarung 1:20; in der Joseph Smith Translation von Offenbarung 1:20 in der englischsprachigen Ausgabe der Bibel wird das Wort „Engel“ durch „Diener“ ersetzt.

  1. Ein scharfes, zweischneidiges Schwert (Offenbarung 1:16)

  1. Siehe Hebräer 4:12

  1. Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt (Offenbarung 1:18)

  1. Siehe 2 Nephi 9:10-13

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Christ with candlesticks

Aus der Botschaft, die der Herr seinen Heiligen durch Johannes offenbart, können wir unter anderem lernen: Jesus Christus wacht über diejenigen, die ihm treu nachfolgen, und sorgt für sie.

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:

    1. Warum war es für die Mitglieder damals wohl wichtig, dass sie wussten, dass Jesus Christus auch weiterhin über sie wacht und für sie sorgt?

    2. Warum ist es wichtig, dass auch wir uns dieser Tatsache bewusst sind?

Denk an eine Zeit zurück, als du verspürt hast, dass Gott über dich wacht und für dich sorgt. Inwiefern war diese Erfahrung ein Segen für dich?

Beachte, dass der Erretter in Offenbarung 1:17,18 zu Johannes sagt, dass er die Schlüssel zu Tod und Unterwelt hat. Aus diesen Versen erfahren wir: Jesus Christus ist ein verherrlichtes, auferstandenes Wesen, das Macht über Tod und Hölle hat.

Denk darüber nach, was in dieser Lehre dazu ausgesagt wird, wie der Kampf zwischen Gut und Böse, der derzeit überall auf Erden herrscht, schließlich ausgehen wird.

Überleg, inwiefern sich dieses Zitat auf die Macht Jesu Christi über Tod und Hölle bezieht: „Die Botschaft des Buches Offenbarung ist die gleiche wie die aller anderen heiligen Schriften auch: Gott wird auf dieser Erde letztendlich über den Teufel obsiegen. Es wird ein dauerhafter Sieg des Guten über das Böse sein, der Heiligen über die, die sie verfolgen, des Reiches Gottes über die Reiche der Menschen und des Satans.“ (Bible Dictionary, „Revelation of John“.)

Da wir wissen, dass das Gute schließlich über das Böse siegt, muss sich nur noch zeigen, für welche Seite wir uns entscheiden – für die Seite des Satans oder für die Seite Gottes.

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President Ezra Taft Benson

Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „Jeden Tag gewinnen die Streitkräfte des Bösen und die Streitkräfte des Guten neue Rekruten. Jeder von uns trifft täglich viele Entscheidungen, die zeigen, auf welcher Seite er steht. Wie der Kampf ausgeht, steht fest: Die Streitkräfte der Rechtschaffenheit werden gewinnen. Es muss sich allerdings noch zeigen, wo jeder von uns – jetzt und in Zukunft – in diesem Kampf steht und wie er sich bewährt. Bleiben wir bis zum letzten Atemzug treu? Erfüllen wir die uns vorbestimmte Mission?“ („In His Steps“, Fireside an der Brigham-Young-Universität, 4. März 1979, Seite 1, speeches.byu.edu.)

Überleg, was du tun kannst, um noch unverrückbarer auf Gottes Seite zu stehen. Folg allen Eingebungen, die du erhältst.

Offenbarung 2 und 3

Johannes schreibt die Worte Jesu Christi an die Führer der sieben Gemeinden nieder

Offenbarung 2:1 bis 3:13 enthält die Botschaft des Herrn an bestimmte Gemeinden in Kleinasien. Lies diese Verse und achte auf den Rat und die Verheißungen, die der Herr diesen Mitgliedern gibt.

Welche dieser Verheißungen würdest du auch gern erhalten?

Lies Offenbarung 3:14-17 und finde heraus, welchen Zustand die Mitglieder in Laodizea überwinden müssen, um die Erhöhung empfangen zu können. Das „Amen“ in Vers 14 bezieht sich auf Jesus Christus.

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:

    1. Was bedeutet es wohl, dass diese Mitglieder „weder kalt noch heiß“ sind (Offenbarung 3:15), sondern lauwarme Jünger Jesu Christi sind?

    2. Was tun deiner Meinung nach lauwarme Jünger Jesu Christi? Was tun sie nicht?

Überleg, was du in den vergangenen Tagen getan hast, um Jesus Christus nachzufolgen. Bist du ein heißer, ein kalter oder ein lauwarmer Jünger Jesu Christi?

Lies Offenbarung 3:19 und achte darauf, weshalb der Herr die Heiligen in Laodizea zurechtweist. Du kannst die entsprechenden Stellen markieren oder dir die Antwort herausschreiben.

Lies den ersten Satz in Offenbarung 3:20 und achte darauf, was der Erretter hier von sich sagt. Was tut er?

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Christ at the Door

Nenne unterschiedliche Möglichkeiten, wie man reagieren könnte, wenn man merkt, dass der Erretter bei einem an die Tür klopft.

Wie wäre dir zumute, wenn du ein Klopfen an der Tür hören und merken würdest, dass es der Erretter ist? Würdest du ihm aufmachen?

Lies den Rest von Offenbarung 3:20 und finde heraus, welche Segnung der Herr den Heiligen in Laodizea anbietet und was sie tun müssen, um sie zu erhalten.

Aus der Botschaft des Herrn an die Mitglieder in Laodizea können wir diesen Grundsatz lernen: Wenn wir dem Erretter die Tür öffnen, tritt er ein und hält mit uns Mahl.

Im Vorderen Orient galt das gemeinsame Essen als Zeichen der Verbundenheit. Man gab damit zu erkennen, dass man mit den Gästen freundschaftlich und in Frieden verbunden war oder dies zumindest anstrebte.

Wofür steht wohl die Tür in Offenbarung 3:20?

Denk darüber nach, wofür die Tür steht, und lies dazu dieses Zitat von Präsident Spencer W. Kimball:

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President Spencer W. Kimball

„Eines Tages zeigte [der Künstler Holman Hunt] sein Gemälde ‚Christus klopft an die Tür‘ einem Bekannten. Dieser rief aus: ‚Auf dem Bild stimmt doch etwas nicht!‘

‚Was denn?‘, fragte der Künstler.

‚Die Tür, an die Jesus anklopft, hat keine Klinke‘, sagte der Bekannte.

‚O, das ist kein Versehen‘, erwiderte Hunt. ‚Siehst du, das ist die Tür zum Herzen des Menschen, und sie lässt sich nur von innen öffnen.‘

Und so ist es. Jesus kann davor stehen und anklopfen, aber die Entscheidung, ob wir die Tür öffnen wollen oder nicht, treffen wir allein.“ (The Miracle of Forgiveness, 1969, Seite 212.)

Überleg, was du tun kannst, um dem Erretter dein Herz zu öffnen.

Lies Offenbarung 3:21,22 und achte auf die Verheißung und den Rat des Herrn.

Welchen Rat gibt der Herr den Mitgliedern in Vers 22?

Bemüh dich zu „höre[n], was der Geist … sagt“ (Offenbarung 3:22), und denk darüber nach, was du aus dieser Lektion gelernt hast. Folg den Eingebungen, die du erhältst.

  1. Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Offenbarung 1 bis 3 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: