König David und Batseba

Primarvereinigung Leitfaden 6: Altes Testament, 1997


Ziel

Die Kinder darin unterstützen, daß sie sich in Gedanken und Tat rein halten.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Studieren Sie gebeterfüllt:

    • 2 Samuel 11:1-11,14-17,26,27 – König David begehrt Urijas Frau, was dazu führt, daß er Ehebruch und einen Mord begeht.

    • 2 Samuel 12:1-10 – Der Prophet Natan erzählt David das Gleichnis vom einzigen Lamm.

    • 2 Samuel 12:13 – König David gesteht seine Sünden ein, als er damit konfrontiert wird. (Hinweis: In der Joseph-Smith-Übersetzung heißt es in diesem Vers, daß der Herr ihm seine Sünde nicht vergeben hat.)

    • Lehre und Bündnisse 88:86 – Der Herr rät uns, uns nicht in Sünde zu verstricken.

    • Lehre und Bündnisse 14:7 – Wenn wir die Gebote halten und bis ans Ende ausharren, verheißt uns der himmlische Vater seine größte Gabe.

  2. 2.

    Zusätzlicher Lesestoff:

    • Mosia 4:30 – Habt acht auf eure Gedanken, Worte und Taten, und behaltet den Glauben.

    • Genesis 39:12 – Josef flieht vor Potifars Frau.

    • Alma 41:10 – Schlecht zu sein hat noch nie glücklich gemacht.

    • Exodus 20:17 – Du sollst nicht verlangen.

  3. 3.

    Befassen Sie sich mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die Abschnitte aus der Schrift vermitteln wollen. (Siehe „Die Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten am meisten dazu beitragen, daß die Kinder das Unterrichtsziel erreichen.

    Hinweis: Nehmen Sie bei dieser Lektion Rücksicht darauf, wieviel die Kinder über die sittlichen Grundsätze des Herrn wissen. Erklären Sie nicht genau, welche Sünde David mit Batseba begangen hat. Statt dessen kann es genügen, zu erklären, daß David und Batseba eine schwerwiegende Sünde begangen und eines der Zehn Gebote gebrochen haben.

  4. 4.

    Sie brauchen:

    1. a)

      Die Bibel für jedes Kind.

    2. b)

      Das Buch Mormon und Lehre und Bündnisse.

    3. c)

      Einen dünnen Faden (siehe den Abschnitt „Das Interesse wecken“).

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Lassen Sie ein Kind Lehre und Bündnisse 88:86 vorlesen. Fragen Sie die Kinder, was es wohl bedeutet, sich in Sünde zu verstricken. Lassen Sie einen Freiwilligen vor die Klasse stehen, die Hände nach vorn ausgestreckt. Binden Sie einen Faden lose um die Hand- gelenke des Kindes und verknoten Sie ihn. Erklären Sie, daß dieser eine Faden, der für sich allein ohne große Wirkung ist, einen unreinen Gedanken darstellt. Lassen Sie dann das Kind den Faden zerreißen, indem es die Hände schwungvoll auseinanderzieht (benutzen Sie nur einen Faden, den das Kind auch zerreißen kann). Wenn uns ein unreiner Gedanke in den Sinn kommt, sollen wir ihn sofort aufhalten, so wie das Kind den Faden zerrissen hat. Binden Sie nun den Faden mehrmals um die Handgelenke des Kindes, und lassen Sie es wiederum versuchen, den Faden zu zerreißen (wickeln Sie den Faden so oft um seine Handgelenke, daß es ihn unmöglich zerreißen kann). Erklären Sie, daß wir uns in Sünde verstricken können, wenn wir es zulassen, daß uns immer mehr unreine Gedanken und Wünsche in den Sinn kommen. Dann kann es schwierig werden, ihnen zu entkommen.

Aus der heiligen Schrift

Erzählen Sie den Kindern anhand der unter „Vorzubereiten“ aufgeführten Schriftstellen von König David und Batseba. (Vorschläge dazu siehe „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Machen Sie den Kindern bewußt, daß es sich hier um denselben David handelt, der gegen Goliat kämpfte, König Saul diente und Jonatans Freund war.

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder neue Erkenntnisse gewinnen.

