Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Fruchtba… . im Lande meines Elends‘


Lektion 12

„Fruchtba… . im Lande meines Elends“

Ziel

Jeder soll verstehen, daß Gott uns unsere „Bedrängnisse weihen“ wird, wenn wir gläubig und gehorsam sind.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt:

    1. Genesis 40; 41. Josef legt im Gefängnis die Träume der Diener des Pharao richtig aus. Dann legt er den Traum, den der Pharao von Kühen und Ähren hat, aus. Josef wird zum Herrn über Ägypten unter dem Pharao und bereitet das Volk auf die kommende Hungersnot vor.

    2. Genesis 42–45. Jakob schickt zweimal seine Söhne nach Ägypten, um Getreide zu kaufen. Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen und vergibt ihnen. Alle sind glücklich.

  2. Zusätzlicher Lesestoff 2 Nephi 2:2; LuB 64:8–11; 122:5-9.

  3. Sie können ein Mitglied bitten, eine kurze Zusammenfassung von Genesis 42 und 43 vorzubereiten.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können mit der folgenden (oder einer eigenen) Aktivität beginnen.

Die Mitglieder sollen sich vorstellen, daß sie gestorben sind und in die Geisterwelt kommen. Jetzt denken sie über ihre Erlebnisse auf der Erde nach. Erklären Sie, daß Sie nun vier Fragen stellen werden, die sie zum Nachdenken darüber anregen sollen, wie widrige Umstände ihr Leben geformt haben. Nachdem Sie die Fragen gestellt haben, können die Mitglieder sich aussuchen, welche sie beantworten wollen.

• Welche Prüfungen haben sie auf der Erde erlebt?

• Was haben sie aus den Prüfungen des Lebens gelernt?

• Was würden sie an der Art und Weise, wie sie mit Prüfungen umgegangen sind, ändern, wenn sie ihr Leben wiederholen könnten?

• Wie hätten sie die Erfahrungen des Lebens besser nutzen können?

Erklären Sie, daß die Lektion von Josef, dem Sohn Jakobs, handelt und davon, wie er auch in großen Prüfungen gläubig und gehorsam war.

Besprechen und anwenden

Besprechen Sie beim Unterrichten der folgenden Schriftstellen, wie wir sie im täglichen Leben anwenden können. Regen Sie die Klasse an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen zu berichten.

1. Josef legt die Träume des Obermundschenks, des Oberbäckers und des Pharao aus. Der Pharao ernennt Josef zum Herrn über ganz Ägypten.

Unterrichten und besprechen Sie Genesis 40; 41.

Lassen Sie die vorige Lektion wiederholen, indem die Mitglieder einige der Prüfungen beschreiben, die Josef schon früh im Leben erlebte (Genesis 37; 39). Sie können die Antworten an die Tafel schreiben. Es wird vielleicht gesagt:

  1. Seine Brüder haßten ihn (Genesis 37:4).

  2. Seine Brüder wollten ihn töten, verkauften ihn dann aber als Sklaven (Genesis 37:18–28).

  3. Er wurde unschuldig ins Gefängnis geworfen, nachdem er sich geweigert hatte, Böses zu tun (Genesis 39:20).

• Wie hat Josef auf seine Prüfungen reagiert? Wie hat der Herr Josef dafür gesegnet, daß er auch in Prüfungen rechtschaffen handelte?

• Auch der Obermundschenk und der Oberbäcker des Pharaos waren im Gefängnis. Beide hatten Träume, die sie nicht verstanden. Worum bat Josef den Obermundschenk, nachdem er seinen Traum gedeutet hatte? (Siehe Genesis 40:14,15.) Was geschah, als der Obermundschenk aus dem Gefängnis entlassen wurde? (Siehe Genesis 40:21,23.) Warum war dies eine weitere Prüfung für Josef? (Siehe Genesis 41:1,14. Er blieb noch zwei Jahre im Gefängnis.)

• Warum wurde Josef schließlich aus dem Gefängnis entlassen? (Siehe Genesis 41:1,8–15.) Was antwortete Josef, als der Pharao sagte, er habe gehört, daß Josef Träume deuten könne? (Siehe Genesis 41:16.) Wie können wir dem Herrn die Anerkennung für unsere Talente und Gaben zollen? (Wir können sie benutzen, um Gott zu verherrlichen und anderen ein Segen zu sein, aber nicht zu unserem eigenen Ruhm.)

• Was träumte der Pharao? (Siehe Genesis 41:1–7,17–24.) Was bedeutete der Traum? (Siehe Genesis 41:25–32.) Was schlug Josef dem Pharao vor, nachdem er den Traum gedeutet hatte? (Siehe Genesis 41:33–36; siehe auch den 2. Gedanken zur Vertiefung.) Wie reagierte der Pharao auf Josefs Vorschlag, sich auf eine Hungersnot vorzubereiten? (Siehe Genesis 41:37–43.)

2. Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen und vergibt ihnen.

Unterrichten und besprechen Sie Genesis 42–45. Sie können den Inhalt der Kapitel 42 und 43 von einem vorher beauftragten Mitglied zusammenfassen lassen.

• Warum kamen Josefs Brüder zum ersten Mal nach Ägypten? (Siehe Genesis 42:1–3.) Warum kamen sie zum zweiten Mal? (Siehe Genesis 42:33,34; 43:2.) Warum zögerte Jakob, Benjamin mit seinen Brüdern nach Ägypten ziehen zu lassen? (Siehe Genesis 42:36,38.) Warum ließ er Benjamin schließlich doch gehen? (Siehe Genesis 43:3–5,11–14.)

• Jakob hatte das Gefühl, daß er noch einen Sohn verlieren würde, wenn er Benjamin mit seinen Brüdern nach Ägypten schickte. (Siehe Genesis 42:36.) Wie verwandelte der Herr das, was Jakob als Prüfung ansah, in eine Segnung für ihn?

• Als Josef jung war, hatte er einen Traum, der ihm voraussagte, daß seine Brüder sich eines Tages tief vor ihm neigen würden (Genesis 37:5–11). Wie erfüllte sich dieser Traum? (Siehe Genesis 42:6; 43:26–28.) Wie verwandelte sich die Erfüllung dieses Traums, die seine Brüder als eine schwere Prüfung angesehen hatten, in eine Segnung?

• Mehr als 20 Jahre, nachdem sie Josef in die Sklaverei verkauft hatten, empfanden seine Brüder immer noch Schuldgefühle (Genesis 42:21). Wie können Schuldgefühle eine positive Kraft in unserem Leben sein? Wie können sie eine negative Kraft sein? Wie beeinflußt vollständige Umkehr die Schuldgefühle? (Siehe Enos 1:4–6.)

• Wie zeigte Josefs Bruder Juda, daß er inzwischen gütiger geworden war? (Siehe Genesis 44:18,30–34. Erinnern Sie die Klasse daran, daß Juda den Vorschlag gemacht hatte, Josef als Sklaven zu verkaufen.)

• Warum waren Josefs Brüder bestürzt, als Josef sich zu erkennen gab? (Siehe Genesis 45:1–3.) Wie zeigte Josef, daß er ihnen vergeben hatte? (Siehe Genesis 45:4–11,14,15.) Wie hat das seine Brüder wohl geistig aufgerichtet?

• Was sollen wir nach Meinung der Welt tun, wenn jemand uns Unrecht getan hat? Was sagt der Herr, was wir tun sollen? (Siehe LuB 64:8–11.) Wie sind sie gesegnet worden, wenn sie freundlich zu jemandem waren, der sie schlecht behandelt hatte? Wie können wir lernen, leichter zu vergeben?

• Wie wurde Josefs Gefangenschaft in Ägypten, die eine Prüfung für ihn war, später ein Segen für ihn, seine Familie und ganz Ägypten? (Siehe Genesis 45:4–8.) Wie können wir Josefs Beispiel im Umgang mit unseren eigenen Herausforderungen und Prüfungen folgen?

• Im Neuen Testament schrieb der Apostel Paulus an die Römer: „Wir wissen, daß Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt.“ (Römer 8:28.) Wie hat sich das in ihrem Leben gezeigt? Bitten Sie die Mitglieder, von Erlebnissen zu erzählen, wo etwas, was erst negativ zu sein schien, später eine Segnung wurde.

Zum Abschluß

Erinnern Sie die Klasse daran, daß Josef in seinen vielen Prüfungen nicht den Glauben verloren hat. Er vergab sogar seinen Brüdern, die ihn als Sklaven verkauft hatten. Wegen seiner Rechtschaffenheit empfing Josef großen Segen. Bezeugen Sie, daß Gott uns segnen wird, wenn wir gläubig sind, und alles zum Guten führen wird.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge in der Lektion verwenden.

1. Der Joseph der Letzten Tage

Joseph Smiths Übersetzung von Genesis 50:24–38 enthält Prophezeiungen Josefs, daß einer seiner Nachkommen ein „erwählter Seher“ sein wird. Der Prophet Lehi wiederholt diese Prophezeiungen 2 Nephi 3:5–15. Der hier erwähnte Nachkomme ist der Prophet Joseph Smith.

