Lektion 29

David und Jonatan

Primarvereinigung Leitfaden 6: Altes Testament


Ziel

Den Kindern vermitteln, wie man ein wahrer Freund ist.

Vorzubereiten

  1. Studieren Sie gebeterfüllt:

    • 1 Samuel 18:1-16 – Jonatan, König Sauls Sohn, wird Davids Freund. König Saul ist eifersüchtig, weil David beim Volk so beliebt ist, und versucht ihn zu töten.

    • 1 Samuel 19:1-10 – Jonatan versucht Saul zu überreden, David nicht zu töten.

    • 1 Samuel 20:1-5,12-24,27,31-42 – Jonatan warnt David vor Sauls Vorhaben. Jonatan und David schließen einen Freundschaftsbund.

    • 1 Samuel 23:14-18 – Jonatan spricht David Mut zu, während David sich vor Saul versteckt hält.

    • 1 Samuel 24:10,11,17-21 – David verschont Sauls Leben, und Saul erkennt Davids Rechtschaffenheit.

    • 2 Samuel 1:4,11,12 – David beklagt Jonatans und Sauls Tod.

    • 2 Samuel 9:1-3,6,7,13 – David erfüllt seinen Freundschaftsbund, indem er sich um Jonatans Sohn kümmert.

    Hinweis: Alle Schriftstellen, in denen es heißt, daß ein böser Gottesgeist über Saul kam, werden in der Joseph-Smith-Übersetzung berichtigt, nämlich daß der böse Geist nicht von Gott kam.

  2. Befassen Sie sich mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die Abschnitte aus der Schrift vermitteln wollen. (Siehe „Die Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten am meisten dazu beitragen, daß die Kinder das Unterrichtsziel erreichen.

  3. Stellen Sie eine Angel her, indem Sie eine lange Schnur am Ende eines Stocks befestigen und eine Büroklammer, Haarnadel oder Sicherheitsnadel am anderen Ende der Schnur als Haken befestigen. Fertigen Sie anhand des Musters am Ende der Lektion aus gefaltetem Papier einen Krebs und mehrere Fische. Stechen Sie durch beide Seiten des Krebses und der Fische ein Loch, damit der Haken hindurchpaßt. Schreiben Sie auf die Innenseite jedes Fisches eine Eigenschaft, die einen wahren Freund auszeichnet, beispielsweise: treu, freundlich, verständnisvoll, hilfsbereit, selbstlos, ehrlich, teilt gern, spendet Trost, ist bereit zu vergeben, gibt Unterstützung und so weiter. Schreiben Sie nichts auf die Innenseite des Krebses. (Siehe den Abschnitt „Das Interesse wecken“.)

  4. Sie brauchen:

    1. Die Bibel für jedes Kind.

    2. Die Angel, den Krebs und die Fische, die Sie angefertigt haben.

    3. Bild 6-38, „David und Jonatan“.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Stellen Sie die Fische und den Krebs auf den Boden. Fragen Sie die Kinder, ob sie schon einmal mit einem Freund angeln waren. Sagen Sie, daß die Kinder bei diesem Angelspiel etwas über Freundschaft lernen. Lassen Sie die Kinder nacheinander mit dem Angelhaken einen Fisch oder den Krebs fangen. Wenn die Kinder einen Fisch gefangen haben, sollen sie die Eigenschaft vorlesen, die einen Freund auszeichnet. Schreiben Sie die Stichwörter an die Tafel, oder kleben Sie den Fisch auf ein Plakat, und zwar so, daß man das Wort sehen kann. Darüber kommt die Überschrift: „Eigenschaften eines guten Freundes“. Wenn der Krebs gefangen wird, erzählen Sie den Kindern die folgende Begebenheit, aus der man etwas über Freundschaft lernen kann:

„Von den Inselbewohnern können wir etwas Wunderbares lernen. Wenn sie Krebse fangen, legen sie sie in einen kleinen, flachen Korb. Wenn man einen Krebs in den Korb legt, kriecht er gleich wieder hinaus. Legt man aber zwei Krebse in den Korb, dann wird der eine Krebs, sobald er versucht hinauszukriechen, von dem anderen Krebs wieder zurückgezogen.“ Wäre ein wahrer Freund wie diese Krebse? Wahre „Freunde sind Menschen, die es uns leichter machen, nach dem Evangelium Jesu Christi zu leben“. Wenn uns unsere Freunde vom rechten Weg abbringen, dann müssen wir uns, unabhängig davon, wie beliebt, lustig oder clever sie auch erscheinen mögen, fragen: „‘Machen Sie es uns leichter, nach dem Evangelium zu leben? Helfen Sie mir aus dem Korb heraus? Werden Sie mit mir [fortgehen, wenn ich spüre, daß ich in eine Falle geraten bin]?’“ (Robert D. Hales, „This Is the Way; and There Is None Other Way“, Brigham Young University 1981, 1982 Fireside and Devotional Speeches, 1982, Seite 67.)

Aus der heiligen Schrift

Erzählen Sie den Kindern anhand der unter „Vorzubereiten“ aufgeführten Schriftstellen von David und Jonatan. Zeigen Sie zum passenden Zeitpunkt auch das Bild. (Vorschläge dazu siehe „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Vermitteln Sie den Kindern im Lauf des Gesprächs folgendes:

  • Saul, Jonatans Vater, war der erste König von Israel und wurde vom Propheten Samuel zum König gesalbt.

  • Nachdem Saul König geworden war, fand er mehr Gefallen an der Macht als daran, Gottes Gesetze zu befolgen. Deshalb prophezeite Samuel, daß Sauls Kinder sein Reich nicht erben würden (siehe 1 Samuel 13:13,14; 15:26,28).

  • Samuel salbte David, der nächste König von Israel zu sein.

  • Wenn Saul dem Herrn treu geblieben wäre, hätte Jonatan wahrscheinlich den Thron seines Vaters geerbt. Aber Jonaten zeigte keinerlei Eifersucht, als er erfuhr, daß David der nächste König sein werde.

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder neue Erkenntnisse gewinnen.

• Bei wem lebte David, nachdem er Goliat erschlagen hatte? (1 Samuel 18:2.) Wie zeigte David, daß er ein treuer Freund König Sauls war? (1 Samuel 18:5.) Wodurch wurde Sauls Freundschaft mit David und seine Liebe zu ihm zerstört? (1 Samuel 18:6-11.) Was empfindet ein wahrer Freund, wenn sein Freund erfolgreich ist?

• Wie stand Sauls Sohn Jonatan zu David? (1 Samuel 18:1,3,4.) Warum sagte Jonatan zu David, er solle sich verstecken? (1 Samuel 19:1,2.) Wie wollte Jonatan seinem Vater helfen, seinen Zorn auf David zu überwinden? (1 Samuel 19:4-7.) Saul versprach Jonatan, er wolle David nichts zuleide tun. Wie brach Saul sein Verspre- chen gegenüber Jonatan? (1 Samuel 19:9,10.)

• Jonatan und David schlossen einen Freundschafts- und Friedensbund, der für immer andauern und auch für ihre Nachkommen gelten sollte (siehe 1 Samuel 20:14-17,42). Was ist ein Bund? (Ein feierliches Versprechen zwischen zwei oder mehr Beteiligten. Erinnern Sie die Kinder an einige der wichtigen Bündnisse, die wir mit Gott schließen.)

Warum hielten Jonatan und David ihre Freundschaft wohl für so wichtig, daß sie deswegen einen Bund schlossen?

• Wie wollte Jonatan David mitteilen, ob es sicher war, an Sauls Hof zurückzukehren? (1 Samuel 20:18-22.) Wie reagierte Saul darauf, daß David fort war und Jonatan seinen Freund verteidigte? (1 Samuel 20:27,31-33; erklären Sie, daß sich Saul wegen seiner schwerwiegenden Sünden immer weiter vom Herrn entfernte.)

• Wie half Jonatan David, als er ihn später in seinem Versteck im Wald fand? (1 Samuel 23:16,17.) Wie können wir unsere Freunde stärken und ermutigen?

• Wie bewies David, daß er König Saul immer noch treu war, obwohl Saul ständig versucht hatte, ihn zu töten? (1 Samuel 24:10,11.) Was sollen wir tun, wenn andere unfreundlich zu uns sind? Was tat Saul, nachdem David sein Leben verschont hatte? (1 Samuel 24:17-20.)