• Wie begann König Davids Untergang? (2 Samuel 11:2,3.) Was tat Josef, als er von der Frau des Potifar versucht wurde? (Genesis 39:12.) Was hätte David tun können, um wie Josef zu handeln und zu verhindern, daß er sich in Sünde verstrickte? (Er hätte die Augen schließen, sich abwenden, ins Haus gehen und um Selbstbeherrschung beten können.) (Siehe den 3. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.) Was können wir tun, wenn wir etwas sehen, was uns schlechte Gedanken in den Sinn bringt? (Siehe den 4. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

• Wo habt ihr das Wort verlangen schon einmal in einer unserer Lektionen gehört? (Exodus 20:17; „Du sollst nicht verlangen“ ist eines der Zehn Gebote.) Erklären Sie, daß mit dem Wort verlangen hier gemeint ist, daß man sich etwas, was jemand anders gehört, sehnsüchtig wünscht. Wie hätte sich David schützen können, wenn er sich an dieses Gebot gehalten hätte? Was können wir tun, wenn wir feststellen, daß wir uns etwas wünschen, was jemand anders gehört? (Siehe den 5. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

• David hat Urija nicht selbst getötet. Warum wird er trotzdem für diese Sünde zur Verantwortung gezogen? (2 Samuel 11:14-17.) Erklären Sie, daß David Urija zwar nicht selbst getötet hat, daß es aber seine Absicht war, daß Urija getötet wurde. Warum müssen wir wohl nicht nur auf unsere Taten, sondern auch auf unsere Gedanken und Worte achthaben? (Mosia 4:30.)

• Warum erzählte Natan dem König David das Gleichnis vom einzigen Lamm? Was erkannte David, nachdem er das Gleichnis gehört hatte? (2 Samuel 12:13.) Erklären Sie, daß David seiner Strafe nicht entging, obwohl er versuchte, seine Tat zu verheim- lichen (siehe LuB 132:39).

• Wenn wir irgendein Gebot des Herrn brechen, lassen wir zu, daß wir unglücklich werden (siehe Alma 41:10). Was können wir tun, wenn wir etwas Falsches getan haben? Vermitteln Sie den Kindern im Lauf des Gesprächs, daß der himmlische Vater uns auch dann noch liebt, wenn wir Unrecht getan haben, und er möchte immer noch, daß wir ihm durch das Gebet nahebleiben. Obwohl David eine schreckliche Sünde begangen hatte, betete er weiterhin zu Gott. Und obwohl David wegen seiner Sünde viel Unglück erleiden mußte, vergaß ihn Gott doch nicht. Wie kann das Gebet jemand helfen, der Unrecht getan hat?

• Was bedeutet es, bis ans Ende auszuharren? Vermitteln Sie den Kindern, daß sich jeder von uns darum bemühen muß, sein ganzes Leben lang treu zu bleiben. Die guten Werke und die Segnungen aus Davids früherem Leben konnten nicht verhindern, daß er versucht wurde. König David mußte weiterhin daran arbeiten, seine Gedanken und sein Herz rein zu halten. Welche Gabe hat der Herr den Mitgliedern der Kirche verheißen, die ihr ganzes Leben lang seine Gebote halten? (LuB 14:7.)

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. 1.

    Zeichnen Sie ein Strichmännchen, das am Rand einer hohen Klippe steht, an die Tafel oder auf ein Blatt Papier. Sagen Sie den Kindern: Wenn wir es zulassen, daß schlechte Gedanken uns beschäftigen, stehen wir sozusagen am Rand des Abgrunds und sind in Gefahr, in Versuchung zu fallen. Unanständige Gedanken können zu unanständigen Worten und Taten führen. Zeichnen Sie nun ein schützendes Geländer zwischen den Menschen und den Abgrund. Erklären Sie den Kindern, daß reine Gedanken wie ein Schutzgeländer vor einem Abgrund sind. Wir sollen nicht über das Schutzgeländer klettern, indem wir schlechte Gedanken haben, sondern die schlechten Gedanken durch erbauende Gedanken ersetzen.

    on a cliff
  2. 2.

    Zeigen Sie einen Samen oder eine Tüte mit Samen und eine Frucht oder Gemüsesorte anderer Art (oder ein Bild davon). Fragen Sie die Kinder, ob der Samen diese bestimmte Frucht (oder das Gemüse) hervorbringen kann. Weisen Sie darauf hin, daß ein Samenkorn nur Frucht nach seiner Art hervorbringen kann. Lassen Sie die Kinder 3 Nephi 14:16-18 lesen. Erklären Sie, daß die Gedanken, die wir in unserem Sinn säen, das hervorbringen, was wir sagen und tun.

  3. 3.

    Besprechen Sie, wie die Kinder unreine Gedanken unterbrechen können, die ihnen in den Sinn kommen (indem sie sich abwenden, sich aus der Situation entfernen, die schlechten Gedanken durch gute Gedanken und Taten ersetzen, beten, an ein erbauendes Lied oder eine Schriftstelle denken, den 13. Glaubensartikel aufsagen und so weiter). Fordern Sie die Kinder auf, sich schon im voraus zu überlegen, wodurch sie einen unerwünschten Gedanken ersetzen können. Lassen Sie ihnen eine Minute Zeit, sich etwas Erbauendes zu überlegen, woran sie statt dessen denken können. Spielen Sie dann mit den Kindern das folgende Spiel, damit sie üben können, was sie tun werden, wenn ihnen ein schlechter Gedanke in den Sinn kommt.

