Missionsberufungen
Wie man jemandem hilft, Verpflichtungen einzugehen und diese auch zu halten


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Wie man jemandem hilft, Verpflichtungen einzugehen und diese auch zu halten

Zum Nachdenken

Zum Nachdenken

  • Warum ist es wichtig, dass ich die Menschen bitte, Verpflichtungen einzugehen?

  • Was haben Verpflichtungen mit der Bekehrung zu tun?

  • Wie kann ich demütig Zeugnis geben?

  • Welche Segnungen kann ich den Menschen verheißen?

  • Weshalb muss man nachfassen, wenn jemand eine Verpflichtung eingegangen ist?

Jemand einladen, sich zu etwas zu verpflichten

Als Missionar haben Sie den Wunsch, Seelen zu erretten (siehe Mosia 28:3). Sie wissen, dass man umkehren muss, um zu Christus zu kommen und errettet zu werden (siehe LuB 18:10-16). Diesem Wunsch kommen Sie unter anderem dadurch nach, dass Sie den Menschen zurufen umzukehren (siehe Alma 5:49; LuB 15:6; 16:6) und sie unerschrocken einladen, Glauben zur Umkehr auszuüben, sich durch Wasser und den Geist taufen zu lassen und bis ans Ende im Glauben auszuharren (siehe 3 Nephi 27:16-20; Mormon 7:10).

Verpflichtungen sind ein wesentlicher Teil der Umkehr. Wir verpflichten uns zu einer bestimmten Verhaltensweise und setzen diesen Entschluss dann gewissenhaft in die Tat um. Wer sich wahrhaft verpflichtet hat, hat wirklichen Vorsatz, das heißt, er nimmt sich fest vor, das zu tun, wozu er sich verpflichtet hat. So jemand fasst ernsthaft den unerschütterlichen Entschluss, sich zu ändern. Er weiht sich Jesus Christus und ist dem Evangelium verpflichtet. Alle, die ihre Verpflichtung einhalten, tun durch ihre Werke wahrhaft kund, „dass sie vom Geist Christi zur Vergebung ihrer Sünden empfangen haben“ (LuB 20:37). Wenn Sie die Untersucher im Rahmen der Unterweisung bitten, eine Verpflichtung einzugehen, laden Sie sie ein umzukehren.

Die Einladung, sich zu verpflichten, ist eine der besten Möglichkeiten, wie sie jemandem helfen können, Verpflichtungen einzugehen und zu halten. Solch eine Einladung auszusprechen und dann nachzufassen ist aus folgenden Gründen ganz wichtig:

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Christ teaching in the synagogue

© 2001 Simon Dewey. Vervielfältigung untersagt.

  • Die Menschen bekehren sich, wenn sie nach den Grundsätzen leben, die ihnen vermittelt worden sind (siehe Johannes 7:17), und wenn sie spüren, wie der Geist ihnen bestätigt, dass das, was sie tun, dem Vater im Himmel gefällt.

  • Wenn jemand umkehrt und sich ändert, kann er sich seinen Problemen stellen. Er macht sich frei von Scham und Schuld und verspürt den Frieden und die Freude, die sich einstellen, wenn Gott vergibt.

  • Verpflichtungen einzuhalten ist eine Vorbereitung darauf, dass man einmal heilige Bündnisse eingeht und sie hält.

Sie können Ihre Liebe zu den Menschen und Ihren Glauben an Gottes Verheißungen dadurch zeigen, dass Sie nachfassen, denn dadurch helfen Sie den Menschen, umzukehren und ihre Verpflichtungen zu halten.

Die Verpflichtungen, die für die Taufe eingegangen werden müssen, werden in den ersten vier Lektionen genannt. Die Verpflichtungen, die mit dem geistigen Fortschritt nach Taufe und Konfirmierung zu tun haben, werden in Lektion 5 genannt. Seien Sie sich ständig dessen bewusst, dass Sie die Menschen einladen müssen, das zu tun, was ihren Glauben an Jesus Christus stärkt. Denken Sie an die folgenden Grundsätze:

  • Jeden, den Sie finden – sei es durch Mitglieder, durch Empfehlungen oder durch eigenes Suchen – sollen Sie einladen, etwas zu tun. Für gewöhnlich bedeutet das, dass er zustimmt, sich die Botschaft von der Wiederherstellung weiter anzuhören.

