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Einheit 21, Tag 2: Römer 12 bis 16


Einheit 21, Tag 2

Römer 12 bis 16

Einleitung

Paulus fordert die Mitglieder in Rom auf, Gott ihren Körper als lebendiges Opfer darzubringen und die Gebote zu halten. Paulus erklärt auch, dass wir Streit vermeiden und um Frieden bemüht sein sollen, wenn aufgrund persönlicher Ansichten Unstimmigkeiten aufkommen. Am Ende dieses Schreibens warnt Paulus vor denjenigen, die zu täuschen versuchen.

Römer 12 und 13

Paulus fordert die Heiligen auf, Gott ihren Körper als lebendiges Opfer darzubringen und die Gebote zu halten

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3 differently shaped drinking glasses

Beachte die Form der Flüssigkeit im ersten Glas. Wie ändert sich die Form der Flüssigkeit, wenn du sie vom ersten in das zweite Gefäß gießt? Wie sähe die Form der Flüssigkeit aus, wenn du sie in das dritte Glas gießen würdest?

Stell dir vor, die Flüssigkeit stelle einen Menschen dar und die Gläser unterschiedliche weltliche Anschauungen und Gepflogenheiten. Welche Risiken birgt es, wenn man sich ständig neuen Anschauungen und Gepflogenheiten anpasst?

Lies Römer 12:1,2 und suche heraus, wozu Paulus die Mitglieder in Rom auffordert.

Paulus rät den Mitgliedern, sich „selbst als lebendiges … Opfer darzubringen, das Gott gefällt“ (Römer 12:1), und zieht damit einen Vergleich zu dem alttestamentlichen Brauch, Opfertiere zum Altar des Tempels zu bringen. Die Opfertiere wurden Gott geweiht. Paulus fordert die Mitglieder hier also auf, ihr Leben Gott zu weihen – ihren Körper, ihre Wünsche, ihre Entscheidungen, ihr Handeln, ihren Besitz und ihre Zeit. Dies wird dadurch erreicht, dass man sündhafte Wünsche aufgibt und Gottes Gebote befolgt.

Dem Rat des Paulus in Römer 12:1,2 entnehmen wir: Gott erwartet, dass wir unser Leben ihm weihen und uns nicht nach der Welt richten. Du kannst diesen Grundsatz in deine heiligen Schriften schreiben.

  1. In Römer 12 und 13 erläutert Paulus viele Grundsätze, die den Mitgliedern helfen sollen, ihr Leben Gott zu weihen und sich nicht nach der Welt zu richten. Zeichne in dein Studientagebuch eine Übersicht mit drei Spalten, damit du einige dieser Grundsätze näher untersuchen kannst. Überschreibe die einzelnen Spalten mit je einer dieser Schriftstellenangaben: Römer 12:9-16; Römer 12:17-21; Römer 13:8-13. Erfülle dann diese Aufgaben:

    1. Lies zunächst jede angegebene Schriftstelle und schreib dann mindestens einen Grundsatz daraus in die entsprechende Spalte.

    2. Beschreibe, wie dir eine der Lehren, die du herausgefunden hast, helfen kann, dein Leben Gott zu weihen und dich nicht der Welt anzupassen.

Lies Römer 13:14 und beachte, was Paulus den Heiligen hier rät.

Der Satz „legt (als neues Gewand) den Herrn Jesus Christus an“ bedeutet, dass wir in unserer Einstellung und unseren Taten dem Erretter ähnlicher werden sollen. Denk darüber nach, wie dir die Lehren, die du bisher aus Römer 12 und 13 herausgearbeitet hast, helfen können, mehr wie Christus zu werden.

Durch Römer 13:14 verstehen wir dies besser: Wenn wir unser Leben Gott weihen und uns nicht der Welt anpassen, können wir mehr wie Jesus Christus werden.

  1. Der Erretter ist ein Beispiel dafür, dass man sein Leben Gott weiht und sich nicht nach der Welt richtet. Denk an einen Menschen, den du kennst und der sich bemüht, ebenfalls so zu sein. Berichte in deinem Studientagebuch von ihm und beschreibe, wodurch man erkennt, dass er sein Leben Gott weiht und sich nicht an die Welt anpasst. Erkläre, wie er infolgedessen dem Erlöser ähnlicher wird.

Schreib auf einen Zettel, wie du dein Leben Gott noch mehr weihen kannst, statt dich an die Welt anzupassen. Bewahre diesen Zettel an einer Stelle auf, wo er dich an dein Ziel erinnert.

Römer 14:1 bis 15:3

Paulus lehrt die Mitglieder, von Streitigkeiten über persönliche Ansichten abzusehen

Ist es für einen Heiligen der Letzten Tage vertretbar, 1.) sich vegetarisch zu ernähren? 2.) Schokolade zu essen? 3.) in der Öffentlichkeit eine kurze Hose zu tragen? 4.) sonntags digitale Medien zu benutzen? 5.) Feste zu feiern, die auf kirchliche oder kulturelle Traditionen zurückgehen, die nichts mit unserer Kirche zu tun haben?

