Ich habe Gefühle

Primarvereinigung Leitfaden 1: Ich bin ein Kind Gottes, 1999


Zweck

Jedem Kind helfen, seine Gefühle zu spüren und zu verstehen; es soll lernen, wie es glücklich werden kann.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Studieren Sie gebeterfüllt Lukas 15:11–32.

  2. 2.

    Sie brauchen:

    1. a)

      die Bibel

    2. b)

      ein Lach- und Schmollgesicht (siehe das Beispiel am Ende der Lektion)

    3. c)

      Kreide und Schwamm

    4. d)

      Bild 1-45, „Ein Mädchen spült Geschirr“; Bild 1-46, „Kinder, die ihrer Mutter Blumen schenken“; Bild 1-47, „Kinder, die sich streiten“; Bild 1-48, „Kinder, die mit Bauklötzen spielen“; Bild 1-49, „Der verlorene Sohn“ (Bild 220 in Bilder zum Evangelium)

  3. 3.

    Bereiten Sie weitere Aktivitäten aus dem Abschnitt „Zur Vertiefung“ vor, die Sie verwenden wollen.

Lernen

Aufmerksamkeit wecken

Bitten Sie ein Kind, das Anfangsgebet zu sprechen.

Zeigen Sie das Lach- und Schmollgesicht, und singen Sie dazu mehrmals das Lied „Lächeln“ (Sing mit mir, D–5). Sie können auch nur den Text aufsagen. Lassen Sie mehrere Kinder das Gesicht zum richtigen Zeitpunkt zu einem Lächeln bzw. zum Schmollen verziehen.

Siehst du mal ein bös’ Gesicht, laß es nicht so gehn, dreh es einfach schnell herum: Ein Lächeln will man sehn!

So setz schnell ein Lächeln auf, lächle immerfort, denn so machst du aus der Welt dann einen schönren Ort.

Unsere Gefühle spiegeln sich in unserem Gesicht und unserem Verhalten wieder

• Was für ein Gefühl habt ihr, wenn ihr lächelt?

• Was für ein Gefühl habt ihr, wenn ihr ein böses Gesicht macht?

Erklären Sie, daß die meisten Menschen schon nach einem einzigen Blick in unser Gesicht sagen können, wie wir uns fühlen. Sagen Sie den Kindern, daß sie Ihnen zeigen sollen, wie ihr Gesicht aussieht, wenn sie glücklich sind.

Aktivität

Zeichnen Sie vier große Kreise an die Tafel, und skizzieren Sie mit ein paar einfachen Strichen, wie ein fröhliches, ein trauriges, ein wütendes und ein ängstliches Gesicht aussieht (siehe die Abbildung unten). Lassen Sie die Kinder zu jedem Gesicht erklären, welche Gefühle darin zum Ausdruck kommen, und sagen Sie ihnen, daß sie selbst auch ein fröhliches, trauriges, wütendes und ängstliches Gesicht machen sollen.

different faces

• Was macht euch fröhlich?

• Was macht euch traurig?

• Was macht euch wütend?

• Was macht euch Angst?

Erzählen Sie den Kindern, wie Sie einmal traurig, wütend, ängstlich oder fröhlich gewesen sind.

Wir können lernen, unsere Gefühle zu beherrschen

Sagen Sie, daß es zwar gut ist, wenn wir zeigen, was wir empfinden, daß wir unsere Gefühle aber auf die richtige Art und Weise zeigen müssen. Das gilt vor allem dann, wenn wir wütend sind.

Zeigen Sie Bild 1-47, „Kinder, die sich streiten“.

• Was für ein Gefühl haben die Kinder auf dem Bild wohl?

• Was mögen sie wohl zueinander sagen?

• Was müßt ihr tun, wenn ihr wütend seid?

Auch wenn man manchmal am liebsten zuschlagen oder losbrüllen würde, wenn man wütend ist, kann man doch lernen, seine Gefühle auf nette und höfliche Art und Weise auszudrücken. Wenn man nämlich zuschlägt oder losbrüllt, wird man nur noch wütender; wenn man aber freundlich ist, kann einem das helfen, sich besser zu fühlen.

Aktivität

Lassen Sie die Kinder abwechselnd so tun, als seien sie die auf dem Bild gezeigten Kinder. Überlegen Sie gemeinsam, was die Kinder auf dem Bild wohl sagen könnten, anstatt zuzuschlagen oder loszubrüllen. Beispiele: „Darf ich jetzt an die Reihe kommen?“ oder „Laß uns doch abwechseln“ oder „Ich bin ganz traurig, wenn du so mit mir streitest“ oder „Ich mag es gar nicht, wenn du so etwas tust“.

Zeigen Sie Bild 1-48, „Kinder, die mit Bauklötzen spielen“. Weisen Sie darauf hin, daß diese Kinder friedlich miteinander spielen und fröhlich aussehen, weil jeder mit dem anderen teilt und alle nett zueinander sind.

• Wer kann helfen, daß ihr euch wieder besser fühlt, wenn ihr traurig, wütend oder ängstlich seid?

Erklären Sie, daß die Kinder mit ihrer Mutter, ihrem Vater oder anderen Erwachsenen sprechen können, die sie liebhaben. Sie können ihnen auch erklären, warum sie so empfinden. Wenn wir zum himmlischen Vater beten, kann der Heilige Geist helfen, daß wir uns wieder besser fühlen. Der Heilige Geist zeigt uns auch, was wir tun können, damit wir wieder fröhlich werden.

Aktivität

Lassen Sie die Kinder aufstehen und mehrmals den folgenden Vers aufsagen; sie sollen auch die entsprechenden Bewegungen dazu machen:

Was ich fühle

Wenn ich manchmal traurig bin und fühl mich ganz allein (machen Sie ein trauriges Gesicht),
drückt Mama mich ganz fest an sich, und schon ist Sonnenschein (legen Sie die Arme um sich, und machen Sie ein fröhliches Gesicht).
Wenn ich manchmal wütend bin und am liebsten platzen mag (machen Sie ein wütendes Gesicht),
dann gehe ich zu Vati hin, wo ich ihm alles sag (gehen Sie auf der Stelle, und nicken Sie mit dem Kopf, als ob Sie sich mit jemandem unterhalten).
Wenn ich manchmal ängstlich bin und mich fürchte so (machen Sie ein ängstliches Gesicht),
dann bete ich zu Gott geschwind, und schon bin ich wieder froh (verschränken Sie die Arme, als ob Sie beten).
Wenn ich dann nach draußen geh und mit den Freunden spiel,
dann bin ich frisch und froh und frei, hab Freud’ und Spaß gar viel (machen Sie ein fröhliches Gesicht).

Wir sind glücklich, wenn wir anderen Menschen helfen

Zeigen Sie Bild 1-46, „Kinder, die ihrer Mutter Blumen schenken“.

• Was für ein Gefühl haben die Personen auf diesem Bild wohl?

• Was meint ihr, warum sie so ein solches Gefühl haben?

• Was für ein Gefühl habt ihr, wenn ihr jemandem etwas schenkt?

Zeigen Sie Bild 1-45, „Ein Mädchen spült Geschirr“.

• Was tut das Mädchen auf diesem Bild?

• Was für ein Gefühl hat es wohl dabei? Warum?

• Was für ein Gefühl habt ihr, wenn ihr jemandem helft?

Aktivität

Sagen Sie gemeinsam mit den Kindern den folgenden Mitmachreim auf:

Helfen macht froh

Ich helfe meiner Mama, sie hat so viel zu tun (tun Sie so, als ob Sie sich eine Schürze umbinden),
ich trockne für sie ab (tun Sie so, als ob Sie Geschirr abtrocknen),
dann kann sie auch mal ruhn (legen Sie beide Hände an eine Wange).
Ich helfe meinem Vater, er hat so viel zu tun (tun Sie so, als ob Sie Handschuhe anziehen),
ich helfe ihm im Garten (tun Sie so, als ob Sie Blumen gießen),
dann kann er auch mal ruhn (legen Sie beide Hände an eine Wange).
Ich helfe ja so gerne (deuten Sie auf das Lachgesicht),
dann fühle ich mich gut (kreuzen Sie die Arme, und legen Sie die Hände auf die Schultern).
Denn wenn ich andern helfe (breiten Sie beide Arme weit aus),
dann hab’ ich frohen Mut (nicken Sie mit dem Kopf und lächeln Sie).

Der himmlische Vater und Jesus wünschen sich, daß wir glücklich sind

Erklären Sie, daß der himmlische Vater und Jesus uns glücklich sehen wollen. Sie wissen, daß wir glücklich sein können, wenn wir das tun, was sie uns sagen.

Geschichte

Zeigen Sie Bild 1-49, „Der verlorene Sohn“, und erzählen Sie, was in Lukas 15:11–32 berichtet wird. Erklären Sie, was für ein Gefühl der Vater hatte und was für ein Gefühl die Söhne hatten. Sie können ein Kind dabei jeweils auf das entsprechende Gesicht an der Tafel deuten lassen. Sie könnten zum Beispiel sagen: Ein Junge wollte sein Zuhause verlassen und in ein fremdes Land ziehen. Als er fortging, war sein Vater sehr traurig. Nach einer Weile war der Junge ganz allein, denn alle seine Freunde hatten ihn verlassen. Da war er auch sehr traurig. Außerdem hatte er bald auch kein Geld mehr. Da bekam er Angst, denn er hatte großen Hunger, aber niemand wollte ihm etwas zu essen geben … usw.

• Was für ein Gefühl hatte der Junge wohl, als er wieder nach Hause kam?

• Warum war der Vater glücklich, als sein Sohn zurückkam? (Siehe Lukas 15:24.)

• Warum wurde der ältere Sohn wütend, als sein jüngerer Bruder zurückkam? (Siehe Lukas 15:28–30.) Was mußte er tun, um wieder fröhlich zu werden?

Zeugnis

Versichern Sie den Kindern, daß jeder manchmal fröhlich, traurig, wütend oder ängstlich ist, daß wir aber lernen müssen, derartige Gefühle auf die rechte Art und Weise zu zeigen. Sagen Sie noch einmal, daß der himmlische Vater und Jesus uns glücklich sehen wollen. Erklären Sie den Kindern, daß Sie glücklich sind, wenn sie das tun, was der himmlische Vater und Jesus von uns erwarten.

Zur vertiefung

Wählen Sie aus den folgenden Aktivitäten solche aus, die Sie im Unterricht verwenden wollen.

  1. 1.

    Die Kinder sollen sich im Kreis aufstellen, die Lippen fest zusammenpressen und auf keinen Fall lächeln. Dann setzen Sie selbst ein Lächeln auf und geben es an die Kinder weiter, indem Sie folgendes sagen: „Ich gebe ein Lächeln an (Name des Kindes) weiter.“ Das Kind, dessen Namen Sie genannt haben, setzt auch ein Lächeln auf, wiederholt den Satz und nennt den Namen eines weiteren Kindes. Spielen Sie dieses Spiel so lange, bis alle Kinder lächeln.

    Erklären Sie den Kindern, daß die Menschen, die wir anlächeln, oft zurücklächeln. Es ist auch schwer, traurig, wütend oder ängstlich zu bleiben, wenn man ein Lächeln aufsetzt.

  2. 2.

    Singen Sie mit den Kindern das Lied „Jesus der Herr will mich brauchen“ (Sing mit mir, B–67).

  3. 3.

    Die Kinder sollen überlegen, was sie tun können, um glücklich zu sein. Werfen Sie einem Kind einen weichen Ball oder einen anderen weichen Gegenstand zu, und sagen Sie: „(Name des Kindes) ist glücklich, wenn __________ .“ Das Kind soll etwas nennen, wodurch es glücklich wird, und den Ball wieder zurückwerfen. Spielen Sie dieses Spiel so lange, bis jedes Kind an der Reihe war.

  4. 4.

    Erzählen Sie von einem Kind, das etwas Liebes für seine Mutter getan hat, ihr beispielsweise im Haushalt geholfen hat. Die Mutter weiß aber nicht, wer ihr geholfen hat; deshalb fragt sie alle ihre Kinder, ob sie es waren. Als sie das Kind fragt, das ihr geholfen hat, weiß sie die Antwort schon im voraus, denn das Kind strahlt über das ganze Gesicht. Das Kind ist glücklich, weil es etwas Liebes getan hat.

Zusätzliche aktivitäten für kleinere kinder

  1. 1.

    Sagen Sie den folgenden Vers auf; die Kinder sollen die entsprechenden Bewegungen nachmachen. Sagen Sie den Vers so oft auf, wie die Kinder Freude daran haben.

    Das alles macht den Tag so schön

    Zwei Augen, die sehen dich freundlich an (zeigen Sie auf Ihre Augen),
    ein Mund, der immer lächeln kann (setzen Sie ein Lächeln auf),
    zwei Ohren hören dies und das (legen Sie die Hände an die Ohren),
    zwei Hände, die tun immer was (tun Sie so, als ob Sie etwas aufheben und woanders hinlegen).
    Die Zunge spricht ein nettes Wort (deuten Sie auf Ihren Mund),
    ein Herz voll Liebe immerfort (zeigen Sie auf Ihr Herz),
    zwei Füße, die stets fröhlich gehn (deuten Sie auf Ihre Füße) – das alles macht den Tag so schön.
  2. 2.

    Singen Sie mit den Kindern das Lied „Bist du glücklich“ (Der Kindergarten – Anleitung, Seite 183), und machen Sie dazu die entsprechenden Bewegungen.

  3. 3.

    Sagen Sie den Kindern, daß sie ein fröhliches, ein trauriges, ein wütendes und ein müdes Gesicht machen sollen. Erklären Sie, daß sie mit Worten ausdrücken können, wie sie sich fühlen, und nicht gleich weinen oder nörgeln müssen. Wenn man über seine Gefühle spricht, fühlt man sich oft auch gleich viel besser.