  • Sie sollten so gut wie nie – wenn überhaupt – mit jemand sprechen oder jemand unterweisen, ohne ihn auch einzuladen, etwas zu tun, was seinen Glauben an Jesus Christus stärkt.

  • Konzentrieren Sie sich beim Unterweisen auf eine oder mehrere Verpflichtungen. Falls Sie die Menschen nicht einladen, diese Verpflichtungen einzugehen, dann laden Sie sie nämlich auch nicht ein, umzukehren und zu Christus zu kommen.

  • Wenn Sie und Ihr Mitarbeiter sich gemeinsam auf die Unterweisung vorbereiten, müssen Sie bedenken, was Ihr Untersucher braucht und wo er steht. Nehmen Sie sodann eine oder mehrere Verpflichtungen in Ihre Lektionsplanung auf.

  • Vielleicht empfangen Sie während der Unterweisung die Eingebung, zu anderen Verpflichtungen einzuladen als zu denen, die Sie vorgesehen haben. Laden Sie die Menschen immer ein umzukehren.

  • Seien Sie unerschrocken und zuversichtlich, wenn Sie die Menschen einladen, eine Verpflichtung einzugehen (siehe Alma 38:12). Diese Unerschrockenheit zeigt Ihren Glauben daran, dass man gesegnet wird, wenn man Gottes Gebote hält.

  • Die Menschen ändern sich wahrscheinlich erst, wenn sie dazu eingeladen werden.

Schriftstudium

Warum ist es so wichtig, diese Einladung auszusprechen?

Wieso sind Verpflichtungen so wichtig?

Direkte Fragen stellen

Die Einladung, eine Verpflichtung einzugehen, wird oft in Form einer Frage ausgedrückt, die mit „werden Sie“ beginnt. Auf eine solche Frage kann man nur mit Ja oder Nein antworten. Die Einladung muss konkret, direkt und unmissverständlich sein. Sie bringt den Menschen dazu, sich für eine bestimmte Handlungsweise zu entscheiden. Sie verlangt von ihm, dass er eine Verpflichtung eingeht und aktiv seinen Glauben an die Grundsätze einsetzt, die Sie ihn gelehrt haben.

Sie finden hier einige Beispiele für gute Einladungen, auf die immer eine Verheißung und ein Zeugnis folgen.

  • Werden Sie [3 Nephi 11, Moroni 10:3-5, diese Broschüre] lesen, bevor wir morgen um 19.00 Uhr wieder zusammenkommen? Ich weiß, Sie werden dadurch … Ich bezeuge, dass das Buch Mormon …

  • Werden Sie beten und Gott fragen, ob Joseph Smith ein Prophet war? Ich weiß, wenn Sie beten, dann wird Gott … Ich weiß, dass Joseph Smith ein Prophet war …

  • Werden Sie diesen Sonntag um 9.00 Uhr mit uns zur Kirche kommen? Wenn Sie das tun, werden Sie … Ich weiß, dass die Kirche Christi wiederhergestellt worden ist …

  • Werden Sie ab jetzt nach dem Gesetz der Keuschheit leben, wie wir es Ihnen erklärt haben? Wenn Sie nach diesem Gesetz leben … Als Diener des Herrn bezeuge ich Ihnen: Wer rein und keusch lebt, …

  • Werden Sie bis Freitag [Name] einladen, sich mit uns zu treffen und etwas über das Evangelium zu erfahren? Der Geist wird Ihnen dabei helfen … Wenn Sie mit anderen über das Evangelium sprechen, werden Sie selbst gesegnet …