Die Antwort auf alle diese Fragen lautet natürlich Ja. Während einige Verhaltensweisen durch göttliche Gebote unmissverständlich erwünscht oder verboten sind, unterliegen andere dem Ermessen oder den Vorlieben eines jeden Mitglieds. Dazu gehören Entscheidungen im Bereich Unterhaltung, Kleidung, Ernährung, Sabbatheiligung sowie jene Regeln, die Eltern für ihre Kinder aufstellen. Um uns bei unseren Entscheidungen zu leiten, hat uns der Herr in manchen Bereichen Gebote und Maßstäbe gegeben, zum Beispiel, dass wir nur eine kurze Hose tragen sollen, die anständig aussieht. Andere Entscheidungen wieder liegen ganz im eigenen Ermessen. Mitunter stützen sich Mitglieder bei derlei Entscheidungen auf Inspiration, die für ihre jeweiligen Umstände oder Bedürfnisse gilt.

Wenn du Römer 14:1 bis 15:3 liest, achte darauf, was Paulus dazu schreibt, wie wir in der Kirche mit persönlichen Vorlieben umgehen sollen.

In Römer 14:1-5 erfahren wir, dass es bei einer dieser Fragen, die im persönlichen Ermessensbereich liegen und mit denen sich die Mitglieder zur Zeit des Paulus auseinanderzusetzen haben, um Ernährungsvorschriften geht. Manch einer legt sich diesbezüglich keinerlei Beschränkungen auf. Andere wiederum verzichten auf Fleisch und nehmen nur Gemüse zu sich (siehe Römer 14:2, Fußnote). Des Weiteren halten einige Mitglieder an jüdischen Sitten, Gepflogenheiten und Feiertagen fest.

Welche Probleme könnten sich wohl für die Kirche ergeben, wenn die Mitglieder in solchen Belangen unterschiedlicher Meinung sind?

Achte in Römer 14:3 auf den Rat des Paulus zu diesen unterschiedlichen Ansichten.

Warum könnte wohl ein Mitglied der Kirche ein anderes Mitglied verachten oder auf es herabsehen oder es verurteilen, wenn dessen Ansichten nicht mit den eigenen übereinstimmen?

Lies Römer 14:10-13,15,21 und finde heraus, was die Mitglieder bei solchen Meinungsverschiedenheiten nicht tun sollen.

Aus der Anweisung des Paulus in Römer 14:13 können wir unter anderem dies lernen: Wenn etwas nicht ausdrücklich durch Gebote geregelt ist, dürfen wir die Entscheidungen eines anderen nicht verurteilen.

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Frage: Weshalb ist es problematisch, wenn ein Mitglied auf ein anderes Mitglied herabschaut oder es verurteilt, weil dieses andere Entscheidungen in Belangen trifft, für die weder göttliche Gebote noch Verbote bestehen?

Beachte die Formulierung „keinen Anstoß zu geben und … nicht zu Fall zu bringen“ in Römer 14:13. Damit ist gemeint, dass man niemanden bei seinem Bemühen behindert, an Christus zu glauben und nach dem Evangelium zu leben, und niemanden in dieser Hinsicht zu Fall bringen will. Lies auch Römer 14:15.

Paulus rät den Mitgliedern, zu berücksichtigen, wie sich ihr Verhalten auf andere auswirken könnte, und nichts zu tun, was andere in geistiger Hinsicht zu Fall bringen könnte. Von Paulus lernen wir auch: Wenn etwas nicht ausdrücklich durch Gebote geregelt ist, müssen wir berücksichtigen, wie sich unsere Entscheidungen auf andere Menschen auswirken.

Denk zurück an die Fragen zu den persönlichen Vorlieben am Anfang dieses Abschnitts. Denk darüber nach, wie die Mitglieder heutzutage den Rat des Paulus zu solchen Belangen befolgen können. Wie können solche Entscheidungen zum Frieden unter den Mitgliedern beitragen (siehe Römer 14:19)?

Römer 15:4 bis 16:27

Paulus beendet seinen Brief an die Römer

Am Ende seines Schreibens an die Römer äußert Paulus sich zu den heiligen Schriften. Lies Römer 15:4 und achte darauf, wozu die heiligen Schriften laut Paulus geschrieben worden sind.

Vervollständige anhand dessen, was du gelesen hast, diesen Grundsatz: Die heiligen Schriften wurden geschrieben, damit wir .

  1. Berichte in deinem Studientagebuch darüber, wie du einmal durch das Schriftstudium Erkenntnis, Trost oder Hoffnung bekommen hast.

Paulus zeigt hier, wie wir aus den Schriften lernen und Hoffnung schöpfen können. Er zitiert mehrere Schriftstellen aus dem Alten Testament und bestätigt den Heiligen, dass die Missionsarbeit unter den Nichtjuden dem Plan Gottes entspricht (siehe Römer 15:9-12).

Im letzten Teil von Römer 15 und 16 finden wir Ermutigung und Rat für die Mitglieder in Rom, darunter auch eine Warnung an diejenigen, die Spaltungen hervorrufen, falsche Lehre verkünden und andere täuschen wollen (siehe Römer 16:17,18).

  1. Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Römer 12 bis 16 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: