Ich kann sagen: „Es tut mir leid“

Primarvereinigung Leitfaden 1: Ich bin ein Kind Gottes, 1999


Zweck

Jedem Kind bewußt machen, daß man sich entschuldigen muß, wenn man etwas Falsches getan hat, und auch versuchen muß, das Falsche wieder gut zu machen.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Studieren Sie gebeterfüllt Mosia 27:8–37.

  2. 2.

    Sie brauchen:

    1. a)

      das Buch Mormon

    2. b)

      ein kleines Spielzeug, das in eine Tasche paßt

  3. 3.

    Bereiten Sie weitere Aktivitäten aus dem Abschnitt „Zur Vertiefung“ vor, die Sie verwenden wollen.

Lernen

Bitten Sie ein Kind, das Anfangsgebet zu sprechen.

Aufmerksamkeit wecken

Wenn die Kinder in den Raum kommen bzw. sich zum Unterricht zusammensetzen, dann machen Sie absichtlich ein paar Fehler, die ihnen ganz bestimmt auffallen. Sie können zum Beispiel –

  • etwas auf die Erde fallen lassen,

  • einen Stuhl so umdrehen, daß die Lehne nach vorn zeigt,

  • ein Bild falsch herum halten,

  • damit beginnen, etwas an die Tafel oder auf ein Blatt Papier zu schreiben und das Geschriebene dann wieder abwischen bzw. durchstreichen.

Sagen Sie nach jedem Fehler: „Es tut mir leid; ich habe einen Fehler gemacht.“ Bringen Sie den Fehler dann in Ordnung.

Fragen Sie die Kinder, ob Ihnen alle Fehler aufgefallen sind, und erklären Sie, daß jeder Fehler macht.

Manchmal kommt es vor, daß wir etwas Falsches tun

Wenn ein Kind heranwächst und lernt, das Rechte zu tun, dann kommt es auch manchmal vor, daß es falsche Entscheidungen trifft, die schwerwiegende Fehler nach sich ziehen können. Manchmal tut es etwas, was der himmlische Vater und Jesus und auch die Eltern verboten haben. Wenn man etwas Falsches tut, macht man sich selbst und auch andere Menschen unglücklich.

Geschichte

Geben Sie die folgende Geschichte mit eigenen Worten wieder, und veranschaulichen Sie sie mit dem Spielzeug, das Sie mitgebracht haben.

Thorsten und Matthias spielten zusammen bei Matthias. Thorsten fand Matthias’ Spielsachen sehr schön und wünschte sich sehr, daß sie ihm gehörten. Deshalb beschloß er, sich ein paar von Matthias’ Spielsachen auszuleihen und steckte sie in die Tasche, ohne Matthias vorher zu fragen.

Als Thorsten zu Hause mit den Spielsachen spielte, machte ihm das gar keinen Spaß. Seine Mutter fragte ihn, warum er denn so traurig sei, und er erzählte ihr, daß er ohne zu fragen Spielsachen von Matthias mitgenommen hatte und daß er sich deswegen jetzt sehr schlecht fühlte.

Die Mutter erklärte Thorsten, daß es nicht richtig ist, wenn man etwas nimmt, was jemand anderem gehört. Sie fragte Thorsten, was er tun wollte, um seinen Fehler wieder gut zu machen. Thorsten wollte die Spielsachen zurückgeben, hatte aber Angst, daß Matthias wütend werden könnte.

Aber die Mutter sagte, daß er die Spielsachen trotzdem zurückbringen und sich bei Matthias entschuldigen solle; hinterher ginge es ihm dann viel besser.

Thorsten brachte die Spielsachen zurück und entschuldigte sich bei Matthias dafür, daß er sie mitgenommen hatte, ohne um Erlaubnis zu fragen. Er versprach auch, daß er so etwas nie wieder tun wollte. Matthias freute sich sehr, daß Thorsten die Spielsachen zurückgebracht hatte. Und Thorsten war froh, daß er seiner Mutter die Wahrheit gesagt und seinen Fehler wieder gut gemacht hatte.

• Welchen Fehler hatte Thorsten gemacht?

• Was für ein Gefühl hatte er, als er Matthias’ Spielsachen anschaute?

Wenn man etwas Falsches tut, hat man ein schlechtes Gefühl. Dadurch zeigt der himmlische Vater uns, daß wir einen Fehler begangen haben.

• Was hat Thorsten getan, um sich wieder besser zu fühlen?

• Was für ein Gefühl hatte Thorsten, als er Matthias die Spielsachen zurückgegeben und sich entschuldigt hatte?

Wir müssen uns entschuldigen

• Was für ein Gefühl habt ihr, wenn ihr etwas Falsches getan habt?

• Was könnt ihr tun, um euch wieder besser zu fühlen?

Machen Sie den Kindern bewußt, daß wir es zugeben müssen, wenn wir etwas Falsches getan haben. Wir müssen uns entschuldigen und versuchen, den Fehler wieder gut zu machen. Außerdem müssen wir versprechen, daß wir so etwas nie wieder tun werden.

Aktivität

Lassen Sie die Kinder aufstehen; sie sollen Ihnen den folgenden Vers nachsagen:

Wenn ich einen Fehler mache (drohen Sie mit dem Finger),
entschuldige ich mich, na klar. Ich bin so schrecklich traurig heut’ (ziehen Sie die Mundwinkel nach unten, und legen Sie die Stirn in Falten),
weil ich so böse war.
Ich will mich gerne bessern (nicken Sie bekräftigend mit dem Kopf)
und tun mit aller Kraft was gut und richtig für mich ist und froh und glücklich macht (lächeln Sie fröhlich).

Wenn wir etwas Falsches getan haben, müssen wir nach besten Kräften versuchen, es wieder gut zu machen

Geschichte

Zeigen Sie den Kindern das Buch Mormon, und sagen Sie, daß darin von einem Mann erzählt wird, der etwas Falsches getan hat.

Schlagen Sie das Buch Mormon auf, und erzählen Sie von Alma (siehe Mosia 27:8–37). Erklären Sie, daß Alma nicht auf seinen Vater hören wollte und dem himmlischen Vater und Jesus ungehorsam war. Er tat vieles, was falsch war, und verbreitete Lügen über die Kirche. Viele Menschen glaubten ihm und wollten hinterher nicht mehr auf die Führer der Kirche hören.

Erzählen Sie, daß Alma sich geändert und nichts Falsches mehr getan hat. Er hat dann vielmehr das Richtige getan und auch versucht, seine Fehler wieder gut zu machen, indem er die Menschen in der Wahrheit unterwies.

• Was für ein Gefühl hatte Alma wohl, als ihm bewußt wurde, daß er etwas Falsches getan hatte? (Siehe Mosia 27:29.)

• Wie hat er versucht, seine Fehler wieder gut zu machen? (Siehe Mosia 27:32,35,36.)

• Was für ein Gefühl hatte Alma wohl, als er anfing, die Menschen in der Wahrheit zu unterweisen?

• Wenn ihr etwas Falsches getan habt, warum müßt ihr dann versuchen, euren Fehler wieder gut zu machen?

Erzählen Sie ein einfaches Erlebnis, das deutlich macht, wie Sie sich für einen Fehler entschuldigt haben. Erklären Sie den Kindern, was für ein Gefühl Sie dabei hatten und wie Sie versucht haben, Ihren Fehler wieder gut zu machen.

Besprechen Sie, was man tun muß, wenn man weiß, daß man etwas Falsches getan hat:

  1. 1.

    Man muß zugeben, daß man etwas Falsches getan hat.

  2. 2.

    Man muß sich entschuldigen.

  3. 3.

    Man muß versprechen, daß man so etwas nicht wieder tun wird.

  4. 4.

    Man muß nach besten Kräften versuchen, seinen Fehler wieder gut zu machen.

Diese vier Schritte bezeichnet man auch als Umkehr. Der himmlische Vater und Jesus freuen sich, wenn wir umkehren, weil wir einen Fehler gemacht haben.

Lassen Sie die Kinder überlegen, wie sich die vier Schritte, die zur Umkehr gehören, in den folgenden Situationen anwenden könnten:

  • Was müßt ihr tun, wenn ihr etwas genommen habt, was nicht euch gehört?

  • Was müßt ihr tun, wenn ihr zu jemandem frech wart?