  • Dürfen wir Sie besuchen und mit Ihnen darüber sprechen, dass Gott auch heute einen Propheten berufen hat – so, wie er das früher auch getan hat? Sie werden mehr Sinn im Leben, mehr Sicherheit und mehr Frieden verspüren, wenn Sie lernen, was … Ich bezeuge, dass Gott abermals einen Propheten berufen hat …

Aufgabe: Persönliches Studium oder Studium mit dem Mitarbeiter

Schreiben Sie für jede Verpflichtung in einer Lektion eine Einladung in Ihr Studientagebuch. Diese soll einfach, direkt und unmissverständlich sein. Falls Sie dies schon einmal getan haben, vergleichen Sie die beiden Einladungen und fragen Sie sich, ob Sie jetzt bessere Einladungen aussprechen als damals.

Gehen Sie mit Ihrem Mitarbeiter die Einladungen durch, die Sie aufgeschrieben haben. Besprechen Sie bei jeder Einladung Folgendes:

Aufgabe: Persönliches Studium oder Studium mit dem Mitarbeiter

  • Lege ich bei jeder Einladung auch die Segnungen dar, die der Herr verheißen hat? Falls nein: Warum nicht?

  • Vermeide ich diese Einladung? Falls ja: Warum?

  • Ist es mir unangenehm, diese Einladung auszusprechen? Was kann ich da besser machen?

  • Wie wichtig ist mir persönlich diese Einladung?

  • Wie oft denke ich daran, auch nachzufassen, wenn ich eine Einladung ausgesprochen habe? Was kann ich da besser machen?

Denken Sie an einen Untersucher oder an ein weniger aktives Mitglied, das Sie kennen. Üben Sie, wie Sie die Einladungen ihm gegenüber aussprechen könnten.

Ändern Sie bei Bedarf die Einladungen in Ihrer Lektionsplanung. Setzen Sie sich konkrete Ziele, die Ihnen helfen, während des Tages und die ganze Woche lang Einladungen auszusprechen.

Segnungen verheißen

Die Menschen brauchen einen Grund, um ihr Denken und ihre Handlungsweise zu ändern. Wird eine Segnung verheißen, ist das oft ein machtvoller Beweggrund dafür, Gott zu gehorchen. Wenn der Herr ein Gebot gibt, spricht er oft gleichzeitig eine Verheißung aus und sagt, welche Segnung man empfängt, sofern man das Gebot hält (siehe LuB 130:20,21). Wenn Sie die Menschen lehren, ein Gebot zu halten, sollen Sie ihnen auch Folgendes sagen:

  • Wenn wir die Gebote halten, zeigen wir, dass wir Gott Vater und seinen Sohn lieben.

  • Wenn die Menschen die Gebote befolgen, legen sie Gottvertrauen an den Tag.

  • Dafür empfangen sie die Segnungen, die Gott verheißen hat.

Wenn Sie von einem Gebot Zeugnis geben, sprechen Sie auch über die Segnungen, die Sie empfangen haben, weil Sie das Gebot befolgt haben. Verheißen Sie denen, die Sie unterweisen, dass auch sie ähnliche Segnungen erlangen können.

Wenn die Menschen damit ringen, eine Verpflichtung einzuhalten, bitten Sie sie, über die Segnungen zu sprechen, die der Himmlische Vater ihnen gegeben hat. Versichern Sie ihnen: Auch wenn es Schwierigkeiten gibt, wird der Herr sie weiterhin segnen, sofern sie seinen Willen tun.

Schriftstudium

Was sagt der Herr darüber, dass er uns gern segnen möchte?

Aufgabe: Persönliches Studium

Lesen Sie Lehre und Bündnisse 82:10 und 130:20,21. Befassen Sie sich anschließend mit den folgenden Schriftstellen. Unterteilen Sie eine Seite in Ihrem Studientagebuch in zwei Spalten. Schreiben Sie in die eine Spalte die Gebote aus jeder Schriftstelle. Schreiben Sie in die zweite Spalte die Verheißung, die für das Halten des Gebotes ausgesprochen wird.

