Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln‘


Lektion 28

„Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln“

Ziel

Jeder soll Gott in seinem Leben an die erste Stelle setzen und in den Worten des lebenden Propheten und in den Einflüsterungen des Heiligen Geistes Trost und Führung finden.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt:

    1. 1 Könige 17. Elija versiegelt den Himmel gegen Regen, flieht vor Ahab und Jesebel und wird in der Wildnis auf wunderbare Weise bewahrt (17:1–6). Der Herr schickt Elija zu einer Witwe, die ihm Essen und Wasser gibt (17:7–16). Elija erweckt den Sohn der Witwe vom Tod (17:17–24).

    2. 1 Könige 18. Nachdem die Hungersnot mehr als zwei Jahre angehalten hat, trifft Elija mit Ahab zusammen und fordert die Baalspriester heraus, Feuer vom Himmel herabzurufen, um ihr Opfer zu verzehren (18:1–2, 17–24). Der Versuch der Baalspriester mißlingt, aber als Elija betet, sendet der Herr Feuer vom Himmel, das sein Opfer verzehrt (18:25–40). Elija betet um Beendigung der Dürre, und der Herr sendet Regen (18:41–46).

    3. 1 Könige 19. Jesebel versucht, Elija zu töten (19:1–2). Elija flieht in die Wildnis und wird von einem Engel gespeist (19:3–8). Elija geht zum Berg Horeb, wo er vom Heiligen Geist getröstet und angewiesen wird, Gottes Werk fortzusetzen (19:9–19).

  2. Bitten Sie ein Mitglied, einen kurzen Bericht über den Wettstreit zwischen Elija und den Baalspriestern zu geben (1 Könige 18:17–40).

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können mit der folgenden (oder einer eigenen) Aktivität beginnen.

Erzählen Sie die folgende Geschichte von Elder Thomas S. Monson:

„José García … wurde arm geboren, aber im Glauben aufgezogen. Er bereitete sich auf eine Mission vor. An dem Tag, als das Schreiben eintraf, worin er für eine Berufung auf Mission vorgeschlagen wurde, war ich gerade anwesend. In dem Brief stand: ,Bruder Garcías Berufung auf Mission wird seiner Familie große Opfer auferlegen, da er großenteils zum Unterhalt seiner Familie beiträgt. Er nennt nur einen Besitz sein eige…ine Briefmarkensammlung, an der ihm viel liegt, die er aber bereit ist zu verkaufen, wenn es notwendig sein sollte, um seine Mission zu finanzieren.‘

Präsident Kimball hörte aufmerksam zu, als ihm dies vorgelesen wurde, und er sagte dann: ‚Er soll seine Briefmarkensammlung verkaufen. Dieses Opfer wird ihm ein Segen sein.‘“

Fragen Sie die Mitglieder, wie sie reagieren würden, wenn von ihnen verlangt würde, ihren ganzen Besitz aufzugeben, um dem Herrn zu dienen. Fahren Sie dann mit der Geschichte fort: „Mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln fügte er dann hinzu: ‚Jeden Monat erhalten wir hier im Hauptsitz der Kirche tausende Briefe aus der ganzen Welt.

Die Marken darauf sollen nun aufbewahrt und José am Ende der Mission überreicht werden. Er wird dann, ohne daß es ihn etwas kostet, die beste Markensammlung besitzen, die ein junger Mann in Mexiko sein eigen nennen kann.‘“ (Der Stern, April 1979, Seite 112f.)

Erklären Sie: Wenn wir Gottes Werk an die erste Stelle setzen, ist der Lohn viel größer als irgend etwas, was wir dafür vielleicht als Opfer bringen müssen. Unsere Lektion handelt von zwei Persone…lija und der Witwe von Sarepta –, die sehr gesegnet wurden, weil sie bereit waren, Gott auch dann zu folgen, wenn es schwierig war.

Besprechen und anwenden

Besprechen Sie beim Unterrichten der folgenden Schriftstellen, wie wir sie im täglichen Leben anwenden können. Regen Sie die Klasse an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen zu berichten.

Nachdem Jerobeam das Reich Israel zum Götzendienst geführt hatte, wurden er und seine Nachkommen vernichtet. Ihm folgten andere Könige, die Götzen dienten. Darunter war Ahab, der König, der „den Herrn mehr erzürnte als alle Könige Israels vor ihm“ (1 Könige 16:33). Er heiratete Jesebel, übernahm von ihr die Verehrung Baals und brachte sein Volk dazu, diesen falschen Gott anzubeten. Der Prophet Elija warnte Ahab und sein Reich.

1. Elija versiegelt den Himmel, wird auf wunderbare Art bewahrt und weckt den Sohn einer Witwe von den Toten auf.

Unterrichten und besprechen Sieh 1 Könige 17.

• Weil Ahab und sein Volk so schlecht waren, verkündete Elija: „In diesen Jahren sollen weder Tau noch Regen fallen, es sei denn auf mein Wort hin.“ (1 Könige 17:1; Hervorhebung hinzugefügt.) Warum konnte Elija das sagen? (Sie können Elija mit Nephi, dem Sohn Helamans, vergleichen, der ähnliche Macht erhalten hatte. Die Gründe, warum der Herr alles nach Nephis Wort geschehen ließ, stehen in Helaman 10:4,5.)

• Nachdem Elija verkündet hatte, daß kein Regen fallen würde, gebot Gott ihm zu fliehen. Wie reagierte Elija darauf? (Sieh 1 Könige 17:2–5.) Was können wir aus Elijas Antwort lernen?

Elder Gordon B. Hinckley hat gesagt:

„Es gibt eine einfache Aussage über den Propheten Elija, die gibt mir viel Kraft. Elija warnte König Ahab vor Dürre und Hungersnot, die das Land heimsuchen sollten. Ahab aber spottete nur. Der Herr sagte zu Elija, daß er sich am Bach Kerit versteckt halten solle, wo er vom Bach trinken und von den Raben gespeist werden würde. Und die Schrift gibt die einfache, doch wunderbare Feststellung wieder: ‚Elija ging weg und tat, was der Herr befohlen hatte.‘ (1 Könige 17:5.)

Es gab keine Widerrede und keine Ausrede. Elija suchte nicht nach irgendwelchen Ausflüchten, sondern ‚ging weg und tat, was der Herr befohlen hatte’. Und er wurde vor dem schrecklichen Unheil bewahrt, das über die kam, die gespottet und mit ihm gestritten und gezweifelt hatten.“ (Der Stern, November 1972, Seite 454.)

• Wie überlebte Elija in der Wildnis während der Dürre? (Sieh 1 Könige 17:4,6.) Haben sie schon Erlebnisse gehabt, wo der Herr sie körperlich oder geistig erhalten hat?

• Wen hielt der Herr bereit, um Elija zu helfen, als der Bach vertrocknet war? (Sieh 1 Könige 17:7–13.) Was lehrt uns das darüber, wie der Herr denen hilft, die in Not sind? (Der Herr hilft uns oft durch den Dienst anderer Menschen.) Haben sie schon gesehen, wie der Herr jemandem durch den Dienst eines anderen geholfen hat? Was können wir tun, um anderen zu helfen, die in Not sind?

Elder Jeffrey R. Holland hat gesagt: „Ich weiß, daß jeder von uns etwas tun kann, so wenig es auch scheinen mag. Wir können ehrlich den Zehnten zahlen und unseren Lebensumständen entsprechend weitere Spenden geben. … Und wir können uns umschauen, wie wir auf andere Art helfen können. Wenn wir kein Geld haben, können wir unsere Zeit für eine gute Sache oder bedürftige Menschen einsetzen, und wenn die Zeit nicht ausreicht, können wir Liebe schenken. Wir können von dem Mehl abgeben, das wir haben, und auf Gott vertrauen, daß der Ölkrug nicht versiegt.“ (Der Stern, Juli 1996, Seite 29.)

• Wie reagierte die Witwe auf Elijas Bitte um etwas Wasser? (Sieh 1 Könige 17:10,11. Sie holte es, ohne zu zögern.) Was sagte sie, als Elija Essen begehrte? (Sieh 1 Könige 17:11,12.) Was versprach Elija ihr? (Sieh 1 Könige 17:13,14.) Was tat die Witwe? (Sieh 1 Könige 17:15.) Was können wir daraus lernen?

Elder Holland sagte über die Reaktion der Witwe, als Elija sie um Nahrung bat: „Ich habe unter solchen Umständen in der Schrift keinen größeren Glauben gefunden. … Vielleicht war sie nicht sicher, welchen Preis … sie zahlen mußten, aber sie brachte Elija zuerst ein Gebäck. Wenn es nicht genug Mehl gab, starben sie und ihr Sohn wenigstens in einer Tat reiner Nächstenliebe.“ (Der Stern, Juli 1996, Seite 28.)

• Warum gebot Gott wohl der Witwe, Elija zu versorgen, wenn sie selbst so wenig hatte? Welche Segnung erhielt sie für ihren Gehorsam? (Sieh 1 Könige 17:16.) Was verlangt Gott manchmal von uns, was schwierig sein könnte? Wie werden wir gesegnet, wenn wir Gott an die erste Stelle setzen und ihm auch dann gehorchen, wenn es schwierig ist?

Präsident Ezra Taft Benson hat gelehrt:

„Wenn wir Gott an die erste Stelle setzen, nimmt alles andere seinen rechten Platz ein, oder es verschwindet aus unserem Leben. Unsere Gottesliebe ist dann dafür bestimmend, wer oder was unsere Zuneigung, unsere Zeit, unser Interesse bean- sprucht und was wir an die erste Stelle setzen. …

Möge Gott uns beistehen, daß wir [ihn] an die erste Stelle setzen und daraufhin Frieden in diesem Leben und ewiges Leben mit einer Fülle der Freude im nächsten Dasein ernten.“ (Der Stern, Juli 1988, Seite 3f.)

• Was tat Elija, als der Sohn der Witwe krank wurde und starb? (Sieh 1 Könige 17:17–22.) Durch welche Macht konnte Elija den Sohn der Witwe ins Leben zurückrufen? Wie sind sie schon durch die Macht des Priestertums gesegnet worden?

2. Elija fordert die Baalspriester heraus und öffnet den Himmel für Regen.

Unterrichten und besprechen Sieh 1 König 18.

• Im 3. Jahr der Hungersnot sagte der Herr zu Elija: „Geh und zeig dich dem Ahab! Ich will Regen auf die Erde senden.“ (1 Könige 18:1.) Wie reagierte Ahab, als er Elija sah? (Sieh 1 Könige 18:17. Weisen Sie daraufhin, daß Ahab Elija für die Hungers- not verantwortlich machte.) Was war der wahre Grund für die Hungersnot? (Sieh 1 Könige 18:18.)

• Wie Elija es verlangt hatte, versammelte Ahab ganz Israel und 850 falsche Priester am Berg Karmel (1 Könige 18:19,20.) Als alle versammelt waren, fragte Elija sie: „Wie lange noch schwankt ihr nach zwei Seiten?“ (1 Könige 18:21.) Wie schwanken wir manchmal nach zwei Seiten? (Siehe Matthäus 6:24. Weisen Sie darauf hin, daß das Wort Mammon Weltlichkeit bedeutet.)

Elder Neal A. Maxwell hat gesagt: „Die aufwühlenden Worte verschiedener Propheten … drängen uns zu wählen, uns zu entscheiden und nicht zu schwanken. … Elijas Botschaft ist heute überaus wichtig, denn alle müssen sich schließlich zwischen den Göttern dieser Welt und dem Gott der Ewigkeit entscheiden.“ (That My Family Should Partake, 1974, Seite 22.)

Lassen Sie das vorher beauftragte Mitglied einen kurzen Bericht davon geben, wie Elija den Baalspriestern gegenübertrat (1 Könige 18:17–40).

• Warum forderte Elija die Baalspriester heraus? (Sieh 1 Könige 18:36,37.) Wie reagierte das Volk, als der Herr seine Macht zeigte? (Sieh 1 Könige 18:38,39.) Wie wurden sie dafür gesegnet, daß sie den Herrn und seine Macht anerkannten? (Sieh 1 Könige 18:45.) Wie können wir den Herrn und seine Macht besser anerkennen? (Sieh 1 Thessalonicher 5:16–18; Alma 34:38; Moroni 7:33–39.)

3. Elija wird vom Heiligen Geist getröstet und angewiesen, in Gottes Werk fortzufahren.

Unterrichten und besprechen Sieh 1 Könige 19.

Jesebel war zornig wegen Elijas Sieg über die Baalspriester und trachtete danach, ihn zu töten. Elija floh in die Wildnis und rief den Herrn an. Er sagte: „Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben.“ (1 Könige 19:4.) Der Herr sandte Elija einen Engel mit Essen und Wasser. Sie können darauf hinweisen, daß selbst Propheten verzweifeln können und den Trost und die Führung brauchen, die nur Gott geben kann.

• Warum hatte Elija den Mut verloren? (Sieh 1 Könige 19:10,14. Trotz der Reaktion des Volkes auf Gottes spektakuläre Zurschaustellung seiner Macht hatte Elija das Gefühl, daß er der einzige Israelit sei, der übriggeblieben war, um den wahren Gott anzubeten.) Was tat er, um Frieden zu finden? (Sieh 1 Könige 19:4,8. Er betete und fastete.) Was können wir aus Elijas Erfahrung lernen, was uns hilft, wenn wir niedergeschlagen, entmutigt oder verzweifelt sind?

• Wie tröstete Gott Elija auf dem Berg Horeb? (Sieh 1 Könige 19:9–13.) Was können wir hier darüber lernen, wie Gott sich auch mit uns in Verbindung setzt? Warum spricht Gott wohl öfter durch die sanfte, leise Stimme des Heiligen Geistes als durch eine laute und spektakuläre Zurschaustellung seiner Macht? Wie können wir die Einflüsterung des Heiligen Geistes erkennen?

Als ein Reporter Präsident Hinckley fragte, wie er mit Gott in Verbindung trete, antwortete der Prophet: „[Das] möchte ich am liebsten mit etwas vergleichen, was Elija erlebt hat und das im ersten Buch der Könige steht. Elija sprach mit dem Herrn, und es kam Wind auf, heftiger Wind, aber der Herr war nicht im Wind. Dann kam ein Erdbeben, und der Herr war nicht im Erdbeben. Und dann gab es ein Feuer, und der Herr war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln, wie eine Stimme, die ich die Eingebungen des Geistes nennen möchte.“ (Der Stern, Januar 1997, Seite 52.)

Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „Nehmt ihr euch die Zeit, auf die Eingebungen des Geistes zu hören? Am häufigsten antwortet uns die leise, feine Stimme, die man mit seinem innersten Gefühl wahrnimmt. Ich versichere euch, daß ihr erfahren könnt, was der Herr von euch wünscht, wenn ihr euch die Zeit nehmt, zu beten und zuzuhören.“ (Der Stern, April 1978, Seite 15f.)

• Der Heilige Geist ist nicht nur ein Tröster, sondern auch ein Lehrer (Johannes 14:26 2 Nephi 32:5). Wozu hat der Her…urch den Heiligen Geis…lija angewiesen? (Sieh 1 Könige 19:15,16.) Wie kann es uns bei Entmutigung helfen, dem Herrn zu dienen?

• Der Herr tröstete Elija unter anderem damit, daß er ihm sagte, es gebe noch viele Israeliten, die Baal nicht dienten (1 Könige 19:18). Wie kann die Gemeinschaft mit anderen gläubigen Mitgliedern uns trösten? Was für Einflüsse gibt es um sie herum, die sie wissen lassen, daß sie nicht allein sind? Wie können sie anderen helfen, wenn diese sich allein fühlen?

Zum Abschluß

Bezeugen Sie, daß wir getröstet und geführt werden, wenn wir Gott an die erste Stelle setzen und auf die Einflüsterungen des Heiligen Geistes hören.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge in der Lektion verwenden.

Der Geist des Elija

Die Heiligen der Letzten Tage sprechen oft über den Geist des Elija. Dieser Ausdruck bezieht sich auf die Arbeit, die wir tun, „um das Herz der Väter den Kindern und die Kinder den Vätern zuzuwenden“ (LuB 110:15). Zu dieser Arbeit gehören genealogische Forschung und die Tempelarbeit für die Lebenden und die Toten. Wir nennen das den Geist des Elija, weil Elija die Schlüssel der siegelnden Macht des Priestertums auf Joseph Smith übertragen hat (LuB 110:13–16). Durch diese Vollmacht können siegelnde heilige Handlungen vollzogen werden, um die Familie für die Ewigkeit zu vereinen.

Joseph Smith hat gesagt:

„Der Geist, die Macht und die Berufung des Elija bestehen darin, daß man die Macht hat, den Schlüssel der Offenbarungen, Verordnungen, Wahrworte, Kräfte und Stärkungen, die zur Fülle des Melchisedekischen Priestertums und zum Reich Gottes auf Erden gehören, innezuhaben; ferner, daß man alle zum Gottesreich gehörenden Verordnungen in Empfang nimmt und vollzieht, ja, so weit, daß man das Herz der Väter den Söhnen und das Herz der Söhne den Vätern zuwendet, sogar derer, die im Himmel sind. …

Ich wünschte, ihr würdet diese Sache verstehen, denn sie ist wichtig; und wenn ihr es gelten lassen wollt: das ist der Geist des Elija, daß wir nämlich unsere Toten erlösen und eine Verbindung schaffen zwischen uns und unseren Vätern, die im Himmel sind, und daß wir unsere Toten versiegeln, so daß sie in der ersten Auferstehung hervorkommen. Dazu brauchen wir eben die Macht des Elija, so daß wir diejenigen, die auf der Erde leben, an diejenigen siegeln können, die im Himmel sind. Das also ist die Macht des Elija und sind die Schlüssel des Reiches Jahwes.“ (Lehren des Propheten Joseph Smith, 1983, Seite 344,345.)