    Was sollt ihr tun?

    Denken Sie sich Situationen wie die folgenden aus, in die die Kinder kommen könnten (Sie brauchen soviel Situationen, daß jedes Kind zumindest einmal an die Reihe kommt). Werfen Sie einem Kind ein Bohnensäckchen zu, schildern Sie eine der Situationen, und lassen Sie das Kind erklären, was es tun kann, um die schlechten Gedanken zu vermeiden. Dann darf das Kind Ihnen das Bohnensäckchen zurückwerfen.

    • Du hörst jemand fluchen. Dir kommt der Gedanke in den Sinn, ebenfalls zu fluchen.

    • Jemand versucht, dir Bilder von Leuten zu zeigen, die unanständig gekleidet sind. Du bist versucht, hinzusehen.

    • Jemand beginnt, einen schmutzigen Witz zu erzählen. Du möchtest gern zuhören.

    • Ein Freund erzählt etwas Gemeines über jemand anders. Dir kommt der Gedanke in den Sinn, diesen Klatsch weiterzuverbreiten.

    • Du siehst eine Fernsehsendung an, in der unsittliches Verhalten gezeigt wird. Diese Sendung ist bei deinen Freunden sehr beliebt, und du möchtest sie auch ansehen.

    • Du bist wütend auf jemand und möchtest ihn am liebsten verhauen.

    • Im Laden siehst du deinen Lieblingsschokoriegel. Dir kommt der Gedanke in den Sinn, einen zu stehlen.

  4. 4.

    Fragen Sie die Kinder, warum wir wohl davor gewarnt werden, nicht nach etwas zu verlangen, was jemand anders gehört. Erklären Sie: Wenn wir zulassen, daß wir uns Gedanken darüber machen, etwas zu besitzen, was jemand anders gehört, dann sind wir versucht, etwas Unrechtes zu tun, um es zu bekommen. Sagen Sie, daß diese Art Verlangen dazu führen kann, daß man stiehlt, lügt oder sogar tötet. Es kann uns auch vom Evangelium Jesu Christi wegführen.

    Eine Möglichkeit, wie wir es vermeiden können, daß wir das besitzen wollen, was jemand anders gehört, ist, unsere Segnungen zu erkennen und dankbar dafür zu sein. Teilen Sie Papier und Bleistifte aus, und bitten Sie die Kinder, einiges von dem, wofür sie dankbar sind und worüber sie sich freuen, aufzuschreiben oder zu zeichnen. Bitten Sie die Kinder, den anderen davon zu erzählen. Schlagen Sie vor, daß die Kinder in ihrem Tagebuch dem Vater im Himmel einen „Dankesbrief“ für ihre Segnungen schreiben.

  5. 5.

    Helfen Sie den Kindern, das Gleichnis vom einzigen Lamm, das der Prophet Natan erzählte, nachzuspielen. Die Kinder können die Rolle des armen Mannes, des einzigen Lammes, des reichen Mannes, des Besuchers und der Schafe des reichen Mannes übernehmen. Lassen Sie die Kinder erklären, was diese Geschichte mit dem Verhalten von König David zu tun hat. Fragen Sie sie, wie wir sie auf uns beziehen können.

  6. 6.

    Singen Sie „Halt’ die Gebote“ (Kinderstern, September 1994), oder sagen Sie den Text auf.

Zum Abschluß

Zeugnis

Bezeugen Sie den Kindern, daß reine Gedanken zu einem reinen Leben führen und daß ein reines Leben dazu führt, daß wir glücklich sind. Fordern Sie die Kinder auf, sich bewußtzumachen, was für Segnungen sie vom Herrn erhalten haben, und mit dem zufrieden zu sein, was sie haben. Verheißen Sie ihnen, daß sie weiterhin gesegnet werden, wenn sie die Gebote halten und bis ans Ende ausharren.

Vorschlag für die Beteiligung der Familie

Fordern Sie die Kinder auf, ihrer Familie etwas von dem zu berichten, was sie heute gelernt haben, indem sie zu Hause eine Geschichte erzählen, eine Frage stellen, eine Aktivität durchführen oder mit der Familie die Schriftstelle lesen, die für das Schriftstudium zu Hause vorgeschlagen wurde.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung 2 Samuel 12:1-7 zu lesen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.