Aufgabe: Persönliches Studium

Gehen Sie die Verpflichtungen aus einer Missionarslektion durch. Beantworten Sie zu jeder Verpflichtung die folgenden Fragen:

Aufgabe: Persönliches Studium

  • Welche Segnungen verheißt der Herr denen, die diese Verpflichtung halten?

  • Inwiefern erlangen die Menschen mehr Glauben und ein stärkeres Zeugnis, wenn sie diesen Grundsatz befolgen?

  • Inwiefern hilft diese Verpflichtung den Menschen, umzukehren und für den Geist empfänglicher zu werden?

Oft Zeugnis geben

Ein Zeugnis ist eine Bestätigung und Zusicherung durch den Heiligen Geist. Zeugnis geben bedeutet, schlicht und einfach seinen Glauben kundzutun – es ist eine Empfindung, eine Bekräftigung, eine Überzeugung von einer Wahrheit des Evangeliums. Wenn man oft Zeugnis gibt, kann man den Geist machtvoll einladen und dazu beitragen, dass ein anderer ihn auch verspürt. Dann wird den Wahrheiten, die Sie aus der Schrift gelehrt haben, eine aktuelle, persönliche Bestätigung hinzugefügt. Gute Missionare unterweisen, geben Zeugnis und laden den Untersucher ein, das zu tun, was seinen Glauben an Christus stärkt. Dazu gehört auch, dass man Verheißungen ausspricht, die in Erfüllung gehen, wenn der Betreffende sich an wahre Grundsätze hält. Der Missionar kann beispielsweise sagen: „Ich weiß: Wenn Sie den Sabbat heilig halten, verspüren Sie mehr Frieden im Herzen.“

Ein Zeugnis muss ehrlich sein, sonst kann es nicht überzeugen. Ein machtvolles Zeugnis hängt nicht von unserer Beredsamkeit ab oder davon, wie laut wir sprechen. Ein Zeugnis ist dann machtvoll, wenn darin die Überzeugung des Herzens zum Ausdruck kommt. Arbeiten Sie Tag für Tag daran, sich mehr Erkenntnis und Überzeugung von den Lehren und Grundsätzen anzueignen, die Sie vermitteln. Geben Sie häufig Zeugnis. Sie versehen dadurch die Wahrheit der Grundsätze und Lehren, über die Sie gerade sprechen, mit einem Siegel. Unterweisen und Zeugnis geben – tun Sie das möglichst oft. Geben Sie Zeugnis, wenn Sie jemanden unterweisen.

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Abinadi preaching

Ihr Zeugnis kann ganz einfach sein – etwa „Jesus Christus ist der Sohn Gottes“ oder „Ich habe erkannt, dass das Buch Mormon wahr ist“. Sie können auch kurz erzählen, wie Sie zu dieser Erkenntnis gekommen sind. Geben Sie im Laufe der Unterweisung mehrmals Zeugnis und nicht bloß am Ende. Bezeugen Sie, dass das, was Ihr Mitarbeiter gesagt hat, von Gott ist. Bezeugen Sie, dass der Grundsatz, über den Sie sprechen werden, sich für den Untersucher segensreich auswirken wird, sofern er danach lebt. Erzählen Sie, wie sich ein Grundsatz, nach dem Sie leben, segensreich ausgewirkt hat.

Die Menschen stellen vielleicht mit dem Intellekt in Frage, was Sie sagen. Aber ein aufrichtiges, von Herzen kommendes Zeugnis lässt sich schwer in Frage stellen. Beten Sie darum, dass diejenigen, die Sie unterweisen, bei Ihrem Zeugnis die Bestätigung durch den Heiligen Geist verspüren. Wenn Sie Zeugnis geben, schaffen Sie ein Umfeld, in dem der Heilige Geist den Untersucher spüren lassen und ihm bestätigen kann, dass das, was Sie sagen, wahr ist. So wird der Untersucher darauf vorbereitet, die Verpflichtung einzugehen, zu der Sie ihn einladen.