  • Was müßt ihr tun, wenn ihr euren Eltern nicht die Wahrheit gesagt habt?

  • Was müßt ihr tun, wenn ihr jemanden so fest gestoßen habt, daß er hingefallen ist?

Zeugnis

Geben Sie Zeugnis davon, daß der himmlische Vater und Jesus uns auch dann noch lieben, wenn wir etwas Falsches tun. Erklären Sie den Kindern, daß sie viel glücklicher sind, wenn sie sich für einen Fehler entschuldigen und versuchen, diesen Fehler nicht wieder zu machen.

Zur vertiefung

Wählen Sie aus den folgenden Aktivitäten solche aus, die Sie im Unterricht verwenden wollen.

  1. 1.

    Geben Sie jedem Kind etwas Knetmasse oder Salzteig. Zeigen Sie den Kindern, wie man die Knetmasse bzw. den Salzteig zu einem Ball zusammenrollt und dann flachklopft. Drücken Sie anschließend zusammen mit den Kindern ein Lachgesicht in die weiche Masse, das die Kinder daran erinnern soll, daß es ihnen gleich besser geht, wenn sie sich entschuldigt haben. (Das Rezept für Salzteig finden Sie auf Seite XV.)

  2. 2.

    Geben Sie jedem Kind ein Blatt Papier und einen Buntstift oder Bleistift, mit dem es ein Lachgesicht malen soll. Schreiben Sie unter das Lachgesicht Ich bin glücklich, wenn ich gesagt habe: „Es tut mir leid“.

  3. 3.

    Singen Sie mit den Kindern das Lied „Ich möcht’ die Gebote befolgen“ (Sing mit mir, B–65), oder sagen Sie gemeinsam den Text auf.

Zusätzliche aktivitäten für kleinere kinder

  1. 1.

    Werfen Sie „versehentlich“ eine Schachtel mit Buntstiften oder etwas anderes auf den Boden. Entschuldigen Sie sich dafür, daß Sie die Buntstifte auf den Boden geworfen haben, und fragen Sie dann, was Sie tun können, um Ihren Fehler wieder gut zu machen. Heben Sie die Buntstifte auf, und erklären Sie den Kindern dabei, daß es Ihnen gleich viel besser geht, wenn der Fußboden wieder aufgeräumt ist. Sie können die Kinder auch bitten, Ihnen beim Einsammeln der Buntstifte zu helfen.

    Erklären Sie, daß man manchmal etwas tut, womit man sich selbst oder andere Menschen traurig macht. Wenn das der Fall ist, müssen wir uns entschuldigen und versuchen, unseren Fehler wieder gut zu machen. Bedanken Sie sich bei den Kindern dafür, daß sie Ihnen beim Aufheben der Buntstifte geholfen haben, und machen Sie noch einmal deutlich, daß man ein gutes Gefühl hat, wenn man anderen Menschen hilft.

  2. 2.

    Singen Sie mit den Kindern das Lied „Jesus sagt: Habt alle lieb“ (Sing mit mir, B–51), oder sagen Sie gemeinsam den Text auf.

  3. 3.

    Lassen Sie die Kinder ein langes Wort sagen wie beispielsweise „Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän“. Erklären Sie, daß es manchmal gar nicht einfach ist, ein Wort richtig auszusprechen. Genauso kann es ihnen auch schwerfallen, sich zu entschuldigen, wenn sie etwas Falsches getan haben. Und wenn es ihnen schwer fällt, sich zu entschuldigen, dann sollen sie daran denken, daß sie hinterher nicht mehr traurig sind, sondern sich gleich viel besser fühlen.

  4. 4.

    Erzählen Sie kurz von zwei Kindern, die zusammen spielen. Das eine Kind stößt dabei das andere Kind um, entschuldigt sich aber gleich und hilft dem Kind wieder auf die Beine. Sagen Sie auch, daß es hinterher nicht mehr traurig war, sondern wieder lachen konnte. Sie können die Geschichte auch mit dem lachenden und dem traurigen Gesicht aus Lektion 21 veranschau- lichen. Ein Kind hält das Gesicht hoch und dreht die Seite nach vorn, die zeigt, was für ein Gefühl die Kinder in der Geschichte jeweils haben.