• Was tat David, als er erfuhr, daß Jonatan und Saul tot waren? (2 Samuel 1:11,12.) Wie zeigte David, nachdem er König geworden war, daß er sich an den Freundschaftsbund erinnerte, den er mit Jonatan geschlossen hatte? (2 Samuel 9:1,3,6,7,13.)

• Inwiefern blieb David König Saul ein treuer Freund, obwohl Saul ihm nicht mehr freundlich gesinnt war? Wie zeigten David und Jonatan, daß sie wahre Freunde waren? Wie können wir ein wahrer Freund sein? Vermitteln Sie den Kindern, daß wahre Freundschaft ein Band der Liebe erzeugt. Das führt dazu, daß uns an den Wünschen unseres Freundes ebensoviel liegt wie an unseren Wünschen. Wie können wir wahre Freundschaften entwickeln? Erklären Sie, daß der beste Weg, einen Freund zu gewinnen, der ist, selbst ein Freund zu sein. Machen Sie den Kindern bewußt, daß Jesus Christus ein wahrer Freund ist. Wie können wir im Hinblick auf Freundschaft seinem Beispiel folgen?

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. Die Kinder sollen jedes der folgenden Wörter zumindest einmal verwenden, wenn sie den folgenden Lückentext ausfüllen. Kopieren Sie die Wörter und den Lückentext für jedes Kind, oder schreiben Sie die Wörter an die Tafel, und lesen Sie den Text Satz für Satz vor, so daß die Kinder gemeinsam das fehlende Wort ergänzen können.

    • Zeichen

    • Bund

    • Sicherheit

    • Gefahr

    • Pfeile

    • drei

    Jonatan und David schlossen einen Freundschafts (1), und Jonatan sagte, er wolle herausfinden, ob David sicher zum Hof König Sauls zurückkehren konnte oder nicht. Nach (2) Tagen wollte Jonatan aufs Feld gehen, als ob er Bogenschießen üben wolle, und (3) (4) in die Luft schießen. Das sollte für David ein (5) sein. Saul war immer noch zornig auf David, und er wurde auch zornig auf Jonatan, der dann selbst nicht mehr in (6) , sondern in (7) war, weil er David verteidigte. Nachdem Jonatan dem Speer ausgewichen war, den sein Vater auf ihn geworfen hatte, ging er hinaus aufs Feld und schoß (8) (9) ab. David wartete gespannt auf das (10), das Jonatan ihm geben wollte, nämlich den Befehl, den er dem Diener gab, den er mitgebracht hatte, um die (11) einzusammeln. Der Befehl „Paß auf, die (12) liegen von dir aus herwärts“ würde bedeuten, daß David in (13) war, aber der Befehl „Paß auf, die (14) liegen von dir aus weiter draußen“ würde (15) bedeuten. Nachdem Jonaten das Zeichen mit den (16)n gegeben hatte, sandte er den Diener weg, damit er seinen geliebten Freund sehen und mit ihm sprechen konnte. Als David aus seinem Versteck hervorkam und auf Jonatan zuging, verneigte er sich (17)mal. Nachdem die beiden Männer sich geküßt und umarmt hatten, wie es damals üblich war, erneuerten sie ihren (18) , der für immer zwischen ihnen und ihren Nachkommen bestehen bleiben sollte. (Siehe 1 Samuel 20:12-42.)

    Lösung: Zeichen – 5,10; Bund – 1,18; Sicherheit – 6,13; Gefahr –7,15; Pfeile – 4,9,11,12,14,16; drei – 2,3,8,17

  2. Erklären Sie, daß ein wahrer Freund jemand ist, der uns hilft, ein besserer Mensch zu werden, und uns niemals überreden will, etwas Falsches zu tun. Bitten Sie die Kinder, zu erzählen, wie ihnen jemand einmal ein wahrer Freund war. Fragen Sie sie, was für Gefühle sie dabei hatten. Sie können auch selbst von einem persönlichen Erlebnis berichten.

  3. Breiten Sie fünf, sechs Zettel verschiedener Farbe aus, so daß die Kinder sie alle sehen können. Fragen Sie die Kinder, welche Farbe wohl die beste und welche Farbe die schlechteste ist. Nachdem die Kinder geantwortet haben, erklären Sie, daß es keine Farbe gibt, die besser oder schlechter ist als eine andere. Sie sind einfach verschieden, und selbst wenn wir eine Lieblingsfarbe haben, ist diese Farbe deshalb trotzdem nicht besser als andere. Verschiedene Farben tragen dazu bei, daß unsere Welt wunderschön ist, und daß die Menschen verschieden sind, macht unsere Welt ebenfalls besser. Lassen Sie die Kinder besprechen, inwiefern Menschen verschieden sind. Weisen Sie auf die offensichtlichen Unterschiede hin – wie etwa Haar- und Augenfarbe, Alter, Größe und Persönlichkeit –, sprechen Sie aber auch auf einfühl- same Weise über andere Unterschiede.

