Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Es ist mein Werk und meine Herrlichkeit‘


Lektion 1

„Es ist mein Werk und meine Herrlichkeit“

Ziel

Jeder soll verstehen, daß er (1) ein Kind Gottes ist, (2) den Versuchungen des Satans widerstehen kann und daß es (3) das Werk und die Herrlichkeit Gottes ist, unsere Unsterblichkeit und unser ewiges Leben zustande zu bringen.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt folgende Schriftstellen aus der Köstlichen Perle:

    1. Mose 1:1–11. Mose sieht Gott und spricht mit ihm von Angesicht zu Angesicht. Mose erfährt, daß er ein Sohn Gottes im Ebenbild des Einziggezeugten des Vaters ist. Anmerkung: Die Mitglieder sollen verstehen, daß Mose in dieser Vision Jahwe, und nicht den Vater im Himmel, sah. Jesus Christus hieß vor seiner Geburt Jahwe und war der Gott des Alten Testaments. Er ist mit dem Vater eins in der Absicht und vertritt ihn in Kraft und Vollmacht. Seine Worte sind die des Vaters, und manchmal, wie in Mose 1:6, spricht er in der ersten Person für den Vater. (Siehe James E. Talmage, Die Glaubensartikel, 1961, Seite 469f.)

    2. Mose 1:12–23. Der Satan tritt Mose gegenüber; Mose vertreibt ihn.

    3. Mose 1:24–39. Gott erscheint wieder und lehrt über sein Werk und seine Herrlichkeit.

  2. Lesen Sie die Lektion, und entscheiden Sie, wie Sie den Bericht aus der Schrift lehren wollen. Weil es schwierig ist, alle Fragen zu stellen oder jeden Gedanken der Lektion zu erwähnen, suchen Sie gebeterfüllt diejenigen aus, die das lehren, was die Klasse braucht. Vielleicht müssen Sie einige Fragen den Lebensumständen der Mitglieder anpassen.

  3. Besorgen Sie für jeden in der Klasse ein Exemplar Altes Testament, Begleitheft für den Teilnehmer (34592 150). (Die Gemeinde erhält sie vom Versand, ein Mitglied der Bischofschaft gibt sie der Sonntagsschulleitung.)

  4. Wenn Sie die 2. Aktivität unter „Interesse wecken“ benutzen, brauchen Sie einen Beutel mit einigen alltäglichen Gegenständen wie Steine, einen Kamm und Stifte.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Einführung in das Alte Testament

Das Alte Testament ist ein Bericht vom Umgang Gottes mit seinem Bundesvolk von der Schöpfung bis einige hundert Jahre vor der Geburt des Erretters. Das Alte Testament bietet uns machtvolle Vorbilder an Glauben und Gehorsam. Es zeigt auch, welche Folgen es hat, wenn man Gott vergißt, ihm ungehorsam ist oder sich ihm widersetzt. Seine Prophezeiungen bezeugen Christi Geburt, sein erlösendes Opfer, sein Zweites Kommen und seine Regierung während des Millenniums.

Außer dem Alten Testament umfaßt dieser Leitfaden die Bücher Mose und Abraham aus der Köstlichen Perle. Diese Bücher bieten wichtige Zusätze und Erklärungen zum Buch Genesis. Das Buch Mose ist ein Auszug aus Joseph Smiths Bibelübersetzung.

Das Buch Abraham ist eine Übersetzung des Propheten Joseph Smith von ägyptischen Papyri.

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit einer der folgenden Aktivitäten (oder mit einer eigenen) beginnen. Suchen Sie die am besten geeignete aus.

  1. Lassen Sie die Klasse in Mose 1:6,20–22,39 nachsehen, was dort Wichtiges offen- bart wird. Es gibt wahrscheinlich verschiedene Antworten. Sagen Sie, daß der Unterricht sich um die drei Punkte dreht, die unter „Ziel“ am Anfang dieser Lektion aufgeführt sind.

  2. Bitten Sie zwei Mitglieder nach vorn, und geben Sie ihnen einen Beutel mit einigen alltäglichen Gegenständen (siehe „Vorzubereiten“). Sagen Sie ihnen, daß sie ein Spiel spielen sollen, erklären Sie ihnen aber weder Regeln noch Zweck des Spiels. Fordern Sie die beiden auf, den Beutel zu öffnen und anzufangen. Sie werden erwarten, daß sich die Erklärung für das Spiel im Beutel befindet. Wenn sie sie nicht finden, werden sie nicht wissen, was sie tun sollen.

Erklären Sie: Wenn wir ein Spiel verstehen wollen, müssen wir sein Ziel oder seine Absicht kennen. Mit unserem Leben auf der Erde ist es ähnlich: Wenn wir es verstehen wollen, müssen wir Absicht oder Ziel unseres Lebens kennen. Mos…ilft uns dabei, weil darin drei wichtige Fragen beantwortet werden:

  • Wer sind wir?