Brigham Young hat sich in dem Jahr, als er vom wiederhergestellten Evangelium hörte, nicht gleich der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage angeschlossen. Aber er schreibt über seine Bekehrung: „Hätte man mir das Buch Mormon mit allem Talent, aller Höflichkeit, aller Weisheit und aller Kultiviertheit der Welt überbracht und mir mit ausgesuchtester Beredsamkeit erklärt, dass es wahr sei, und hätte man versucht, mir das durch Gelehrsamkeit und weltliches Wissen zu beweisen, wäre mir das alles doch nur wie Rauch gewesen, der aufsteigt und vergeht. Doch ich sah einen Mann ohne Beredsamkeit, einen, der keine öffentlichen Reden halten, der bloß sagen konnte: ‚Ich weiß durch die Macht des Heiligen Geistes, dass das Buch Mormon wahr ist und dass Joseph Smith ein Prophet des Herrn ist.‘ Von diesem Menschen ging jedoch der Heilige Geist aus und erleuchtete mir den Sinn, und vor mir lagen Licht, Herrlichkeit und Unsterblichkeit. Davon war ich umgeben, davon war ich erfüllt, und ich wusste, dass das Zeugnis dieses Mannes wahr war.“ (Journal of Discourses, 1:90.)

Aufgabe: Persönliches Studium

Sie finden in der Folge einige Beispiele dafür, wie man Zeugnis geben kann. Lesen Sie die Fragen und die Schriftstellen, und schreiben Sie Ihre Antwort ins Studientagebuch.

Aufgabe: Persönliches Studium

  • Wovon geben die Apostel und Propheten in dieser Schriftstelle Zeugnis?

  • Wie fest glauben sie an das, was sie sagen? Woran kann man erkennen, dass sie von der Wahrheit fest überzeugt sind?

  • Wenn Sie sagen „Ich weiß, dass wahr ist“, was meinen Sie damit? Mit welchen anderen Worten können Sie Ihrer Überzeugung Ausdruck verleihen?

Aufgabe: Persönliches Studium

Schriftstudium

Welche Grundsätze und Verheißungen haben mit dem Zeugnisgeben zu tun?

Nachfassen

Eine Einladung auszusprechen und dann nicht nachzufassen ist, als ob man sich auf eine Reise macht und sie dann nicht zu Ende führt oder als ob man Theaterkarten kauft und dann nicht hingeht. Die Verpflichtung ist leer, wenn darauf keine Tat folgt.

Sich zu ändern kann schwer sein. Ihre Aufgabe ist es, den Menschen zu helfen, in ihrem Vorsatz, sich zu ändern, stark zu bleiben. Sie müssen tun, was Sie können, um den Menschen zu helfen, ihren Verpflichtungen nachzukommen.

Der beste Beweis für wahre Umkehr ist rechtschaffenes Handeln über einen längeren Zeitraum hinweg – besonders bei Geboten wie dem Gesetz der Keuschheit, dem Wort der Weisheit oder dem Zehnten. Seien Sie verständnisvoll, wenn Sie und die Führer der Gemeinde den Menschen dabei helfen, ihre Verpflichtungen zu halten. Seien Sie geduldig, geben Sie aber nie auf. Ihre Aufgabe ist erst dann erfüllt, wenn die Menschen gemäß diesen Verpflichtungen leben, wenn sie also umgekehrt sind (siehe 3 Nephi 18:32). Manchmal müssen Sie jemand mehrmals besuchen, bis er an einen Grundsatz so viel Glauben entwickelt hat, dass dies zur Umkehr führt.

Das Nachfassen beginnt schon, wenn man jemand zum ersten Mal besucht und unterweist.

  • Er soll die Verpflichtung, die er eingegangen ist, auf etwas schreiben, was Sie dem Betreffenden dalassen – auf eine Broschüre etwa oder auf eine Karte mit Ihrem Namen und Ihrer Telefonnummer.