    Sie können auch zeigen, was für ein Gefühl es ist, anders zu sein, indem die Kinder sich vorstellen, sie seien in einem Land, in dem ihnen alles fremd ist. Die Nachbarn essen Speisen, die sie nicht kennen, sie tragen andere Kleidung und sprechen eine fremde Sprache. Bitten Sie die Kinder in einer fremden Sprache, etwas Bestimmtes zu tun. Sie können die folgenden Beispiele verwenden oder sich selbst etwas ausdenken:

    Deutsch: Steht bitte auf und sagt uns, wie ihr heißt. Englisch: Please stand up and tell us your name. Französisch: Levez-vous, s’il vous plaît. Comment vous appelez-vous?

    • Wen sollen wir uns als Freund aussuchen? Vermitteln Sie den Kindern, daß wir uns viele gute Erfahrungen vorenthalten, wenn wir nur mit denen Freundschaft schließen, die genauso sind wie wir. Anstatt uns von denen fernzuhalten, die anders sind als wir, sollen wir uns bemühen, sie zu verstehen. Wir sollen immer bereit sein, Freundschaft mit Menschen zu schließen, die die gleichen Werte und Ideale haben wie wir.

  4. Sagen Sie den Kindern, daß man eine Freundschaft vor allem auch dadurch festigen kann, daß man sich gegenseitig besser kennenlernt. Damit sich die Kinder in der Klasse besser kennenlernen können, spielen Sie das folgende Spiel mit ihnen.

    Reichen Sie eine Schüssel mit kleinen Bonbons oder getrockneten Bohnen herum. Während die Schüssel herumgereicht wird, darf jedes Kind etwas nennen, was es gern tut, sich ein Bonbon oder eine Bohne herausnehmen und die Schüssel dann dem nächsten Kind geben. Lassen Sie die Schüssel herumgehen, bis jedes Kind mindestens einmal an der Reihe war.

    Zweiter Vorschlag: Lassen Sie die Kinder im Kreis sitzen. Spielen Sie „Flaschendrehen“, indem Sie eine Flasche flach auf den Boden legen. Sagen Sie etwas über sich, und drehen Sie dann die Flasche. Derjenige, auf den der Flaschenhals zeigt, wenn die Flasche aufgehört hat, sich zu drehen, ist als nächster an der Reihe, etwas über sich zu sagen. Dazu soll er dann noch etwas Gutes über jemand anders in der Klasse sagen (etwas, was er durch das Spiel erfahren hat oder was er über das Kind schon weiß). Dann darf das Kind die Flasche drehen, damit das nächste, auf das die Flasche zeigt, an die Reihe kommt.

  5. Wiederholen Sie den 13. Glaubensartikel, und besprechen Sie, was wir daraus über wahre Freundschaft lernen können.

  6. Singen Sie „Ich möchte so sein wie Jesus“ (Kinderstern, April 1990) oder „Wir sind verschieden“ (Kinderstern, August 1992), oder sagen Sie den Text auf.

Zum Abschluß

Zeugnis und Aufforderung

Weisen Sie darauf hin, daß wir mit Freundschaften gesegnet werden, die ewig andauern können, wenn wir uns Eigenschaften aneignen, die einen wahren Freund auszeichnen. Fordern Sie die Kinder auf, ihre Freundschaft mit Christus zu festigen, indem sie die Gebote halten und immer an ihn denken.

Vorschlag für die Beteiligung der Familie

Fordern Sie die Kinder auf, ihrer Familie etwas von dem zu berichten, was sie heute gelernt haben, indem sie zu Hause eine Geschichte erzählen, eine Frage stellen, eine Aktivität durchführen oder mit der Familie die Schriftstellen lesen, die für das Schriftstudium zu Hause vorgeschlagen wurden.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung 1 Samuel 18:1-4; 20:35-42 zu lesen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.