  • Wie können wir den Einfluß des Widersachers überwinden?

  • Was ist Gottes Werk und seine Herrlichkeit?

Besprechen und anwenden

Besprechen Sie beim Unterrichten der folgenden Schriftstellen, wie wir sie im täglichen Leben anwenden können. Regen Sie die Klasse an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen zu berichten. Geben Sie zu einem geeigneten Zeitpunkt die Begleithefte (34592 150) aus, und fordern Sie die Mitglieder auf, sie zu benutzen, wenn sie allein oder mit der Familie in der Schrift lesen.

1. Gott lehrt, daß Mose ein Sohn Gottes ist.

Unterrichten und besprechen Sie Mose 1:1–11.

• Was hat Mose aus seinen Erlebnissen in Mose 1:1–7 über Gott gelernt? Was hat er über sich selbst erfahren? (Sie können die Klasse darauf achten lassen, wie oft Gott in diesen Versen Mose mit „mein Sohn“ anspricht.)

• Was bedeutet es, daß Mose im Ebenbild des Erretters erschaffen wurde (Mose 1:6)? Was für einen Unterschied kann es für unser Leben bedeuten, wenn wir wissen, daß wir Kinder Gottes und im Ebenbild seines Sohnes sind?

Elder Dallin H. Oaks hat gelehrt: „Denken sie nur einmal darüber nach, welche Macht in dem Gedanken liegt, den das Lied ‚Ich bin ein Kind von Gott‘ vermittelt. … Hier liegt die Antwort auf eine der großen Lebensfragen, nämlich ,Wer bin ich?‘ Ich bin ein Kind Gottes und stamme von himmlischen Eltern ab. Diese Herkunft bestimmt unser ewiges Potential. Dieser machtvolle Gedanke hilft wirksam gegen Depressionen. Er kann einem jeden von uns helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die besten unserer inneren Anlagen zu entdecken. Lassen sie diesen machtvollen Gedanken im Bewußtsein eines … Menschen Wurzeln schlagen, und sie haben ihm damit Selbstachtung geschenkt und ihn bewegt, sich den Problemen des Lebens zu stellen.“ (Der Stern, Januar 1996, Seite 22.)

• Dadurch, daß Gott den Mose mehrmals mit „mein Sohn“ anredete und ihm sagte, daß er „nach dem Ebenbild meines Einziggezeugten“ erschaffen war, gab er ihm Selbstvertrauen und Verständnis für seinen Wert. Wie kann dieser Grundsatz uns als Eltern helfen? Wie kann er eine Ehe stärken? Wie kann er Freundschaften stärken?

Sagen Sie, daß wir in einer Welt, wo Kritik und negative, herabsetzende Kommentare zu dominieren scheinen, dem Beispiel des Herrn folgen und das sagen sollen, was anderen hilft, sich selbst als Kinder Gotte…oller Würde und Wer…u sehen.

• Die Bedeutung des Mose und sein ewiges Potential werden in Mose 1:1–7 betont. Als die Gegenwart Gottes sich von Mose zurückzog, sagte er jedoch: „Nun weiß ich also, daß der Mensch nichts ist.“ (Mose 1:10.) Wie können beide Auffassungen stimmen? (Gott ist unendlich viel weiser und mächtiger als sterbliche Männer und Frauen. Ohne ihn sind wir nichts. Als seine Kinder haben wir jedoch die Möglichkeit, so zu werden wie er.)

2. Der Satan tritt Mose gegenüber; Mose vertreibt ihn.

Unterrichten und besprechen Sie Mose 1:12–23.

• Was befahl der Satan dem Mose? (Siehe Mose 1:12.) Warum sagte der Satan wohl „Menschensohn“ zu Mose? (Mose sollte glauben, daß er kein Sohn Gottes sei.) Warum will der Satan, daß wir daran zweifeln oder uns nicht darum kümmern, daß wir Kinder Gottes sind? Wie bemüht er sich, uns dazu zu bringen?

• Wie reagierte Mose, als der Satan ihn „Menschensohn“ nannte? (Siehe Mose 1:13.) Wie kann ein starkes Zeugnis davon, daß wir Söhne und Töchter Gottes sind, uns helfen, Versuchungen zu widerstehen?

• Wie oft schickte Mose den Satan fort? (Siehe Mose 1:16,18,20,21.) Was können wir daraus lernen, wie man den Anstrengungen des Satans widerstehen soll?

• Wie erhielt Mose Kraft, um den Versuchungen des Satans zu widerstehen? (Siehe Mose 1:18,20,21.) Wie brachte Mose den Satan dazu, ihn zu verlassen? Wie kann das Beten uns Kraft geben, um Versuchungen zu widerstehen? Was können wir noch tun, um stark zu werden?

