Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Der Herr soll ewig mein und dein Zeuge sein‘


Lektion 23

„Der Herr soll ewig mein und dein Zeuge sein“

Ziel

Jeder soll wie David und Jonatan seinen Freunden treu sein und sich davor hüten, so eifersüchtig wie Saul zu werden.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt:

    1. 1 Samuel 18:1–16. Jonatan und David schließen einen Freundschaftsbund (18:1–4). Die Israeliten ehren David, weil er eine Schlacht gewonnen hat (1 Samuel 18:5–7). Saul wird eifersüchtig auf David und versucht, ihn mit einem Speer zu töten (18:8–16; in der Bibelübersetzung von Joseph Smith heißt es 1 Samuel 18:10, daß der böse Geist, der über Saul kam, nicht vom Herrn war.)

    2. 1 Samuel 18:17–30; 19:1–18. David kämpft gegen die Philister, weil Saul ihm dafür seine Tochter zur Frau versprochen hat. David weiß nicht, daß Saul auf seinen Tod in der Schlacht hofft (18:17–25). David besiegt die Philister und heiratet Sauls Tochter Michal (18:26–28). Jonatan rät David, sich zu verstecken, und versucht, Saul davon abzubringen, daß er David tötet (19:1–7). Saul wirft wieder vergeblich einen Speer nach David (19:9–10). Michal rettet David vor einem weiteren Anschlag Sauls (19:11–18).

    3. 1 Samuel 20. Jonatan und David erneuern ihren Freundschafts- und Friedensbund (dieser Bund bezog sich auch auf ihre Familien). Als Saul erneut versucht, David zu töten, warnt Jonatan ihn. David flieht.

    4. 1 Samuel 23; 24. David kämpft weiter gegen die Philister und flieht vor Saul. David trifft auf Saul und schont sein Leben.

  2. Zusätzlicher Lesestoff 1 Samuel 14:1–16 2 Samuel 1.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können mit der folgenden (oder einer eigenen) Aktivität beginnen.

Stellen Sie die folgende Frage:

• Welche Eigenschaften erwarten sie von einem Freund? (Sie können die Antworten an die Tafel schreiben, wie Treue, Redlichkeit, Selbstlosigkeit, Güte und Liebe.)

Erklären Sie, daß diese Lektion zum Teil davon handelt, wie wichtig es ist, ein guter Freund zu sein.

Besprechen und anwenden

Besprechen Sie beim Unterrichten der folgenden Schriftstellen, wie wir sie im täglichen Leben anwenden können. Regen Sie die Klasse an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen zu berichten.

1. Jonatan und David schließen einen Freundschaftsbund. Saul wird eifersüchtig auf David und versucht, ihn zu töten.

Unterrichten und besprechen Sieh 1 Samuel 18:1–16.

Nachdem er Goliat getötet hatte, wurde David schnell zum Helden. König Saul und das ganze Volk ehrten ihn. Aber niemand war David so treu wie Sauls Sohn Jonatan.

• Wie standen Jonatan und David zueinander? (1 Samuel 18:1,3.) Warum hätte es leicht geschehen können, daß Jonatan auf David eifersüchtig wurde?

  1. Als Sauls Sohn hätte Jonatan der nächste König sein sollen. Der Prophet Samuel hatte aber David zum König gesalbt (1 Samuel 16:6–13).

  2. Während David vom Volk für seinen Erfolg im Kampf hoch geehrt wurde, erhielt Jonatan wenig Anerkennung für seinen Erfolg auf dem Schlachtfeld (1 Samuel 14:1–16).

• Warum war Jonatan wohl nicht eifersüchtig auf David und empfand ihn nicht als Drohung? (1 Samuel 18:1,3.) Wie zeigte Jonatan seine Unterstützung für David? (Sieh 1 Samuel 18:4. Er gab David seinen Mantel, seine Rüstung und seine Waffen.)

• Wie stand König Saul zu David, nachdem dieser Goliat getötet hatte? (Sieh 1 Samuel 18:2, 5. Saul nahm David in sein Haus auf und stellte ihn an die Spitze seiner Krieger.) Wie zeigte David seine Treue gegenüber dem König? (Sieh 1 Samuel 18:5.) Warum wandte Saul sich dann gegen David? (Sieh 1 Samuel 18:6–9.) Warum ist es manchmal schwierig, sich über den Erfolg anderer zu freuen? Wie wirken Stolz und Eifersucht sich auf unser geistiges Wohlbefinden aus?

Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt:

„Der Stolz hat Saul zum Feind Davids gemacht. Er war eifersüchtig, weil die Menge der israelitischen Frauen sang: ‚Saul hat Tausend erschlagen, David aber Zehntau- send.‘ (1 Samuel 18:7; siehe auch Vers 6, 8.)

Der Stolze fürchtet das Urteil der Menschen mehr als Gottes Urteil. … ‚Was werden die Menschen von mir denken?‘ wiegt schwerer als ‚Was wird Gott von mir denken?‘. …

Die Furcht vor dem Urteil der Menschen tut sich dadurch kund, daß man um ihre Anerkennung bemüht ist. Der Stolze liebt ‚das Ansehen bei den Menschen mehr als das Ansehen bei Gott‘ (Johannes 12:42,43). Die Sünde liegt im Beweggrund, warum wir etwas tun. Jesus sagte, er tue immer, was Gott gefalle (Johannes 8:29). Wäre es nicht gut, wenn das Wohlgefallen Gottes unser Beweggrund wäre, statt daß wir darauf erpicht sind, uns über unseren Bruder zu erheben und besser zu sein als er?

Manch stolzer Mensch ist nicht so sehr darauf bedacht, daß sein Gehalt seinen Bedürfnissen entspricht, als vielmehr, daß sein Gehalt höher ist als das anderer. Sein Lohn besteht darin, ein gutes Stück über den anderen zu stehen. …

Wenn der Stolz von unserem Herzen Besitz ergriffen hat, hören wir auf, von der Welt unabhängig zu sein, und liefern unsere Freiheit den Fesseln menschlichen Urteils aus. Die Welt schreit lauter, als der Heilige Geist flüstert. Die Vernunft der Menschen ignoriert die Offenbarungen Gottes, und der Stolze läßt die eiserne Stange los.“ (Der Stern, Juli 1989, Seite 4.)

2. Drei weitere Versuche Sauls, David das Leben zu nehmen, schlagen fehl.

Unterrichten und besprechen Sieh 1 Samuel 18:17–30; 19:1–18.

• Saul bot David an, daß er eine seiner Töchter heiraten dürfe, wenn er gegen die Philister kämpfe. Was war dabei Sauls wahrer Beweggrund? (Sieh 1 Samuel 18:20–25. Er hoffte, daß die Philister David töten würden.)

• Wie erwies Jonatan sich als treuer Freund, als Saul danach trachtete, David umzubringen? (Sieh 1 Samuel 19:1–7.) Was bedeutet es, ein treuer Freund zu sein? Auf welche Art sind ihre Freunde ihnen treu? Wie sind sie ihren Freunden treu?

• Obwohl Jonatan für David sprach, trachtete Saul dem David weiterhin nach dem Leben (1 Samuel 19:9,10). Wie zeigte Davids Frau Michal, daß sie ihrem Mann treu war? (Sieh 1 Samuel 19:11–18.)

3. David und Jonatan erneuern ihren Freundschaftsbund, und Jonatan rettet David das Leben.

Unterrichten und besprechen Sieh 1 Samuel 20.

• Wie reagierte David auf Sauls Haß und seine Bemühungen, ihn zu töten? (Sieh 1 Samuel 20:1.) Wie zeigte Jonatan weiterhin seine Freundschaft? (Sieh 1 Samuel 20:2–4, 13–17, 23; siehe auc 1 Samuel 20:24–42, worüber weiter unten gesprochen wird.)

• Wie hat der Glaube an Gott die Freundschaft zwischen Jonatan und David beeinflußt? (Sieh 1 Samuel 20:23.) Wie wirkt sich unsere Liebe zu Gott auf unsere Liebe zu anderen aus?