  • Überzeugen Sie sich, dass die Menschen wissen, dass Sie zwischen den Terminen für die eigentliche Unterweisung jeden Tag kurz vorbeikommen werden. Auf diese Weise wollen Sie die Menschen unterstützen und ihnen helfen. Sagen Sie ihnen, wozu diese kurzen Besuche dienen.

  • Schreiben Sie sich im Tagesplaner genau auf, wie Sie am nächsten Tag in Bezug auf jede Verpflichtung, zu der Sie heute eingeladen haben, nachfassen werden.

Besuchen Sie die Menschen häufig – möglichst jeden Tag –, um zu sehen, wie sie mit ihrer Verpflichtung vorankommen, und um Fragen zu beantworten, weitere Unterweisungen zu geben, gemeinsam im Buch Mormon zu lesen, über Schriftstellen zu sprechen oder audiovisuelles Material anzuhören bzw. anzusehen. Wenn Sie die Menschen nämlich häufig besuchen, verstärken Sie die geistigen Empfindungen, die sie gehabt haben, als Sie ihnen die Botschaft von der Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi brachten. Dieser stärkende Einfluss des Geistes ist unbedingt notwendig. Es kann natürlich auch manchmal vorkommen, dass Sie die Untersucher lediglich anrufen und ihnen Mut machen, ihrer Verpflichtung nachzukommen.

Helfen Sie den Untersuchern, die Segnungen zu erkennen, die sie bereits erlangt haben, weil sie ihre Verpflichtungen einhalten. Helfen Sie ihnen vor allem, die Gefühle zu beschreiben, die sie gehabt haben, als der Geist ihnen bezeugt hat, dass die Botschaft wahr ist.

Loben Sie diejenigen, die ihre Verpflichtungen halten, und machen Sie ihnen Mut. Ein Untersucher ist dabei, sein Leben zu ändern. Er muss vieles lernen und tun. Loben Sie ihn daher aufrichtig und häufig. Sagen Sie ihm, dass Sie über seinen Fortschritt froh sind und dass Sie wissen, dass er es schaffen kann. Machen Sie dem Untersucher jedes Mal Mut, wenn Sie mit ihm sprechen.

Drücken Sie Ihr Bedauern und Ihre Enttäuschung aus, wenn jemand seine Verpflichtung nicht hält und daher die Segnungen nicht empfängt.

Aufgabe: Persönliches Studium oder Studium mit dem Mitarbeiter

Schreiben Sie in Ihren Tagesplaner, wie Sie jeden Tag mit jedem Untersucher Kontakt aufnehmen werden. Planen Sie mehrere Tage im Voraus, wie Sie bei jedem Untersucher nachfassen werden.

Nehmen Sie sich eine bestimmte Einladung zur Verpflichtung vor, die Sie im Rahmen der Unterweisung aussprechen wollen. Überlegen Sie, welche Bedenken jemand davon abhalten könnten, diese Verpflichtung einzugehen bzw. zu halten. Sprechen Sie darüber, wie Sie den Menschen am besten dabei helfen können, solche Bedenken auszuräumen, und üben Sie Ihre Vorgehensweise.

Zur Erinnerung

Zur Erinnerung

  • Achten Sie darauf, dass Sie jeden, den Sie finden oder unterweisen, sei es ein Nichtmitglied oder ein Mitglied, zu einer Verpflichtung einladen.

  • Sprechen Sie die Einladung zur Verpflichtung aus, weil Sie den Menschen helfen möchten, sich zu bekehren.

  • Verheißen Sie Segnungen.

  • Geben Sie Zeugnis.

  • Fassen Sie nach. So helfen Sie den Menschen, ihre Verpflichtung auch zu halten.

Anregungen für das Studium und die praktische Anwendung

Persönliches Studium

  • Wählen Sie ein Gebot aus Lektion 4 oder 5 aus. Denken Sie an die Segnungen, die Sie empfangen haben, weil Sie dieses Gebot halten, und schreiben Sie sie in Ihr Tagebuch.