3. Gott erscheint wieder und unterweist über sein Werk und seine Herrlichkeit.

Unterrichten und besprechen Sie Mose 1:24–39.

• Nachdem der Satan weg war, erblickte Mose wieder die Herrlichkeit Gottes und sah in einer weiteren Vision die Erde und ihre Bewohner (Mose 1:24–28). Welche zwei Fragen stellte Mose dabei? (Siehe Mose 1:30.) Was antwortete Gott? (Siehe Mose 1:31,32,39.)

• Obwohl die Welten und Menschen, die Gott geschaffen hat, für uns unzählbar sind, versicherte er Mose, daß er sie alle kennt (Mose 1:35). Wie haben Sie das Gefühl erhalten, daß der Vater im Himmel und Jesus Christus Sie persönlich kennen und lieben? (Sie können Zeugnis davon geben, wie Sie einmal ihre Liebe und Sorge gespürt haben.)

• Es ist Gottes Werk und seine Herrlichkeit, „die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen“ (Mose 1:39). Was ist Unsterblichkeit? Wer wird Unsterblichkeit erhalten? Was ist ewiges Leben? Wer wird ewiges Leben erhalten?

Elder James E. Faust hat gesagt: „Es besteht ein Unterschied zwischen der Unsterblichkeit, also dem immerwährenden Leben, und dem ewigen Leben, das bedeutet, daß man einen Platz in Gottes Gegenwart hat. Aufgrund der Gnade Jesu Christi wird die Unsterblichkeit jedem Menschen zuteil, ob gerecht oder ungerecht, rechtschaffen oder schlecht. Ewiges Leben dagegen ist ,die größte von allen Gaben Gottes‘ (LuB 14:7). Wir erlangen diese größte Gabe, so sagt es der Herr, nur dann, wenn wir seine Gebote halten und bis ans Ende ausharren (siehe LuB 14:7).“ (Der Stern, Januar 1989, Seite 11.)

• Warum ist es für uns wichtig zu wissen, was Gottes Werk und seine Herrlichkeit ist? Was gibt es für spezielle Möglichkeiten, wie wir ihm in diesem großen Werk helfen können?

Präsident Gordon B. Hinckley hat gesagt: „Wir sind hier, um den Vater in seinem Werk und seiner Herrlichkeit zu unterstützen, nämlich ,die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen‘ (Mose 1:39). Ihre Obliegenheiten sind in Ihrem Wirkungskreis genauso wichtig, wie meine Obliegenheiten es in meinem Wirkungskreis sind. Keine Berufung in der Kirche ist gering oder unbedeu- tend. Jeder von uns wirkt bei der Ausübung seiner Pflichten auf das Leben anderer Menschen ein. Zu jedem von uns hat der Herr in bezug auf die jeweiligen Aufgaben gesagt: … ,Und indem du dies tust, wirst du deinen Mitmenschen das meiste Gute tun, und du wirst die Herrlichkeit dessen fördern, der dein Herr ist.‘ (LuB 81:4.)“ (Der Stern, Juli 1995, Seite 64.)

Zum Abschluß

Mos…chenkt uns die machtvolle Lehre, daß wir Söhne und Töchter Gottes sind. Fordern Sie die Klasse auf, darüber nachzudenken, was das bedeutet. Bezeugen Sie, daß der Vater im Himmel jeden von uns kennt und liebt. Regen Sie die Mitglieder an, ihrer Familie ihre Gefühle über das auszudrücken, was sie in Mos…elernt haben.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge in der Lektion verwenden.

1. „Mose war sich selbst überlassen“ (Mose 1:9)

• Vielleicht werden wir manchmal uns „selbst überlassen“ wie Mos…enn wir den Geist nicht stark spüren oder viele Prüfungen erleben. Was können wir aus Mos…ernen, wie wir uns in solchen Zeiten verhalten sollen? (Mögliche Antworten: Solche Schwierigkeiten brauchen nicht das Ergebnis eigener Sünden zu sein; Gott verläßt uns nicht gänzlich, wie in Vers 15 gezeigt wird; oft erhalten wir große Kraft, wenn wir uns unseren Prüfungen stellen, Gott anrufen und mehr Glauben ausüben.)

2. Alle sind Kinder Gottes

• Mose erhielt die Vision, die in Mos…eschrieben wird, bevor er die Kinder Israel aus Ägypten führte. Wie hat ihm diese Vision wohl dabei geholfe…esonders, wenn er durch die Rebellion des Volkes und ihren mangelnden Glauben entmutigt war? Wie kann es einem Lehrer oder Führer helfen, wenn er weiß, daß wir alle Kinder Gottes sind? Wie kann dieses Wissen uns in unserem Verhältnis zu Familienmitgliedern, Freunden und anderen helfen?