• Wenn wir die Gottestreue in unserem Leben an die erste Stelle setzen, wie verhalten wir uns dann, wenn unsere Freunde etwas tun, was falsch ist? (Wir versuchen liebevoll, ihnen zu helfen, daß sie sich ändern.) Wie verhalten wir uns, wenn unsere Freunde uns auffordern, etwas zu tun, was falsch ist? (Wir tun es nicht, gleichgültig, wie es unser Verhältnis zu unseren Freunden beeinträchtigt. Wir bemühen uns auch, unsere Freunde zu richtigen Entscheidungen zu beeinflussen.)

• Wie wollte Jonatan David wissen lassen, ob er in Sicherheit an Sauls Hof zurückkehren konnte? (Sieh 1 Samuel 20:5–7, 18–22.) Wie reagierte König Saul darauf, daß David abwesend war und Jonatan seinen Freund verteidigte? (Sieh 1 Samuel 20:24–33.) Wie warnte Jonatan David? (Sieh 1 Samuel 20:35–42.)

4. Saul ist von Haß gegen David erfüllt. David verschont Saul.

Unterrichten und besprechen Sieh 1 Samuel 23–24.

• David wurde weiterhin mit Erfolg auf dem Schlachtfeld gesegnet (1 Samuel 23:1–5). Warum mußte David die Stadt Keila verlassen, nachdem er die Bewohner vor den Philistern gerettet hatte? (Sieh 1 Samuel 23:7–13.)

• Als Saul erfuhr, daß David in Keila war, schickte er sich an, mit seinem Heer die ganze Stadt zu zerstören (1 Samuel 23:10). Wodurch wurde Saul von einem rechtschaffenen König zu einem Mann, der bereit war, eine ganze Stadt zu vernichten, um einen einzigen Menschen zu töten? Warum sind Haß und Eifersucht so übermächtig? Wie können wir uns von Haß und Eifersucht befreien?

• Als David sich vor Saul versteckte, besuchte Jonatan ihn und „stärkte Davids Vertrauen auf Gott“ (1 Samuel 23:16). Wie können wir das Gottesvertrauen unserer Freunde stärken?

• Als Saul wieder einmal nach David suchte, um ihn zu töten, blieb er über Nacht in einer Höhle (1 Samuel 24:1–3). Was sagten Davids Männer, als sie Saul fanden? (Sieh 1 Samuel 24:4.) Was machte David? (Sieh 1 Samuel 24:4–5. In einer Fußnote zu Ver…ird erklärt, daß David einen Zipfel von Sauls Mantel abschnit…en Teil des Mantels, der das Symbol für die Vollmacht war.)

• Warum lehnte David es ab, Hand an Saul zu legen? (Sieh 1 Samuel 24:6–12.) Was können wir daraus über Rache lernen und darüber, wie man mit denen umgeht, die einem Böses tun? (Sieh 1 Samuel 24:12–15; siehe auch Mormon 8:20.) Was sagte Saul, als David sein Leben verschont hatte? (Sieh 1 Samuel 24:16–19.)

Zum Abschluß

Weisen Sie darauf hin, daß die Geschichte von Jonatan und David zeigt, wie treue Freundschaft und Liebe uns unseren Freunden und Gott näher bringen. Die Geschichte von Saul zeigt, daß Eifersucht und Haß uns so erfüllen können, daß sie uns von unseren Freunden und von Gott entfernen. Regen Sie die Mitglieder an, treu zu ihren Freunden zu stehen, so daß sie sagen können: „Der Herr [soll] auf ewig mein und dein Zeuge sein.“ (1 Samuel 20:23.)

Zur Vertiefung

Auswertung der Freundschaft

Mit der folgenden Aktivität können Sie betonen, wie wichtig es ist, ein treuer Freund zu sein.

Geben Sie jedem ein Blatt Papier und einen Stift. Sagen Sie, daß Sie ihnen jetzt Fragen stellen werden, um herauszufinden, ob sie treue Freunde sind. Die Mitglieder sollen ihre Antworten aufschreiben; jeder behält sein Blatt jedoch und braucht seine Antworten auch nicht vorzulesen. Fragen:

  1. Wann haben sie zum letzten Mal jemand etwas Gutes getan, und was war es?

  2. Was tun sie, wenn sie hören, daß jemand unfreundlich über einen anderen spricht?

  3. Was haben sie getan, um ihren Freunden zu helfen, bessere Menschen zu werden?