Sprechen Sie darüber, wie die folgenden Prophezeiungen Josefs von Ägypten sich im Leben von Joseph Smith erfüllten:

  1. Ein Nachkomme Josefs sollte ein „erwählter Seher“ werden (Joseph Smith Translation, Genesis 50:26; 2 Nephi 3:6).

  2. Dieser Seher sollte von Josefs übrigen Nachkommen hoch geachtet werden (Joseph Smith Translation, Genesis 50:27; 2 Nephi 3:7).

  3. Er sollte ihnen die Bündnisse zur Kenntnis bringen, die Gott mit ihren Vätern gemacht hatte (Joseph Smith Translation, Genesis 50:28; 2 Nephi 3:7).

  4. Er würde Gott gehorchen (Joseph Smith Translation, Genesis 50:28; 2 Nephi 3:8).

  5. Er sollte als Prophet so groß wie Mose sein (Joseph Smith Translation, Genesis 50:29; 2 Nephi 3:9).

  6. Er sollte das Werkzeug sein, um neue heilige Schrift (das Buch Mormon) hervorzubringen, die die bereits bestehende heilige Schrift (die Bibel) unterstützen würde (Joseph Smith Translation, Genesis 50:30–31; 2 Nephi 3:11–12).

  7. Er sollte schwach sein, aber der Herr würde ihn stark machen (Joseph Smith Translation, Genesis 50:32; 2 Nephi 3:13).

  8. Er und sein Vater sollten beide Joseph heißen (Joseph Smith Translation, Joseph Smith Translation, Genesis 50:33; 2 Nephi 3:15).

2. Vorbereitung auf die Hungersnot

• Josef riet dem Pharao, die sieben Jahre voller Überfluß zu verwenden, um Ägypten auf die sieben Jahre Hungersnot vorzubereiten, die folgen würden (Genesis 41:29,30,34–36). Was raten unsere Kirchenführer uns, um uns auf Zeiten des Hungers oder andere Schwierigkeiten vorzubereiten?

Elder L. Tom Perry hat gelehrt:

„Die Vorsorge für unsere zeitlichen Bedürfnisse ist genauso wichtig wie unsere geistige Vorbereitung. … Wir sind viele Jahre lang belehrt worden, daß wir uns in mindestens vier Bereichen vorbereiten müssen, wenn wir für das Kommende gewappnet sein wollen.

Erstens, eignen sie sich eine gute Ausbildung an. Erlernen sie ein Handwerk oder einen Beruf, der ihnen dauernde Beschäftigung und ein Einkommen sichert, das für sie und ihre Familie ausreichend ist. …

Zweitens, leben sie strikt im Rahmen ihres Einkommens, und sparen sie etwas für schlechte Tage. Teilen sie diszipliniert die Mittel ein, mit denen der Herr sie gesegnet hat. … Legen sie so regelmäßig, wie sie ihren Zehnten zahlen, auch einen Betrag für zukünftige Bedürfnisse ihrer Familie beiseite. …

Drittens, machen sie keine übermäßigen Schulden. Notwendige Schulden sollen nur gemacht werden, nachdem sie ernsthaft nachgedacht und gebetet und die bestmögliche Beratung eingeholt haben. Wir brauchen Disziplin, um im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten zu bleiben. …

Viertens, kaufen und lagern sie einen Vorrat an lebensnotwendigen Gütern und Lebensmitteln. Kaufen sie Kleidung, und legen sie ein Sparkonto an, auf das sie regelmäßig einzahlen, um Reserven für Notzeiten zu haben. So weit ich zurückdenken kann, wurden wir belehrt, uns auf die Zukunft vorzubereiten und einen Jahresvorrat an notwendigen Gütern anzulegen. Ich schätze, daß durch die Jahre des Überflusses dieser Rat in aller Welt beinahe in Vergessenheit geraten ist. Ich glaube, daß die Zeit, wo wir diesen Rat mißachten konnten, vorüber ist. In Anbetracht dessen, was heute in der Welt geschieht, müssen wir ihn wieder sehr ernsthaft befolgen.“ (Der Stern, Januar 1996, Seite 31f.)

• Während der Hungersnot kam „alle Welt … nach Ägypten, um bei Josef Getreide zu kaufen“, denn Ägypten war das einzige Land, das sich auf die Hungersnot vorbereitet hatte (Genesis 41:54–57). Wie kann die Tatsache, daß wir vorbereitet sind, uns die Gelegenheit verschaffen, anderen zu helfen?

3. Josefs Söhne

• Nachdem der Pharao ihn zum Herrn über Ägypten gemacht hatte, heiratete Josef eine Frau, die Asenat hieß. Sie hatten zwei Söhne (Genesis 41:45,50). Wie nannten Josef und Asenat ihre Söhne? (Siehe Genesis 41:51,52). Warum waren dies passende Namen für Josefs Söhne?