  • Schreiben Sie an Ihre Familie und fragen Sie, inwiefern sie gesegnet worden ist, weil sie ein bestimmtes Gebot (etwa den Zehnten) hält.

  • Schreiben Sie auf, wie Sie sich fühlen, wenn Sie jemand bitten, sich zu etwas zu verpflichten. Sind Sie unerschrocken? Sind Sie ängstlich? Sind Sie sicher, dass die Menschen gesegnet werden, oder zweifeln Sie daran? Nehmen Sie regelmäßig jeden Tag Kontakt auf? Sind Sie dabei geduldig und hilfsbereit? Wissen die Menschen, dass Sie sie lieb haben? Was können Sie gegen die Schwächen tun, die Sie bei den Untersuchern erkennen?

  • Gehen Sie Ihre Lektionsplanungen durch. Haben Sie konkrete Verpflichtungen vorgesehen? Führt jeder Plan unmissverständlich zu einer Verpflichtung?

Studium mit dem Mitarbeiter

  • Erstellen Sie anhand des Tagesplaners eine Liste aller Menschen, mit denen Sie in den letzten beiden Tagen Kontakt aufgenommen haben – Untersucher sowie Mitglieder. Schreiben Sie zu jedem Namen die Verpflichtungen, die der Betreffende eingegangen ist, und weitere Einladungen, die Sie hätten aussprechen können oder sollen. Sprechen Sie darüber, weshalb Sie einige Menschen dazu bewegen konnten, sich zu etwas zu verpflichten, andere dagegen nicht. Was werden Sie unternehmen, um bei diesen Verpflichtungen nachzufassen?

  • Schlagen Sie in Ihrem Tagesplaner nach, welche Untersucher Sie in den nächsten ein, zwei Tagen unterweisen werden. Welches Gebot bzw. welche Gebote aus Lektion 4 und 5 wollen Sie sie bitten zu halten? Sprechen Sie darüber, wie Sie die Einladung aussprechen werden und welche konkreten Segnungen Sie ihnen für den Fall verheißen, dass sie gehorsam sind.

  • Vielleicht wollen Sie den Untersuchern auch die Checkliste Unterweisung zeigen, damit sie wissen, was von ihnen erwartet wird. Geben Sie ihnen ggf. eine Kopie davon.

  • Gehen Sie die Aufzeichnungen der letzten drei Tage in Ihrem Planer durch und überzeugen Sie sich, ob dort steht, dass Sie bei jeder Einladung, die Sie ausgesprochen haben, auch nachfassen werden.

Distriktsversammlung und Zonenkonferenz

  • Besprechen Sie, was für gute und kreative Möglichkeiten es gibt, mit jedem Untersucher täglich Kontakt aufzunehmen und etwas zu bewirken. Auf welche Weise haben die Missionare bereits gut mit Mitgliedern zusammengearbeitet? Welche Zeitschriften bzw. welches audiovisuelle Material hat sich als geeignet herausgestellt? Was können wir tun, wenn jemand nicht zu Hause ist oder wenn er keine Zeit für uns hat?

  • Sprechen Sie darüber, wie Missionare die Gebote aus Lektion 4 und 5 wirkungsvoll vermittelt haben.

  • Sprechen Sie über konkrete Bedenken, die einige Untersucher im Augenblick haben. Was liegt diesen Bedenken zugrunde? Was können die Missionare tun, um diese Bedenken auszuräumen?

Missionspräsident

  • Gehen Sie gelegentlich mit, wenn die Missionare jemanden unterweisen. Helfen Sie den Missionaren, sich darauf zu konzentrieren, dass sie den Menschen helfen, Verpflichtungen einzugehen und diese auch zu halten.

  • Bitten Sie die Priestertumsführer und die Mitglieder, sich aktiv zu beteiligen und mit den Untersuchern täglich Kontakt aufzunehmen.

  • Seien Sie ein Vorbild. Sprechen Sie bei der Missionsarbeit Einladungen aus und ebenso auch gegenüber den Missionaren, denen Sie dienen.